Das Wohlfeile und Feuersichere in der Biedermeierzei t: Flachdach und Dächerkrieg als Ausdruck ihrer Zeit

Das Wohlfeile und Feuersichere in der Biedermeierzeit: Flachdach und D=E4cherkrieg als Ausdruck ihrer Zeit

Die =DCberdeckung der Geb=E4ude, durch das Dach, hat eine weite, kulturgeschichtliche Dimension. Man mu=DF punktuell ansetzen, von da aus nach Entwicklungsli- nien suchen und diese dann zusammenfassen. Es wird die M=FChe wert sein. Eine solche kurze Zusammen- fassung, wie sie in der Biedermeierzeit erschien, ist als erster Arbeitsansatz sehr n=FCtzlich, um das Denken =FCber das Dach in dieser Zeit zu verstehen. Man lese diesen Textabschnitt aus dem Jahre 1837:

"Seit mehreren Jahrhunderten hatte man in Deutsch- land die D=E4cher vorzugsweise mit Dachsteinen, Stroh und Schindeln gedeckt. Die Kostbarkeit und zugleich die Undichtigkeit der Ziegeld=E4cher, die Feuergef=E4hr- lichkeit der Stroh- und Schindeld=E4cher, hatten fort- w=E4hrend zu gerechten Klagen Veranlassung gegeben. Bei =F6ffentlichen Geb=E4uden wurden deshalb oft Me- talld=E4cher mit Kupfer, Blei, Zink oder Eisenblech an- gewendet; allein die Kostbarkeit der genannten Mate- rialien konnte ihnen f=FCr das gew=F6hnliche Bed=FCrfni=DF, welches zugleich das dringendste war, keinen allge- meinen Eingang verschaffen. Es blieb also bei den steilen Ziegeld=E4chern in den St=E4dten und bei den eben so steilen feuergef=E4hrlichen Stroh- und Schin- deld=E4chern auf dem Lande. Ganze Ortschaften ver- armten allj=E4hrlich nur de=DFwegen, weil man keine wohlfeile und feuersichere Dachdeckung hatte." (1)

Diese Zeilen wurden im D=E4cherkrieg der Biedermei- erzeit geschrieben. Das Summary sollte dazu bei- tragen, Flachd=E4cher durchzusetzen. Die Anh=E4nger des Flachdaches mu=DFten erhebliche Anstrengun- gen in Kauf nehmen, wenn sie bei Geb=E4uden ein solches zugelassen bekommen wollten, da "die hohen D=E4cher in St=E4dten und auf dem Lande" gut eingef=FChrt waren und durch ein Daraufsehen, da=DF nur solche D=E4cher bei Neubauten aufkommen durf- ten, jede Einf=FChrung der flachen Dachform fast ganz verunm=F6glichten. Es war deshalb notwendig, "in =E4sthetischer Hinsicht" und weil nicht mehr "im altdeutschen Style" gebaut werden sollte, ein Ar- gumentationsfeld aufzubauen, um in diesem D=E4- cherkrieg nicht nur zu bestehen, sondern auch Erfolge zu erzielen.

Da sich im Kontext der Bauten mit hohen Dach- formen das neue Bauen auszubreiten hatte, war man auf Verdr=E4ngung des sogenannten Altdeu- tschen aus. Es ist schwierig zu wissen, was zu dieser Zeit von dem Autor damit gemeint war. Vermutlich wurde alles, das mit hohen D=E4chern =FCberdacht war, in die N=E4he des Altdeutschen ge- r=FCckt. Denn solche Bauten w=FCrden "jede Anord- nung von architektonischen Formen in =E4stheti- scher Hinsicht" nur erschweren und sogar "die Harmonie der Verh=E4ltnisse" vernichten. Man war darauf aus, das Geb=E4ude mit flachem Dach ein- zuf=FChren und ihm das passende Umfeld zu ge- stalten. Dieses Umfeld bestand aus Bauwerken mit hohem Dach, deren D=E4cher jedoch, wie man sagte "zu gerechten Klagen Veranlassung geben". (2)

Das Wohlfeile war das feuersichere Dach. Es konnte kein Stroh- und kein Schindeldach sein. Ziegeld=E4cher seien zu undicht und fielen deshalb auch aus. Die Kostspieligkeit hoher Metalld=E4cher verbot es, =FCber ihren Einsatz nachzudenken. Das Wohlfeile war aber ganz besonders ein Ge- b=E4ude, das nach den Grunds=E4tzen einer neuen =C4sthetik mit den Mitteln einer raffiniert ausgedach- ten Architekturtheorie durchzusetzen war. F=FCr solche Geb=E4ude wollte man das Flachdach.

