Fehlerstromschutzschalter

Hilferuf an alle! In unserem Ferienhaus in Frankreich f=E4llt seid einem Jahr unregelm=E4=DFig der Schutzschalter heraus und zwar - wenn es geschieht - immer in dem Moment, in dem die Stra=DFenlampen angeschaltet werden. Der franz. Elektriker, der auch schon stundenlang den Fehler gesucht hat, sagt; "Das kann nicht sein!" - es ist aber so. An jeder Stra=DFenlampe h=E4ngt ein K=E4stchen, =FCber das sie wohl angeschaltet werden. Wir konnten aber niemanden finden, der uns sagt, auf welche Weise sie geschaltet werden. Und warum f=E4llt in unserem Haus dann der FI heraus, den man danach problemlos wieder einschalten kann? In jedem Urlaub suchen wir den Fehler durch Ausschalten von Kreisen, waren aber leider noch nicht erfolgreich, da wir nicht wissen, wie wir systematisch vorgehen sollen. Wer kann uns helfen?

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dickerkumpel
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Immer die gleiche Fragestellung hier ;-) aber das kannst du nicht wissen, wenn du nicht ständig mit liest.

Eines deiner Geräte hat einen "Erdschluß" am Nulleiter, am "Mp" oder wie immer das in Frankreich heißen mag. Dieser Nulleiter (heute mit 3 "l" geschrieben) hat normalerweise keine Spannung gegen "Erde" aber sobald viele Lampen ein- geschaltet werden, kann es passieren, daß mehrere Volt am Nulleiter auftreten. Das hat mit deinem Haus eigentlich nix zu tun und es hätte auch keine Wirkung in deinem Haus, wenn da nicht ein defektes Gerät in deinem Haus wäre oder eine defekte Steckdose wäre. Tagsüber, solang keine Span- nung am Nulleiter anliegt, fällt der "Erdschluß" nicht auf aber beim Einschalten der Straßenbeleuchtung kommt der Fehler "ans Licht".

Der Fehler ist in deinem Haus, versteckt, damit das klar ist.

Servas

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Franz Glaser (KN)

Franz Glaser (KN) schrieb:

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dickerkumpel

Franz Glaser (KN) schrieb:

Tags=FCber, solang keine Span-

Danke f=FCr die Antwort! Und wie sollen wir bei der Suche vorgehen, wenn noch nicht einmal der Elektriker in der Lage ist, den Fehler zu finden? Denn der FI f=E4llt ja nicht jeden Abend heraus, manchmal eine ganze Woche nicht?

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dickerkumpel

Zwar hat dir Franz schon dezent geschrieben, das "wir das Thema hier schon viel Male hatten" und Du bitte mal suchen sollst...

Anfangen w=FCrde ich bei sowas im Sicherungskasten: In F gibts innerhalb des Landes Gebiete da wird 2 polig abgesichert (Phase und N), und solche in denen 1 polig abgesichert wird (also nur die Phase).

Hast Du 2 polige Absicherung, dann ist's leichter den obigen Fehler zu finden. Bei einpoliger absicherung mu=DF man den "N" ,der auf einer Sammelschiene im Sicherungskasten liegt, noch h=E4ndisch auftrennen.

Wie man normalerweise vorgeht: Me=DFger=E4t gibt's da spezielle f=FCr, damit mi=DFt man dan Stromkreis f=FCr Stromkreis durch. Wenn der dorfelektriker sowas nicht hat/nicht wei=DF/ keine Lust hat:

3 tage frei Kost und Logis, und bestimmt kommt jemand aus der newsgroup und mi=DFt Dir den Fehler raus & und beseitigt die Ursache. Wo war das nochmal , S=FCdfrankreich? ;-))

hth, Andreas

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Andreas Tekman

Da kann es allerlei Gründe haben, aber irgendwo ist der [N]ulleiter mit Erde (möglicherweise Schutzleiter oder Wasserrohr oder geerdetes Gehäuse oder sonstwas) verbunden. Das kann eine Feuchtebrücke sein oder eine tote Maus oder tatsächlich eine Drahtbrücke in einer Steckdose oder in einem Gerät, E-Herd oder Kühlaggregat, Motor ...

Eigentlich sollte es möglich sein, an _alle_ Geräte den N auch an die Phase anzuschließen (versuchsweise) ohne daß dabei der FI-Schalter fliegt. Wenn du kein Fachmann bist, solltest du aber den Versuch nicht machen, damit kannst du das Haus in Brand setzen oder Geräte zerstören, Heizungsregler usw.

Zurück zur Straßenbeleuchtung: im Einschaltmoment brauchen die Lampen einen starken Stromstoß. Das "zieht" den Nulleiter besonders "hoch", besonders weit weg von den "null" Volt vom Erdpotential. Sobald die Lampen brennen, sinkt der Stromverbrauch und der N ist wieder fast auf 0V Wechselspannung. Er verursacht dann keinen Fehlerstrom, auch wenn ein Gerät einen Erdschluß hat.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Btw. Es heißt, wie überall in Europa "Neutralleiter". Einen Nulleiter, egal ob mit zwei oder drei l gibt es in ganz Frankreich nicht, da man in F nur TT-Systeme vorfindet!

