Nochmals Speicherkraftwerke

Weiter unten wurde ja schon recht ausführlich diskutiert, ob man für die Einspeisung von Wind- und PV-Strom ins Netz zusätzliche Speicherkapazität benötigt. Da stehe ich auf dem Standpunkt, dass das alleine eine Kostenfrage ist, die ich eher negativ beantworte: es lohnt nicht.

Aber mal ganz davon abgesehen: für Pumpspeicherkraftwerke haben wir keinen Platz mehr, und Druckluftspeicher haben einen Wirkungsgrad von gerade eben mal nur 40%, und dafür geeignete Höhlen gibt's auch nicht unbedingt sehr viele.

Falls man glaubt, Energiepeicher zu benötigen, warum baut man nicht einfach unter jeden Aldi- und Lidl-Parkplatz ein 100 Meter tiefes Loch und zieht darin einen 100 x 100 x 50 Meter dicken Betonklotz 50 Meter hoch und lässt ihn dann wieder runter? Dieser Klotz speichert ca 17 MWh kinetische Energie, die man mit sehr hohem Wirkungsgrad auch wieder in elektrische Energie umwandeln kann. Man könnte solche Klötze auch in die Fundamente von Hochhäuseren integrieren und diese damit auch gleichzeitig erdbebensicher machen.

Recht viel mehr Beton und Stahl als für ein Pumpspeicherkraftwerk würde man dafür wohl auch kaum benötigen. Sind Bauingenieure in der Nähe, die überschlagsmäßig die Kosten für so einen Speicher angeben könnten?

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Tom Berger
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Moin,

Tom Berger schrub:

Bei einem Speichersee ist die Masse an speicherbarem Wasser sicher drastisch viel größer, als die Masse der Staumauer. Und der Höhenunterschied ist meist auch viel größer als 50m.

Die Kosten für ein 100m tiefes Loch sind nicht von schlechten Eltern...

CU Rollo

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Roland Damm
*Roland Damm* wrote on Mon, 08-12-08 22:41:

Welcher? Das Analogon zu Toms Rechnung ist die Differenz zwischen maximalem und minimalem Füllstand, und die dürfte selten mehr als wenige Meter betragen.

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Axel Berger

Und auch die Kosten für einen 5.000.000 m3 Stahlbetonklotz nicht. Ohne Stahl dürfte das aus statischen Gründen nicht funktionieren.

Was kostet ein qm Stahlbeton?

Das benötigte Drahtseil dürfte auch nicht ganz billig sein. Ganz zu schweigen von der benötigten Technik, d.h. Getriebe + Generator.

Gruß

Stefan

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Stefan Brröring

Etwas ähnliches hbae ich bei einer Laborstrangpresse erlebt: Die Umformenergie wurde dadurch bereitgestellt, daß ein mit Schrottgefüllter Tank von ca. 10 m^3 Inhalt durch einen ganz kleinen Motor langsam um 1 m angehoben wurde. Zum Strangpressen ließ man den Tank auf einen Hydaulikkolben drücken.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Am Tue, 09 Dec 2008 12:41:35 +0100 schrieb Stefan Brröring:

Ach, das dürften doch eher recht geringe Mengen sein, die da benötigt werden. V.a. natürlich im Bereich der Hydraulikstempel oder Seilaufhängungen.

Naja, die Idee ist wohl wirklich eher eine Schnapsidee. Wenn wir davon ausgehen, dass die 17 MWh Speicherkapazität täglich umgesetzt werden, und dass diese zum Spitzenlaststrompreis von 15 Ct/kWh verkauft werden können, dann macht das Einnahmen von 2.550 Euro pro Tag bzw gut 930.000 im Jahr. Selbst wenn das vollständig für die Amortisation und Deckung der Finanzierungskosten bereit stünde, dürfte der ganze Speicher nicht mehr als

10 bis 15 Mio Euro kosten. Das wird wohl noch nicht mal für's Ausbaggern des Lochs ausreichen :-)
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Tom Berger

Tom Berger schrieb:

Ich bezweifle ja schon, dass sich der Aufwand für den Schacht jemals amortisieren kann, aber auch der Aufwand für das Gewicht ist unnötig hoch: Wasser hat ein gutes Drittel der Masse und kostet fast nichts.

