Bewehrung nach DIN 1045 oder Eurocode?

Nach längerer Arbeitslosigkeit habe ich einen neuen Job gefunden. Mein zukünftiger Boss empfahl mir, den Schneider zu kaufen und mich in den Eurocode einzulesen. Sprach's und fuhr erst mal in den Urlaub. Ich habe zwar seine Handynummer, aber wenn ich jetzt dumme Fragen stelle, macht das ja auch keinen guten Eindruck. Also:

Es geht hauptsächlich um das Korrigieren von Bewehrungsplänen. Ich habe den Schneider von 2004 gekauft, 16. Auflage. Die Verkäuferin meinte, ich solle noch ein bisschen warten, dann kommt eine neue Auflage, aber ich will mich halt JETZT einlesen. Zu Hause musste ich feststellen, dass der ganze konstruktive Teil (Stababstände, Beton- überdeckung, Übergreifungslängen) immer noch auf der DIN 1045 basiert.

Nun würde ich gern wissen, ob sich da seit 2004 etwas getan hat. Kann es sein, dass im nächsten Schneider gerade dieser konstruktive Teil überarbeitet wurde und nun auf der Euronorm basiert? Sollte ich also doch besser das Buch zurückgeben und auf die 17. Auflage warten?

Paul Lenz

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Paul Lenz
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(...)

Ja, es gibt Veränderungen (z. B. Durchstanzen, Abstand Bügelschenkel quer zum Balken, Verankerung der Bewehrung, Querkraftsicherung ...). Wenn es "nur" um den Überblick geht, dann reicht der neue Schneider für DIN 1045-1 aus. Der ist aber teuer. Es gibt von den Betonstahlanbietern bessere Übersichten (dünne preiswerte Broschüren).

Freundliche Grüße,

Alfred Flaßhaar

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Alfred Flaßhaar

"Paul Lenz" schrieb im Newsbeitrag news:44a29dc6$0$29128$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...

Du musst zunächst unterscheiden zwischen DIN 1045 (alt) und DIN 1045-1 (neu). Letztere basiert auf dem Eurocode und ist die aktuell gültige Norm.

Die 16. Auflage von 2004 enthält die neue DIN 1045-1, in der 17. Auflage können dann höchstens Kleinigkeiten geändert sein.

Für die Einarbeitung würde ich Dir aber den Originaltext der Norm empfehlen.

Mit Gruß Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Ernst Sauer schrieb:

Und für Normen will der Chef kein Geld ausgeben ("bringt ja eh nix, und teuer sind die auch, ogottogott, wir haben ja kein Geld, laber schwafel sülz". Da lässt er dann seine Angestellten lieber Fachbücher kaufen. Und fährt von dem gesparten Geld dann in den Zweiturlaub. Ich will nicht mehr...holt mich hier raus!

Jörg

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Jörg Offner

"Jörg Offner" schrieb im Newsbeitrag news:44a2d78a$0$15765$ snipped-for-privacy@news.freenet.de...

sind die auch, ogottogott, wir haben ja kein Geld,

kaufen. Und fährt von dem gesparten Geld dann in den

Was der Beuth-Verlag für die Normen verlangt, ist aus meiner Sicht eine Unverschämtheit. Wer hat diesem Verlag bloss die Lizenz zum Gelddrucken gegeben?

Andererseits gibt es aber auch Bibliotheken, bei denen man sich eine Norm mal ausleihen kann.

Mit Gruss Ernst Sauer

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Ernst Sauer

Ernst Sauer schrieb:

Das ist eine wüste Mischung aus den Auslagen, die die Leute in den Normungskomitees zum Teil ersetzt bekommen (wird wohl nicht allzu viel sein, schließlich kann man sich ja damit brüsten, in noch einer Kommission zu sitzen...) und der Nutzung eines Quasi-Monopols.

Ausleihen? Wo geht das heute noch? An meiner Hochschule (Bauhaus-Uni Weimar) gibt es keine DIN-Auslegestelle im herkömmlichen Sinn mehr, die DINs werden nicht mehr auf Papier gekauft. Die Kosten waren zu hoch. MWn hat das Abo im ziemlich hohen 5-stelligen Bereich pro Jahr oder sogar drüber gelegen.

