Ventilatoren vor 80 Jahren...

Hallo Leute,

weil es so heiß ist habe ich heute einen Ventilator von ca. 1920 rausgeholt, Gusseisen, schwarz mit messerscharfen verchromten Blättern und durch das Schutzgitter passt mein Arm... Wunderschön ;-, steht seit Jahren als Deko hier rum...)

Der Motor hat zwei Anschlußleitungen und läuft, wenn man ihn direkt anschließt, mit ca. 2900 U/min, wird auch nicht heiß.

Im Fuß befindet sich ein dreistufiger Umschalter, wohl um die Drehzahl zu verstellen. Leider haben schon einige Vorgänger da rumgebastelt und ich kann nicht mehr nachvollziehen was da genau mal eingebaut war: (außer Schalter sind keine Teile mehr vorhanden.)

o (Aus) /o---- L -------/ o--- ???? o---- ---------------- | (M) | N ------- ??? ------------------------

Hat jemand eine Idee?

Gruß:

Christian

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Christian Hoffmann
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Reihenschlussmotor mit zuschaltbaren Vorwiderständen?

Grüße,

Björn

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Bjoern Schliessmann

Hallo Björn,

Hab mal nachgeschaut. Der Motor hat keine Bürsten, ist definitiv ein Käfigläufer.

Widerstände halte ich für nicht so wahrscheinlich. Der Schalter ist im Fuß und ich wüßte nicht, wo die Verlustleistung abgeführt werden sollte. (Ist anscheinend auch nichts für vorgesehen)

Grüße,

Christian

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Christian Hoffmann

Kondensator-Stufen in Reihe zum Motor?

mfg. Markus

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Markus Haastert

1920 waren Kondensatoren teurer als Spulen. Ich tippe auf einen Transformator mit Abgriff, den sich wer unter den Nagel gerissen hat.

Verwunderlich: 1920 schon 220V~ ?`

MfG

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Franz Glaser (KN)

Am Fri, 21 Jul 2006 17:18:20 +0200 schrieb Christian Hoffmann:

Eine Wicklung in Betrieb => 50 Hz x 60 s = 3000 min^-1

Das wird ein polumschaltbarer Motor sein.

Ciao CHRiSTiAN.

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Christian Küken

Am Fri, 21 Jul 2006 17:57:26 +0200 schrieb Markus Haastert:

Bin ich jetzt im falschen Film? Kann man mit Kondensatoren die Drehzahl regeln. Ich war immer der Meinung die sind dazu da um die hohen Anlaufströme zu kompensieren, wenn man z.B. einen 3 Phasen Motor nur über eine Phase schaltet.

Grübel.

Ciao CHRiSTiAN.

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Christian Küken

Ich hab gemeint, daß da gemeint wäre ... ein Spaltpolmotor ... und die Kondensatoren als Vorwiderstände.

Servas

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Franz Glaser (KN)

Mhh. Gute IDee, könnte gut sein daß da mal so etwas angelötet war. In der Mitte Spontan würde ich evtl. mal ein paar Motorkondensatoren besorgen und ausprobieren.

Welche Kapazität/Spannung ist in etwa zu erwarten? Der Motor hat gemessene 22Watt...

Platz ist im Fuß etwa noch für ein Hühnerei. Weiß jemand, was man 1920 für so etwas genommen hat?

mfg

Christian

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Christian Hoffmann

Christian Hoffmann schrieb:

Wenn es reinpasst, würde ich es einfach mal ausprobieren.

- Udo

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Udo Piechottka

Christian Hoffmann schrieb:

zB wieviel Polpaare hat der St=E4nder?

Zur Reduzierung der Drehzahl wurde oft eine Induktivit=E4t mit Anzapfunge= n eingeschleift.

--=20 gru=DF hdw

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Horst-D.Winzler

Hallo Christian,

Mein Miefquirl hat da eine Spule mit diversen Anzapfungen. Da wird einfach mehr oder weniger Induktivität in Reihe geschalten.

Marte

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Marte Schwarz

WENN _man_ [tm] das genau nimmt, dann können da schon Widerstände in dem Hühnernest gewesen sein, die ihre Wärme an das Gußeisen abliefern. (jetzt mit 22Watt)

Schließlich hat der Ventilator seine Verlustleistung auch irgendwo losbringen müssen. Gut, ja, der hat ja einen Wind, der ihn kühlt, der ist privilegiert.

(Btw. Ich habe einmal einen Metallurgen nach dem Privimetall gefragt, der war verdutzt).

MfG

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Franz Glaser (KN)

Christian Hoffmann verfasste am 21.07.2006 17:34:

Du hast selber gesagt: 2-polige Leitung ...

Außerdem waren seinerzeit in vielen Orten Gleichstromnetze üblich.

Joachim

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Joachim Schmid

"Christian Hoffmann" schrieb

bei einem 110V Lüfter mit 22W habe ich neulich mit 10µF die Spannung auf die richtige Höhe gebracht, von 230 auf 105V

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Peter Voelpel

Peter Voelpel schrieb:

Murks! Du hättest auf den richtigen Strom einstellen müssen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

"Dieter Wiedmann" schrieb

waren übrigens 4µF, der Lüfter ein 60Hz Modell, die 10µF waren bei einem anderen Lüfter notwendig. Der richtige Stom fliesst natürlich auch

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Peter Voelpel

Am Fri, 21 Jul 2006 17:18:20 +0200 schrieb Christian Hoffmann :

Auch Asynchronmotoren werden in Ventilatoren gerne über die Spannung geregelt. Der Schlupf steigt halt entsprechend an. Das funktioniert, weil ein Ventilator bei Drehzahlreduktion deutlich weniger Leistung aufnimmt, die Leistung geht mit der dritten Potenz der Drehzahl. Da sind die Verluste durch den Schlupf akzeptabel. Heute macht man das gerne mit Phasenanschnittsteuerung, bei einem dicken 1,8kW Ventilator hab ich auch schon einen Stelltrafo gesehen. Vorschaltbare Impedanzen (R, L oder C) sind auch üblich, R vor allem aber bei Gleichstrommotoren (Lüftungsgebläse im Auto). Ein polumschaltbarer Motor wäre eher nur im Multi kW Bereich zu erwarten. Heute werden aus gründen des Wirkungsgrades und der billigen Leistungselektronik aber auch schon Frequenzumrichter verwendet (Klimatechnik) - aber sicher nicht bei einem 80 Jahre alten 80W Gerät. :-)

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Martin

Franz Glaser (KN) schrieb:

Wien hatte 1920 mehr oder weniger bezirksweise folgende Versorgung (Angaben teilweise von einem alten Radiotechniker): 220V Gleichspannung (als Dreileiter 220-0-220), 110V Wechselspannung (Angabe von einem alten Radiotechniker, ohne Gew=E4hr, IMHO k=F6nnten das auch 127V gewesen sein) und 220V Wechselspannung in Form von 3x220v (die 127V w=E4ren damit leicht erkl=E4rbar, als Strangspannung der 3x220).

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Ragnar Bartuska schrieb:

Die Strangspannung hängt von der Verschaltung ab. So ist diese bei Sternschaltung eine andere als bei Dreieckschaltung. Die Strangspannung ist bei Dreieckschaltung gleich der Leiterspannung, bei Sternschaltung ist die Strangspannung um den Faktor einsdurchwurzeldrei kleiner.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

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