Gluehlampen-Unsinn in Gruenen-Studie

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Moin!

So, jetzt habe ich endlich den Link auf die Obsoleszenz-"Studie" gefunden: .

So richtig die Ahnung hat der Herr Schridde bzw. der Herr Kreiß ja nicht:

"Das so genannte PHOEBUS-Glühbirnen-Kartell von 1924, an dem alle damaligen großen internationalen Hersteller von Glühlampen beteiligt waren (General Electric, Philips, Osram, Compagnie des Lampes usw.), verringerte vorsätzlich und bewusst die Lebensdauer von Glühbirnen von etwa 2.500 Stunden Brenndauer auf 1.000 Stunden. Die bewussten, absichtlichen Vorgaben können offenbar nachgewiesen werden über interne, vertrauliche Akten, die ans Tageslicht kamen." (S. 13)

Tatsächlich ist die Begrenzung der Lebensdauer von Glühlampen auf 1000 h eine sinnvolle Verbraucherschutzmaßnahme, um eine ausreichende Energieeffizeinz der Glühlampen sicherzustellen, denn langlebigere Glühlampen sind (noch größere) Energieverschwender, was schon "damals" ein Kostenproblem darstellte.

Aer dieser Unsinn ist wohl aus den Köpfen der Gläubigen (und aus Wikipedia) nicht mehr herauszukriegen.

(Ansonsten war das Phoebus-Kartell wegen der Gebietsabsprachen natürlich eine Schweinerei zu Lasten der Endkunden, aber damals war sowas halt üblich.)

Kommentiert habe ich das in der TAZ: .

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z
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Am 23.03.2013 17:59, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Träum weiter. Wenn Du fertig bist gehst Du mal in den Baumarkt. Die 1000 Stunden sind noch üblich. Das Kartell ist nur tiefer abgetaucht.

Warum überläßt man das nicht den Kunden, die wissen, was sie wofür einkaufen?

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 23.03.2013 18:15, schrieb Carsten Thumulla:

Du hast es einfach nicht kapiert. Bei einem Preis von 28 Cent pro kWh kosten dich 1000 Betriebsstunden einer 100 W Glühlampe 28,- ?. Dagegen ist der Preis der Glühlampe von ca. 1,- ? ein Fliegenschiss.

Es macht deshalb durchaus Sinn, die Lebensdauer der Glühlampe zu Gunsten der Effizienz zu reduzieren.

Gruß

Stefan

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Stefan

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begin quoting, Carsten Thumulla schrieb:

Wovon?

Die Physik hat sich zwischendurch auch nicht geändert.

???

Die Kunden sind in diesem Fall identisch mit den Herstellern. Die wollten effiziente Glühlampen, sonst hätten sie die Produkte des Kartells nicht akzeptiert. Der Zusammenhang zwischen Lebensdauer und Energieefizienz war schon damals Allgemeingut. Wird Zeit, daß Du es auch endlich begreifst.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

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begin quoting, Stefan schrieb:

Genau.

Und bei den damaligen, relativ höheren Strompreisen war die Relation sogar noch deutlicher.

So ist es.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 23.03.2013 18:20, schrieb Stefan:

100W verwendet man selten und meist kurz. 100W für einen Euro? Zeig mal! Im Großeinkauf vielleicht!

Hier haben Lampen mit Aufdruck 1000 Stunden nach 30 den Geist aufgegeben.

Der Hersteller hat doch nicht den Verbrauch beim Endkunden zu kalkulieren, das ist dessen Sache!

Den Aufwand zum Wechseln und die Fahrt zum Baumarkt kalkulieren die Dyskalkulanten wieder mal nicht. Die Sonne schickt keine Rechnung -- aber die Energieversorger springen da gern ein.

An jeder Stelle muß entschieden werden -- dezentral, nicht per Politbüro.

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 23.03.2013 18:35, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

hat sie nicht

Das ist auch kein Beispiel für Obsoleszenz, das stimmt.

tiefer, unsichtbar

???

LOL

Carsten

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Carsten Thumulla

Am 23.03.2013 17:59, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

War das damals wirklich so ein Kostenproblem? Die Glühlampen waren ja nach Watt, nicht nach Lumen sortiert. D.h. 60W=60W, nur dass die Lampe mit 5000 h Brenndauer halt ein wenig dunkler war als die mit 1000h Brenndauer.

Daher ist IMHO schon davon auszugehen, dass die Kartellmitglieder damals nicht aus Liebe zum Verbraucher, sondern zur eigenen Gewinnmaximierung gehandelt haben.

Wurde denn damals wenigstens schon mit der höheren Lichtausbeute des

1000h-Modells geworben?

