Wie Kondensatoren entladen?

Hallo,

in Fernsehern oder Schaltnetzteilen werden Kondensatoren teilweise auf h=F6here Spannungen aufgeladen, die man nicht gerne an die Finger bekommen sollte. Vor der Reparatur sind die Kondesatoren also zu entladen - aber wie? Ich stelle mir vor, einen Entladewiderstand =FCber die Pole der Kondesatoren zu schalten, soda=DF ein nicht zu gro=DFer Entladestrom flie=DFen kann. Gibt es hierf=FCr spezielles "Entladewerkzeug"? Wie gro=DF sind die Widerst=E4nde? Kann ein schlichter Kurzschlu=DF die Kondensatoren besch=E4digen?=20

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Thomas Burkhard
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Thomas Burkhard wrote in news: snipped-for-privacy@4ax.com:

Aber sicher. Ausserdem habe ich schon angeklebte Schraubenzieher von Kondensatoren entfernen müssen, weil da ein Strom geflossen ist, der ganz schön geheizt hatte.

Hängt halt von der Kapazität und der aktuellen Ladung ab.

Felix

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Felix Holdener

Prinzipiell sind die Schaltpläne so ausgelegt, dass die sich 'grossen' Kondensatoren von selbst entladen (Parallelwiderstand). Da es aber passieren kann, dass eben dieser Entladewiderstand kaputt ist oder fehlt (Billiggeräte) sollte man Achtung walten lassen, bzw. zuerst mit dem Voltmeter auf Spannungsfreiheit prüfen. Zum entladen: Einfach einen 1-10k Widerstand parallel anschliessen und ein paar Sekunden warten.

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Dan Oprisan

"Dan Oprisan" :=20

Danke f=FCr die Antworten. Es ist kein Billigger=E4t, aber auf der = Platine (Schaltnetzteil) steht direkt aufgedruckt (mit Pfeilen an die Pole): "discharge before repair". Immerhin.=20

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Thomas Burkhard

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Gringmuth schrieb:

Das ist bei 1 kV sowieso nie die beste Idee.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Volker Gringmuth schrieb...

Wie sieht's mit den Hochvolt-Elkos aus, wenn man sie (mit Absicht) hart=20 kurzschlie=DFt? K=F6nnen diese Schaden nehmen? Der Anfangsstrom wird dann j= a=20 nur durch den Innenwiderstand des Kondensators und dem Widerstand des=20 Kurzschlusses begrenzt.

- Heinz

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Heinz Saathoff

Heinz Saathoff schrieb:

Ja, wenn sie nicht "impulsfest" sind (steht drauf) Gruss Harald PS: Das gilt auch, wenn man sie "ohne Absicht" kurzschliesst. :-)

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Harald Wilhelms

Volker Gringmuth :=20

Danke sehr, hast recht, Differentialgleichung kann ich auch l=F6sen ;-)=20 Interessant ist jetzt noch die Randbedingung, und das ist der max. zul=E4ssige Strompuls zum Entladebeginn.=20

Gibt's eigentlich k=E4ufliche fertig isolierte Entladewiderst=E4nde? Das beste w=E4re wohl, den Entladewiderstand parralel zu einem Voltmeter zu schalten, dann sieht man schon, wenn keine Spannung mehr anliegt.

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Thomas Burkhard

Eigentlich dachte ich, dass amerikanische Sicherheitsvorschriften besagen, dass nach 1 Minute (mal/durch 2, kann mich nicht mehr erinnern) die Spannungen unter 30 V sein müssen.

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R. Bombach

"R. Bombach" :=20

Ist ein Europa-Ger=E4t.

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Thomas Burkhard

@Rolf Das ist hier nicht der Punkt ob es amerikanisch oder europ=E4isch ist. Die Amerikaner schreiben nur mehr Hinweise drauf. Das erkennst du schon aus den Pfeilen: Auf die Stellen, an denen man den Entladewiderstand anschlie=DFen soll, wird nochmals gezielt hingewiesen.