... und schon ist man wieder beim Pumpspeicher ...

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Rolf Sonofthies

Am Tue, 9 Dec 2008 09:45:00 +0100 schrieb Axel Berger:

Nein, das Analogon dazu wäre die Fallhöhe des Wassers, also die Höhendifferenz zwischen Berg und Tal. Die potentielle Energie des gespeicherten Wassers steckt wie beim Betonklotz in der Hubhöhe der Masse.

Am besten nehmen wir für meinen Speicher ein Loch, das schon jemand gegraben hat. Wie wär's mit der Diamantmine in Kimberley?

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Tom Berger

Hallo,

Rolf Sonofthies schrieb:

das kann sich bei massenhaften entzug =E4ndern.

ok, man kann den durch die klimaerw=E4rmung erh=F6hten meeresspiegel (getautes eis) verwenden ;-)

P.S.: -> Gyrospeicher

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Klaus-Holger Trappe

Hallo,

Rolf Sonofthies schrieb:

das kann sich bei massenhaften entzug =E4ndern.

ok, man kann den durch die klimaerw=E4rmung erh=F6hten meeresspiegel (getautes eis) verwenden ;-)

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Klaus-Holger Trappe

Hallo,

Zenia-Julia schrieb:

SPAM?

kann man da nicht auch den mittleren "IQ" und Zensuren/Noten der Sch=FCler/Studenten eintragen?

Vor allem, was wird anhand welcher kriterien bewertet?

wenn ein prof. ein "schleimi" ist bekommt der ne 1? ein guter+strenger ne 4?

hm ;-)

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Klaus-Holger Trappe

Hallo,

Michael Dahms schrieb:

interessante Idee ;-)

jetzt mu=DF nur noch der flexibe Personen Zugang und flexible Autoausgang realisiert werden.

bei dem aktuellen Eisenbedarf und schrottpreisen ist das eine interessanter wettbewerbssituation

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Klaus-Holger Trappe

Tom Berger schrieb:

Löcher (Schächte) haben, vorallem hatten wir hier im Ruhrgebiet mehr als genug. Zwar nicht so breit, dafür aber deutlich tiefer als 100m.

Anstelle des zuvor angesprochenen Betonklotzes könnte auch eine Troglösung, gefühlt mit Berge o.ä., eingesetzt werden. Allerdings dürfte sich ein solches gigantisches Gewicht wohl nicht mehr mit wenigen ordinären Seilen auf/ab bewegen lassen. Da wären wähl Znahstangeantriebe oder Hydrauliken gefragt.

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Bodo Mysliwietz

Tom Berger schrieb:

oder ein paar Größenordnungen mehr? Braunkohletagebaue?

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Bodo Mysliwietz

DAS IST NICHT SPAM Das ist Real von 18.08 1977 Du bist in mein Gedanken und Tr=E4umen Deine Zenia!

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> Michael!

Viele Gruesse =A0 =A0 Zenia

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Zenia-Julia

Moin,

Bodo Mysliwietz schrub:

Das könnte man wiederum als Speichersee nutzen. Man muss nur zwei solche großen Löcher dicht beieinander haben. Dann könnte man beide halb voll oder eines leer, das andere voll,... umpumpen. Der Höhenunterschied wird zwar nicht so toll sein, aber die Menge an Wasser macht's vielleicht.

CU Rollo

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Roland Damm
*Tom Berger* wrote on Tue, 08-12-09 16:30:

Ganz genau in einem Fall Masse mal Hubhöhe und im zweiten Fall Fallhöhe mal Volumen gleich Fallhöhe mal Fläche mal Höhendifferenz. Laß uns nicht über Semantik streiten, die Fallhöhe sagt jedenfalls nichts über die speicherbare Wassermenge und damit einen wichtigen Teil der Speicherkapazität.

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Axel Berger

Was man in Wirklichkeit macht, wenn man viel Energie speichern will und schnell abrufen muss, sind rotierende Speicher. Nimm deinen Betonklotz oder besser Eisenklotz und lagere ihn, flansche einen Generator/Motor dran und lass das ganze schön hochdrehen bzw. abbremsen.

(Iss jetz aber nicht ernst gemeint im Bezug auf Speicherkraftwerke)

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Stefan Lörchner

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