-->
Tragschnabelwagen, stand hier beim BBC in der Boveriestraße vor
40 Jahren öfters rum. Wenn Hersteller und Kraftwerk einen
Bahnanschluß haben gehts, aber gibts noch die TSW?
Und wie kommen die Trafos aus der Fertigung in der Türkei nach .de?
-->
http://www.lokomotive-online.de/Eingang/Spezial/Trafotransport/trafotransport.html
Butzo
Hi,
als Seefracht bzw auf Binnenschiffen? Du träumst. Ja wer soein Trumm über
Landstraßen karrt, hat vielleicht mehr Ärger. Wie macht das eigentlich die
Meyerwerft, die dicken Diesels da kommen doch teilweise auch aus Augsburg
oder Passau, die benutzen dafür doch keinen Laster.
Ganz ohne sicher nicht, aber ich wette es geht mit falscher Statik!
Wenn keine offensichtlichen Fehler in der Statik sind behaupte ich dass
keiner mehr genug Zeit hat um zu prüfen.
Oder der letzte mit Ahnung im Bauamt ging im Jahre 2006 in Pension :-(
Beim vereinfachten Verfahren wir die Verantwortung auf den einreichenden
Architekten abgewälzt.
Butzo
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Heiner Hass schrieb:
Sowas hatte ich mir auch gedacht. Aber die Ertüchtigung betraf eine
Leistungserhöhung von nur ca. 5,5 %, zudem war beim zweiten Störfall
das Kraftwerk gar nicht auf Nennleistung, sondern ein bißchen drunter
(el. Leistung nur 1,20 GW statt 1,38 GW). Lt. Betriebshandbuch sind
die Trafos im übrigen ca. 35 % überlastbar, was mich auch nicht
wundert, denn solange die Spannungen eingehalten werden, sind Trafos
üblicherweise ohnehin nur thermisch begrenzt: Im Störfall bei einem
der beiden Generatorstränge können nämlich 2/3 der Nennleistung über
den verbleibenden Maschinentrafo ins Netz geleitet werden.
Nee, Leute, die Vattenfaller haben IMHO den Trafo mit amtlichen Placet
in beiden Fällen selbst durch - Verzeihung! - eigene Dämlichkeit
abgeschossen. Indiz:
Im Betriebshandbuch Teil 2, Kapitel 4.6, "Ausfall von Teilbereichen
der Eigenbedarfsversorgung" steht folgendes:
------------------------------ Ritsch ------------------------------
1. Allgemeines
[...]
Störungen im Bereich der zweisträngigen Generatorableitungen, d. h. an
einem der Maschinentrafos oder Lastschaltern, führen ebenfalls in
direkter Anregung zu Langzeitumschaltungen der zugehörigen
EB-Schienen.
[Seite 1, Stand 02.02.94]
[...]
1. Allgemeines
Zur Vermeidung der Überbelastung der EB-Trafos beim Ausfall einer der
Schienen 2BB oder 3BC ist die Reaktorleistung von Hand auf ca. 50 %
abzufahren. (Zwei-RL-Pumpenbetrieb auf 2BB oder 3BC.)
Der Ausfall eines EB-Trafos führt automatisch zum Ausfall des
zugehörigen Maschinentrafos und somit zu einer Verringerung der
möglichen Anlagenleistumg auf max. 67 %.
Wird der Blockschutz über einen Stromfehler auf der 27-kV-Seite
ausgelöst, wird der Generator durch den Blockschutz entregt.
Gleichzeitig wird für die EB-Schienen der defekten Ableitung die
Langzeitumschaltung eingeleitet. Die intakte Ableitung wird
generatorseitig vom Maschinentrafo getrennt und der zugehörige
EB-Trafo aus dem Netz versorgt. Durch die Entregung des Generators
kommt es zur Turbinenschnellabschaltung. Der weitere Verlauf dieser
Störung ist im BHB Teil 2 Kap. 4.12 [Anm. RK: liegt mir nicht vor]
beschrieben.
[Seite 3, Stand 21.09.04]
------------------------------ Ratsch ------------------------------
und zwar hübsch ordentlich abgesegnet mit Gutachtervermerk und
amtlichem Stempel der Genehmigungsbehörde (Sozialministerium S-H).
(Eine Genehmigung war möglicherweise deswegen erforderlich, weil die
Auswirkungen von Vorgängen, die die Eigenbedarfsausfälle betreffen,
Rückwirkungen auf den Betrieb des nuklearen Anlagenteils haben, obwohl
es sich um konventionelle Anlagenteile handelt.)
