Wir sind ein Wohnhaus in 59368 Werne mit 12 Mietparteien, 1975 war eine terrestrische Dachantenne installiert, die in die 12 Wohnungen (Koax-Dose TV / Radio) verteilt wurde. Irgendwann kam Unitymedia im Keller an und man speiste deren Signale in die Koaxialleitung ein. Schön und gut, aber die kassieren 1923,59 EUR pro Jahr über die Mietnebenkosten von uns und jedes Jahr wird es ca. 3% teurer. Welche Alternativen gibt es? Folgendes stelle ich mir vor:
UKW- und DVB-T-Dachantenne mit Verstärker, dazu eine 85 cm Astra 19,2° Ost Satellitenschüssel mit Quad-LNB. Nur wie bekommt man die Sat-Signale in das eine Koaxialkabel eingespeist? Die Leitung wird von einer Wohnung zur nächsten durchgeschliffen. Und was für neue Dosen brauchen wir dann? WICHTIG: Das Ganze sollte auch noch Sky-tauglich sein!
Teilweise surfen und telefonieren wir über das Unitymedia Kabelnetz, es gibt in jeder Wohnung aber noch einen herkömmlichen Telefonanschluss (TAE-Buchse) für DSL.
12 Parteien, da kann doch jeder seine eigene Schüssel dranbasteln, das ist am günstigsten.
Das geht auch.
Man baut das am einfachsten an einen zentralen Punkt, wenn DVB-T und UKW sein sollen, wird es wohl aufs Dach kommen, und dann wird von da aus alles neu sternförmig verkabelt, zu jeden Anschluß je ein Kabel. Bei 12 Wohnungen jede mit 4 Kabeln sind daß 48 Anschlüsse, da braucht es schon einen größeren Multiswitch...
DVB-T kannst Du Dir getrost sparen, wenn DVB-S mit von der Partie ist.
Das übliche Problem. Die spannenden Fragen sind:
- Wie viele Wohnungen hängen an einem Strang? Alle 12 sind es sicher nicht.
- Welche Kabel wurden verlegt? Sind die Kabel SAT-tauglich.
Wenn die zweite Frage mit nein beantwortet wird, weil nur BK-Kabel liegt muss die Verkabelung sowieso komplett neu gemacht werden. Damit ist Frage 1 egal. Erkennen kann man es am Dielektrikum. Ist es auch Schaum, ist es SAT-Kabel. Ist es Massiv-PVC, dann ist es nur BK-Kabel und ungeeignet. Wenn das Kabel noch original von 1975 ist, kennt man die Antwort schon. Damals gab es keine SAT-Kabel.
Erst mal muss die Verkabelung stehen, bevor man über die Dosen sinniert.
Das Feature gibt es frei Haus.
Das bedeutet, dass die Burschen, die über Unity weiter Internet oder Telefon haben wollen, die alte Verkabelung /zusätzlich/ benötigen. Also wie gehabt, alles neu machen.
In der Sache benötigt man bei SAT ein eigenes Kabel pro Gerät. Also typischerweise eher mindestens zwei pro Wohnung, also 24 Kabel. Wenn man Einkabel-Switches (Unicable) verwendet, können typischerweise 4 Anschlüsse an /ein/ Kabel gelegt werden - heißt 2 Wohnungen. Im Prinzip genauso Auskoppeldosen, wie beim alten Fernsehen, nur eben mit SAT-tauglichem Material. Das wären dann ca. 6 Stränge aus dem Keller. Man bekommt auch Unicable-Switches mit 8 Ports pro Strang, aber 8 Dosen an einem Strang kann man vergessen. Allerdings funktionieren Unicable-Twin-Receiver auch an einer einzigen Dose. Darüber hinaus haben manche Receiver einen Pass-Through-Ausgang für ein zweites Gerät. Und dann hat man weniger Dosen als Ports und es passt wieder. Ich würde mir dieses Feature aber dafür sparen, dass 2 Leitungen pro Partei mal nicht reichen.
In der Sache wird der Spaß mehrere tausender Kosten. Vorrangig wegen der Kabelarbeiten. Ein ROI wird also mehrere Jahre benötigen. Wenn man es wirklich ordentlich unter Putz legen will, wird es noch mehr Aufwand.
Es ist aber je nach Topologie des Hauses möglich, einzelne Wohnungen nach und nach umzustellen. Nachteil ist, dass die Kabelverträge mutmaßlich nicht einzeln kündbar sind. Man müsste also den Hauptvertrag kündigen und für die Nachzügler Individualverträge schließen, die natürlich noch mehr kosten.
Hmm. Der Grundtarif von Unitymedia liegt bei 7Eur, mal 12 Parteien mal
12 Monate macht "nur" 1008 Eur. Entweder ihr gönnt euch da irgendwelchen verzichtbaren Luxus oder Unitymedia zockt euch ab => nachhaken!
Es gibt zwei grundsätzliche Lösungswege:
- Die Verkabelung wird auf Stern und SAT-Dosen umgerüstet, an den Sternpunkt kommt ein Multiswitch. Alle Haushalte müssen sich SAT- Receiver anschaffen.
- Die vorhandene Verkabelung bleibt erhalten, an zentrale Stelle kommt eine Kabelkopfstation, die eine ausgewählte Teilmenge(!) der SAT-Kanäle umsetzt und in das Kabel einspeist. Je nach Bauart der Kopfstation kann in den Haushalten entweder vorhandene Analog/DVB-C Technik weiter genutzt werden oder es müssen Sat-Dosen und Sat-Receiver angeschafft werden. Siehe
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Beide Ansätze kommen aber bei nur 12 Parteien mit Sicherheit *sehr* teuer und rentieren sich (wenn überhaupt) nur nach Jahrzehnten.
Auch an dieser Stelle entstehen dann noch zusätzliche Kosten.
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