Was ist beim KKW Kruemmel passiert?

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Moin!

Aus den entsprechenden Berichten von Vattenfall:

-------------------------------------------------------------------- KKK Bericht Nr.: TKS/TKP 1521/2007 Reaktorschnellabschaltung durch kurzzeitigen Ausfall der Eigenbedarfsversorgung aufgrund Kurzschluss in einem Maschinentrafo

Am 28.06.2007 um 15:02 Uhr trat ein Kurzschluss mit anschließendem Brand an einem der beiden Maschinentransformatoren der Anlage Krümmel auf. Die Maschinentransformatoren sind Bestandteil der elektrischen Eigenbedarfsversorgung der Kraftwerksanlage.

Zeitlicher Ablauf Zeit t[s] Maßnahme/Meldung

15:02:18,41 -1,72 Auslösung Diff. Schutz Maschinentransformator AT01 (Überwachung Differenzstrom Ein- /Austritt Transformator) 15:02:18,47 -1,66 380 kV Leistungsschalter AC01 Aus [...] 15:02:18,83 -1,30 Auslösung Distanz Schutz Maschinentransformator AT01/AT02 (Distanzschutz Stufe 1) (entfernungsabhängige Überwachung auf Überstrom) 15:02:18,86 -1,27 380 kV Leistungsschalter AC02 Aus [...] 15:02:19,87 -0,26 Auslösung Distanzschutz Stufe 2 [...] 15:02:20,10 -0,03 Anregung TUSA durch Blockschutz 15:02:20,13 0,00 Auslösung Reaktorschnellabschaltung

-------------------------------------------------------------------- KKK Arbeits-Bericht Thema/Anlass Reaktorschnellabschaltung durch kurzzeitigen Ausfall der Eigenbedarfsversorgung aufgrund des Schadens an einem Maschinentransformator am 04.07.09 um 12:02 Uhr

Zusammenfassung Am 04.07.2009 um 12:02 Uhr kam es zum Kurzschluss am Maschinentransformator AT02, der die Anregung der elektrischen Schutzeinrichtungen des Transformators und des Generators zur Folge hatte. Durch die elektrischen Schutzanregungen wurde die Anlage durch Öffnen der Leistungsschalter beider Transformatoren vom 380 kV-Netz getrennt und die Langzeitumschaltung für alle Blockschienen 1BA / 2BB und 3BC /

4BD ausgelöst. Dies führte zur kurzzeitigen Spannungslosigkeit aller Blockschienen. Über das Reaktorschutzkriterium ?Spannung Blockschienen 2BB und 3BC < 70%" wurde 1s verzögert die Reaktorschnellabschaltung ausgelöst.

Zeitlicher Ablauf Zeit t[s] Maßnahme/Meldung

12:02:46,92 -1,28 Auslösung Diff. Schutz Maschinentrafo AT02 (Überwachung Differenzstrom Ein-/Austritt Trafo) [...] 12:02:46,96 -1,24 380 kV Leistungsschalter AC02 Aus [...] 12:02:47,01 -1,19 Auslösung Diff. Schutz Maschinentrafo AT01 (Überwachung Differenzstrom Ein- /Austritt Trafo) [...] 12:02:47,06 -1,14 380 kV Leistungsschalter AC01 Aus [...] 12:02:47,54 -0,66 Meldung Generator Ständererdschluss [...] 12:02:47,63 -0,57 Anregung TUSA durch Blockschutz [...] 12:02:48,20 0,00 Auslösung Reaktorschnellabschaltung

--------------------------------------------------------------------

Wieso kommt es 2009 /nach/ der jeweiligen Differentialschutzanregung des fehlerbehafteten Trafos anschließend zu einer Differentialschutzanregung des gesunden? Wieso hat 2007 auch noch der Distanzschutz 2. Stufe ausgelöst, nachdem die 1. Stufe den Leitungsstrom bereits weggeschaltet hatte (und warum überhaupt die 1. Stufe: Es lag doch gar kein Leitungsfehler vor?)? Woher in aller Welt kommt der Ständererdschluß?

Warum werden die Trafos nach der Differentialschutzanregung nicht unterspannungsseitig freigeschaltet? Die liegen schließlich parallel am Netz, d. h. der Fehler wird auch nach der Abschaltung des oberspannungsseitigen Leistungsschalters AC0x durch den anderen Trafo über die beiden Generatorschalter unterspannungsseitig gespeist, außerdem haben die Generatorschalter gar kein Leistungsschaltvermögen und können den Kurzschlußstrom überhaupt nicht unterbrechen.

Da ist doch irgendwas oberfaul. Gab's vielleicht schon öfter mal Durchschläge in den Trafos, die dann ohne Netzabwurf durch Kurzunterbrechungen behoben werden konnten, was der Normalfall sein sollte, und nur diesmal hat es (wieder) geknallt, weil auch der andere Netzzweig weggeschaltet wurde? Oder spinnt bei denen der Netzschutz einfach? Also, normal ist das nicht...

Das fehlende Gerät war übrigens ein Teilentladungsmeßgerät - ganz nett, um sich durch stille Entladungen ankündigende Durchschläge zu erkennen, dürfte aber mit dem aufgetretenen Fehler nichts zu tun haben

- ich denke, daß Teilentladungen eigentlich nur beim Einschalten kalter Trafos eine Rolle spielen. Die Ablösung von H.-D. Lucht ist wohl eher ein Bauernopfer.

