Schrumpffutter und HSS-Werkzeuge

Hallo! Folgendes Problem: Neuerdings werden sehr viele Fräswerkzeuge in Schrumpffuttern (HSC-Bearbeitung) gespannt. Beim Trockenfräsen können die Werkzeuge sehr heiss werden. Dadurch lässt die Spannkraft der Futter natürlich nach. Und nun die Aussage der Futterhersteller (zb. Schunk) die mir nicht in den Kopf will: "Die Schrumpffutter spannen sogar HSS-Fräser (also nicht nur HM-Fräser) zuverlässig." Wie passt das zu den Ausdehnungskoeffizienten von HSS und HM? HM hat einen wesentlich kleineren Ausdehnungskoeffizient als HSS, also müssten sich bei thermischen Einflüssen HM-Werkzeuge eher lösen als HSS-Werkzeuge, oder mache ich da einen Denkfehler?

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen
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Das Futter spannt doch von aussen, das Werkzeug ist wärmer als das Futter.

Verwirrt ob Deiner Theorie, Nick

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Nick Müller

Am Sun, 21 Aug 2005 12:32:28 +0200 schrieb Nick Müller:

Das Futter wird ja auch heiss und hat den höheren Ausdehnungskoeffzienten.

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen

Würde ich nicht unbedingt sagen. Das Werkzeug erwärmt sich ja wie du sagst und dadurch dehnt es sich natürlich auch aus. Was sich wiederum positiv auf die Spannkraft ausübt.

Kai Dörner

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Kai Doerner

Ausdehnungskoeffzienten.

Aus welchen Material ist das Futter denn?

Kai

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Kai Doerner

Peter Niessen schrieb:

Das Futter wird aber wohl lange nicht so heiss wie das Schneidzeug oder?

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Bodo Mysliwietz

Hmmm ... dann müsste es ja mit HM _schlechter_ gehen, da HM einen geringeren Ausdehnungskoeffizienten hat. Wo ich eher das Problem sehe*), ist, dass HSS-Werkzeug schlechter auszuschrumpfen ist.

*) Nein, ich hab keine Schrumpffutter, die gibt es nicht für MK4-S20 :-)

Gruß, Nick

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Nick Müller

Am Sun, 21 Aug 2005 13:35:59 +0200 schrieb Kai Doerner:

Also Antwort an Dich und alle: Die Futter sind aus Vergütungsstahl (irgendwas um 1000 N Zugfestigtigkeit und ca. 50 HRC (Härte nach Rockwell) also nicht "Glashart") Diesen Stahl darf man so auf 300-400°C erhitzen ohne das man Gefügeänderungen erwarten muss. Aber HSS (Hochleistungs-Schnellarbeits-Stahl für den Laien) liegt bei über 60 HRC. Für HM (Hartmetall oder klassisch WIDIA) ist das noch extremer, das geht bis an die Härte von Diamanten und deshalb auch WIDEA (wie Diamant). Der Witz ist nun folgender: Bessere Rundlaufeigeschaften,der Futter bei simpelster Konstruktion (<

0.003mm) gibt es fast nicht. Und Störkonturen (also das Futter braucht wenig Platz) sind hier Fremdworte. Das heisst nun nicht das dies der Weisheit letzer Schluss ist. LEIDER! Problem: Geringe Schwingungsdämfung und eine zwar sehr hohe aber doch begrenzte Spannkraft der Werkzeuge. Ausserdem sollte der Werkzeugschaft im Toleranzfeld h5 liegen (Bohrer liegen bei h8) Es wird also teuer. Aber zur Frage zurück: Zwischen Keramik (K), HM, HSS und Stahl (das Spannfutter) liegen erhebliche Unterschiede in den Ausdehnungskoeffizienten. Und das ist ungefähr K
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Peter Niessen

Am Sun, 21 Aug 2005 19:40:03 +0200 schrieb Nick Müller:

Genau so sehe ich das ja auch :-)

Och das ist kein Problem:

1/1000mm Luft ist auch Luft ;-)

Wohl kaum! Ich spiele in einer anderen Liga ;-) HSK40 ist da ein beliebtes Kürzel.

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen

Die Spindel wird aber nicht so heiß wie das Werkzeug. Weiß nicht wie heiß bei HSC die Spindeln werden, aber über handwarm doch eher nicht?

Einfach mal zur Diskussion gestellt: Vieleicht gilt das nur wenn das komplette Werkzeug (nach der Arbeit) im Werkzeugwechsler ist, das Werkzeug schneller abkühlt als der Halter und dann wieder damit gearbeitet wird. Das wäre der Moment wo der Fräser locker ist.

Hydro-Futter. Aber man spart sich den teuren Induktions-Aufschrumpfer. ;-)

Gruß, Nick

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Nick Müller

Du willst mich ärgern? :-)

Gruß, Nick

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Nick Müller

Am Sun, 21 Aug 2005 20:13:55 +0200 schrieb Nick Müller:

Das kommt darauf an wie man fräst :-)

100° (bei 10000 u/min) sind kein Thema und das Limit bei Drehzahlen liegt so bei 80.000!

Um es nochmal klar zu sagen: Im Normalfall (Standardwerzeugmaschine) macht das kein Problem. Ich will aber an die Grenzen der Parameter gehen (und das meinem Chef erklären). Also muss ich diese Hinweise der Hersteller ernst nehmen.

Diese Futter sind natürlich TOP nur leider hast du ein Problem in jede Ecke zu kommen (Störkontur). Und über den Preis reden wir besser nicht ;-) Schrumpfen ist allemal billiger und bedenke: 100 Werkzeuge pro Maschine ist nichts besonderes.

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen

Am Sun, 21 Aug 2005 20:30:33 +0200 schrieb Nick Müller:

Weniger ;-) Ist halt mein Job.

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen

Mit welchem Ausdehnungskoeffizienten rechnest Du für Hartmetall und mit welchem für Schnellarbeitsstahl?

Hm. Je kleiner ein Ausdehnungskoeffizient ist, desto kleiner sind bei gegebener Temperaturänderung die Dehnungen und damit die Spannungsänderungen.

Michael Dahms

BTW aktuelles Kurzzeichen nach EN für Schnellarbeitsstahl: HS, nicht HSS.

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Michael Dahms

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