Gruß,

Ingo

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Ingo Thies

Am 23.03.2013 18:48, schrieb Carsten Thumulla:

Mit 100W rechnet es sich einfach besser. Aber auch bei 60W sieht das Ergebnis nicht grundsätzlich anders aus. Selbst wenn die Lampe 2,- ? kosten würde, ändert das grundsätzlich nichts am Ergebnis.

Wenn dann der Kunde feststellt, dass es ihm mit der 60W Lampe die 2500 h macht zu funzelig im Treppenhaus ist, dann installiert er eben 100W. Macht dann in 1000h 40 kWh oder in 2500h 100kWh mehr.

Da gabs doch mal den Werbespruch von einem ESL Hersteller: "Spart mehr als sie kostet."

Gruß

Stefan

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Stefan

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begin quoting, Ingo Thies schrieb:

Kannst Du das notfalls selbst ausrechnen?

Denkste! mit Ausrufezeichen!

Rate mal, warum Fabrikanten ihre Fabriken überhaupt beleuchtet haben, also den "teuren Strom" für Beleuchtung "verschwendet" - offensichtlich, um (ausreichend) hohe Produktionsqualität zu erreichen und die Kosten durch Arbeitsunfälle zu vermeiden, würde ich sagen. Und ja, schon damals wurde in Beleuchtungsstärke gerechnet (wobei die Gewerbeaufsichtsämter "schon damals" gerne mit Messungen "nachgeholfen" haben). Es existierten ausgefeilte Pläne für planmäßigen Glühlampenwechsel, die die allmähliche Abnahme der Lichtstärke der Lampen mit zunehmender Alterung berücksichtigten - bis man von dem Theater die Nase voll hatte und nach Möglichkeit die preiswerteren und sparsameren Leuchtstoffröhren einsetzte.

Und "60 W = 60 W" galt natürlich nur genau deswegen, weil die Kartell-Glühlampen eben entsprechend genormt waren und ein einheitliches Betriebsverhalten aufwiesen.

Das widerspricht sich aber nicht. Und die Kartellmitglieder waren Elektrokonzerne, die Autos, Panzer, Motoren, Radios, Waschmaschinen, Kühlschränke und so'n Zeugs bauten, aber nicht in erster Linie Glühlampen (die schon damals ein spottbilliges Massenprodukt waren) herstellten. "Die Industrie" war also in erster Linie der Großverbraucher für die Lampen, die sie selbst in ihren Betrieben einsetzten. Warum hätte sie so bescheuert sein sollen, sich selbst mit schlechten Glühlampen zu beliefern? (Es gab nur einen Typ.)

Wozu? Die Fachwelt war informiert, die paar privaten Verbraucher bzw. Kleingewerbe nahm halt, was es gab (und profitierte in diesem Fall von der in der Industrie vorgenommenen Optimierung, ohne es überhaupt zu wissen). Damals waren die Kapitalisten eben nicht nur "Heuschrecken", sondern traten für das Volkswohl ein (naja, nicht alle, aber tendenziell schon). Sonst wären sie gesellschaftlich "unten durch" gewesen.

Zitat: "Ich heiße Krupp, und das genügt mir" (als ihm vom Kaiser die Nobilitierung angetragen wurde). Von dem gleichen stammt auch "Der Zweck der Arbeit soll das Gemeinwohl sein". Zu dieser Haltung müssen wir wieder zurückfinden. Dann gibt es auch keine geplante Obsoleszenz mehr.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Ralf . K u s m i e r z, 2013-03-23 17:59:

.

Kannst Du das konkretisieren - speziell was die Kosten betrifft, die ein Problem waren?

Es gab und gibt ja durchaus haltbarere Lampen - denn kaum jemand will wohl bei einer Straßenlaterne oder Ampel mehrmals im Jahr die Leuchtmittel wechseln. Da ist es dann auch kein Problem, wenn für die vielfach höhere Lebensdauer weniger Licht erzeugt wird.

Also in der Wikipedia finde ich im Moment das hier:

"Die Dimensionierung von Glühlampen bei gegebener Betriebsspannung ist ein Kompromiss zwischen Lebensdauer und Lichtausbeute und ergibt sich laut der Hersteller neben den technologischen Fähigkeiten der verschiedenen Hersteller wesentlich aus der vorgesehenen Anwendung."

Da steht nichts davon, dass die Lebensdauer im Interesse des maximalen Profits begrenzt wird - aber eben auch nicht, dass 1000 Stunden in jedem Fall das Optimium für Glühlampen darstellen.

