Batterien fuer Notstromversorgung wiederbeleben

Moin Gemeinde,

ich habe für umsonst eine Batterie aus einer Notstromanlage erbeutet. Die 12 Akkus sind von Varta, Typ bloc 2310+, Kapazität 500 Ah und ca. 13 Jahre alt. Das Ganze besteht also aus 12 Einzelzellen und ist auf 24V zusammengeschaltet. Soweit man weis, waren sie immer in geladenem Zustand verbaut, der "Ernstfall" hat wohl auf sich warten lassen. Die letzten 6 Jahre allerdings standen die Akkus ausgebaut einzeln und unbeachtet in einem Schuppen rum. Na ja, jetzt sind sie halt hier.

Bei einem ersten Test habe ich Zellenspannungen von 0,95V bis 1,24V gemessen. Die Säueredichte lies sich nicht feststellen weil Pegel unter Plattenoberkante.

Ich habe pro Zelle etwa 3 Liter Wasser nachgefüllt, die Teile wieder zusammengeschaltet und 16,4V für das Teil gemessen. Anschliesend ans Ladegerät gehängt. Zuerst an ein kleineres, das zeigte einen Ladestrom von ca. 10A bei einer Spannung von 25,2V an. Die Spannung war nach drei Tagen nur auf 25,7V gestiegen. Jetzt hab ich sie an ein anderes Ladegerät angeschlossen, das bringt max.

80A. Die Spannung beträgt nun, während des Ladens, anfangs 27,6V bis nach 8 Stunden 28,0V, die Säueredichte beträgt allerdings nur 1,1. Ich vermute allerdings, das ein Teil der Säuere mit den Bleiplatten endgültig reagiert hat und ersetzt werden muß.

Hat jemand Erfahrung mit diesem Batterietyp und weis, ob und wie man die Dinger wiederbeleben kann? Oder sollte ich mir das lieber gleich abschminken und nachsehen, was 42 kg Blei und Reaktionspaste pro Zelle wert sind? Und was 13 kg Batteriesäuere zum Entsorgen kosten.

Mit hoffnungsvollen Grüßen

Prabodh

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Prabodh C. Brendler
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Prabodh C. Brendler schrieb:

6 Jahre ohne nachladen ist hart. Hatten hier in Trafostationen den Typ OE4 ca.55 Stück zu 110V zusammengeschaltet. Diese hatten teilweise 20 Jahre erreicht. Das waren Glaszellen, da konnte man Plattenschlüsse rechtzeitig erkennen und Schwebstoffe mit PVC-Schweißdraht beseitigen. Endgültig tot waren die Zellen, die weiße sulfatierte Platten hatten, also keine silber-glänzenden Minusplatte und keine schwarze Plusplatten mehr.

Also erstmal nur soviel nachfüllen, bis die Platten gerade bedeckt sind, weil während derLadung die Zelle überlaufen kann. Also während der Ladung besser mehrmals nachfülen.

Nach 6 Jahren sind garantiert einige Zellen im Eimer. Einzelladung der zellen versuchen, wenn keine Gas-tätigkeit zu sehen ist, ab in den Schrott. mfg Uwe

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u.ehlert

Am Tue, 08 Jul 2008 17:57:02 +0200 schrieb u.ehlert:

Ja, aber es scheint, das Varta doch härter im Nehmen ist als erwartet.

Meine Beutestücke haben leider ein weises Kunststoffgehäuse, da ist nicht viel mit reinsehen. Von oben durch die Nachfüllöffnung sind aber keine der von Dir beschriebenen Symptome zu erkennen.

Hab ich so gemacht:)

Inzwischen sind die Teile "offiziell" geladen, die Spannung des gesamten Blocks beträgt zwei Tage nach dem Ladevorgnag 25 V, die Zellenspannungen schwanken zwischen 2,18 V und 2,2 V, die Säueredichte zwischen 1,22 und

1,20. Das klingt ja mal nicht ganz hoffnungslos. Am Wochenende werde ich mal die Säuere durchgehend auf 1,26 einstellen.