Die "überalterten verschlissenen Transformatoren" halte ich für ein Märchen. Da ist eigentlich nichts dran, was verschleißen und irreparabel kaputtgehen könnte, das kann alles gewartet werden. Die Trafos werden wohl eher ausgetauscht, um an den alten feststellen zu können, ob und warum es darin Durchschläge gegeben hat - bei dem Ersatztrafo für den abgebrannten AT01 (bei dem es dahingehend dann wohl nichts mehr zu untersuchen gab) handelt es sich auch übrigens um einen Pool-Transformator, denn ein Neubau wäre wohl zu aufwendig und langwierig gewesen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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Moin,

Ralf . K u s m i e r z schrub:

Frage ich mich auch.

Haben die da damals einfach mal falsches Trafoöl aufgefüllt? Man bedenke, dass die beiden Trafos sozusagen innerhalb von nur 2 Betriebswochen kaputt gegangen sind.

CU Rollo

Reply to
Roland Damm

"Roland Damm"

Ist deshalb die gesamte Atomtechnik (Reaktor) in Frage gestellt? Würde mich nicht wundern wenn eine nachgeschaltete Freihleitunng reißt, den gleichen Rummel zu veranstalten.

nicht verwundert - hjk

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H.J.Koch

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begin quoting, "H.J.Koch" schrieb:

Wohl kaum, andererseits ist da hübsch Öl rausgesuppt: .

Das ist nicht richtig. Keiner von beiden ist kaputtgegangen. Nur ein bißchen.

Allerdings: Kompletter Einnahmeausfall - zunächst zwei Jahre Stillstandszeit, dann mal kurz angeschmissen, und nun schon wieder neun Monate Pause. Da geht täglich eine Million flöten - als Vattenfall-Aktionär wäre ich dicht an heftigen Tobsuchtsanfällen.

Angeblich oder offenbar unterliegen Trafo und Co, da nicht zum "nuklearen" Teil gehörend, nicht der atomrechtlichen Aufsicht - die Argumentation der Frau Trauernicht, brennendes bzw. auslaufendes Trafoöl sei doch eine potentielle Umweltgefährdung, klingt da schon reichlich hilflos. Nur würde ich schon irgendwie erwarten, daß ein Energieversorger auch mit "klassischer" Elektrotechnik umgehen kann - so ein Lastabwurf ist eigentlich nichts, was für einen laufenden Reaktor wirklich gut wäre, mal abgesehen davon, daß es bei der RESA dann auch wieder partiell drüber und drunter ging (Klemmender Regelstab oder sowas): .

Also - wenn man's nicht kann, dann sollte man's halt lassen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am Wed, 08 Jul 2009 02:45:54 +0200 schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Langsam drängt sich der Verdacht auf Maulwürfe auf. Genügend Leute, denen ihre Zwecke jedes Mittel heiligen, gibts ja in der Szene.

Reply to
Skandalos

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begin quoting, Roland Damm schrieb:

Um mal mein Unbehagen zu präzisieren - wir haben ungefähr folgende Situation für den Leistungsteil unter Ausklammerung der Eigenbedarfsanlagen:

| | | | 380-kV-Netz | | ------- ------- | | | | | AC01 | | AC02 | Leistungs- |_______| |_______| schalter | | | | /-----\ /-----\ / _____ \ / _____ \ / / \ \ / / \ \ \/ AT01 \/ \/ AT02 \/ Maschinen- /\ /\ /\ /\ trafos \ \_____/ / \ \_____/ / \ / \ / \_____/ \_____/ | | Eigenbedarfs- BT01 -------+ +------- BT02 | | abgänge ------- ------- | | | | | AQ01 | | AQ02 | Generatortrenn- |_______| |_______| schalter | | -------------------------------- Generatorsammel- | schiene 27 kV | ----------- | | | | | Generator | | | | | -----------

Im Normalbetrieb liegen die beiden Abgänge leistungsmäßig parallel, es gehen über jeden Strang jeweils ca. 650 MW ins Netz. Wenn nun ein Trafo einen Fehler hat, dann sollte selbstverständlich zum einen der zugehörige Leistungsschalter auslösen, damit der Fehler nicht mehr netzseitig gespeist wird, aber zum anderen doch wohl auch der unterspannungsseitig zugeordnete Generatortrennschalter geöffnet sowie der Eigenbedarfs-Blocktransformator weggeschaltet werden, damit der Fehler auch unterspannungsseitig nicht mehr gespeist wird (und ggf. müßte dafür auch noch der andere Leistungsschalter eine Kurzunterbrechung machen, damit der Generatortrennschalter nicht auch noch zusätzlich zum Generatorstrom, mit dem er fertigwerden können muß, den über den anderen Trafo aus dem Netz unterspannungsseitig rückgespeisten Netzkurzschlußstrom - begrenzt über die Trafo-Streureaktanz, aber immerhin - abschalten muß, wofür er nicht ausgelegt ist - das Wiedereinschalten wäre allerdings heikel, weil in der Unterbrechung die Generatorphase weggelaufen sein könnte).

