Am 27.03.2013 07:21, schrieb Hans-Jürgen Schneider:
Sowas gibt's auch in verschleißfrei. Google mal nach
"Wandstrahlelemente". Damit werden (wurden?) u.a. pneumatische Computer
für extrem stark verstrahlte Umgebungen gebaut.
Ich habe schon in den 60er Jahren darüber nachgedacht, meine Computer
statt mit Relais und Germaniumtransistoren mit Fluidik zu bauen. Da
kamen mir dann aber noch größere Probleme in die Quere als mit den
Relais, so daß ich letztendlich doch bei der Elektronik geblieben bin.
Hätte ich einen Mechaniker mit den notwendigen Werkzeugen an der Hand
gehabt hätte, dann hätte ich mir ICs in Fluidik produzieren lassen
können, während selbst große Firmen noch an Dickfilmschaltungen
gearbeitet haben.
Mit den jetzt verfügbaren 3D-Druckern sollte es eigentlich kein großes
Problem sein, SSI Bausteine in Fluidik herzustellen. Für die
Serienproduktion sollte man dann aber doch besser auf gepreßte oder
gestanzte Teile übergehen...
DoDi
Es geht auch mit Fluidik... habe da noch ein Buch wohl aus den 70ern.
Hat da Vorteile wo Strom generell ungern gesehen ist. Etwa in
(N)EMP-sicheren Anwendungen, oder als Steuerung in explosionsgefährdeten
Bereichen. Oder so.
Ansgar
Am 02.04.2013 11:46, schrieb Ansgar Strickerschmidt:
Ich habe da noch ein Buch aus dem Jahr 1969 rumliegen. Dr.-Ing. H.
Wiesner: "Über die Entwicklung von Wandstrahl-Elementen und ihre
Anwendung in einer Steuerung"
Damit kann man - wie in der Elektronik auch - richtige Logikschaltungen
aufbauen mitsamt Sensoren und Aktoren.
Man hatte, zur Zeit der TTL Logik Bausteinen, eine digitale Logik nur
mit Pneumatik Gattern realisiert. Wie eine moderne CPU realisiert mit
Millionen von Pneumatik Gattern wohl aussehen würde .... und welche
Takt-Zeit ...?
Die minimalen Taktzeiten kann man relativ leicht abschätzen indem man die
typische
Bauteilgröße durch die Schallgeschwindigkeit teilt. Viel kleiner als
Millimeter wird man nicht werden wollen (wegen der Viskositäten) und
damit wird man kaum schneller werden können als ~MHz. Bevor man da
ankommt, muss man sich aber Gedanken darüber machen, wie man mit
Laufzeiteffekten innerhalb der 'CPU' klar kommt. Deren Dimensionen
dürfte eher im Bereich ~Meter liegen, d.h. realistisch sind vielleicht
ein paar kHz.
Es gibt schon gute Gründe, warum man mit Halbleitern arbeitet.
Also in DRR* bzw DR Logik gab es Beispiele.
https://www.google.de/search?q=univac&hl Þ&client=firefox-a&hs=Vfe&rls=org.mozilla:en-US:official&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ei=PZtUUYz_FYmStQb7tICABQ&vedFAQsAQ&biw67&bihx4
*Diode-Röhre-Relais
Ich würde mich da eher fragen, welche Leistung für deren Betrieb
notwendig ist. Fluidik entspricht im Leistungsbedarf etwa ECL, mit einer
reinen *Umverteilung* des durchfließenden Stroms bzw. Mediums, statt
einer Potentialsteuerung wie bei TTL oder CMOS-Logik. Damit kann ich mir
wirklich nicht vorstellen, wie neben der Logik auch einigermaßen
schnelle *Speicher* in Fluidik praktisch realisiert werden könnten.
Schaltungen mit Ventilen entsprächen dann der Verwendung von Relais, mit
den entsprechenden Schaltzeiten und Verschleiß.
DoDi
X-No-Archive: Yes
begin quoting, Marcel Müller schrieb:
Aha, Wikipedia ist aufschlußreich:
<http://de.wikipedia.org/wiki/Kristall-Detektor#Kristall-Detektor_zur_Demodulation
Und daß der "Rost" (was genau?) offenbar eine wesentliche Rolle
spielt, erklärt dann wohl auch meine gleichrichtende Sicherung.
Wieso gerade rostiges Blech und Bleistiftmine?
Aber für die Atombombe hat es gereicht? Seltsame Sache...
(Wäre die breite Verfügbarkeit eines AC122 o. ä. kriegsentscheidend
gewesen? Vielleicht... (Handsprechfunken etc.).)
