Epoxydharz statt Polyester

Hallo,

brauche nochmals ein paar Infos. Unsere Modellboote haben wir bislang immer mit Polyester laminiert. Höllischer Gestank, auch Jahre nach Stapellauf noch. Ungesund ist das sowieso, aber billig.

Man sagt das Epoxydharz zum laminieren geruchsfrei sein soll, aber bereits kleine Mengen vom 2K Epoxykleber von Conrad stinkt nach altem Furz. Wer hat mit Epoxydharz schonmal grosse Flächen wie Schiffsrümpfe laminiert und wie stark stinkts?

Bye Eric

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Eric Wick
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Hallo Eric!

Zu den Unterschieden: Polyesterharz ist

- billiger

- besitzt je nach Härter und Temperatur eine Verarbeitungszeit von 20 Minuten mit MEKP und 40 Minuten mit Cyclonox Härter

- das richtige Harz, wenn du mit Matten arbeiten willst (die funktionieren nur mit UP-Harzen)

- ein ziemliches Stinkezeug, aber eine vernünftige Maske wirkt Wunder. Mit Epoxy-Harz kann man nur Gewebe verarbeiten, es ist teurer, man hat die Auswahl verschiedener Härter, die die Verarbeitungs-und Aushärtezeit beeinflussen (von 15-600 Min.), desgleichen auch die Temperaturbeständigkeit usw. Die Laminate werden fester und verziehen sich nicht so sehr.

Ich verwende derzeit das Laminierharz von R&G

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empfehle Dir das Forum auf deren Website.

Bezugsquelle: Gut sortierter Modellbauhandel Epoxy ist zwar nicht geruchsfrei während der Verarbeitung, aber stinken würde ich dann auch nicht sagen. Die ausgehärteten Teile riechen dann aber wirklich nicht mehr...

Zu den Schutzvorkehrungen:

- gute Belüftung des Arbeitsplatzes

- Handschuhe zur Vermeidung von Hautkontakten. Bei Nichbeachtung kommt?s zu Allergiereaktionen! (Ich verwende derzeit noch Latexhandschuhe, aber es gibt inzwischen Erkenntnisse dass die auch nicht absolut schützen)

Grüße aus Graz, Rainer

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Rainer Walda

Hallo Erik,

Epoxidharz stinkt nicht so wie Polyester, es riecht unter Umständen noch ein bischen aber nach meinen Erfahrungen (mit Polyester aus dem Baumarkt und Epoxy von R&G) ist das nicht der Rede wert.

Was bei mir schon ein bischen gerochen hat war 5-min Epoxy, aber das war spätestens nach ein paar Tagen weg, wenn alles durchgehärtet war.

BTW, ich würde 2K-Kleber nicht unbedingt mit vollwertigem Epoxidhar vergleichen, das 5-min-Zeugs dürfte wohl eher dem entsprechen.

Probier einfach mal ein ordentliches Epoxidharzsystem aus und bilde Dir Deine Meinung. Ich würde Dir das Standard-Harz von R&G empfehlen, Epoxidharz L und Härter L oder S, je nach Aushärtegeschwindigkeit.

Gruss,

Christof

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Christof Sutor

nicht zu vergessen die Dasseinsberechtigung für das Stinke Zeugs: es ist UV beständig (Epoxy nicht)

@Eric lass dich jetzt nicht shocken, Epoxy überlebt den Tag am See auch mehrmals. Denk drann das ein anderes Trennmittel verwendet werden muss sonst ist der erste Epoxyversuch der letzte mit der Form

Gruss Achim

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Achim Loebig

Der Schiffsrumpf wird aus dünner Pappe entstehen, das muss anschliessen mit 1-2 Matten oder ähnliches laminiert werden. Innen natürlich auch getränkt um eine hohe Wasserfestigkeit zu erreichen. Unsere ersten Schiffe haben wir hier mit alten Bettlaken laminiert.

Das sehe ich als Vorteil, mehr Stabilität bei geringeren Wandstärken.

Danke!

Das ist gut, ein hübsch gelungenes Modellschiff stellt man sich gerne in die Wohnung und Polyester Stinkbomben müssen dann nicht sein.

Der Keller hat eine Abluftanlage, da kommt nichtmal Geruch in den Kellergang hinein.

Vielleicht geht das mit Küchenhandschuhen, die sind dicker und hoffentlich auch nicht anlösend. Einfärben vom Harz scheint auch nicht viel Sinn zu machen wegen der mangelhaften UV Festigkeit. Lackieren nach Spachteln muss man sowieso.

Das wird nun bestimmt das 30. Schiff aus Pappe laminiert, diesmal gibts eine Fotodoku für die Homepage dazu.

Bye Eric

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Eric Wick

Schau Dir dazu das Shop von R&G durch. Die bieten da neben den Latex-Handschuhen sog. Vinyl-Handschuhe an. Soweit ich mich erinnere (aus Diskussionen), wäre da der bessere Schutz gewährleistet.

Haushaltshandschuhe haben halt den Nachteil dass Du wesentlich weniger Gefühl hast. Obendrein ist die Reinigung nach der Handschuhe nach der Arbeit wahrscheinlich kaum möglich. Die dünneren Handschuhe werden eben nur einmal benutzt.

Ich verwende auch noch die Latex-Handschuhe bis eben die 100er Packung (übrigens aus dem Baumarkt) verbraucht ist. Ist nach meiner Ansicht ahlt immer noch besser als die blosse Hand...

Klingt interessant; habe von Schiffen mit Pappe als Grundmaterial noch nicht gehört (mir ist Holz dann doch lieber).

Grüße aus Graz, Rainer

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Rainer Walda

Hallo Rainer,

"Rainer Walda" schrieb ...