Das ist aber nicht so - in beiden Strörfallberichten ist jeweils dargestellt, daß jeweils der andere Generatortrennschalter, also der des gesunden Zweigs, abgeschaltet wurde, und das auch noch als korrekt bezeichnet wird.

Aus dem neuen Arbeitsbericht:

------------------------------ Ritsch ------------------------------

  1. Störungsursache/ -ablauf Das Ereignis wurde durch ein Kurzschluss im Maschinentransformator AT02 ausgelöst. Die Ursache für den Kurzschluss ist bisher unbekannt, zur Ursachenklärung sind weitere Untersuchungen erforderlich. Aufgrund der Störung am Maschinentransformator AT02 wurde die Anlage durch die elektrischen Schutzeinrichtungen durch Öffnen beider Leistungsschalter AC01 und AC02 vom 380 kV-Netz getrennt, der Generatorschalter AQ01 geöffnet, der Generator entregt sowie der Turbinenschnellschluss ausgelöst. Durch die Trennung vom 380 kV Netz wurde die Langzeitumschaltung aller Blockschienen auf das 110 kV-Fremdnetz angeregt. (Anlagen 1, 2 und 3).

------------------------------ Ratsch ------------------------------

In dem von vor zwei Jahren steht:

------------------------------ Ritsch ------------------------------ Am 28.06.2007 um 15:02 Uhr trat ein Kurzschluss mit anschließendem Brand an einem der beiden Maschinentransformatoren der Anlage Krümmel auf. Die Maschinentransformatoren sind Bestandteil der elektrischen Eigenbedarfsversorgung der Kraftwerksanlage. Aus Störungen in der elektrischen Eigenbedarfsversorgung ergeben sich in Abhängigkeit von der betroffenen Komponente und dem Störungsausmaß im Wesentlichen folgende Störungsabläufe, für welche die Anlage ausgelegt ist: a) Die betroffene Komponente wird durch elektrische Schutzanregungen automatisch durch Öffnen des 380 kV-Leistungsschalters und des zugehörigen Generatorschalters isoliert. Der von der Störung betroffene Teilbereich der Eigenbedarfsversorgung wird nach Langzeitumschaltung über das 110 kV-Fremdnetz versorgt. In dem nicht betroffenen Bereich erfolgt die Eigenbedarfsversorgung sowie die Einspeisung in das 380 kV-Netz durch den Generator. Die Reaktorleistung wird automatisch reduziert, (vgl. BHB Teil 2, Kap.

4.6) b) Die betroffene Komponente wird bei hohem Fehlerstrom durch elektrische Schutzanregungen automatisch durch Öffnen des 380 kV-Leistungsschalters und des Generatorschalters der nicht betroffenen Generatorableitung isoliert. Der Generator wird entregt und die Turbinenschnellabschaltung ausgelöst. Der von der Störung betroffene Teilbereich der Eigenbedarfsversorgung wird nach Langzeitumschaltung über das 110 kV-Fremdnetz und der nicht betroffene Bereich der Eigenbedarfsversorgung über das 380 kV-Netz versorgt. Die Reaktorleistung wird automatisch reduziert und der Dampf direkt über die Umleitstation in den Kondensator geleitet, (vgl. BHB Teil 2, Kap. 4.6) c) Es erfolgt durch die elektrischen Schutzanregungen die Langzeitumschaltung der kompletten Eigenbedarfsanlage vom 380 kV-Netz auf das 110 kV-Fremdnetz. Durch die hiermit verbundene kurzzeitige Spannungslosigkeit aller Blockschienen wird automatisch die Reaktorschnellabschaltung ausgelöst, (vgl. BHB Teil 3, Kap. 2.6)

Der Störungsablauf nach dem Kurzschluss im Maschinentransformator AT01 stellte sich wie folgt dar: Zunächst wurde durch den Kurzschluss der elektrische Differentialschutz für den Maschinentransformator AT01 angeregt. Durch Ausschalten des zugehörigen Leistungsschalters AC01 und des Generatorschalters AQ02 wurde der Transformator elektrisch isoliert und die Langzeitumschaltung der Blockschienen 3BC und 4BD auf das 110 kV-Fremdnetz ausgelöst. Das dann erfolgte Ansprechen des elektrischen Distanzschutzes führte zum Öffnen des Leistungsschalters AC02 und somit auch zur Langzeitumschaltung für die Blockschienen 1BA und 2BB. Dies führte zur kurzzeitigen Spannungslosigkeit aller Blockschienen (Ausfall Eigenbedarf), der Ablauf entsprach somit der Variante c). Über das Reaktorschutzkriterium ?Spannung Blockschienen BB und BC <

70%" wurde die Reaktorschnellabschaltung ausgelöst. Nach erfolgter Langzeitumschaltung war die 110 kV-Fremdnetzversorgung gegeben, so dass die Eigenbedarfsversorgung nach ca. 1,7 s wieder hergestellt war. [S. 1, 2] [...]