"Neutralleiter" ist ein Lehnwort (conducteur neutre, neutral conductor usw., Kurzzeichen N) Der "echte" deutsche Begriff ist Mittelleiter (Kurzzeichen Mp für Mittelpunkt). Dieser wurde in den Normen so ca. 1980 durch den Lehnbegriff wegen der Harmonisierung ersetzt.

Der Mittelleiter wird zum Nulleiter, wenn er auch als Schutzleiter fungiert --> Nullung! Das setzt aber ein TN-System voraus. (Gibt es in F aber nicht....)

Außerdem sobald ein FI-Schutzschalter (neudeutsch RCD) im Spiel ist, gibt es sowieso keinen Nulleiter mehr, denn dieser hat ja per definitionem "Erdschluß". Und dann funktioniert ja ein FI nicht mehr....

tb

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Thomas Berding

Das Stichwort heißt Isolationsmessung!

tb

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Thomas Berding

Thomas Berding schrieb:

Franz ist =D6sterreicher, und hier spricht man (Harmonisierung hin oder her) au=DFerhalb des Vorschriftentextes vom N als Nulleiter, der PEN (der nur ziemlich selten vorkommt) wird auch als solcher bezeichnet. Ich habe im Werkst=E4ttenunterricht vor 1 1/2 Jahren gelernt: "Eine Schukosteckdose wird mit Phase, Null und Erde angeschlossen." Erde wird auch manchmal "Schutz" genannt, aber selten.

Die Schutzma=DFnahmen haben hier sogar in der TAEV noch die alten Bezeichnungen, wie Schutzerdung, Nullung und Fehlerstrom-Schutzschaltung.

Nur so zur Erkl=E4rung. Nach =F6sterreichischem Verst=E4ndnis gibt es also =FCberall, wo nicht beispielsweise ein 230V-Dreiecksnetz vorliegt einen Nulleiter. Im Theorieunterricht lernt man zwar die harmonisierten Begriffe, aber sowie man sich in freier Wildbahn bewegt ist das vergessen.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Franz Glaser (KN) schrieb:

Unser Problem ist ja noch vielschichtiger: Im Winterhalbjahr f=E4llt der FI nicht hinaus, nur im Sommerhalbjahr! Deshalb glaube ich nicht, dass der Fehler nur in unserem Haus liegt, denn wie k=F6nnte sich diese Tatsache sonst erkl=E4ren lassen? Es gibt auch keine el. Ger=E4te, die nur im Sommer angeschlossen sind - die Wasserpumpe zur Bew=E4sserung hatten wir schon herausgenommen. Ich bin dankbar f=FCr jede =DCberlegung, der wir in unseren n=E4chsten Ferien nachgehen k=F6nnen. Viele Gr=FC=DFe und Danke f=FCr die Antworten.

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dickerkumpel

Das hatte ich auch schon gehört und finde ich auch gut so. Diese Bezeichnung entsprechen auch dem, was in D z.B. in der VDE 0100/5.73 definiert und beschrieben wird.

Das wiederum überzeugt mich nicht so ganz. Welchen Sinn sollte es machen, dass ich bei den Schutzmaßnahmen die gleichen Bezeichnung habt, aber bei den Leitern andere?! (_Null_leiter kommt von _Nullung_)

Btw. Es gibt auch bei uns viele, die den Neutralleiter Nulleiter nennen. Das liegt aber daran, dass diese Personen sich nicht richtig mit den Schutzmaßnahmen auskennen. Es is häufig so, dass ein alter Meister sein ganzes Leben nur im Nullungsgebiet gearbeitet hat und betrachtet dies als seine, also die "richtige" Welt. Dass es "draußen" auch noch etwas anderes gibt, haben diese Herren oft vergessen. Warum, weiß ich nicht...

Dann müsste man den Neutralleiter Mittelleiter (Mp) nennen. Der Nulleiter hatte das Kürzel (Mp/SL).

Wie gesagt, man kann sich auch mit den alten Begriffen sinngemäß korrekt artikulieren ;-)

Und da es bei Euch in A mit der TAEV scheinbar noch etwas "offizielles" gibt, wo man's nachlesen kann, sollte das ein Grund mehr sein, es richtig zu machen. Bei uns in D kann man es in neuen Dokumenten ja nicht mehr nachlesen, da hat man dann die "Ausrede", dass man vom Hörensagen nicht anders kennt ....

tb

PS: Aber danke für Deine Ausführungen. Gibt es die TAEV eigentlich frei oder ist sie wie bei uns die VDE kostenpflichtig?

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Thomas Berding

Das würde man bei uns/mir als "übelsten" Heimwerker-/Baumarkt-Jargon abtun ;-)

tb

PS: Eine (Schutz-)Erde gibt es nur im TT-System. Erde und Null sind folglich Gegensätze.