Stattdessen gibt es Zugriff auf Perinorm, das ist ein Datenbankserver mit den Normen als PDF. Das kostet nur die Druckkosten. Mit ein wenig Glück kann man dem Ding aber auch die PDF-Datei entreißen.

Es gibt Grenzbereiche, in denen manche DINs ähnlich viel hergeben wie Fachbücher. Und es gibt DINs, die gerade das Stadium eines Vorentwurfs verlassen haben und zu denen die Bücher noch nicht auf dem Markt sind.

Ein anderer Tip wäre noch, auf den Webseiten diverser Hochschulen nach den passenden Skripten zu schauen.

Grüße,

Mathias

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Mathias Mildenberger

Am Wed, 28 Jun 2006 22:00:03 +0200 schrieb Ernst Sauer:

news:44a2d78a$0$15765$ snipped-for-privacy@news.freenet.de...

sind die auch, ogottogott, wir haben ja kein Geld,

kaufen. Und fährt von dem gesparten Geld dann in den

Simpler Kapitalismus DIN etc. ist von der Industrie für die Industrie. Das kostet nun mal.

Niemand. Du darfst auch nach Werksnorm fertigen wenn du denn gross genug bist :-)

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Peter Niessen

Gruß allerseits,

Mathias Mildenberger schrieb:

am Besten, man bleibt lebenslänglich mit einem Bein in der Hochschule, z.B. im Zweitstudium als Gasthörer. Dann kann man für die Studiengebühren eine Menge Gegenwert erhalten ohne Zeitverlust durch Vorlesungen o.ä. ;)

Alternativ geht auch als Lehrbeauftragter. Aber Vorsicht: Die sogenannte Vergütung wird oft schon durch Fahrtkosten aufgefressen. Folglich muss man wenigstens Normen in Besitz bringen. ;)

Duck und weg Georg

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Georg Matejko

Das sind die aufwendigen Methoden. Für den Zugriff auf Perinorm reicht hier eine simple Lesekarte für die Uni-Bibliothek. Und die ist (noch?) kostenlos. Das ist bei Universitäten zur Zeit noch der Regelfall.

Hier jedenfalls gibt es ein Login für die Gastnutzer der Bibliothek, und damit kommt man an alle von der Bib eingekauften Datenbanken ran.

Dann mußt Du nur schauen, wie Du entweder die Ausdrucke bezahlt bekommst

- Stichwort "Druckerkonto mit ausreichendem Guthaben" - oder die PDFs einem von einem furchtsamen Admin verriegelten PC entlockst.

Der Job als Lehrbeauftragter hätte nen anderen Vorteil: Man könnte das dem Hiwi der Professur aufs Auge drücken... :o)

Grüße,

Mathias

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Mathias Mildenberger

Mathias Mildenberger schrieb:

SO ist es. :)

Grüße Georg

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Georg Matejko

(...)

Deinen Spaß nehme ich formal ernst, um einen Hinweis zu geben:

Noch gibt es einen öffentlichen Anspruch auf Standsicherheit für Bauwerke, auch wenn die Politiker dies zur "Vereinfachung der Genehmigungsverfahren" abschwächen wollen. Daher gibt es die sog. Bauregelliste. Das sind die in den Bundesländern bauaufsichtlich eingeführten Normen (und noch mehr). Diese sind mit der Einführung verbindlich anzuwenden. Es ist also anders als bei Werksnormen.

Gruß, Alfred

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Alfred Flaßhaar

Was h=E4lt dich davon ab, in die Normen hineinzuschauen, da braucht man keinen Schneider!

gr=FCsse Karsten

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Karsten Moldau

"Alfred Flaßhaar" schrieb:

Was hat sich bei der Verankerung geändert? Neue Betonsorten --> andere Verbundspannungen --> andere Verankerungslängen, oder hat sich darüber hinaus noch etwas geändert?

Zu spät - schon gekauft...

Woher nehmen und nicht stehlen?

Paul Lenz

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Paul Lenz

"Ernst Sauer" schrieb:

Danke, das beruhigt mich doch ein wenig.

Paul Lenz

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Paul Lenz

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