Seltsamerweise k=E4mpfte man im Jahre 1837 mit der Idee eines Lehmdaches f=FCr den Fort- schritt in der Baukunst. Dieses Lehmdach war ein Flachdach, das sich J.F.Dorn ausgedacht hatte und in der Biedermeierzeit zum Einsatz kam. (3)

Der Fortschritt in der Baukunst lag jedoch nicht in der Behauptung, die hohen D=E4cher seien schlecht, sondern in der neuen =C4sthetik, die den Flachdachbau erzwang. Das Empfinden der Zeit dr=E4ngte zum Flachdachbau. Dieser war noch unausgedacht und mu=DFte technologisch ent- wickelt werden. Darin lag die Idee des Voran- schreitens. Der Markt, der zum Baugeschehen geh=F6rt, erhielt ein neues Marktsegment, zu den bestehenden Formengut im Bauwesen kam ein neues hinzu. Da es um das Wohlfeile ging, entfaltete sich ein neuer Ausdruck in der Archi- tektur, der dem allgemeinen Wohlbefinden einer neuen Generation diente. Junge Bed=FCrfnisse erzeugten eine Kulturentwicklung, die sich als neuer Ausdruck =FCberall einlagerte. Das flache Dach war nur eines von sehr vielen Themen, wel- che damals aufkamen. Aber es war ein wichtiges Thema und erzeugte zugleich einen Konflikt: den D=E4cherkrieg.

Die Redaktion der Allgemeinen Bauzeitung hatte damals, als der Text von Karl August Menzel zum flachen Lehmdach erscheinen sollte, eine sehr lange Anmerkung verfa=DFt, die mit seinem Aufsatz abgedruckt wurde. Ich zitiere daraus:

"Im Wesentlichen besteht die Konstruktion der Dorn'schen Lehmd=E4cher darin: die Neigung des Daches sehr flach, etwa im Winkel von einem bis f=FCnf Grade, zu halten; auf die Sparren Latten, schmal geschnittene Breter oder auch gleich starke, gespaltene Stangen zu nageln, und dieselben mit einer durch die Kelle aufzutragen- den Masse von magerem Lehm (1/3) und nasser Gerberlohe (2/3) beil=E4ufig 1/2 Zoll dick zu bele- gen und zu ebnen; den Dachsaum aber mit gebrannten irdenen oder auch schmalen Me- tallplatten zu belegen, welche die erw=E4hnte Mas- se einige Zoll breit bedecken mu=DF." (4)

Der Ausdruck Lehmdach daf=FCr ist seltsam ge- nug, da Lehm in dieser Schicht des Daches nur ein Drittel der Mischung der Masse ausmachte, die verstrichen wurde. Zwei Drittel bestanden aus Gerberlohe. Diese konnte nur in einem begrenzten Umfange vorhanden sein, steht zu vermuten, der aber zum Bau der D=E4cher ausreichen konnte. Man mu=DFte diese aufgetragene erste Schicht ein- rahmen und trocknen lassen, ein Umstand, der durchaus nachdenkenswert ist. Danach erst ging der Bauvorgang weiter:

"Wenn die erste Lage von dieser Masse getrocknet ist, so wird sie mit leichtfl=FCssigem Theer bestrichen; ist derselbe eingedrungen und auf der Oberfl=E4che trocken, so wird strengfl=FCssiger oder auch mit Pech in der Hitze vermischter Theer neuerdings stellen- weise aufgetragen und mit scharfem, grobem Sande bestreut, der nicht haftende Sand aber abgekehrt." (5)