Bei einem ersten Versuch bezüglich der Kapazität hab ich den Block mal mit

50 A belastet. Das ging aber leider nur etwa 120 Minuten gut, dann waren die Teilchen leer bzw auf 20 V runter. Das war dann nicht so berauschend.

Vielleicht bringt ja das Einstellen der Säuere noch eine Besserung. Ich werds auf jeden Fall mal probieren, vielleicht hab ich ja Glück.

Prabodh optimistisch in die Zukunft schauend....

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Prabodh C. Brendler

Prabodh C. Brendler schrieb:

Dann hattest Du schon öfter mit Batterien zu tun ;-)

Vergaß noch zu erwähnen: unbedingt Datenblätter nachschauen! die meisten Starterbatterien hatten 1,28g/cm3 die Notstrombatterien immer 1,20 und 1,24!! Ansonsten bringts, wie Du schon beschieben hast, Laden (kleiner Ladestrom)und entladen was, um die Batterien wieder zu formatieren. Na denn viel Erfolg;-))

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u.ehlert

(Prabodh C. Brendler) 03.07.08 in /de/sci/ing/elektrotechnik:

Wenn ich das so lese... APC empfiehlt den Wechsel alle 2(!) Jahre. Und der gute Admin wird das natürlich, denn es kostet seine Rübe, wenn die Akku für 200 Euros nach 4 Jahren doch "urplötzlich"

0 Kapazität haben und "urplötzlich" doch mal gebraucht wird... auch wenn der Rchner eine BBU hat und ein Journaling Filesystem und die Datenbank eher "statisch" ist...

Wozu machen die Geräte denn überhaupt einen Kapazitätstests? Damit der Akku garantiert kaputt geht?

Natürlich wird der Shutdown schon nach 5minuten oder 80% "Rest"-Ladung eingeleitet. Es wird also nur ein Bruchteil der Kapazität gebraucht.

Sind die Vorgaben von APC also reine Geldschneiderei mit der Angst des Adims vor seinem Chef?

Rainer

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Rainer Zocholl

Rainer Zocholl schrieb:

Eher nicht. Das wird wohl eher daran liegen, das die Akkus eine andere Bauform und damit auch "eine andere Art der Selbstzerstörung" haben.

Ich seh das immer aus anderer Sicht. Gabelstaplerakkus halten auch mehr als 10 oder 15 Zyklen aus.

Und aus eigener Erfahrung: Früher waren Akkus zur Notstromversorgung z. T. mit Natronlauge gefüllt. Die konnten selbst nach 15 Jahren Laufzeit, gefolgt von 5 Jahren Stillstand und teilweisem Austrocknen wiederbelebt werden. Da würde aber keiner mehr dran denken, sowas in den Massenmarkt zu schieben...

Peter

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Peter Kern

Peter Kern schrieb:

Die Akkus der der USVs sind warungsfrei und klein. Ihr Fl=FCssigkeitsreservoire ist sehr beschr=E4nkt. Und sie sind Dauerladung ausgesetzt. Bei entsprechender Pflege, also min. zweimal im Jahr mehrmalige Lade-/Entladespiele halten sie auch l=E4nger.

Dort werden aber auch andere Akkus eingesetzt ;-)

Damals wurde auch noch Geld f=FCr Pflegepersonal bereitgestellt. Geld ist=

zwar immer noch vorhanden, aber f=FCr andere Zwecke ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Rainer Zocholl schrieb:

Hallo,

na ja, woher soll auch die USV genau wissen wie lange der angeschlossene Rechner für den Shutdown braucht, es darf halt nicht passieren das der Akku keine Restkapazität hat bevor der Shutdown abgeschlossen ist. Ausserdem könnte ja nach Spannungswiederkehr und wieder gestartetem Rechner gleich danach nochmal das Netz zusammen brechen, dann aber muß der Akku ohne ernsthaft geladen zu sein noch genug Restkapazität für ein oder zwei weitere Shutdowns haben. Wer wartet nach Spannungswiederkehr denn schon so 4 bis 6 Stunden für eine vollständige Akkuladung und schaltet erst danach den Rechner wieder ein?