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Thomas Berding

Sogar das könnte mit dem verflixten neutralen Nulleiter (:-) zu tun haben. Wenn die nämlich im Sommer 3 Lampen nicht gleichzeitig sondern hintereinander einschalten, zB. weils wenig sind oder was weiß ich was da für Zufälle zusammenkommen, dann verzieht sich der Nuller. Im Winter verzieht er sich nicht durch die Symmetrie, wenn 3 Lampen an 3 Phasen hängen und gleichzeitig eingeschaltet werden.

Die Isolation in deinem Haus ist zwar kaputt aber wahrscheinlich so saugrob, daß da eine Feinmessung gar nix nutzt sondern das kann leicht ein satter Erdschluß sein (muß aber nicht unbedingt).

MfG

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Franz Glaser (KN)

Na, dann beschreib ich alter Herr dir das: wenn du die 3 Spannungen addierst, dann kommt null heraus.

ab heute weißt du es :-)

Servas

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Franz Glaser (KN)

Franz Glaser (KN) schrieb:

Noch eine laienhafte Frage: K=F6nnte dieser Erdschluss auch zwischen dem Z=E4hler des EVU (liegt bei uns an der Stra=DFe) und der Hausinstallation mit dem vorgeschalteten RCD sein? Denn es wurde vor 2 Jahren gebaut und mit schwerem Ger=E4t =FCber Sandboden gefahren, vielleicht ist da ein Erdkabel etwas verletzt worden? Viele Gr=FC=DFe Angela Krapf

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dickerkumpel

Der Erdschluß ist hinter dem RCD = auf der Verbraucherseite, wahrscheinlich im Haus.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Ja, ja, alle Tage wieder die Diskussion um Null, Phase und Erde. Jeder weiß doch, was gemeint ist. Und trotz des .ing lesen und schreiben hier auch Laien.

Wenn man dann einen kurzen Hinweis gäbe, wie was heutzutage korrekt benannt wird - oder einfach bei seinen eigenen Beiträgen konsequent die richtigen Begriffe wählt und die alten/laienhaften in Klammern dahinter setzt - dann wär's ja O.K..

Aber bitte: Lassen wir doch Belehrungen einfach sein.

Fachsprache hat drei Gründe:

  1. Fachleute einigen sich auf Fachbegriffe, um lange Erklärungen und Missverständnisse zu verhindern.
  2. Fachsprache täuscht Fachwissen vor.
  3. Fachsprache ist Geheimsprache.
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Carsten Schmitz

Thomas Berding schrieb:

Danke den Herren, die mich mit ihrer Namensdiskussion belehrt haben - hat mir sehr geholfen :-). Wie ich sehe, haben Sie auch keine Ahnung, wo wir das Problem suchen sollen. Denn mit einer reinen Isolationsmessung ist es wohl auch nicht getan. Aber vielleicht hat doch noch jemand eine gute Idee. Hier noch einmal die Fakten: RCD f=E4llt heraus in der Sekunde, in der die Stra=DFenlampen ausgehen -aber nicht immer, sondern v=F6llig unregelm=E4=DFig - aber nur im Sommerhalbjahr und nicht im Winter. Auf alle F=E4lle werde ich im n=E4chsten Urlaub alle Steckdosen =FCberpr=FCfen, ob da evtl. eine unzul=E4ssige =DCberbr=FCckung vorhanden ist. Denn im alten Teil des Hauses wurden noch viele 2-adrige Leitungen verlegt. Vielen Dank Angela Krapf

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dickerkumpel

La=DF gut sein Franz, Angela Krapf postet die gleiche Frage abwechselnd hier und de.etc.haushalt .

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Andreas Tekman

Franz Glaser (KN) schrieb:

Es gibt aber noch eine andere m=F6gliche Erkl=E4rung: Tonfrequenzrundsteuerung. Die Stra=DFenleuchten haben, wie geschrieben, "so K=E4sten" - das k=F6nnten Rundsteuerempf=E4nger sein. Dann wird zum Schalten ein h=F6herfrequenter Spannungssto=DF auf das Netz gegeben, und zwar nicht phasenversetzt (gleichphasig gegen N). Auch wenn die absolute H=F6he des Rundsteuerimpulses weit niedriger als die Netzspannung ist, sind f=FCr diese Tonfrequenzspannung (zwischen 196 Hz und 1,8 kHz m.W.)die parallelgeschalteten (Alle drei Au=DFenleiter) Entst=F6r-Kondensatoren ein Erdschlu=DF, der f=FCr die Ausl=F6sung des FI-Schalters evt. ausreichen k=F6nnte... Allerdings frage ich mich dann, warum nur beim EInschalten und nicht auch beim Ausschalten der Stra=DFenbeleuchtung ? Und warum jahreszeitabh=E4ngig? In F wird ja noch viel elektrisch geheizt - D=E4mpfung? Wahrscheinlicher ist nat=FCrlich der Schlu=DF zwischen N und PE oder N und Erde.. Gru=DF Hartmut

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schneider.unsen

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