@Thomas Zu Deiner Frage mit den k=E4uflichen Entladewiderst=E4nden: Elektriker-Spezialbedarf schauen. Oder selber bauen. Der "Lofstrom-Artikel" den ich Dir oben einkopiert habe sagt alles wesentliche. Wenn Du selber so ein SMPS reparieren willst, dann sollte die der Selbstbau eines Entladewiderstandes mit 2 Anschlu=DFdr=E4hten nebst Klemmen keine Problem bereiten. 10KOhm 5 Watt widerst=E4nde bei z=2EB. RS, Reichelt, etc.

Wenn Du das nicht zusammenbauen kannst, dann habe ich Zweifel ob Du Dich an die Reparatur des SMPS wagen solltest.

just my 2cts,

Andres

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tekamn

Thomas Burkhard schrieb:

Hier gilt m.W. Ähnliches für spannungsführende Teile, die (ohne das Gehäuse zu öffnen) berührt werden können. Habe was von < 60 V innerhalb

1 s (oder 5 s) im Hinterkopf.

Grüße

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Michael Redmann

"tekamn" :=20

Sicher nicht. Aber wenn Elektroniker schon h=E4ufiger derartige "Entlader" ben=F6tigen, gibt es doch bestimmt sowas schon fertig gebaut nach allen anwendbaren Normen isoliert usw. f=FCr kleine M=FCnze zu kaufen.

Aber warum teuer bauen, wenn es ein fertig vergossenes Teil mit angegossenen Strippen o.=E4. fertig f=FCr den Preis zweier Bananenstecker bereits zu kaufen gibt.=20

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Thomas Burkhard

Info zur Teilesuche per Kauf hast Du bereits: elektriker-Spezialbedarf. ABER: Denk doch mal richtig nach Thomas: Wenn'S alle Normen erf=FCllen soll, kann's nicht f=FCr billig Geld zu kaufen sein.

Wenn Du nat=FCrlich derart h=F6chstqualifiziert bist also Dein Stundenlohn derart hoch ist, Das das Anl=F6ten von 2 Dr=E4hten nebst 2 Steckern nebst Isolation mit Schrumpfschlauch teurer ist, dann solltest Du kaufen. Ich brauch f=FCr den Bau eines solchen Entladers so ca. 3 Minuten, davon 2 Minuten f=FCrs Raussuchen der Teile ;-))

SCNR, Andreas

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tekamn

Ich dachte (eventuell fälschlicherweise), dass alle Consumer- Geräte das erfüllen müssen, auch wenn man das Gehäuse nur mit einem Werkzeug öffnen kann. Es mussten IIRC diese "bleeder"- Widerstände in Hochspannungskaskaden bei TVs eingebaut werden, was anfänglich, ebenfalls IIRC, technische Probleme gab.

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R. Bombach

R. Bombach schrieb:

Habe gerade nur die VDE 0113 griff- bzw. klickbereit. Ich zitiere mal Abs.

6.2.4 Schutz gegen Restspannungen. Aktive Teile, die nach dem Ausschalten der Versorgung eine Restspannung von mehr als 60 V aufweisen, müssen innert einer Zeit von 5 s nach Ausschalten der Versorgung auf 60 V oder weniger entladen werden, vorausgesetzt, dass dieser Entladewert nicht die richtige Betriebsweise der Ausrüstung stört. Bauteile, die eine gespeicherte Ladung von 60 µC oder weniger haben, sind von dieser Anforderung ausgenommen. Wo diese definierte Entladezeit die richtige Betriebsweise der Ausrüstung beeinflußt, muß ein dauerhafter Warnhinweis an einer leicht sichtbaren Stelle auf oder unmittelbar neben dem Gehäuse, das die Kapazitäten enthält, angebracht werden. Er muß auf die Gefährdung hinweisen und den Zeitverzug angeben, der notwendig ist, bis das Gehäuse geöffnet werden darf. Wenn das Ziehen von Steckern oder ähnlichen Geräten zum Freilegen von Leitern (z. B. Steckerstifte) führt, darf die Entladezeit 1 s nicht überschreiten. (...)