Gruß aus Bremen
Ralf
--
R60: Substantive werden groß geschrieben. Grammatische Schreibweisen:
adressiert Appell asynchron Atmosphäre Autor bißchen Ellipse Emission
Hallo,
während des Krieges entwickelte James van Allen spezielle elektronische
Vakuumröhren die den Abschuß in einer Artilleriegranate überstanden um
damit einen elektronischen Näherungszünder für Flugzeugabwehrgranaten zu
bauen.
Für die elektronische Zündung der Plutoniumbomben waren auch nur Röhren
verfügbar, Halbleiterbauelemente waren für die nötigen hohen Spannungen
und präzises, schnelles Schalten erst Jahrzehnte später verfügbar.
Bye
Röhren waren sowieso in Blüte. Aber wenn es sich ergab kamen auch
Halbleiter zum Einsatz, z.B. als Detektoren für 9cm Radarwarnempfänger ab
Anfang 1943, kurze Zeit später auch für 5 und 3cm.
Siegfried
Elektronik kann mit handelsüblichen Bauteilen so aufgebaut werden, daß
sie sogar 50000g (radial) aushält. Erst dann sind uns die ersten -
absichtlich schlecht eingelöteten - Bauteile um die Ohren geflogen.
Dabei sollte man nur Tantal- statt Elektrolytkondensatoren verwenden,
und Transistoren oder ICs im Plastikgehäuse, weil bei den teureren
Ausführungen die frei im Gehäuse herumhängenden Bond-Drähte viel zu früh
abreißen.
DoDi
Die gute, alte P 2000 ! mit dem pilzfoermigen Demontageknopf zum Entfernen
aus der Roehrenfassung!
Wir haben sie eingestzt als
Gleichrichter (alle drei Gitter + Anode paralell )
HF, Nf bis zur Lautsprecher -Endstufe.
Entschuldigung, passt zwar nicht ganz zur Sache. Aber Errinnerungen und
Nostalgie ;-))
Rudi
+1
Etwas später gab es sogar schon sowas wie integrierte/hybride
Schaltkreise, in denen zwei Röhren übereinander montiert und die
passiven Bauteile rundrum angelötet wurden, mit einem Röhrensockel statt
DIL Fassung unten dran. Und das sogar noch mit einem Griff (Bügel) oben
dran, zum einfachen Auswechseln so einer Baugruppe - was ja bei Röhren
desöfteren notwendig war. Ich vermute mal, daß die in Röhren-Rechnern
zum Einsatz kamen.
Als ich bei meinem Schrotthändler eine ganze Ladung alter Röhrensockel
ergattern konnte, und bei Völkner die dazu passenden Fassungen, habe ich
mir ein ganzes Logik-Experimentiersystem daraus gebaut, allerdings mit
Halbleitern aus denselben Quellen. Da paßte ein Flipflop leicht in den
Röhrensockel, und oben drauf konnte man noch einen Deckel mit dem
Schaltsymbol anbringen.
Auch für die Strippen zwischen den Bausteinen haben sich Röhrenfassungen
als nützlich erwiesen, diesmal allerdings die für Glassockel-Röhren. Aus
denen konnte man die Federkontakte herausoperieren, und die ließen sich
halbwegs zuverlässig ineinanderstecken. Später habe ich das nochmal mit
DIL Fassungen oder SIL Streifen probiert, in die sich ein Schaltdraht
notfalls auch direkt einstecken läßt - die sind dann aber zu schnell
ausgeleiert oder verbogen :-(
DoDi
Vakuumröhren die den Abschuß in einer Artilleriegranate überstanden um damit
einen
Andere Quellen, Crowther and Whiddington, "Science at War" (1947) etwa,
nennen D.I. Lawson bei Pye Ltd. als Entwickler. Später an GE übertragen,
welche dann 1500 Entwickler nachschoben und schliesslich 150 Mio Zünder
bauten. War dann das Ende der V1, da praktisch 100% Treffer mit V-T
gezündeten Granaten erreicht wurden. Benutzt wurde AFAIK auch die von
Centralab ab 1940 verwendete Dickfilmtechnik. Waren da drei Röhren
in einem Zünder (sieht auf Fotos anno 1945 jedenfalls so aus)?
verfügbar, Halbleiterbauelemente waren für die nötigen hohen Spannungen und
präzises,
Naja, Krytrons, spezielle Thyratrons waren das. Kann man kaum
als Elektronenröhre ansehen.
Am 02.04.2013 19:16, schrieb Rudi Horlacher [Paul von Staufen]:
Vakuumröhren die den Abschuß in einer Artilleriegranate überstanden um damit
einen
verfügbar, Halbleiterbauelemente waren für die nötigen hohen Spannungen und
präzises,
Ignitrons waren steuerbare Quecksilberdampfgleichrichter.
Krytrons hingegen waren gasgefüllte Funkenstrecken mit Zündelektrode.
Damit war es möglich sehr flankensteile, kurze und energiereiche Impulse
zu erzeugen.
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