2 Störungsursache/ -ablauf Die Auswertung der Störung war durch Probleme bei der Datenarchivierung der Prozessrechneranlage erschwert. Aufgrund einer Umschaltung der Prozessrechneranlage nach Störungseintritt wurden einige Daten nicht archiviert und teilweise erfolgte die Archivierung mit einem falschen Zeitstempel. Durch Rekonstruktion aus nachgelagerten Dateien und Kompensation fehlender Daten durch Auswertungen des schnellen Datenrekorders war die Auswertung des Ereignisablaufs vollständig gegeben. Durch den elektrischen Differentialschutz wurde der Kurzschluss des Maschinentransformators AT01 erfasst und der zugehörige Leistungsschalter AC01 sowie der Generatorschalter AQ02 geöffnet. Die Turbinenschnellabschaltung wurde ausgelöst, der Generator entregt und die Langzeitumschaltung der vom Eigenbedarfstransformator BT01 versorgten Blockschienen 3BC und 4BD ausgelöst. Durch Ansprechen des Lastsprungrelais erfolgte das Öffnen von zwei S/E-Ventilen (vgl. Anlage 1 - Anlage 3). Die Anregung des elektrischen Distanzschutzes (1. Stufe) führte zusätzlich zum Öffnen des Leistungsschalters AC02. Die Langzeitumschaltung der Blockschienen 1BA und 2BB wurde verzögert nach Ansprechen der 2. Stufe des Distanzschutzes ausgelöst. Mit der Anregung des Unterspannungssignals auf den Blockschienen 2BB und 3BC für mehr als 1 Sekunde wurde die Reaktorschnellabschaltung ausgelöst. [S. 4]

[...]

3 Bewertung des Anlaqenverhaltens Das Öffnen des 380 kV-Leistungsschalters AC01 durch den Differentialschutz und das Öffnen des 380 KV-Leistungsschalters AC02 des nicht betroffenen Maschinentransformators AT02 durch den Distanzschutz hatte den Ausfall der gesamten Eigenbedarfsversorgung mit Auslösung der Reaktorschnellabschaltung zur Folge. Der Ereignisablauf entsprach zunächst dem Störfallablauf ?Ausfall Eigenbedarf" (vgl. Anlage 11). [S. 8]

[...]

3.1 Öffnen des Leistungsschalters AC02 Aus den Aufzeichnungen des Störschreibers ergibt sich, dass nach einem Zeitraum von mehr als einer Sekunde nach Ereigniseintritt aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Entregung des Generators ein erhöhter ?Fehlerstrom" vorhanden war. Dies ist dadurch bedingt, dass nach dem Entregungsbefehl der Generator weiterhin über den ordnungsgemäß in Ein-Stellung verbliebenen Generatorschalter AQ01 auf den Fehler speist. Der Strom klingt entsprechend des Energieinhalts im Generator in der ersten Sekunde nicht unter den Einstellwert des Distanzschutzes ab. Damit löst der Distanzschutz als Reserveschutz den 380 kV-Leistungsschaiter AC02 zusätzlich aus (vgl. Anlage 2). [S. 9]

------------------------------ Ratsch ------------------------------

Kann mir mal jemand verraten, was das soll? Für den Fall b) wird also bewußt und vorsätzlich der Generatorstrom über einen nicht geöffneten Generatortrennschalter in den fehlerbehafteten Transformator eingespeist, damit der auch garantiert richtig kaputtgeht, aufplatzt und abbrennt, und das wird auch noch als "ordnungsgemäßes Verhalten" bezeichnet? Zusätzlich wird offenbar wissentlich in Kauf genommen, daß dieses interne Problem des Kraftwerks vom Distanzschutz als Netzfehler interpretiert wird und zu einer Schutzanregung führt, damit nicht nur die Reaktorleistung vorübergehend gedrosselt wird (man könnte nämlich, da der nukleare Teil an sich überhaupt nicht betroffen ist, die Reaktorleistung ja auch einfach mal auf die Hälfte runterfahren, den Generator neu synchronisieren und dann mit halber Leistung über den anderen Trafo ins Netz einspeisen lassen und dann mal zusehen, ob man den zickenden Trafo vielleicht doch wieder flottkriegt - evtl. brauchte der ja auch nur eine Kurzunterbrechung, um auch wieder zu genesen), sondern es auch garantiert wegen Eigenbedarfsausfall zu einer Reaktorschnellabschaltung mit allem Drum und Dran kommt?

Ja, was hat die denn geritten, kann mir das mal einer erklären? Was ist eigentlich teurer und langwieriger zu reparieren: Ein abgebrannter Maschinentrafo mit jahrelanger Stillstandszeit (ok, es waren die Dübel usw.), oder ein möglicherweise explodierter Generatortrennschalter, der leider den Überstrom doch nicht gepackt hat, was unwahrscheinlich ist, wenn man oberspannungsseitig den Netzkurzschlußstrom wegschaltet?

Im "Betriebshandbuch" gibt's dazu noch folgendes zu lesen:

------------------------------ Ritsch ------------------------------ Betriebshandbuch Teil 2, Kapitel 4.6, Seite 3, Stand 21.09.04 "Ausfall von Teilbereichen der Eigenbedarfsversorgung"

  1. Allgemeines Zur Vermeidung der Überbelastung der EB-Trafos beim Ausfall einer der Schienen 2BB oder 3BC ist die Reaktorleistung von Hand auf ca. 50 % abzufahren. {Zwei-RL-Pumpenbetrieb auf 2BB oder 3BC.)

Der Ausfall eines EB~Trafos führt automatisch zum Ausfall des zugehörigen Maschinentrafos und somit zu einer Verringerung der möglichen Anlagenleistumg auf max. 67 %.