Die vorherige Masse wurde also mit Teer oder Pech bestrichen und dieser mit Sand bestreut. Der Arbeitsvorgang ist also sehr komplex und findet auf der Baustelle selbst statt. Beim Ziegel- dach werden die Ziegel in der Ziegelei aus Erden geformt, danach gebrannt und sind dann wasser- abweisende Bauelemente. Der Arbeitsproze=DF auf der Baustelle eines Dorn'schen Lehmdaches geht noch weiter, denn nach dem Teeren wird eine weitere Schicht als Neuheit aufgebracht:

"Darauf wird nun neuerdings eine d=FCnne Lage von Lehm und Lohe (oder statt dessen von Moos, faserigen Wurzeln, groben S=E4gesp=E4nen oder einem sonstigen passenden Material, welches den Theer gut aufnimmt) gegeben und, wenn getrocknet, ebenfalls mit Theer getr=E4nkt und so weiter, wie oben erw=E4hnt, verfahren. Will man einem Geb=E4ude eine um so solidere Eindeckung geben, so gibt man eine dritte und vierte Schicht, welche aber sehr d=FCnn sein m=FCssen." (6)

Der Gedanke ist also, Schichten =FCbereinander zu lagern, die, mit Teer getr=E4nkt, wasserabweisend werden, aber als solide Schicht auflagern sollen. Solide wird u.a. auch begehbar bedeuten m=FCssen. Welchen Umfang der Nutzung ein solches Dach erlaubte, w=E4re abzukl=E4ren, denn darin mu=DF sich ja der Fortschritt erweisen.

Parallel dazu mu=DFte es andere Flachdacharten gegeben haben, die sich in der Entwicklung befan- den, weil eine Nachfrage dazu durch die architek- turtheoretischen Vorgehensweisen in der Bieder- meierzeit erzeugt worden war. Diese konkurrierten nicht nur, sondern beeinflu=DFten sich auch gegen- seitig. Andere bauten aufeinander auf. F=FCr die bau- geschichtliche Darstellung ergibt sich hier ein Aufgabenfeld des Durchdringens dieser Materie. Da nach "wohlfeilen und feuersicheren" D=E4chern gesucht wurde, ging es damals um das sch=F6ne, viele Annehmlichkeiten bietende und trotzdem sichere Dach.

Der ungeduldige Leser m=F6chte nun alles auf ein- mal und m=F6glichst genau wissen, was auch das Bed=FCrfnis der Biedermeierzeit gewesen war. Denn deswegen hatte sich die Allgemeine Bauzeitung im Jahre 1836 gegr=FCndet. Sie entstand aus dem Wunsch, die modernen Entwicklungen in Aufs=E4tzen

"f=FCr Architekten, Ingenieurs, Dekorateurs, Baupro- fessionisten, Oekonomen, Baunternehmer und Alle, die an den Fortschritten und Leistungen der neu- esten Zeit in der Baukunst und den dahin einschla- genden F=E4chern Antheil nehmen" (7)

wollten, zu verbreiten und interessierten Kreisen etwas in die Hand zu geben. Man gab reichlich. Das Flachdach, in allen seinen Auspr=E4gungen, war Thema der Zeit, und man befand sich damit im D=E4cherkrieg. Es bleibt zu kl=E4ren, wie der Ausdruck "Flachdach" definiert wurde. Denn hier konnte es Strittigkeit geben. Bis mir solche Definitionen aus der Zeit begegnen, die damals in Anwendung standen, mu=DF ich mich mit einem sp=E4teren Text- material behelfen, um die Problematik zu ver- deutlichen.

Karl Erdmannsdorffer schrieb w=E4hrend der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland =FCber "Das Flachdach des bayerischen Hochlandes" die folgenden S=E4tze:

"Die steilen D=E4cher der alten Amtsgeb=E4ude, Pfarr- h=E4user und Wirtschaften waren in der Mehrzahl der l=E4ndlichen Orte Ausnahmen; als wenige, aus- gesprochen klare und stattliche 'Pers=F6nlichkeiten' traten sie aus der Masse der gleichgearteten und gleichgelagerten Flachdachbl=F6cke hervor. Die gro=DFen Bauk=F6rper der flachgedeckten Bauernh=E4u- ser bestimmen noch immer das Bild der meisten Gebirgsorte. W=FCrden dazwischen oder daneben willk=FCrlich kleinere Steildachbauten in gro=DFer Zahl errichtet, so erg=E4be sich derselbe regellose Dach- wirrwarr, der f=FCr die vorst=E4dtischen Siedlungen der letzten Jahrzehnte kennzeichnend ist. Aus diesem Grunde mu=DF in den Orten, in denen das Flachdach vorherrscht, auch f=FCr die Masse der Neubauten die flache Dachneigung richtunggebend sein und das Steildach nach wie vor eine Ausnahme bilden, die eine besondere Zweckbestimmung oder Lage des Hauses voraussetzt." (8)