Grüße

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Michael Redmann

"Michael Redmann" schrieb im Newsbeitrag news:dat995$b16$05$ snipped-for-privacy@news.t-online.com... .. | Habe gerade nur die VDE 0113 griff- bzw. klickbereit. Ich zitiere mal | Abs. | | 6.2.4 Schutz gegen Restspannungen. | Aktive Teile, die nach dem Ausschalten der Versorgung eine Restspannung | von mehr als 60 V aufweisen, müssen innert einer Zeit von 5 s nach | Ausschalten der Versorgung auf 60 V oder weniger entladen werden, | vorausgesetzt, dass dieser Entladewert nicht die richtige Betriebsweise | der Ausrüstung stört. Bauteile, die eine gespeicherte Ladung von 60 µC | oder weniger haben, sind von dieser Anforderung ausgenommen. Wo diese | definierte Entladezeit die richtige Betriebsweise der Ausrüstung | beeinflußt, muß ein dauerhafter Warnhinweis an einer leicht sichtbaren | Stelle auf oder unmittelbar neben dem Gehäuse, das die Kapazitäten | enthält, angebracht werden. Er muß auf die Gefährdung hinweisen und den | Zeitverzug angeben, der notwendig ist, bis das Gehäuse geöffnet werden | darf. Wenn das Ziehen von Steckern oder ähnlichen Geräten zum Freilegen | von Leitern (z. B. Steckerstifte) führt, darf die Entladezeit 1 s nicht | überschreiten. (...)

hi, ach ja, das waren noch zeiten...als ich mit vatters dickstem schraubendreher(60cm lang, 3cm klingenbreite) von hinten durch die lueftungsschlitze im alten s/w-fernseher (stecker schon seit jahren abgezogen) rumspielte und dabei an den oberen kontakt des zeilentrafos kam...bumm. ca. 0,5cm² der klinge war weggeblitzt, und ich hatte einen gehoerigen schreck(hielt ca. 4h an, dieser "respekt"). alte fernseher haben eine tolle leidener flasche als bildroehre. sowas kann auch eine moderne noch, nurnicht soo lange. im defektsfall der kaskade aber durchaus minutenlang nach netztrennung.

-- mvh, gUnther

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gunni

gunni schrieb:

Für solche Kinder ist heute ein LCD-Fernseher empfehlenswert ;-)

Grüße

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Michael Redmann

Es gibt aber keinen galvanischen Kontakt zwischen Zeilentrafo und Bildröhrenanode. Falls du an die Anode der Zeilenablenk- stufe gekommen bist, hat sich der ziemlich dicke Netzteilelko via Boosterdiode entladen, unterstützt durch Boosterkondensator. Dass die Diode nicht hops gegangen ist, wundert mich. Ebenso, wie es den Schraubenzieher dermassen angekokelt haben könnte.

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R. Bombach

"R. Bombach" schrieb im Newsbeitrag ..

hi, bei dem war noch alles in roehren :) selbst die "diode" war seit jahren kalt. und daher guut isoliert. aber soein langer stahlschaft kommt ja noch an anderen stellen wo dran. vermutlich hatte das pappgehaeuse hinten eine innere schirmschicht, ev. kupferfolie, die man von aussen beim durchprokeln nicht sehen konnte (ich jedenfalls hab nix gemerkt). eingentliches "ziel" meiner versuche war, die roehren zu bewegen, um wackelkontakte "final" auszuschalten(deshalb war der seit jahr&tag ohne strom). soweit ich mich erinner, hat der nach dem grossen knall sogar gefunzt. bin aber erstmal den kaputten schraubendreher verstecken gegangen :))

-- mvh, gUnther

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gunni

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