Gluehlampen-Unsinn in Gruenen-Studie

gUnther nanonüm schrieb:

.. wunderschöne Beipiele für das Gegenteil eine stagnierenden Entwicklung:

neue Stielmaterialien (Kunststoff, Verbundstoffe, Stahlrohr)

Steigerung der Leitfähigkeit, Verringerung von Querschnitt und Cu-Gewicht (Angaben sind nur noch Nennmaße, keine Materialeingenschaft).

Synthetische Materialen anstatt Leder, kleben statt nähen, Ecken statt Streifen

Siegfried

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Siegfried Schmidt
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Uwe Hercksen schrieb:

Technisches Wolfram besteht nur leider nicht zu 100% aus Wolfram. Anteil und Art der Fremdmaterialien können sich sehr wohl ändern.

Aber die Maschinen zum Warmdrahtziehen haben sich verändert, was sich sicher auf Toleranz und Oberflächengüte des Endprodukts auswirkt.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am 2013-03-23 23:35, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Gern, wenn Du mir die Preise für 1. die Kilowattstunde Energie und 2. den Anteil der Energiekosten an den Gesamtlebenshaltungskosten damals nennst. Immerhin hatten die Leute damals viel weniger elektrisches zuhause, so dass insgesamt, trotz Glühlampen, weitaus weniger verbraucht worden sein dürfte.

Wir reden nicht von Fabriken, sondern von Privathaushalten.

Du selbst hast ja den Arbeitsaufwand des Wechselns kaputter Lampen angesprochen. Je nach Platzierung der Lampen könnte es da durchaus schon damals billiger gewesen sein, ein paar % mehr Energie zu verbraten und dafür nur 1/5 der Zeit fürs Lampenwechseln zu investieren.

Wie gesagt, ich habe ja nie behauptet, dass die Glühlampen durch etwas anderes als die Glühfadendimensionierung kurzlebiger gemacht wurden (etwa durch Sollbruchstellen), sondern dass die Abwägung zwischen Lebensdauer und Effizienz immer schon galt. Nur in den Privathaushalten dürfte der Energieverbrauch damals noch eher überschaubar gewesen sein, und den Leuten kam es wohl nicht so sehr auf ein paar Lumen mehr oder weniger an. Heute ja auch nicht, wo noch etliche Leute gedimmtes Glühlampenlicht nutzen (und damit die 1000h gleich mit vervielfachen, auf Kosten der Effizienz), und Nostalgiker auch gerne die stoßfesten Lampen als Ersatz für die alte Birne hernehmen, obwohl diese deutlich ineffizienter sind.

Gruß, Ingo

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Ingo Thies

in der Rechnung steckt ein Fehler. Eine Verlängerung der Lebensdauer beeinflusst die Lichtausbeute nur mäßig. Man darf also höchstens mit der Leistungsdifferenz für gleiches Licht rechnen. Also Pi mal Daumen den Strompreis nochmal durch 5 teilen. (20% reduzierte Ausbeute)

Hinzu kommt, dass viele Menschen nicht wirklich die Helligkeit einer Lampe als Auswahlkriterium nutzen, sondern die Leistung. Sie nehmen die erzielte Lichtmenge einfach hin. Dieser Tatsache sind beispielsweise die Traumzahlen bei den früheren LED-Leuchtmittel geschuldet. Die haben die Vergleichshelligkeit der angegebenen Vergleichsglühbirne nur in einen viel geringeren Raumwinkel erreicht.

Fairerweise muss man aber auch den Lampenpreis durch 2 teilen, wenn die Lebensdauer z.B. nur verdoppelt wird.

Die Lebensdauern können aber auch wirklich lange werden. Ich habe mal in einer Studentenbude eine Lampe gewechselt, die alleine bei mir 6 Jahre lang praktisch täglich genutzt wurde. Und bei näherer Betrachtung nach dem Tausch, kam ich zu dem Ergebnis, dass man dieses Modell schon mindestens 15 Jahre nicht mehr kaufen konnte. Sie könnte natürlich auch die meiste Zeit vorher im Schrank gelegen haben. Aber wesentlich mehr als 1000 Stunden waren es schon während meiner Zeit.

So groß ist der Helligkeitsunterschied bei erhöhter Lebensdauer aber nicht.

Bei hinreichender Brenndauer ist das mühelos zu schaffen. Deswegen werkeln ja auch in jeder Fabrikhalle und fast jedem Krankenhaus seit mehr als 40 Jahren ESLs.

Marcel

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Marcel Müller

"Siegfried Schmidt" schrieb im Newsbeitrag news:kipkfm$grm$ snipped-for-privacy@newsreader4.netcologne.de...

Hi, reine modische Verzierung. Keinerlei Verbesserung.

Variantenbildung. Guttapercha ist knapp...

Dito, die Schweine spielen ungern mit. Solange der Ball rund ist und getreten wird....

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gUnther nanonüm

Das wirkt sich nur dadurch aus, dass die Zeitspanne innerhalb der das Glühobst ausfällt, noch exakter wird. ;-)

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Emil Naepflein

Emil Naepflein schrieb:

Prima, da die Verwendung von Gasfüllungen die Streuung erhöht, gewinnt man durch eine geringere fertigungsbedingte Streuung die Freiheit, vorher nicht einsetzbare Gasmischungen zu verwenden.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Siegfried Schmidt schrieb:

Bier.

Willste noch ein Beispiel, wo sogar der Preis auf dem ursprünglichen vor 5000 Jahren geblieben ist?

Freibier.