Erdmannsdorffer arbeitete im Kontext der Heimat- schutzbewegung, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg in Bayern, wie anderswo, einen spezifi- schen Einflu=DF nahm. Einerseits weist er darauf hin, Steildachbauten seien in ein Siedlungsgef=FCge hineingebaut worden, das aus Flachdachbauten bestehe, andererseits lobt er aber auch die Quali- t=E4t dieser Steildachbauten. Er will nat=FCrlich das Siedlungsgef=FCge durch weitere Steildachbauten nicht gest=F6rt sehen und propagiert qualitativ hoch- wertige Flachdachbauten, die im bayerischen Hochland Heimat fanden. Die Situation ist also genau umgekehrt wie in der Biedermeierzeit. Zu dieser Zeit gab es eine Moderne, die den Flachdachbau in ein Siedlungsgef=FCge aus hohen und geneigten D=E4chern unterbringen wollte und dabei nach Qualit=E4t rang. Das bayerische Flach- dach im Hochland hat eine Geschichte:

"Ihre Entstehung verdankt diese Dachform der Leg- schindel, einem Deckungsmaterial, das im Gegen- satz zur sogenannten Scharschindel nicht aufge- nagelt, sondern aufgelegt und durch Steinbe- schwerung festgehalten wird. Dies ist nur bei sehr flacher Dachneigung m=F6glich." (9)

Es w=E4re nat=FCrlich jetzt wichtig, abzukl=E4ren, wann diese Dachform im Hochland von Bayern aufkam und wie sie sich entwickelte. Dazu ist hier nicht Raum und Zeit. Es sei nur erw=E4hnt, wie sich bei Erdmannsdorffer die Definition eines Flachdaches heraussch=E4lt:

"Viel zu selten wird erkannt, da=DF die Forderung der flachen, unter 27 Grad liegenden Dachneigung nicht allein nach sch=F6nheitlichen Gesichtspunkten, aus der R=FCcksichtnahme auf das Landschaftsbild herausgestellt wird, sondern da=DF sie durch die besonderen klimatischen Verh=E4ltnisse unseres Al- pengebietes bedingt ist." (10)

Das sagt nun, die D=E4cher unter 27 Grad seien Flachd=E4cher. Wie dies in der Biedermeierzeit de- finiert war, wird noch nachgesucht. Die oberbayeri- schen Flachd=E4cher h=E4tten eine Dachneigung, "die zwischen 22 und =E4u=DFerstens 27 Grad" liege, so bei Erdmannsdorffer. Vom horizontalen Dach bis h=F6chstens 27 Grad Dachneigung wird man also mit einer Bezeichnung eines Daches als Flach- dach zu rechnen haben. Ein Bauernhaus aus dem Jahre 1664 in Nu=DFdorf am Inn wird als eines der fr=FChen Beispiele bei ihm angef=FChrt. Es hat ein sehr flaches Satteldach, das als Flachdach bezeichnet wird.

Man wird also, wenn es um den D=E4cherkrieg in der Biedermeierzeit geht, noch nach ganz anderen Konfliktregionen im deutschen Sprachraum suchen m=FCssen. Die D=E4cherkriegspartei, die in das Flach- dachgebiet Oberbayerns mit Steildachh=E4usern vor- drang, wird es vielleicht schon in der Biedermeier- zeit versucht haben. Sie w=E4re dann gegen die D=E4cherkriegspartei der Flachdachbef=FCrworter ange- treten. Ab wann es zu diesem Konflikt wirklich kam, ist mir noch unbekannt. Feuersicherheit war bei diesen Flachd=E4chern in Oberbayern anders durchdacht worden. Ob sie gut organisiert worden war, kann ich so nicht beurteilen. Da=DF es bei den Flachdachbauten um "wohlfeile" Bauten ging, wenn sie gebaut wurden, darf man annehmen.