Wird der Blockschutz über einen Stromfehler auf der 27~kV~Seite ausgelöst, wird der Generator durch den Blockschutz entregt. Gleichzeitig wird für die EB~Schienen der defekten Ableitung die Langzeitumschaltung eingeleitet. Die intakte Ableitung wird generatorseitig vom Maschinentrafo getrennt und der zugehörige EB-Trafo aus dem Netz versorgt. Durch die Entregung des Generators kommt es zur Turbinenschnellabschaltung. Der weitere Verlauf dieser Störung ist im BEB Teil 2 Kap. 4.12 beschrieben.

------------------------------ Ratsch ------------------------------

In "vernünftig" könnte nach einer dauerhaften Trafostörung also mit annähernd 2/3 Anlagenleistung (ca. 850 MW) weitergemacht werden, in real baut man lieber den maximal möglichen Schaden, weil man den Geräte- und Netzschutz nicht vernünftig ausgelegt hat. Irgendwie hätte ich die Geschichte ein bißchen anders designt.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Skandalos schrieb:

Wozu Maulw=FCrfe? Der Betreiber tut doch alles, sich die Sympathien selbst Wohlmeinender, gr=FCndlich zu verscherzen.

Der Vorfall best=E4tigt, das offensichtlich nach Fehlern nicht gr=FCndlic= h genug geforscht wurde? Denn das Szenario dieses Trafosterbens =E4hnelt sehr, dem des ersten Vorfalls.

Vielleicht fehlts einfach auch nur an Sachkenntnissen.

--=20 mfg hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

Hallo, H.J.Koch,

Du meintest am 08.07.09:

Hat das irgendjemand in genau diesem Umfeld wegen dieses Auslösers behauptet?

Einige Leute sind schon immer dagegen, für die ist das "just another brick in the wall", und andere Leute sind schon immer dafür, die ändern (ebenfalls) deswegen nicht ihren Glauben.

Viele Gruesse! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Horst-D.Winzler schrieb:

Und welche Szene? Ach so - die Ökoterroristen, ja natürlich.

"Die Szene" hat gentechnisch manipulierte Maulwürfe losgeschickt. Die haben sich dann unter dem Sicherheitszaum durchgegraben. Maulwürfe leben ja u.a. von Würmern, und in Krümmel ist schon seit einger Zeit der Wurm drin.

Raffiniert, was sich "die Szene" alles einfallen lässt.

Reply to
Ulrich Nehls

"Die Presse" (incl. Fernsehen (Schleswig-Holstein-Magazin um 19:30 am Tag des Vorfalls)).

Reply to
Gödeke Michels

Maulwurf ist ein Begriff aus der Welt der Geheimdienste, ein Agent der einen gegnerischen Dienst unterwandert hat. Das passt hier nicht so ganz, denn so ein Kraftwerk ist ja kein Geheimdienst, d.h. Saboteur waere die bessere Bezeichnung, d.h. ein Angestellter des Kraftwerkes oder einer Firma die Arbeiten daran ausgefuehrt hat, der fuer einen Geheimdienst arbeitet und absichtlich einen "Fehler" gemacht.

Reply to
Carla Schneider

Und Synonym f=FCr erwiesene D=E4mlichkeit =3D Vattenfall. Anders kann das=

Geschehene nicht mehr betrachtet werden.

--=20 mfg hdw

Reply to
Horst-D.Winzler

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Moin,

Danke für Deine ausführliche Zusammenfassung!

Ralf . K u s m i e r z schrieb:

Welche MTBF Trafos dieser Größe normalerweise haben, weiß ich nicht.

Das Konzept haben sich vor 40 Jahren wohl Schlipse von Westinghouse am Reissbrett ausgedacht. Theoretisch ja auch eine gute Idee, zwei redundante Trafos zu haben. Daß dieser Störfall nie in "echt" geübt wurde, halte ich für sicher.

Auf Trafos wirken bei einem Kurzschluss enorme Kräfte. Nicht auszuschließen, daß AT2 vor zwei Jahren unbemerkt was abbekommen hat...

Falls ich das falsch verstanden habe, bitte ich um Korrektur:

- Die Trennschalter AQ01 und AQ02 auf der Niederspannungsseite konnten vor zwei Jahren unter der hohen Belastung nicht wirkungsvoll trennen, weil die Lichtbögen nicht verloschen. Letzte Woche hat die Abschaltung des Trafos funktioniert.

Weiß jemand, ob AQ01 und AQ02 jetzt anders sind?

- Wo genau in AT02 der Kurzschluss war, weiß man noch nicht.

- Bei Teillast bis ~850MW kann die Anlage auch mit einem Trafo fahren.

- Wenn nur ein Trafo Leistung einspeist, kann der Zweite für die Versorgung des Eigenbedarf verwendet werden.

Weiß jemand, wo die anderen drei Eigenbedarfsschienen angeschlossen sind? Gibt es weitere Trafos zum Verbundnetz?

- Um bei Vollast einen oder beide Trafos abzuschalten, muß der Generator in jedem Fall entregt und Last abgeworfen werden. Ein sekundenschnelles Wiederanfahren nach einem Turbinenschnellschluss zur Wiederherstellung der Eigenversorgung halte ich für unmöglich.

- Bei Wegfall von BT01 und BT02 sollten BT03 bis BT05 ausreichen, um den Eigenbedarf zu decken und es sollte eigentlich keine RESA geben.

