Am Mon, 17 Jan 2005 23:59:09 +0100 schrieb Ralf Kusmierz :
Das habe ich schon verstanden - ich habe aber den Heizer/Strahler selbst gemeint, mit der >=200° Oberfläche. Das du das Helmvisier nicht auf 200° heizen willst ist klar - ist ja aus Kunststoff und würde schmelzen.
Soweit klar. Ich weis jetzt nicht welche Wellenlängen infrage kommen, aber ev. könnte das ja auch ein nichthermischer Strahler sein. LED/Laserdiode im IR Bereich. Wenn Wellenlängen um die 800nm infrage kommen, dann könnte das bezügl. der Bündelung und Vermeidung sichtbaren Störlichtes was bringen. Im Bereich >1µm werden diese Quellen viel zu teuer und zu schwach. Die Augensicherheit ist bei so starker IR Strahlung natürlich auch mindestens so wichtig, wie bei einem therm. Strahler.
Das ist aber schon reichlich viel. HX-Diagramme helfen da weiter.
Da wäre ich mir aber nicht so sicher.
Funktioniert auch in Windschutzscheiben. Nur sind da die optischen Anforderungen etwas höher, weshalb man da gerne auf teure ITO-Schichten zurückgreift, die sich zwischen zwei Glasscheiben befinden.
Dafür ist die Fläche deutlich kleiner.
Bei Rückspiegeln rechnet man mit ca. 0,07 W/cm^2. Geh' auf 0,1 W/cm und du solltest klare Sicht haben.
Ich fürchte, daß man was um die 5µm und mehr braucht, weil Wasser im nahen Infrarot nicht sonderlich stark absorbiert (sondern mehr im Blauen bzw. UV), aber ich weiß es nicht genau und habe kein IR-Transmissionsspektrum von Wasser im Netz gefunden.
Was schreibst Du denn da ständig von "starker" IR-Strahlung? Das Maß dafür ist die Energiedichte im Hohlraum bzw. die Beleuchtungsstärke auf der Fläche, und wir hatten doch festgestellt, daß das größenordnungsmäßig weit weniger als Sonnenlicht ist. _So_ empfindlich ist der Mensch nun auch wieder nicht ... ok, wenn es um Schweißlichtbögen oder Laser usw. gehen würde, aber wir gerade mal im Bereich von Kochplatten. "Kurier des Zaren" ist ein Roman, kein medizinisches Werk.
Glaubst Du ernsthaft, daß es schadet, wenn Du Dir eine heiße Kochplatte mal eine Weile aus zehn Zentimeter Entfernung ansiehst? Ich bezweifle das sehr. Und es ist nicht so, daß ich mit stärkerer Infrarotstrahlung keine Erfahrung hätte: Wie so ziemlich jeder habe ich natürlich auch an Lagerfeuern gesessen und anschließend verbrannte Haare gehabt, vor nicht allzu langer Zeit habe ich auch ohne Schutz in Schmiedeöfen reingelinst (äußerst unangenehm - in dem Betrieb gab es auch einen Arbeitsplatz, an dem Stahlteile von ca. einem halben Meter Durchmesser schmiedewarm - ca. 900°C - aufgestapelt lagen und abkühlten, und aus einigen Metern Entfernung hat man den Eindruck, daß man auf einem Grill sitzt), um mir ein Bild über die Temperatur der Werkstücke zu machen - *das* ist starke Infrarotstrahlung, aber doch nicht so ein schwachbrüstiger Heizdraht, der ein paar Watt über postkartengroße Flächen verteilt.
(Wo kann man MAK-Werte o. ä. für IR-Belastung nachlesen, falls es die gibt?)
Hier blitzen sie nur von vorne mit orangerot gefiltertem Licht (das ist wahrscheinlich das, was man sieht, die eigentliche "Beleuchtung" ist dann wohl NIR), und als Moppedfahrer grinst man sich dann nur dreckig eins - schließlich kennen einen die Jungs nicht vom Sehen ;-)
Wenn du aber jetzt von orangerot und nicht von rot schreibst, dann könnte das ein Hinweis darauf sein, dass man auf die ITO-Schichten allmählich zu reagieren beginnt. Denn orangerot ist kurzwelliger als rot oder infrarot. Vielleicht nutzen die jetzt Spektralbereiche näher am sichtbaren Licht, um die Fahrer trotz ITO noch erkennen zu können.
Aha, starke selektive Absorption bei 3µm. Dazu gehört dann eine Temperatur maximaler Emission von 1430 °C - nicht wirklich nützlich. Bei 6µm ist auch noch eine undurchlässige Stelle, sonst ist Wasser zwischen 7 und 12µm eher durchsichtig und wird erst bei längeren Wellen wieder "dunkel".
Das ist nicht zwingend: Eine "großkalibrige" (>100W) Halogenlampe strahlt natürlich massiv IR ab, kann aber berührungssicher gekapselt werden. Den Test mit der heißen Herdplatte (ca. 200°C) habe ich selbst gemacht: angenehm warm im Gesicht. (Als ich Rückenschmerzen kriegte, habe ich mich dann wieder senkrecht gestellt.)
Am Wed, 19 Jan 2005 19:15:03 +0100 schrieb Ralf Kusmierz :
Da mußt du dann doch eher eine Glühlampe an Unterspannung mit Reflektor und geeignetem Filter gegen sichtbares Licht verwenden. 3µm geht wenigstens durch das Glas noch gut durch.
Unterspannung braucht man gar nicht unbedingt (kann aber vielleicht nicht schaden), aber bei für das Filter fällt mir nichts ein. Gibt es da wohl was Bezahlbares (wo suchen)? Ok: es gibt wohl diese Infrarotfiltervorsätze für "unsichtbare" Blitze und IR-Scheinwerfer, müßte sich also auftreiben lassen.
Mal ein einfacher Vorschlag, eher ein Experiment: Man nehme eine Halogenbirne, ca. 10 oder 20 Watt. Stopfe die zusammen mit Vogelsand in ein dünnes Aluröhrchen (grössere Oberfläche und Schutz vor den Splittern der Birne bei Unfall), und befestige das Ganze am Rand vom Visier. Die Leistung könnte man einfach durch eine oder mehrere simple Dioden einstellen, die man in Serie zur Lampe schaltet. Auf die Weise, nur mit einer grösseren Blechdose, habe ich eine "Heizung" für unsere Kaninchen in Aussenhaltung gebaut. So bleibt das Wasser Eis- und das Häuschen fast frostfrei. Die Leistung ist so niedrig, dass ich mir keine Gedanken um eine Regelung machen musste, und das el. Vorschaltgerät sichert das Ganze ja auch noch zusätzlich ab.
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