Es gab also Flachdachbauten der Biedermeierzeit in Berlin als Dorn'sches Lehmdachhaus und als Flachdachhaus in Oberbayern. K.A.Menzel er- w=E4hnt, da=DF es bereits vor Aufkommen des Dorn'schen Flachdaches, schon Jahre zuvor, im Elsa=DF Flachdachh=E4user gab, zu deren Eindeckung Kunststeinplatten aus einem Gemenge aus grobem Sand und Erdharz (mastic bitumineux) verwendet wurden, die Fugen zwischen den Erdharzplatten hatte man mit Erdharz vergossen. Ein ganzes "neues Quartier in M=FChlhausen" sei damit einge- deckt worden. (11)

=DCber was die Allgemeine Bauzeitung berichten wollte, war also die dynamischer Entwicklung des Bauwesens in der Biedermeierzeit. Der Flachdach- bau wurde auf spezielle Weise eingef=FChrt. Ob sich dadurch immer "wohlfeile" und "feuersichere" Bauten ergaben, ist die Frage. Die Parallele mit den oberbayerischen H=E4user mit Flachdach bildet einen erfrischenden Kontrast, schon deshalb, weil sie erkennen l=E4=DFt, wie umfangreich das Thema Flachdach und D=E4cherkrieg sein mu=DF.

K.L.

Dieser Text von Karl-Ludwig Diehl wurde in

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Diskussion gestellt. Der Autor ist =FCber folgende Emailadresse erreichbar: baugeschichte (at) email.de

Anmerkungen: (1) zitiert aus: Karl August Menzel: Ueber die Dorn'schen flachen Lehmd=E4cher, mit R=FCcksicht auf das zu Eldena im Jahre 1836 ausgef=FChrte flache Lehmdach am dortigen Gasthofe. S.9-24 in: Allge- meine Bauzeitung. Wien, 1837. Heft 2. S.9 (2) siehe: K.A.Menzel, wie vor, S.9f. (3) bei K.A.Menzel, wie vor, S.9 findet sich ein Literaturhinweis zu diesem Lehmdach: J.F.Dorn: Praktische Anleitung zur Ausf=FChrung der neuen flachen Dachdeckung, Anlegung k=FCnstlicher Fu=DFwege u. Berlin, 1835. (4)-(5) zitiert von S.9 aus der: Anmerkung der Re- daktion: S.9-10 zu: K.A.Menzel, wie vor; zu (4) au=DFerdem:

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zitiert von den S.9f. aus der: Anmerkung der Redaktion: S.9-10 zu: K.A.Menzel, wie vor. (7) unter dem Titel "Allgemeine Bauzeitung mit Abbildungen" wurde seit 1836 auf der ersten Seite dieser Zeitung dieser Textblock abgedruckt. (8) zitiert aus: Karl Erdmannsdorffer: Die Bauge- staltung. Bauberater f=FCr Siedlung und Eigenheim. M=FCnchen, 1949 (1.Auflage 1937). S.29 (9)-(10) zitiert aus: K.Erdmannsdorffer, wie vor, S.30 (11) siehe Anmerkung der Redaktion, wie vor bei K.A.Menzel, S.10

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Karl-Ludwig Diehl
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*Karl-Ludwig Diehl* wrote on Tue, 08-04-29 16:54:

Baurecht Odenthal 2008. Mein Haus ist bei echter und unzweifelhafter Zweistöckigkeit 6 m hoch, aktuell vorgeschrieben ist überall Einstöckigkeit mit einer Firsthöhe von 9 m. ("Bis zu" verstehen Architekten kosequent als "mindestens" und legen stets einige Dezimeter "Ungenauigkeit" oben drauf.) Für mich sind das Ziegelzelte, das bißchen kaum sichtbare Wand zählt nicht.

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Axel Berger

Das ist ein Haus von heute. 2008 schreibst Du. Dann ist es im Bebauungsplan festgelegt worden, der auslag und =F6ffentlich kritisiert werden konnte. Kritik ist jedoch in der Endphase immer sehr schwierig, weil eine Ab=E4nderung Planungskosten verschlingen kann. Um es anders haben zu wollen, gibt es die M=F6glichkeit, Ausnahmeregelungen zu erreichen. Diese m=FCssen durch den Bauausschu=DF oder einer =E4hnlich genannten Gremiengruppierung in der Gemeinde beantragt werden. Regelwerke dazu lassen sich =FCberall einsehen, wenn man sich darum zu k=FCmmern hat. Der Ausschu=DF der Gemeinde befindet dann dar=FCber.