Hätte dem Gutachter nicht vielleicht auffallen dürfen, daß es bei
einem stromstarken Fehler auf der 27-kV-Seite (oder in einem der
Maschinentrafos) gar nicht möglich ist, "die intakte Ableitung
generatorseitig vom Maschinentrafo [zu] trennen", weil über den dafür
vorgesehenen Generatorschalter ein von dem intakten
Maschinentransformator netzgespeister Kurzschlußstrom fließt, den der
Generatorschalter wegen fehlendem Leistungsschaltvermögen gar nicht
unterbrechen kann? Hätte er dann nicht auch merken müssen, daß "der
zugehörige EB-Trafo" deswegen dann auch nicht "aus dem Netz versorgt"
werden kann, weil nämlich wegen des bestehenden 27-kV-Fehlers dort
unterspannungsseitig immer noch eine zu niedrige Spannung vorliegt?
Meiner Ansicht nach ist folgendes passiert:
In beiden Fällen lag ein hundsgewöhnlicher Querfehler vor, halt ein
Durchschlag, wie er alle Nase lang mal vorkommen kann. Der wurde auch
jeweils völlig korrekt vom Differentialschutz detektiert, was zunächst
zum Abschalten des oberspannungsseitigen Leistungsschalters führte -
auch korrekt. Was dann in die Grütze ging, war, daß der Anlagenschutz
offenbar so programmiert war, daß er im weiteren nach o. a. BHB-Auszug
verfuhr: Es wurde eine Generatorschnellabschaltung
(Turbinenschnellschluß und Entregung) eingeleitet, aber der
Generatorlastschalter zum fehlerbehafteten Trafo blieb "wegen des
hohen Fehlerstroms" bestimmungsgemäß geschlossen (weil er den
Kurzschlußstrom ohnehin nicht hätte löschen können), und der sich
entregende Generator durfte sich dann noch weit über eine Sekunde lang
in den schon angeschossenen Trafo hinein austoben, aber was weitaus
schlimmer war: Der Fehler wurde natürlich vom anderen Trafo auch noch
netzseitig gespeist, denn der dortige Generatorschalter kriegte den
Strom natürlich auch nicht gelöscht, bis dann endlich im ersten Fall
der Distanzschutz in der Rückfallstufe dem bösen Treiben ein Ende
machte (zu spät, um Brand und Totalzerstörung des fehlerbehafteten
Trafos noch zu verhindern) und den Leistungsschalter netzseitig
öffnete und so die netzseitige Fehlerspeisung unterband, im anderen
Fall durch eine mutmaßlich fehlerhafte Differentialschutzanregung beim
gesunden Trafo, die dann den gestörten rettete: er spuckze nur heftig
Öl aus allen Nähten, hatte mußmaßlich schon hohen Überdruck.
Die Reaktorschnellabschaltungen waren jeweils nur Kollateralschäden,
die auftraten, weil der Eigenbedarfsblocktrafo vom gesunden Trafo
keine Netzeinspeisung kriegte, denn der war unterspannungsseitig wegen
des überforderten Generatortrennschalters nicht freigeschaltet,
sondern speiste stattdessen lustig über die Generatorsammelschiene auf
den Fehler im anderen Trafo, daher satte Unterspannung, erst recht,
als dann auch noch der Leistungsschalter kam.
Bitte, schreib doch mal einer, daß ich damit völlig auf dem falschen
Dampfer bin und es ganz falsch sehe: So dämlich können die doch beim
Betreiber und in der Genehmigungsbehörde nicht gewesen sein, zu
übersehen, daß der Generatorschalter kein Leistungsschaltvermögen hat
und einen stromstarken Fehler nicht abtrennen kann!
Und wie sieht das diesbezüglich wohl bei den anderen KKW aus? Gibt es
dort vernünftige Schutzkonzepte, oder hatten die bisher einfach nur
unverschämt Glück? ("Vernünftiges" Schutzkonzept wäre halt ein
unterspannungsseitiger Leistungsschalter; 690 MW bei 27 kV sind 15 kA
- gibt es dafür wohl HH-Sicherungen? Als Standardbauteil wohl nicht,
aber was spricht eigentlich prinzipiell dagegen?)
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Ja - wenn man unterstellt, daß solche Kraftwerke eine absolut
konstante Leistung hätten. Dem ist aber nicht so, bspw. dürfen
themische Kraftwerke häufig im Sommer aus Umweltschutzgründen
(Kühlwassereinleitung in den nächsten Fluß/See) nur mit Teilleistung
laufen.
Weil das in der Branche durchaus üblich ist. 400 statt 380 kV, fünf
oder zehn Prozent mehr Strom als ursprünglich bemessen...alles nicht
tragisch, aber man ist halt dann bissl dichter am Ende der
Sicherheitsreserve.
Eben kam ja auch der Hinweis auf die Steigerung des Wirkungsgrades.
Somit also paar Prozentpunkte näher am endgültigen Limit der
Transformatoren...
-ras
Ralph A. Schmid, dk5ras schrieb:
> Eben kam ja auch der Hinweis auf die Steigerung des Wirkungsgrades.