Ohne RESA wäre der Vorfall atomrechtlich nicht so kritisch. Den Stromausfall in Hamburg und die schlechte Presse hätte es dann aber wohl genauso gegeben. Weniger geneigte Kreise unterscheiden dabei nicht zwischen Stromausfall, Abschaltung und Schnellabschaltung.

- Es kam zu eine RESA, weil die Umschaltung der Eigenbedarfsversorgung länger als eine Sekunde gedauert hat? (Andere Quellen berichten, es hätte eine Über/Unterspannung im Eigenbedarfsnetz gegeben)

- Bei der RESA soll ein Regelstab geklemmt haben.

Bin gespannt, was im Bericht steht.

Wie? Bin nur neugierig...

Vattenfall ist derzeit in einer No-Win SItuation, weil sein nordisch kühles multinationales Management dem nach Wählerstimmen heischenden Establishment der deutschen Anti-Atombewegung gegenübersteht. Eine sachliche Diskussion ist derzeit in der Öffentlichkeit schwierig darzustellen:

- Strom produzieren: Böse!

- Mal kurz keinen Strom produzieren: auch sehr Böse und Ihr habt Schuld daß ich mein Word-Document nochmal schreiben muß!

- Nie wieder Strom produzieren: Ihr habt Schuld am Übel der Welt, wir haben es ja schon immer gewusst, und Ihr seid alle Böse!

Dabei ist es für Vattenfall möglicherweise am einfachsten, Sitzfleisch zu beweisen, den Trafo zu tauschen und das Kraftwerk mit dem bereits genehmigten Sicherheitskonzepten wieder anzufahren. Einmal hat das ja schon funktioniert und die Restlaufzeit ist nur noch ein paar Jahre.

Für jeden grundlegenderen Umbau, der das Eigenbedarsnetz wesentlich härten könnte, wären extrem umfangreiche Gutachten und Genehmigungen nötig, die heute extrem teuer und schwer zu kriegen sein dürften.

Viele Grüße,

O.J.

PS: Mein Vorschlag an die Vattenfall PR-Abteilung: Start einer Fernsehserie "Elbuferstraße" Als Dokusoap in Kooperation mit dem NDR: "Drama Liebe Wahnsinn, Ingenieure ohne Nerven" zur Imagepolitur. ;-) Mir tun die MA im Besucherzentrum schon etwas leid.

Reply to
Ole Jansen

Hallo!

"Ralf . K u s m i e r z" schrieb:

neuer spam-plonk-filter schutz? ;-)

tja, unf=E4higkeit oder geldgier+faulheit der mitarbeiter und manager?!

=2E..

nicht nur potentiell, es ist eine umweltgefahr. kann man bestimmt in x-private Kamine / =F6l-heizungen umrechnen ;-(

nat=FCrlich in relation zu den unterirdischen m=FCllhalden+kohlebr=E4nden in usa+china vernachl=E4ssigbar.

so ist es

sind solche fehler in der DDR aufgetreten? wo doch mangel geherrscht hat... und die "ossis" angeblich zu dumm waren ...

snipped-for-privacy@vattenfall.de snipped-for-privacy@vattenfall.de ;-)

stimmt

es gibt auch ausnahmen.

haste dich schon mal beim kkk beworben?

Reply to
Klaus-Holger Trappe

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begin quoting, Ole Jansen schrieb:

Halbes Jahrhundert - quasi "unsterblich".

Nö, das hält sich in Grenzen. So wahnsinnig hoch werden die Kurzschlußströme vergleichsweise gar nicht, weil doch recht hohe Impedanzen mitspielen. Leitungen werden üblicherweise im natürlichen Betrieb gefahren, dann gibt es noch Maschinenimpedanzen und Streuimpedanzen der nächsten Umspannwerke usw. ...

Nein, das ist komplizierter - offenbar "Murks per Design". Es werden offenbar die drei Fälle a) bis c) lt. dem Bericht von vor zwei Jahren unterschieden (s. VP), je nach Stärke des Fehlerstroms:

a) kleiner Fehlerstrom: Trafo wird mit AC und AQ freigeschaltet, keine Betriebsunterbrechung. b) großer Fehlerstrom: Trafo wird oberspannungsseitig mit Leistungsschalter AC vom Netz getrennt (wohl, um es zu schützen - das Netz), zugehöriger AQ *bleibt geschlossen*, *der andere* (zum "gesunden" MT) wird geöffnet (wohl in der Hoffnung, daß bei dem unterspannungsseitig dann netzgespeist die Eigenspannungsversorgung stehen bleibt), der Generator wird schnellentregt (mit Turbinenschnellschluß natürlich) und darf sich energetisch in den fehlerbehafteten Trafo hinein austoben, also etwas eine Sekunde lang annähernd volle Fehlereinspeisung (1 GW) auf die Fehlerstelle. Wenn ich es richtig verstanden habe: keine RESA, nach Entregung wird Generatortrennschalter AQ zum defekten Trafo auch geöffnet, danach wahrscheinlich Neusynchronisation und Weiterbetrieb des Kraftwerks entweder mit verminderter Lesitung nur über den gesunden Trafo oder, falls der andere "geheilt" ist (was bei einem Lichtbogenfehler nicht unwahrscheinlich ist) mit voller Wirklast über beide. c) Zusammenbruch der Eigenversorgungungsspannung infolge des Fehlers: Reaktorschnellabschaltung (RESA), Umschalten auf Fremdversorgung oder Notstromdiesel, Notkühlbetrieb.

