Re: Schornsteinauslegung für Holzkohlegrill

Moin,

Christian Kueken hat geschrieben:

- Wie schnell muss das Abgas sein?

Ich glaube die Strömungsgeschwindigkeit spielt keine primäre Rolle. Wichtig ist glaube ich, daß die Abgase bis zur Spitze hin so warm bleiben, daß kein Wasser kondensiert, die Temperatur muß also über 100°C bleiben. Des weiteren muß der Kamin 'Zug' haben. Es wird also irgendwo Hinweise geben, wie groß der Unzterdruck am unteren Ende sein muß. Daraus ergibt sich dann auch irgendwie eine Strömungsgeschwindigkeit und Reibung im Schonsteinrohr u.u.u..

- Wie heiss ist ein Holzkohle Feuer (Wärmeleistung ca. 21 > kW)?

Huhh, glaube ich nicht. Eher ein Zehntel davon. Ich kenne da einen Kamin, auf dem steht auf dem Typenschild eine Heizleistung von 9kW - und der kann ganz ordentlich Dampf machen. Also ein Grill mit 21kW dürfte eine eßbaren Grillwaren erzeugen können. Was die Temperatur angeht: Mit Holzkohle kann man Stahl schmelzen... Bei so einem Grill hingegen fängt noch nicht ein mal der Rost an zu glühen. Die Frage ist also gar nicht einfach zu beantworten. Die Grillkohlen haben vieleicht

600°C, siehe deren Farbe. Aber die 600°C heiße Abluft vermischt sich natürlich in unbekanntem Maße mit der kalten Umgebungsluft.
- Wieviel Abgas erzeugt ein solches Holzkohlefeuer?

Kommt auf die Würstchen an:-) Also die Abgasmenge ist glaube ich gar nicht so entscheidend, sondern eher die Heizleistung, die an die Luft abgegeben wird. Denn schließlich hast du ja ein offenes System, der Schonstein kann so viel Luft ansaugen, wie er will. Bei einer Öl-Zentralheizung ist dagegen die Luftzufuhr doch sehr geregelt. In sofern erzeugt das Holzkohlefeuer sehr viele 'Abgase', nämlich viel heiße Luft. Viel verglichen mit einem geschlossenen Kamin oder einer Ölheizung bei gleicher Leistung. So aus dem Bauch heraus würde ich einen Schornsteindurchmesser nehmen, der das 3fache von dem eines normalen Heizungsschonsteins beträgt (ohne Gewähr). So zumindest sieht das immer bei den offenen Gartenkaminen aus.

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Roland Damm
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Hm, man könnte die Induktion der Raumluft schon überschlägig berechnen, aber es ist schon eine ziemliche Unsicherheit.

Na klar, ausserdem ergibt sich daraus auch die Strömungsgeschwindigkeit und eben auch der Kaminzug.

Das vermute ich auch.

Das hab ich mir auch schon überlegt. Kondensat wird kein Problem sein. Ich weiss eben nur nicht, welchen Kamindurchmesser ich nehmen soll :-(

Der Schornsteinfeger zieht sich den Schuh natürlich wieder nicht an. Die können einem auch nur sagen was *nicht* geht.

Ciao CHRiSTiAN.

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Christian Kueken

Christian Kueken schrieb: (...)

Da gibt es gute Literatur, z. B. den Klassiker von Jahr. Darin wird vorgerechnet, wie Auftrieb und Schornsteinquerschnitt zu ermitteln sind (vielleicht antiquarisch suchen). Auch die Kaminliteratur der ehem. DDR bietet einiges, weil damals vieles in Eigenbau geschah. Ich habe irgendwo eine teilweise Abschrift vom "Jahr" (leider nicht das ganze Buch, ich gäbe was darum), die ich in meiner "Mauerwerksschornstein-Ära" oft genutzt hatte, bei Bedarf bitte mailen. Warnen möchte ich (nicht nur aus brandschutztechnischen Gründen) vor dem unüberlegten Selberbau, ich kenne Kamine mit einem Eigenschaftsspektrum von Gasvergiftung über Nebelbank bis Wirbelsturm. Es sind die gewissen konstruktiven Feinheiten, wie z. B. eine Meidinger Scheibe, die Erfolg bringen können.

(...)

Ein richtiger Schornsteinfeger weiß das, der wurde dafür ausgebildet. Allerdings findet man fachkundige Leute auf dem Gebiet des Schornsteinbaus recht selten.

Gruß, Alfred

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Alfred Flaßhaar

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