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Moin!
Nachdem ich kürzlich beim Wiki-Schmökern rein zufällig mitgekriegt habe, daß wir hier zu Hansestadtstaat sogar einen recht leistungsfähigen Mittelwellensender haben (), bin ich den heute mal besichtigen gegangen. Nachdem in behauptet wurde, dort könne man kostenlos bzw. ohne Radio Radio hören, mußte ich das natürlich unbedingt ausprobieren.
Na gut, Karre beim Bauern abgestellt, Beine in die Hand und losgestakt durch Sumpf und Sand (ganz hervorragendes Wetter heute, übrigens). 50 kW - ob das wohl viel ist? Naja, so gut 100 m vorher kriegte ich dann Angst - Jacke auf den Acker gelegt und die Funkarmbanduhr drauf (nicht, daß die mir noch hopps geht), und dann ohne Marschgepäck ran an den Zaun (der aus einem gewöhnlichen Stacheldraht in etwa 1 m Höhe besteht - wahrscheinlich, damit die Kühe nicht auf das Gelände laufen). Südlich vom Sendemast ist dieser Zaun an einer Stelle unterbrochen, dort befindet sich ein solides zweiflügeliges Stahlgittertor, etwa zwei Meter hoch und drei Meter breit, aus verzinktem Stahl.
Ohr an den Torpfosten und lauschen - tassächlich, Lalla ... :-)
Zu verstehen war aber eigentlich nix, ziemlich leise, klang auch merkwürdig hoch, arg verzerrt, geradezu frequenzverdoppelt ...
(Außerdem mußte man stocksteif stehen bleiben und durfte sich kein bißchen bewegen, weil irgendwelche Bauteile am Tor lose waren und langanhaltend klapperten, wenn man daran nur ganz wenig wackelte.)
Die Frage bleibt dennoch: Wie schafft es das Stahltor, das Radiosignal zu demodulieren?
Alternative Erklärung: Gar nicht, aber irgendwo sitzt ein riesenhaftes Schaltnetzteil, daß im Takt des NF-Signals belastet wird und dadurch als "Lautsprecher" wirkt, und der Schall breitet sich über die metallischen Erdleitungen (Gegengewicht(?)) u. a. auch zum vermutlich geerdeten Tor aus.
(Es ist klar, daß sich jegliche Meßversuche von alleine verbieten: Jede mir vorstellbare Elektronik dürfte am Standort dermaßen mit 936 kHz zugestopft werden, daß ich eher einem Politiker seine Versprechungen glauben würde als solchen Meßergebnissen.)
Gruß aus Bremen Ralf