In den beiden Störfällen sollte wohl auslegungsmäßig b) geschehen und hat sich zu c) ausgeweitet - Designpfusch.

Das ist auch relativ egal. Fakt ist aber, daß offenbar ein eklatantes Schutzversagen stattgefunden hat: Offenbar hat sich das Öl überhitzt und zu stark ausgedehnt, so daß es überall rauspieselte (Isolatorkerzendichtung, Deckeldichtung). Reiner Zufall, daß es diesmal nicht abgebrannt ist - das Trafogefäß hätte auch aufplatzen können.

ACK

Nein, das ist falsch: Die EB-Trafos BT01 und BT02 sitzen an den unterspannungsseitigen Abgängen der Maschinentrafos und haben nur dann Spannung, wenn der Maschinentrafo auch in Betrieb ist. Der Ausfall eines Maschinentrafos reduziert (lt. BHB) die verfügbare EB-Leistung und erfordert deswegen eine Drosselung der Reaktorleistung.

Ja, es gibt redundante "Fremdnetztafos" BT11 und BT12, die Eigenbedarf aus dem 110-kV-Netz beziehen können, s. Bilder S. 4, 5 in .

Damit kann ein kontrollierter Reaktorstörbetrieb auch ohne Diesel-Ersatzstrom auch bei Komplettausfall des 27-kV-Bereichs oder des 380-kV-Netzes durchgeführt werden (wenn man sich nicht gerade vorher durch eine idiotische Schutzauslegung selbt ein Bein gestellt hat).

Nein, bei kleinen Fehlerströmen (dürfte sich am Generator-Nennstrom bemessen) kann der gestörte Trafo über den Generatortrennschalter (und den oberspannungsseitigen Leistungsschalter) herausgeschaltet werden, dann läuft der Leistungsbetrieb weiter.

Sekundenschnell wohl nicht, aber eine Resynchronisation sollte in wenigen Minuten möglich sein. Der Turbosatz läuft doch, Schmierdruck usw. sind vorhanden, betriebswarm ist er auch.

Genau das ist der Punkt. Daß die Eigenversorgung bei einem MT-Schaden wegbricht, ist ein Auslegungsfehler.

ACK - steht in den Berichten detailliert drin.

Na, da gehört natürlich auf die Unterspannungsseite jeweils ein Leistungsschalter hin, um den Trafo auch bei hohen Fehlerströmen freischalten zu können. Das ist doch ein Unding, daß ein Trafo, der gerade einen erheblichen "Tritt" aufgrund eines Kurzschlusses gekriegt hat, dann auch noch "ewig lange" den Generator bremsen soll. (Im Prinzip könnte man eine "Schmelzsicherung" nehmen - man muß ja nur aus- nicht einschalten können. Wäre also relativ billig und auch kein großer Akt: Kurzschlußstrom "wegsprengen", Trenner öffnen, Bereitschaft losschicken, um den Schmelzeinsatz auszuwechseln. Auf jeden Fall deutlich billiger als ein MS-Leistungsschalter für einige GW.)

Das Konzept, im Fall b) einfach den anderen Trafo von der

27-kV-Schiene zu isolieren, kann doch gar nicht funktionieren: Durch den anderen Generatortrennschalter fließt doch ebenfalls Kurzschlußstrom, aus dem Netz über den gesunden Trafo auf die 27-kV-Schiene. Man könnte das heilen, indem man gleichzeitig eine Kuzunterbrechung über den oberspannungsseitigen Leistungsschalter des gesunden Trafos vorsieht - dann braucht man aber den entsprechenden unterspannungsseitigen Lastschalter dort auch gar nicht mehr zu öffnen, sondern kann stattdessen analog zu Fall a) den Fehler-Trafo unterspannungsseitig isolieren, denn dann fließt über dessen Lastschalter nur der Generator(kurzschluß)strom, und der ist so niedrig, daß er damit fertig wird (oder werden sollte).

Selbstverständlich ist anschließend eine Neusynchronisation fällig, also erst einmal Turbinenschnellschluß und Entregung, aber es ist evident, daß das 1. dann überhaupt funktioniert und 2. damit der Trafo gerettet wird. Daß der diesmal nicht hoppsgegangen ist, liegt wohl daran, daß bei AT01 eine (fälschliche?) Differentialschutzanregung so schnell zu einem Abschalten von AC01 führte, daß AT02 dann nicht geplatzt ist wie AT01 vor zwei Jahren.

Und was diese komischen Distanzschutzanregungen in der Rückfallstufe sollen, mag verstehen, wer will: Was hat denn der Distanzschutz mit Mittelspannungsfehlern zu tun, wenn die Leitung längst abgeschaltet wurde, was das Schutzrelais über die Stromwandler einwandfrei realisieren können sollte?

