Auspuff pruefen (Oldtimer)

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Moin,

ich habe einen wirklich begabten, intelligenten und fleißigen Kfz-Schlossermeister, der ist wirklich Gold wert (obwohl er nur Euro-Scheine nimmt). Der hatte diagnostiziert, daß der Auspuff 'putt ist, und einen "neuen" (alten) bestellt.

Heute rief er mich an: Der Auspuff (50 Jahre altes Original-Ersatzteil) sei gekommen, er habe sich daran gemacht, den zwecks längerer Haltbarkeit mit Spezialfarbe oberflächenzubeschichten, aber bei der Behandlung mit der Drahtbürste sei er plötzlich perforiert gewesen wie ein Schweizer Käse, es müsse sich darin bei der Lagerung Kondenswasser gebildet haben, er habe ihn reklamiert und einen anderen bestellt.

Tja, der wird nun irgendwann kommen...

Und ich frage mich, ob nicht der ganze Posten unter gleichen Bedingungen gelagert war und also wohl alle unter "innerem Rostfraß" leiden werden - und wie man das wohl prüfen könne.

Endoskop? Ultraschall?

Ideen?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz
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Ralf Kusmierz schrieb:

So, wie der TÜV bei uns die alten Rostlauben prüft? Schraubendreher ansetzen und mal etwas Druck auf die verdächtigen Stellen ansetzen?

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Christoph Müller

Das scheint mir ziemlicher Unsinn zu sein. Wenn ein Auspuff rostet dann von innen nach aussen.

Denkbar sicherlich. Es werden wohl kaum viele Leute einen Auspuff so lange aufbewahren, also stammen die dann wohl alle aus demselben Schuppen.

Ich wuerde ja mit den Massen der Toepfe auf einem Schrottplatz gehen, dort in dem traditionell grossem Haufen was passendes suchen und dann die Rohre passend schweissen. Oder bei viel Kohle/Liebe gleich was aus Edelstahl bauen.

Ist natuerlich nicht Original, aber im Ergebnis wohl besser. Im uebrigend duerfte es spezielle Firmen fuer soetwas geben da es bestimmt viele Leute mit deinem Problem gibt da ein Auspuff nunmal ein Verschleissteil ersten Ranges ist.

Olaf

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Olaf Kaluza

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Nochmal: Es ging um einen "neuen" (also unbenutzten) Auspuff mit Verdacht auf /innere/ Anrostungen - wie zum Kuckuck soll man da "verdächtige Stellen" erkennen?

(Dummerweise hat der Meister den "gelöcherten" bereits retourniert - eine vernünftige Lösung hätte evtl. darin bestehen können, zu überprüfen, ob er instandzusetzen gewesen wäre (Reparaturbleche aufschweißen) und ihn zum Schrottpreis zu übernehmen. Jetzt werde ich wohl nur einen Nachbau kriegen.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, Olaf Kaluza schrieb:

Nicht zwingend: Bei dem Typ hält der Auspuff eigentlich "ewig" (der alte hat's wohl ein halbes Jahrhundert und 100 Mm gemacht), weil er innen stets warm und deswegen trocken ist (er verdunstet nach dem Ausmachen des Motors die Wasserreste innen, bevor er abkühlt), nur mag er kein Salzwasser usw. von außen.

Sehe ich auch so, war aber angeblich von den "Originalteilen" auch der letzte.

Keine (realistische) Chance - es geht um "luftgekühlte".

Die Firmen gibt's, die Nachbauten auch, und sie ziehen unsereins das Fell über die Ohren.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

"Olaf Kaluza" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@criseis.ruhr.de... ..

Hi, ob da der TÜV mitspielt? Hat soein Selbstbau eine ABE? Warum nicht gleich eine Abwurfautomatik für plötzliche Leistungssteigerung im Bedarfsfalle einbauen, dazu vielleicht nen Nachbrenner, damit der versägte Porsche in Deine Abgasflamme guckt?

Ja, aber Oldtimerfreaks bilden sich meist was drauf ein, mit dem Originalzustand auszukommen. Sonst könnte man ja auch einen Abguß der TinLizzie aus Fieberglas fahren :-) mit nem Briggs&Stratton-Einzylinder und Alufelgen sicher der reinste Augenkrebs.

Kannte mal einen Verrückten, der hatte einen uralten Bulli und daselbe Problem. Er hatte aber auch Zugang zur Höchsttechnologie der TH :-) hat seinen Ersatzauspuff mit einer Plasmakanone beschichtet, daß sich der Edelmetallwert seiner Karre verzehnfacht hat. Mit dem Energieeinsatz wär die Kiste bis zum Mond geflogen :-) und der so behandelte Auspuf war immernoch bloß "beschichtet". Die Schicht war dicker als das Blech, der ganze Strang dadurch viel zu schwer und mußte zusätzlich abgehängt werden...aber dafür hielt der "was aus"...nach der Legierung wäre eine Schwimmfahrt in Dünnsäure für den Topf keine Gefahr gewesen. Naja, vielleicht wäre das Innenblech verschwunden :-)

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gUnther nanonüm

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begin quoting, gUnther nanonüm schrieb:

Korrektur: Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Originalzustand weitestgehend zu erhalten, sonst gibt es das ersehnte H-Kennzeichen nicht. Ein Edelstahl-Auspuff, von außen mit Herdfarbe getarnt, dürfte beim TÜV aber noch durchgehen.

(TÜV? TÜV! Man glaubt es kaum, aber die haben für die "Historischen" das Prüfmonopol.)

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

ja, Rost bildet sich auch in feuchter Umgebung ;)

wenn z.B. der "nackte" Auspuff vor dem Lackieren "betattscht" worden ist kann es unterm Lack rosten.