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Arno Welzel

Ralf . K u s m i e r z, 2013-03-23 18:35:

Gemeint ist wohl: Es gibt kein offizielles Kartell mehr, aber die Hersteller stimmen ihre Aktivitäten weiterhin untereinander ab und ein Konkurrent, der da nicht mitmacht, wird das vermutlich schnell zu spüren bekommen.

Und wieso gab es dann eine Vereinbarung, dass Hersteller für langlebigere Glühlampen "Strafzahlungen" leisten mussten?

Wenn die Endkunde sich ohnehin von sich aus nur für die weniger haltbaren, dafür aber effizienteren Glühlampen entscheiden würden, wäre es doch egal, was die Konkurrenz anbietet - sie wird damit ohnehin nur Kunden bedienen, die nicht zur eigenen Zielgruppe gehören.

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Arno Welzel

Am 24.03.2013 20:36, schrieb Arno Welzel:

.

Das Phoebuskartell wird in dem wikiartikel selbstverständlich erwähnt.

Was ich nicht gefunden habe, ist das der Lichtstrom, besonders bei Autoglühlampen, durch den Metallniederschlag auf der Innenseite der Glühlampe vermindert wird. Bei Halogenlampen zwar weniger aber eben auch.

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horst-d.winzler

Arno Welzel schrieb:

Wirklich? Die einzige Möglichkeit, die ein Hersteller hat, um die Lebensdauer von Glühlampen zu verlängern, ist, die Temperatur des Glühfadens durch eine andere Geometrie des Fadens abzusenken.

Nun korrelieren aber Wirkungsgrad und Lebensdauer mit der Fadentemperatur:

höhere Temperatur - höherer Wirkungsgrad - geringere Lebensdauer niedrigere Temperatur - niedriger Wirkungsgrad - längere Lebensdauer

Und das war schon im letzten Jahrtausend so.

Wer also heute Glühlampen herstellen würde, die 2500h halten und damit wirbt, verschafft sich gegenüber Konkurrenten mit 1000h - Glühlampen einen Vorteil, wenn er verschweigt, daß seine langlebigen Lampen sichtbar dunkler sind bei gleichem Energiebedarf als die der Konkurrenz.

Aber Verbraucher denken oft nicht so weit.

Bernd

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Bernd Laschner

Arno Welzel schrieb:

.

Das sei mal dahingestellt. Ob er wirklich die damaligen Preise parat hat?

Na ja, das auszurechnen ist ja kein Hexenwerk. Mit heutigen Preisen gerechnet kriegst Du das sicher allein hin.

Stimmt.

Stimmt. Der Lichtstrom ist aber halt auch entsprechend.

Rechenexempel.

Wikipedia ist bekanntlich eine ziemlich ideologielastige Angelegenheit; und sobald Ideologie ins Spiel kommt (erkennbar z.B. an einer Sperrung der Seite, wie sie hier vorliegt), dann tut man gut daran, den betreffenden Artikel mit dem gehörigen Maß Skepsis zur Kenntnis zu nehmen.

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Martin Gerdes

Bernd Laschner schrieb:

Bist du dir da wirklich sicher, haben Materialwahl, Fertigungstechnik, Dichtungen, Gaszusammensetzung und andere Parameter gar keinen Einfluss?

Und alle einflussgebenden Parameter sind exakt auf dem Stand vor hundert Jahren stehengeblieben?

Kenntst du irgendein Beispiel für ein langfristig produziertes technisches Bauteil, desses Eigenschaften auf dem Stand der ursprünglichen Entwicklung stehengeblieben ist?

Siegfried

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Siegfried Schmidt

"Bernd Laschner" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...

Hi, also sind Halogen, Krypton und Wolfram-Osmium alles nur Schlangenöl?

sieht man gut bei Halogen, die halten länger, wenn sie heller br...oh. Hat einer den Bruchstrich gesehen? Muß runtergefallen sein...

Ha ha hast Du ne Ahnung. Früher, so 80er die Kante waren "Birnen von der Insel" sehr beliebt. Die Engländer brieten damals schon mit 240V, deren Birnen lebten affig lange. Jeder wußte, daß die schummeriger waren. Aber man stieg eben seltener auf den Stuhl für sowas. Sehr beliebtes Mitbringsel für Omis.

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gUnther nanonüm

"Siegfried Schmidt" schrieb im Newsbeitrag news:kio1u1$ga4$ snipped-for-privacy@newsreader4.netcologne.de...

Hi, Hammer, Kupferkabel, Fußball....

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gUnther nanonüm

Siegfried Schmidt schrieb:

Hallo,

die Eigenschaften von Wolfram haben sich nicht verändert, es ist nach wie vor das Metall mit der höchsten Schmelztemperatur, daran kann die Entwicklung nichts ändern.

Bye

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Uwe Hercksen

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