Bye

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Uwe Hercksen

Am Tue, 8 Jul 2008 21:09:49 +0200hat "Prabodh C. Brendler" geäußert: >

Was erwartest Du denn von einem Block mit 500Ah C10(oder C20), der so alt ist. Du hast jetzt 100Ah C2, das ist Spitze unter den Randbedingungen! mfg Willi

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Wilhelm Ernst

Hmm, kann man nicht auch Manager und Aktion=E4re zum Batteriepflegen benutzen? Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Harald Wilhelms schrieb:

W=FCrdest du denen deine Batterien anvertrauen? Bedenke, Batterien sollen lange und zuverl=E4ssig ihren Dienst verrichten= =2E

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Am Fri, 11 Jul 2008 07:31:32 -0700 (PDT) schrieb Harald Wilhelms:

Na ja, zum Batterie"pflegen" eher nicht. Die sollen ja ne Weile halten, die Batterien.

Man könnte Manager und Aktionäre allerdings als schwingungsdämpfende Unterlage einsetzen, falls die Batterien in erdbebengefärdeten Gebieten aufgestellt werden.

SCNR Prabodh

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Prabodh C. Brendler

Am Thu, 10 Jul 2008 22:18:58 +0200 schrieb Wilhelm Ernst:

Bin halt neugierig. Die Batterien sind halt so ein verspieltes Nebenprojekt, das sich zufälligerweise ergeben hat.

Freut mich:) Mit Säuere auf 1,23 Dichte eingestellt bei voller Ladung hab ich jetzt gemessen: Last ca. 50 A (1000 W bei Wirkungsgrad von 0,8 des Konverters) = Abschaltung nach 150 Minuten bei Blockspannung unter Last 22,8 V. Spannung des Blocks sofort nach Lastabschaltung = 24,4 V.

Ich sag Bescheid, was sich im Lauf der Woche so ergibt, aber Varta scheint weiland Batterien des Typs unkaputtbar gebaut zu haben. Immerhin sind die Dinger ja nicht mehr die jüngsten, und ein Übermaß an Pflege haben sie auch nicht erfahren. Wenn ich tatsächlich 40% der Nennkapazität schaffen sollte, geb ich mir einen aus:)

Prabodh mit Forscherblick durch die Brille linsend

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Prabodh C. Brendler

Horst-D.Winzler schrieb am Freitag, 11. Juli 2008 16:36:

die meisten Aktionäre sind Institutionen wie die Gewerkschaft und Versicherungen, besonders Rentenversicherungen. Du kannst ja Rentner zum Batteriepflegen abkommandieren.

;-0

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Franz Glaser

Franz Glaser schrieb:

Da h=E4tt ich keine Probleme. Denn unter Rentnern gibt es welche, die zuverl=E4ssig und mit Sachkenntnis ihre Arbeit verrichten. Nicht mehr abe= r auch nicht weniger. Eben etwas, was ich diesen "Halbg=F6ttern" des Shareholder Value nicht zutrauen w=FCrde, obwohl die Einrichtung von B=F6rsen und Aktien durchaus sinvoll sein kann.

Franz, wenn ich nicht schon einiges von dir hier gelesen h=E4tt, w=FCrd i= ch meinen du meins das ironisch ;-)

--=20 mfg hdw

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Horst-D.Winzler

Ein Nachtrag zu meinem "Rettet die Akkus" Projekt:

Am Fri, 11 Jul 2008 20:14:59 +0200 schrieb Prabodh C. Brendler:

Bei einem Entladestrom von ca. 26A habe ich nun nach 10 Stunden eine Klemmenspannung von 22,6V und direkt nach Abschaltung 24,6V. Das sind sogar mehr als 50% der Nennkapazität. Und deshalb gehe ich jetzt in einen schönen schattigen Biergarten. Hab ich mir versprochen

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Prabodh C. Brendler

Am Fri, 11 Aug 2017 01:18:11 GMThat Bunyip

Oh, baut der VdS auch schon Akkus? Interessant! Welches chemische System?

SCNR Willi

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Wilhelm Ernst

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