Reibmoment in Kupplungen

Hallo Leute,

in den Lehrb=FCchern wird das Moment, das eine Lamellenkupplung =FCbertragen kann, immer so angegeben:

M =3D F_anpress * mue * r * z

also "F_anpress * mue" verstehe ich noch, das ist die Kraft in Umfangsrichtung auf den Lamellenfl=E4chen und durch F_anpress erm=F6glicht wird. "mal r" verstehe ich auch, wenn r der effektive Hebelarm ist, also der "mittlere" Abstand der effektiven Reibkraft zur Wellchenmittelachse.

Aber warum ist das =FCbertragbare Moment von z, der Anzahl der Reibpaarungen abh=E4ngig? Schlie=DFlich kennt man aus der Physik, dass die Reibkraft (vereinfacht) nicht von der Kontaktfl=E4che abh=E4ngt. Der Anpressdruck * Kontaktfl=E4che bleibt doch gleich, n=E4mlich F_anpress bzw. auf jedes Reibpaar wirkt nur F_anpress / z.

Ich m=F6chte jetzt bitte nicht auf Reibgesetze eingehen. Die Lehrb=FCcher stellen den Sachverhalt ja auch vereinfacht dar. Es muesste also eine einfachere Erkl=E4rung geben, aber welche?

Danke,

Femi

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femi71
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snipped-for-privacy@mailinator.com schrieb:

Weil JEDE Paarung IHR Reibmoment überträgt, kann man die Momente schlicht ganz einfach addieren.

Deine Überlegung würde nur gelten, wenn die ganzen Reibpaarungen im Block zusammengeschaltet werden und die einzelnen Lamellen ihre Reibung nur gegen die nächsten Reibpaarungen und NICHT gegen die Welle abstützen. Praktisch stützt sich aber jede einzeln gegen die Welle ab. Deshalb kann man die Drehmomente addieren.

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Christoph Müller

Ich weiss nicht, ob ich Dich richtig verstehe. Die Lamellen sind doch =FCber die Welle als Block zusammengeschaltet. Gedanklich k=F6nnte man die Welle in einen =E4u=DFeren und einen innere Bereich aufteilen. =DCber den =E4u=DFeren sind die Lamellen miteinander verbunden, und der =E4u=DFere Bereich der Welle ist mit der inneren verbunden.

Wo ist der Unterschied, ob die Lamellen nebeneinanderliegen (also gr=F6=DFerer Au=DFendurchmesser) oder hintereinander?

Gru=DF, Femi

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femi71
*femi71* wrote on Thu, 08-10-23 15:46:

Nein. Für die Kraft gibt es keinen Erhaltungssatz. Wenn aber jede Lamelle unter der Kraft um ds nachgibt, dann ist die Arbeit F*z*ds, denn Energie wird natürlich erhalten.

Wenn Du 19 Blüten zwischen zwanzig Blätter Papier legst und ein Gewicht obendrauf, dann wird jede Blüte mit dem ganzen Gewicht gepresst. Offensichtlich ist das bei der obersten: Warum soll die Kraft von der Unterlage abhängen?

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Axel Berger

Moin,

snipped-for-privacy@mailinator.com schrub:

Das ist sonst deswegen so, weil sich mit größerer Fläche zwar die Fläche vergrößert, die Kraft pro Fläche aber im selben Masse verringert. Genauer ausformuliert müsstest du die Kraft/Fläche, also die Flächenpressung über die Fläche integrieren. Bei dem klassischen Holzklotz auf schräger Ebene fällt dabei natürlich die Fläche heraus.

Ja, aber bei dem Normalfall aus dem Schulunterricht bleibt bei größerer Fläche der Anpressdruck nicht gleich.

CU Rollo

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Roland Damm

snipped-for-privacy@mailinator.com schrieb:

Keine Lamelle kann sich aber gegen die Welle verdrehen.

Der äußere Bereich ist ebenfalls drehsteif mit seinem Bereich verbunden.

Wichtig ist, dass sie ihre Drehmomente direkt auf die Welle übertragen und nicht gegen ein Nachbarelement. Dann würde nur eine Reibpaarung zum Drehmoment beitragen.

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Christoph Müller

Ah, ich verstehe (vermutlich). Bei Kupplungen sind also die Lamellen alle in Axialrichtung verschiebbar?

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femi71

snipped-for-privacy@mailinator.com schrieb:

So ist es.

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Christoph Müller

schriebin den Lehrbüchern wird das Moment, das eine Lamellenkupplung übertragen kann, immer so angegeben:

M = F_anpress * mue * r * z

also "F_anpress * mue" verstehe ich noch, das ist die Kraft in Umfangsrichtung auf den Lamellenflächen und durch F_anpress ermöglicht wird. "mal r" verstehe ich auch, wenn r der effektive Hebelarm ist, also der "mittlere" Abstand der effektiven Reibkraft zur Wellchenmittelachse.

Aber warum ist das übertragbare Moment von z, der Anzahl der Reibpaarungen abhängig? Schließlich kennt man aus der Physik, dass die Reibkraft (vereinfacht) nicht von der Kontaktfläche abhängt. Der Anpressdruck * Kontaktfläche bleibt doch gleich, nämlich F_anpress bzw. auf jedes Reibpaar wirkt nur F_anpress / z.

HAllo Femi, hier ist zwischenTheorie und Praxis zu unterscheiden. Wenn du eine große Menge Scheiben hintereinander schaltest verringert sich die Anpresskraft von Scheibenpaarung zu Scheibenpaarung da die Reibung an der Welle die für die axiale Verschiebung benötigt wird bei jeder Scheibe etwas von der Kraft abknabbert. Theoretisch könntest du also bei genügend Scheiben das Gegenlager weglassen. So macht es in der Praxis wenig Sinn weit über etwa 20 Paarungen hinaus zu gehen.

Grüße Oliver

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Oliver Moder

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