Meines Wissens war der zerstörte Trafo ausgelegt auf 740 MVA. Bliebe
also noch ein bißchen Spiel für weitere Erhöhungen des Wirkungsgrads.
Gruß
Thomas
[dsu rausgenommen, in der Ökostalinistensenke möchte ich nicht gesehen
werden ;-)]
Ralf . K u s m i e r z schrieb:
Was mir völlig schleierhaft ist: Warum in diesem Fall eine RESA bzw. ein
Lastabwurf zu derartigen Spannungsschwankungen geführt hat, daß großflächig
elektronische Baugruppen ausgefallen sind bzw. heruntergefahren wurden.
"Normalerweise" würde ich erwarten, daß das Verbundnetz so etwas ausregelt.
Das scheint in diesem Fall schiefgegangen zu sein, obwohl das KKK angeblich
noch nicht mal mit voller Leistung lief.
Merkwürdig.
Gruß aus dem Norden, Ralf, der nach dem Vorfall aus der Rufbereitschaft
geklingelt wurde und ein paar PC wiederbeleben mußte :->
Aus dem Mittelspannungsabgängen der in dieser Gegend zur Zeit stark
verbreiteten Art von Windenergieanlagen kommt leider nicht so richtig
viel Strom zur Netzstabilisierung heraus.
Leitungen/Netz besteht aus verteilten Induktivitäten und Kapazitäten.So
etwas etwickelt ein "Eigenleben" besonders bei Impulsen. Wenn nichts
dagegen eingebaut wurde, kann Elektronik und nicht nur die, den Opfertod
sterben. Daran ist nichts neu.
--
mfg hdw
X-No-Archive: Yes
begin quoting, "Horst-D.Winzler" schrieb:
Ähm, sorry, Schalthandlungen sind im Netz nun wirklich nichts
Ungewöhnliches, Schutzanregungen und Kurzunterbrechungen auch nicht,
seitdem Gewitter immer noch nicht abgeschafft sind, und von alledem
merkt man üblicherweise gar nichts, schon deswegen, weil eine ganze
Menge "dagegen" eingebaut ist, u. a. massenweise rotierende Maschinen,
Überspannungsableiter usw.
Im übrigen gibt es traditionell gewisse n+k-Regeln, nach denen der
Ausfall von k Betriebsmitteln jederzeit folgenlos zu beherrschen sein
muß.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
X-No-Archive: Yes
begin quoting, "Ralf . K u s m i e r z" schrieb:
Ergänzugen und Korrekturen:
Weil auf der Generatorschiene transiente Überspannungen aufgetreten
sind, die Überspannungsableiter am Trafo AT01 zum Ansprechen gebracht
haben, und jemand so schlau war, die Ableiter zwischen den
Strommeßwandlern und dem Trafo anzuordnen, so daß der Ableitstrom als
Fehlerstrom aufgefaßt wurde und zu einer Differentialschutzanregung
geführt hat.
Das weiß ich immer noch nicht.
Von den Spannungstransienten: Es gab Überschläge, und die
Erschlußerfassung erstreckt sich auch auf Fehler in der
Generatorableitung bis in die Maschinentransformatoren
hinein. Durch den Fehler in AT02 oder das Ansprechen der
Überspannungsableiter erfolgte die Ständererdschlußmeldung.
Genau das ist das Problem: Man kann den Trafo nicht
unterspannungsseitig freischalten, weil der Kurzschlußstrom zu hoch
werden kann (bis ca. 250 kA). Das Abschaltvermögen des Schalters
beträgt aber nur 100 kA, und größere Schalter gibt es nicht, außerdem
kann man generatornahe Kurzschlußströme wegen der hohen
Gleichstromkomponenten ohnehin nur sehr schwer beherrschen. Deshalb
wird die andere Ableitung, in der der maximale Kurzschlußstrom aus dem
Netz auf die Generatorschiene rechnerisch maximal knapp 95 kA betragen
kann, unterspannungsseitig geöffnet, wodurch sich der Kurzschlußstrom
an der Fehlerstelle um den Netzfehlerstrom reduziert, und dann wird
der Generator schnellentregt.
Zumindest ist die Schutzauslegung nicht ganz korrekt.
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
X-No-Archive: Yes
begin quoting, "Ralf . K u s m i e r z" schrieb:
Noch eine Ergänzung...
Da der nicht mehr auf der Vattenfall-Homepage verfügbar ist, habe ich
ihn für 30 Tage hochgeladen (11 MB):
<http://www.cshare.de/get/d/1f4f53bb49530a2e454e85524a7ad2a9/aa0d946c26191a94a7bd00f69d70efb0/1248942473/2a63581baf576d8baee9cda33999468d/P02113839.pdf?queue&sid Ùd6bcf392143a80b629e642bad5f380>
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
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