Man muss halt sparen wo man kann. Am meisten sparst du, wenn du erst gar nichts baust. Davon hast aber bestimmt schon gehört ;0)

Gruß Günther, der in 10 min was zieht

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Günther Grund

Ja wegschmeissen muss man die teuren Handschuhe dann leider doch, habe noch die die Reste abgekriegt.

Hier in HH haben wir etliche solcher Schiffe gebaut und privat verkauft. Manche sogar mit Pappstreifen die an Pappspanten geleimt wurden wie Holzleisten. Meist wird die Pappe aber gebogen und wie bei den Bastelbögen eingeschnitten bis es passt. Ist erstmal eine Schicht Harz drauf hält es bereits, nach laminieren hat man einen Rumpf der leichter und dünner als ein Holzrumpf ist. Obligatorisch ist nur der Holzleim, weil Polyester und wahrscheinlich auch Epoxydharz Kontaktkleber anlöst.

So nun will ich mal wieder an meine Spanten ran:)

Bye Eric

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Eric Wick

Und wo kommt bei der beschriebenen Bauweise der Holzleim hin?

Bin gespannt auf die Bilder.

Gruß, Nick

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Nick Müller

Der verklebt Spanten mit der Bordwand und schliesst Fugen wo die Pappe angestückt werden muss. Die momentane Rumpfform lässt biegen alleine nicht zu.

Vorrätig habe ich welche von einem Elbkahn den mein Vater gerade im Rohbau fertig hat, der wird diese Tage laminiert. Will mal sehen das ich die auf die Homepage packe. Sieht in der Tat schon komisch aus, so ein graues Pappschiff:)

Bye Eric

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Eric Wick

Wenn's hält? Warum nicht. Schön wäre es, wenn es einen steiferen Glasfaserflies gäbe, wäre evtl. noch steifer/stabiler. Oder wie dick ist der Karton/Papier?

Da gab/gibt es einen der Papiermodelle (Schneider etc.) baut, lackiert und dann schwimmen lässt (richtig: Es handelt sich um Schiffe :-))

Gruß, Nick

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Nick Müller

Naja auch mit 2-3 Lagen Glasfaser ist der Rumpf im ganzen dünner und leichter als ein Holzpendant. Wir haben einmal ein Baukasten mit Holzrumpf zusammengebaut, es dauerte Wochen, das schleifen und Spachteln wollte kein Ende nehmen. Der Rumpf war schwer und drinnen war es eng, im Betrieb kroch immer irgendwo Feuchtigkeit rein.

Die Spanten sind aus 2-3mm Pappe, aussen werde ich wohl etwas in der Stärke von Schuhkartons verwenden. 2 Lagen Glasfaser sind dann Minimum, im Bugbereich gibts noch etwas mehr. Viele andere Modellbootler haben unsere Pappschiffe unterschätzt, Löcher kriegt man da wirklich keine rein, selbst eindrücken ist nach Aushärtung nicht mehr möglich.

Was ich davon gesehen habe, ist meist ein unter der Wasserlinie abgeschnippelter Rumpf, den müsste man dann entsprechend manipulieren. Man braucht einen verdammt guten Lack um das Zeugs wasserfest zu machen ohne das es sich vollsaugt und dunkel wird. Habe auf der Page jetzt mal den Elbkahnbau meines Vaters dargestellt, sind zwar erst 2 Bilder aber man sieht wie aus Karton ein Schiff wird. Bei meinem Modell habe ich jetzt die Eckmaße fertig, nun müssen die Zwischenspanten geschnitten und verleimt werden. Nach laminieren reisse ich eben alles was im Weg ist wieder heraus, dann trägt und hält sich die Schale selbst.

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Bye Eric

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Eric Wick

Nun kapier ist endlich wieso mir der Gestank irgendwie bekannt vorkam. Der Härter ist beim 2K Epoxy meist gelblich und stinkt in besonderem Maße nach Fäkalien. Zum Glück legt sich der Geruch etwa 1 Woche nach Aushärtung. Ich hoffe das Epoxydharz zum laminieren ist da freundlicher.

Bye Eric

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Eric Wick

Hallo Eric,

Das liegt am sogenannten Aminhärter, eigentlich eine Prämisse der

5Min-Matschen. Härtet nicht so wirklich aus, das dafür aber schneller. Ein weiterer Vorteil von EP ist dessen weit geringerer Schwund beim Aushärten, was zur Folge hat, daß da kaum Kapillarrisse in der Matrix entstehen, die dafür verantwortlich sind, daß ein Hohlraum das Kondenswasser, was er zieht, bis unter die Lackschicht durchdringen lässt, was den Lack bei Sonnenbestrahlung dann in Bläschen abheben läßt. Der angesprochene Nachteil der fehlende UV-Beständigkeit ist zwar richtig, aber entweder durch den eben erwähnten Lack oder eine UP-Deckharzschicht ("Gelcoat") leicht zu beherrschen. EP riecht zwar weniger, ist aber nicht minder giftig. Eher im Gegenteil: weil das Zeux kaum stinkt, nimmt man seinen Rüssel da ned weg. Die EP-Dämpfe während des Aushärtens gehen durch die Latexhandschuhe durch, die von Rainer erwähnten Vinylhandschuhe sind nicht mit Haushaltshandschuhen und auch nicht mit den Plastikfolien-"Rettungshandschuhen" vergleichbar, ich finde sie sogar angenehmer als die latexigen. Sie sind auch billiger, zumindest bei
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Matte /kann/ man auch mit EP verarbeiten, will das aber spätestens nach dem ersten Mal nicht mehr ;-)

servus, Patrick

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Patrick Kuban

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