Allen Bradley-Regler "Nachstellzeit"

Sitze hier im tiefsten China mit meiner Anlage. Steuerung hat andere Fa. gemacht mit Allen Bradley-System. Was erwartet der Regler von mir, wenn ich die Nachstellzeit (integrative reset, glaube ich) eingeben will:

  1. die Nachstellzeit in Minuten, oder
  2. 1/Nachstellzeit in Minuten?

Wer weiß da Bescheid?

P.S.: Heute ist auch hier Sonntag. Bin erst morgen wieder auf Baustelle, falls weitere Infos notwendig sind.

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Heiner Veelken
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Am 17.07.11 10.27, schrieb Heiner Veelken:

"Nachstellzeit" ist eindeutig die Integrierzeit des Reglers.

Der Kehrwert der Nachstellzeit wäre korrekterweise als Integrationsbeiwert zu bezeichnen.

V.

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Volker Staben

Ich weiß noch von früher, dass manche Steuerungen gerne 1/Tn eingegeben haben wollen; wie will man ansonsten bei einem PID-Regelbaustein den I-Anteil ausschalten? 1/Tn kann man zu Null setzen, Tn jedoch nicht, das müsste man unendlich gross machen. Vielleicht wird das morgen früh vor Ort eindeutig?

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Heiner Veelken

Am 17.07.11 16.09, schrieb Heiner Veelken:

Ja, aber dann sollte eben "Integrationsbeiwert" dranstehen.

Außerdem stammt diese Einstellmöglichkit aus der Zeit der analogen Regler. Da hat man einfach einen festen Integrator und dahinter einen variablen Verstärker gesetzt - und sich nicht darum gekümmert, dass der Integrator an den Anschlag integrieren konnte, was dann, wenn man den I-Anteil aktivieren wollte, durchaus Probleme bringen konnte. Heute ists normalerweise Software, die da den Dienst tut. Da kann man T_n durchaus einfach unendlich groß machen.

V.

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Volker Staben

"Heiner Veelken" schrieb im Newsbeitrag news:1k4k5ki.uf7vk74lmmyoN% snipped-for-privacy@gmx.net...

Die Nachstellzeit Tn ist eine 'Konstante'. Die Wirkung des Reglers ist zusätzlich vom Verstärkungsfaktor V abhängig. Der Verstäkungsfaktor ist wiederum abhängig vom P-Bereich bei PI-Regler.

Wenn am Regler eine Minutenskala vorhanden ist, dann ist es die Nachstellzeit Tn, die gemeint ist.

Wirkung:

1) Bei Tn größer, wird I-Anteil unempfindlicher. 2) Bei P-Bereich Xp größer, wird P-Anteil unempfindlicher.

Die optimale Regelung (mit Xp, Tn, Tv) läßt sich berechnen, wenn die Regelstrecke (Übergangsfunktion) bekannt ist. Ohne I-Anteil hat man immer eine bleibende Regelabweichung.

Im Normalfall wird eine zu regelnde Anlage von Hand angefahren. Im Handbetrieb nutzt man den I-Anteil dazu, den Reglerausgang an das Stellsignal anzupassen, um stoßfrei auf Automatik umzuschalten.

JCH

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JCH

Okay, ich glaube ich bin jetzt schlauer. Man hat hier Ki in 1/min einzugeben. Das ist also, wie ich eigentlich auch vermutet hatte, eher was wie 1/Tn als Tn.

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Heiner Veelken

Ich danke Dir für Deine Ausführung; die Grundzusammenhänge sind mir jedoch klar. Nur, wenn dir hier jeder sagt, das ist Tn und du wunderst dich, wie komisch sich der Regler verhält, und nachher kommt rauf, das ist eher 1/Tn, dann wird man halt skeptisch.

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Heiner Veelken

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