Gegen die innere Durchrostung kannst du nichts machen. Die kommt auf jeden Fall irgendwann es sei denn der Auspuff ist aus nicht rostendem Material.

Prüfen lohnt also nicht. Einzig - schütteln, dann kannst du zumindest losen Rost hören.

Matthias

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Matthias D.

Ralf Kusmierz schrieb:

Wenn das Ding schon mit der Drahtbürste durchlöchert wird, dann gehe ich davon aus, dass die ÄUßEREN Bleche gemeint waren.

Wenn's um die Einbauten (also um die "inneren Werte") geht - Soundcheck. Geräusch aufnehmen und mit vorhandenem vergleichen. Jeder Auspuff hat seinen akustischen Fingerabdruck. Frequenz- und Intensitätsanalyse - bitte sehr. Ergibt farbige zweidimensionale Schriebe. Damit werden auch Vogelstimmen analysiert. Müsste ich dir mit meiner Ausrüstung eigentlich machen können.

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Christoph Müller

gar nicht schlecht die idee !

das setzt jedoch voraus das es jeweils der gleiche auspuff ist, ohne bauliche änderung oder hersteller.

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Matthias D.

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Bei dem REKLAMIERTEN Exemplar.

Es geht um die Möglichkeit, daß ein anderer NOCH NICHT bis außen durchgerostet ist, sondern nur von innen an-.

Dazu müßte man den Auspuff wohl erst einbauen. Außerdem ist die Prüfung dann wieder teurer als der Auspuff.

Was mir noch einfiele: Es sollte wohl Chemie geben, mit der man Rostpartikel nachweisen kann. Also den Kandidaten mit einer geeigneten Flüssigkeit füllen, wieder rausschütten und auf Rostpartikel o. ä. überprüfen. Damit sollte sich eigentlich etwas Aussagekräftiges ermitteln können. Hm, wird sowas irgendwo gemacht?

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, "Matthias D." schrieb:

Prüfen ist dazu da, festzustellen, ob der "innen" noch annähernd neu ist oder einen Teil seines "Lebens" schon verbraucht hat.

Besser: Ein Ende mit einem Tuch verschließen, von der anderen Seite Preßluft durchpusten und dann nachsehen, wieviel Rost im Tuch hängt, evtl. beim Pusten noch den Auspuff beklopfen. Nützt aber nicht viel, wenn der Verkäufer den Preßluft-Trick schon vorher selbst angewendet hat.

Hm, man könnte die Oberfläche noch mit Magnetsonden abtasten - Anrostungen müßten sich durch eine veränderte Blechdicke verrraten. Wird sowas irgendwo von Materialprüfern eingesetzt? Aber wahrscheinlich ist eine endoskopische Untersuchung wieder deutlich unaufwendiger.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Natürlich.

Was kostet denn so eine Rarität?

Vermutlich wirst du damit IMMER fündig. Brauchst also erst mal sinnvolle Grenzwerte und schon hast du wieder ein Problem.

Lass' Wasser durchlaufen, sammle dieses, warte bis sich der Dreck abgesetzt hat...

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Christoph Müller

Ralf Kusmierz schrieb:

Wenn nicht sterilisierbar (Medizintechnik), so halten sich die Kosten in Grenzen. Ich habe mir so ein flexibles Ding für rund 1000,- ? gekauft.

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Christoph Müller

Bei 50Jahre alten Autos?

Liess mal nen Oldtimerfachblatt. Die haelfte von den Burschen bildet sich was drauf ein wenn sie einen Motorblock und einen Eimer Rost kaufen und darauf etwas neu erschaffen. Da ist dann ungefaehr 5% Original und es scheint auch irgendwie mit der Zulassung zu klappen. Ich staune auch oft....

Olaf

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Olaf Kaluza
*Olaf Kaluza* wrote on Wed, 08-04-30 19:24:

Vor allem sind das in meinen Augen alles Replikas. Jede Chromleiste und jedes Zierdetail ist ungeheuer wichtig, aber bei solchen Kunstwerken und Höchstleistungen der Feinwerktechnik wie den Lichtmaschinenreglern heißt es vollkommen ungeniert "Rausschmeißen, sieht eh keiner". Das einzige, was manchen Leuten an solchen Goldstücken erhaltenswert erscheint ist vielleicht das Blechgehäuse.

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Axel Berger

"Ralf Kusmierz" schrieb im Newsbeitrag news:fv9pmh$12r$ snipped-for-privacy@online.de... ..

Hi, lieber etwas Rostumwandler reinspritzen und ausgießen. Sollte Rost drin sitzen, sieht man das ja gleich.

Dazu reicht doch leichtes Dengeln, in der Stärke, die später auch per Steinschlag unvermeidlich ist. Wenns dabei anfängt zu rieseln, lohnt der Unterbau schon nicht mehr.

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gUnther nanonüm

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Und welche kommerziellen Konsequenzen hätte das wohl, wenn der dann bei der Prüfung "durchfällt"? Wenn man ihn dann überhaupt noch reklamieren kann, dürfte der Verkäufer die Montagekosten frühestens nach einem länglichen Prozeß zahlen.

250-300 FRZ

Stimmt auffallend.

Keine schlechte Idee.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

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begin quoting, Christoph Müller schrieb:

Kfz-Werkstätten haben sowas eigentlich.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Dann hat der Lieferant nachweislich Murks geliefert. Ein Standardfall in der Wirtschaft.

passiert das Gleiche, wie wenn man Schrauben mit zugesicherter Festigkeit verbaut und diese diese Festigkeit tatsächlich nicht haben.

Eine Frage des Kleingedruckten - sprich der AGBs.

Welche Einheit ist das denn?

Die mit Pressluft und dem Tuch hinten dran ist auch nicht schlecht.

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Christoph Müller

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