Besten Dank für den Einspruch. Ich hatte das Thema ja schon mehrfach angesprochen, aber erst jetzt hat's getriggert... Trotzdem ergreife ich doch gern die Gelegenheit zur Verteidigung in eigener Sache ;-). Ich habe nicht impliziert, dass wir hier irgendwas mit Wellen- ausbreitung vor uns haben. Die Frage war, ob bei einer Lautsprecher- leitung induktive oder kapazitive Effekte im Vordergrund stehen.
Ob die dann in ihrer absoluten Grösse irgend so was wie Relevanz überhaupt haben, lassen wir mal links liegen. Für das scheint's ja genügend sich dafür berufen haltende zu geben :-].
Inputgrössen in die Überlegung sind naheliegenderweise das Verhältnis von Induktivität zu Kapazität des Kabels, sowie die vorkommenden Impedanzen der angeschlossenen Geräte. Aha, die Frequenz kommt nicht vor, da, salopp gesagt, bei höherer Frequenz sowohl Induktivität wie Kapazität in ihren Effekten "schlimmer" werden. Damit fällt die Diskussion über Frequenzen und Wellenlängen schon mal weg. Für das Verhältnis von L zu C gibt es praktischerweise schon eine Kenngrösse, eben SQRT(L/C), den Wellenwiderstand. Der heisst nur so, hat, a priori, nix mit Wellen zu tun, nur mit obiger Formel. Ist der Lastwiderstand, hier z.B.
4 Ohm vom Lautsprecher, unter dieser Kenngrösse, dann ist der induktive Effekt im Vordergrund.Nehmen wir mal ein anderes Beispiel: Hochspannungsleitung
380kV, 50Hz, 1km lang. Also insbesondere punkto Frequenz massiv unter deinem Beispiel. Diese Leitung hat im Leerlauf rund 700 kVar kapazitive Blindleistung. (In Anbetracht der gegenwärtigen PMPO-Manie halte ich das Beispiel für angemessen ;-)). Bei Nennlast, d.h. mit dem Wellen- widerstand abgeschlossen, natürlich cos(phi)=1. Bei 170% Last (kommt ja vor, Italia, Italia...) dann etwa 1000 kVar induktive Blindlast. Nix Welle, ganz normale E-Technik.Ein Argument ist ja immer wieder, dass die Endstufe durch zu lange Kabel zu stark kapazitiv belastet werden würde. Ich sehe das nicht so. Bin aber auf heftigen Widerspruch gefasst ;-].