Es sollte schließlich auf jeden Fall möglich sein, die Schutzauslegung so hinzutrimmen, daß ein Ausfall im Leistungspfad Generator-27 kV-MT-380 kV nicht die Eigenversorgung abschießt, wie sie es nun zweimal hingekriegt haben (und ich möchte nicht wissen - oder eigentlich doch - wieviele ähnliche Vorfälle es möglicherweise schon gegeben hat, von denen die Öffentlichkeit nichts erfahren hat, weil der Eigenbedarf weiterlief und es zu keiner meldepflichtigen RESA kam. Fünf Minuten lang ein GW weniger im Netz? Macht doch nichts, merkt ja keiner... ;-( ).

Sorry, unabhängig von Politik: Da ist in technischer Hinsicht eine Dilettanten-Truppe am werkeln. Politisch ist das nur insoweit, weil die Aufsichtsbehörde die Grenze falsch zieht und sich nicht um die Betriebszuverlässigkeit der nicht-nuklearen Anlagenteile kümmert, deshalb haben die auch keine Sachverständigen, die diesen Pfusch bemerkt haben. Das Betriebshandbuch, in dem die Zuverlässigkeit der Eigenversorgung dargestellt wird, wurde offenbar von Papierkriegern abgenickt, die sich das Ganze wohl nicht mal in einer Simulation angesehen haben.

Quatsch. Nicht "Strom", sondern CO2 und "Atom" ist böse.

Stimmt ja auch: Seitdem die Sicherheit des Netzbetriebs in die Hände von Mc-Kinsey-Schlipsen geraten ist, wird mit Stabilitätsrechnungen einfach extrem schlampig umgegangen. Früher saßen in den Leitwarten keine Deppen.

Sind sowieso alle böse, so.

Vattenfall gehört schlicht abgemeiert - ob das der Fall sein wird, ist vom Ausgang der Bundestagswahl abhängig. Überhaupt gehört die Energiewirtschaft sozialisiert (was nicht verstaatlicht heißt: Ideal wäre die Übertragung auf Stadtwerke, die genossenschaftlich organisiert sind).

Richtig so. Schluß mit dem Schrottkasten.

Sieh's realistisch: Da sitzen Deppen mit dem Auftrag, Leute zu verarschen. Die brauchen einem nicht leidzutun, die gehören vielmehr resozialisiert.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 08.07.2009, 18:47 Uhr, schrieb Ralf . K u s m i e r z :

So Zeug ist, wenn es im Rahmen des Erlaubten betrieben wird, praktisch unkaputtbar. An so manchem Wasserkraftwerk wurde seit seiner Erbauung zu Gründerzeiten nix mehr geändert... und die Dinger laufen und laufen und bringen täglich viel Bares in die Kassen... Ich habe mal mit einem Typen am Isar-Kraftwerk in Wolfratshausen gesprochen; der sagte: Man könnte allein mit einem heutigen optimierten Turbinen-Laufrad durchaus etliche Prozent Wirkungsgrad rausholen; das will aber keiner, und so bleibt halt die Turbine von neunzehnhundertpaarundzwanzig drin... einmal im Jahr abschalten, saubermachen, feststellen, dass das Ding noch heil ist, wieder anfahren, weiter geht's...

Wenn eh eine Versorgung übers Mittelspannungsnetz möglich ist: warum bezieht man den Eigenbedarf nicht gleich darüber und verrechnet das dann mit der Stromlieferung?

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Ansgar Strickerschmidt schrieb:

110 kV ist nicht Mittelspannung, sondern Verteilungsnetz.

Der Eigenbedarf ist sicherheitskritisch, weil davon die nukleare Sicherheit (Nach- und Notkühlung) abhängt, deshalb wird die mehrfach redundant ausgelegt. Normalfall: Abzweigung aus der Leistungsproduktion bzw. Versorgung über Maschinentrafo aus dem

380-kV-Netz, Rückfallebene Versorgung Fremdnetz 110 kV, Notfallversorgung dieselgetriebene Notstromgeneratoren.

Gruß aus Bremen Ralf

Reply to
Ralf . K u s m i e r z

Ansgar Strickerschmidt schrieb:

Hast du mal nach den "Schnellabschaltungen" gefragt, die die Einrichtungen zu verkraften haben?

Die alten Einrichtungen sind prinzipiell robuster. Bevor der Wirkungsgrad optimiert wird, sollten also auch mal einige Gedanken auf die Betriebssicherheit =FCber die langen Laufzeiten verschwendet werden.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Bin kein Experte auf dem Gebiet, aber Partial Discharges spielen bestimmt nicht nur bei kalten Trafos eine Rolle. Soweit mir bekannt werden PD Messungen routinemaessig an solchen grossen Trafos vorgenommen, um deren Zustand zu beurteilen. PD Messungen sind nicht unbedingt eine absolut exakte Wissenschaft, aber wenn man den vielen Publikationen darueber glauben darf, dann kann man damit sehr gut den Zustand des Trafooels, den Isolierschichten und der Windungsisolation beurteilen und eine sehr gute Vorhersage ueber die verbleibende Lebenszeit des Trafos machen. Um so mehr verwundert es mich, dass man dass hier offenbar nicht gemacht hat, um den Zustand der "ueberalterten und verschliessenen Transformatoren" eindeutig zu beurteilen.

Gruss Klaus

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Klaus Bahner

Vermutlich werden die Trafos permanent mit leichter Überlast bzw. Überspannung betrieben, wie es auch Überlandleitungen und Umspannwerken durchaus passiert.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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