Gleichrichter für Bremse DASM - kein ÜS-Schutz?

Hallo, gestern reparierte ich notdürftig einen Kran, bei dem sich die Bremse des Hebemotors nicht mehr löste. Die Ursache war ein Gleichrichter-Modul (graues Kästchen für Hutschiene, stinkend). Ich habe das durch einen Standard Wald-und-Wiesen Brückengleichrichter B250 ersetzt, zunächst fliegend im Schaltschrank, aber gleich mit dem Hinweis, dass das nur eine Notreparatur ist, da

  1. fliegend im Schrank
  2. ohne Varistor / RC Glied ich mit minimaler Lebensdauer rechne (die Bremse macht beim Abschalten ganz sicher sehr unschöne Spannungsspitzen durch Selbstinduktion)

Heute kam schon das Ersatzteil. Neugierig habe ich natürlich erstmal das Gehäuse aufgepopelt: Überraschung! Vier Dioden, Schraubklemmleiste und 95% Luft im Gehäuse. Offensichtlich kein Schutz vor den Spannungsspitzen. Trotzdem hat das Teil gut 5 Jahre gehalten. Sind die Dioden doch so spannungsfest?

(Übrigens interessant geschaltet, ist ein DASM mit 2 Drehzahlen durch getrennte Wicklungen, 1U / 2U haben immer Spannung, sobald der Motor läuft, egal ob Schleich- oder Schnellgang, der Gleichrichter hängt zwischen den beiden getrennt herausgeführten Sternpunkten. Davon nimmt dann jeweils einer das Potenzial von "U" an, der andere, der aktiven Wicklung, ist dann der Sternpunkt und ein "schwebender N")

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Carsten Kreft
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Carsten Kreft schrieb:

Hallo Carsten,

offenbar wird wechselspannungsseitig geschaltet.

Nach dem Abschalten fliesst der Bremsen-Gleichstrom über den Brückengleichrichter weiter, daher keine Induktionsspitzen.

Beim Abschalten auf der Bremsenseite hätteste Du eher ein Problem.

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Es kann natürlich auch sein, dass eine entsprechende Schutzschaltung im Bremsenklemmkasten vorhanden ist, aber defekt wurde, was dann auch das Ableben des Gleichrichters erklären würde. Da solltest Du mal nachsehen.

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Andreas Graebe

Gemischt - merkwürdig, ist aber so. Genauer ist es so gelöst, dass der Gleichrichter nur 230V bekommt, wenn das Schütz für langsame ode für hohe Drehzahl angezogen hat, gleichzeitig wird die erzeugte Gleichspannung aber über Hilfskontakte dieser Schütze zur Bremse geschickt. Ganz normale 13-14 Kontakte, also keine nach-/voreilenden Schließer.

Es wird nahezu gleichzeitig AC und DC abgeschaltet. OK. Ich kapier es nicht, werde eine Schutzbeschaltung vorsehen. Ein VDR kostet nicht viel und schadet nicht.

Kann man nicht einsehen, es gibt kein erreichbares Motorklemmbrett, nur ein angeflanschter Stecker.

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Meiner Ansicht nach darf die Bremse nicht ohne Schutzbeschaltung im Gleichspannungskreis abgeschaltet werden. Die Induktionsspannung wird beliebig gross (kV-Bereich). Isolationsschäden in der Wicklung sind vorprogrammiert. Die Auslegung klingt nicht sehr professionell. Kannst ja mal einen Differenz-HV-Tastkopf an die Bremsenleitungen legen wenn der es überlebt.

Frag mal beim Hersteller nach, ob die Bremse wie vorgeschrieben betrieben wird...

Gruss Udo

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Udo Piechottka

Carsten Kreft schrieb:

Was sind es denn für Dioden? Immerhin gibts ja auch Leistungsavalachedioden, bei KFZ-Lichtmaschinen völlig üblich geworden, aber gut ist wesentlich kleinere Spannung.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Carsten Kreft schrieb:

Es wird eine Servobremse sein. Im Ruhezustand ist sie aktiv.

Wenn beides, Ac und DC abgeschaltet werden, ist das ein Hinweis auf die Selbstinduktion der Induktivit=E4t. Hattes du eigentlich mal geschrieben, wie alt das Ger=E4t ist? Denn heute w=FCrde ein VDR eingebaut sein.

Bei Abschaltung der Induktivit=E4t im Gleichstromweg, w=E4re der Gleichrichter ja gesch=FCtzt.

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Andreas Graebe schrieb:

Das halte ich auch für wahrscheinlich. der Vari sollte immer direkt an der Spule installiert sein. Ralle

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Ralph Heiden

Habe nen Kundendienstler gesprochen, der sagt, dass Induktionsspannungen an der Bremse selber schon getilgt werden. Da sei eine "blaue Scheibe" drin. Also wohl VDR.

Auf die Frage, wie ich den prüfen kann, hat er aber auch keine Antwort gehabt. OK, also packe ich einen 250er VDR zur Sicherheit noch mal in den Schaltschrank.

Das ganz ist halt recht hoch, ein Oszi schleppe ich da nicht mit auf die Leiter.

Zudem habe ich gar keins.

(Wollte mir aber immer schon eins kaufen. Nur sind die tragbaren sündhaft teuer, die stationären bringen mich nicht viel weiter.)

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Carsten Kreft

Bei VDRs steigt in Alter solange der Leckstrom bis er heiß wird und kurzschließt. Bei niederohmiger Quelle gibts schon mal einen spektakulären Blow out. Solange er also keinen Kurzschluss hat sollte er noch ok sein.

mfG Wolfgang Martens

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Wolfgang Martens

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