K.L.

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Karl-Ludwig Diehl
*Karl-Ludwig Diehl* wrote on Wed, 08-04-30 18:06:

Hä? Erklärst Du mir im nächsten Absatz, was die schwarzen Zeichen auf meinem Bildschirm sollen und aus welchen 26 Zeichen unser Alphabet besteht? Meinst Du iregendeiner hier wüßte das nicht? Mein Haus ist von '61, noch vor den örtlichen Bauplänen, und was der Absatz zeigen sollte, ist, daß die von Dir zitierten Vorbehalte gegen flache Dächer heute noch ganz genauso bestehen wie 1837.

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Axel Berger

Meinst Du, das wei=DF ich nicht, oder? :-)))

D=E4cherkrieg ist der ewige Ausdruck f=FCr den Streit um die =E4sthetisch richtige und klimatisch angepa=DFte Dachform, etc. "D=E4cherkrieg" als Wort, so der Irrglauben heute, sei erst mit der Bauhaus-Flachdacharchitektur mit der Heimatschutzbewegung aufgekommen. Das ist aber Kappesk=E4=E4s, wie der Aufsatz von

1837 deutlich machen kann.

Warum schreibst Du dieses Mi=DFverst=E4ndliche:

Daraus l=E4=DFt sich eigentlich nur ziehen, wenn man sich nicht als Dialogpartner in Deinen Kopf aufh=E4lt, es sei ein Haus von

2008.

Lieber w=E4ren mir konkrete Hinweise, ob das Wort "D=E4cherkrieg" sich schon vor 1837 nachweisen l=E4=DFt. Das Problem als solches ist sowohl als Familienstreit, Dorfstreit, St=E4dtestreit usw. seit Anbeginn der Baut=E4tigkeit vorhanden, da im sozialen Verband immerzu Entscheidungen zu treffen waren, welche Dachform zu bauen war. Wie man aus dem Text von mir zu den Ausf=FChrungen von Erdmannsdorffer bemerken kann, war es diesem Autor darum gegangen, mit den Traditionen des Flachdachbaus in Oberbayern nicht zu brechen:

"Die steilen D=E4cher der alten Amtsgeb=E4ude, Pfarr- h=E4user und Wirtschaften waren in der Mehrzahl der l=E4ndlichen Orte Ausnahmen; als wenige, aus- gesprochen klare und stattliche 'Pers=F6nlichkeiten' traten sie aus der Masse der gleichgearteten und gleichgelagerten Flachdachbl=F6cke hervor. Die gro=DFen Bauk=F6rper der flachgedeckten Bauernh=E4u- ser bestimmen noch immer das Bild der meisten Gebirgsorte. W=FCrden dazwischen oder daneben willk=FCrlich kleinere Steildachbauten in gro=DFer Zahl errichtet, so erg=E4be sich derselbe regellose Dach- wirrwarr, der f=FCr die vorst=E4dtischen Siedlungen der letzten Jahrzehnte kennzeichnend ist."

Interessanter weise sind es "Amtsgeb=E4ude, Pfarr- h=E4user und Wirtschaften", die aus der Regel ausbrachen, also als spezielle Dorfgemeinschafts- bauten anders sein durften. Der Einzelne der Dorfgemeinschaft hatte sich der "Volksgemeinschaft" unterzuordnen. Wir befinden uns mit Erdmannsdorffer im Denkgut der Nazizeit, aber einer Heimatschutz- bewegung, die es schon davor gab.

Wenn heute dort angepa=DFt zu bauen ist, von dem Du schreibst, m=FC=DFte man sich =FCberlegen, welche Werte dar=FCber vermittelt werden sollen, die D=E4cher im Dorfverband egalisieren sollen: um soziale Gleichheit wird es weniger gehen, mehr um disziplinierende Einordnung, da sicher auch Villen mit der Dachform zu bauen sind.

K.L.

Reply to
Karl-Ludwig Diehl

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