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Rolf Bombach

Siegfried Schmidt schrieb:

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alles ziemlich kompliziert...

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Rolf Bombach

horst-d.winzler schrieb:

Bei den Scheinwerferlampen wirkt man dem durch verminderte Lebensdauer entgegen ;-).

Nee, Spass aufs Pferd. Ich habe früher die durchgebrannten Bilux- lampen gesammelt, da war ja typischerweise nur das Abblendlicht durch, der Fernlichtwendel war noch OK. Die hab ich für die Labor-Notbeleuchtung 12 V verwendet, sowie manchmal als Dummy Load für Netzteile. Egal, aber obwohl offensichtlich am Ende der Lebendauer angekommen, war der Kolben nicht oder fast nicht beschlagen. Auch andere Autolampen guter Qualität (Argon-Hochdruckfüllung) zeigen keine/kaum Metallisierung.

Was allerdings richtig ist, 5 W Glassockellampen und dergleichen aus Pfuschproduktion ist seit einigen Jahren im Umlauf. Meist, aber nicht immer, niederpreisiges No-Name-Zeuch aus dem Baumarkt. Die Qualität, ich vermute Vakuumfehler, ist katastrophal. Nach wenigen Stunden sind die Lampen total metallisiert.

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Rolf Bombach

Rolf Bombach schrieb:

Es gibt auch bei kompletten Lampen einige nette Eigenschaften. Wusstest du, dass Lampen ganz passable Beschleuigungssensoren angeben?

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mit-Gluehlampen.pdf

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am 26.03.2013 21:41, schrieb Rolf Bombach:

Bestimmt schon verboten. Ein Beispiel für den Absicherungswahn in DE:

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Horst-D.Winzler

X-No-Archive: Yes

begin quoting, "Horst-D.Winzler" schrieb:

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Unsereiner wäre auf die Idee gekommen, die ausgeblasenen Eier vor dem Bemalen mit Dampf oder in der Mickywelle zu sterilisieren...

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rolf Bombach schrieb:

Was dann wieder in die durchaus begrüßenswerte Intention der Studie paßt. Und dem Händler um die Ohren gehauen gehört.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, "Ralf . K u s m i e r z" schrieb:

Der Herr Schridde schrieb mir dazu:

"Ihre Feststellungen zu technischen Fragen der Lebensdauer von Leuchtmitteln liegen leider neben der Sache. Das Phoebus-Kartell und die dort getroffenen Kartellabsprachen zur bewußten Verkürzung der Lebensdauer sind vielfach belegt und gerichtlich verurteilt worden. Das Leuchtmittel heute deutlich länger als produziert halten können (zu sonst gleiehcn Kosten) ist ebenfalls technisch belegt (z.B. NARVA-Glühbirnen)."

Hat mich nicht überzeugt.

Ich habe ihm länglich geantwortet, u. a.:

"Selbstverständlich kann man Glühlampen beliebig lange Lebensdauern ankonstruieren, indem man sie mit Unterspannung betreibt bzw. das durch entsprechende geometrische Dimensionierung des Glühfadens herbeiführt.

Das führt dann zu niedrigeren Fadentemperaturen und geht mit entsprechenden Effizienzeinbußen einher, weil dadurch zunehmend Spektralanteile der abgestrahlten Leistung in den unsichtbaren und damit nutzlosen Infrarotbereich verschoben werden. Entsprechend ist dann für die gleiche Lichtmenge bzw. in Lumen gemessener Strahlungsleistung eine höhere elektrische Leistung erforderlich, mal ganz abgesehen davon, daß die Strahlungstemperatur ins Rötliche abdriftet.

Das gilt für die Binninger-Lampe, die "Centennial bulb" und ähnlichen periodisch immer wieder vorgeschlagenen Unfug. So etwas können bzw. konnten sich Entwicklungsländer mit Niedriglöhnen wie der damalige Ostblock oder China leisten, die wegen der schlechten Entlohnung und der menschenverachtenden Arbeitsbedingungen im Bergbau Kohlestrom sehr billig gewinnen, für entwickelte Industrienationen kam das nicht in Frage, mal ganz abgesehen von den ökologischen Konsequenzen."

Eigentlich wäre es - ist ja nun Geschichte - doch ganz einfach gewesen:

Glühlampen werden - mit entsprechendem Effizienzgewinn - auf eine Lebensdauer von ca. 500 h dimensioniert. Nun gibt es Anwendungsfälle, in denen die hohe Effizienz nicht im Vordergrund steht. Für die werden dann einfach Spezialfassungen mit eingebautem Vorwiderstand oder einer Diode zur Einweggleichrichtung (die die effektive Spannung auf 70 % senkt -> Binninger-Lampe) verwendet und entsprechend nominell stärkere Lampen verwendet, schon leben dieselben Glühlampen "ewig". Kosten: Einmalig "ein paar Pfennig" für das Vorschaltbauteil.

(Wer die Effizienz seiner "Speziallampen" steigern will: Brückengleichrichter vorschalten, parallel zur Lampe einen Kondensator

400 V und ca. 1 µF/W anordnen steigert die Spannung auf ca. 140 % und die Effizienz wird richtig hoch - leider leben die Glühlampen dann nicht lange. Mit kleineren Kondensatoren läßt sich das aber optimieren

- die sinnvolle halbe Lebensdauer wird mit ca. 5 % höherer Betriebsspannung erreicht, also ca. 240 anstatt 230 V. Und hier wirkt sich in relevanter Weise lebensdauerverlängernd dann eine Spannungsbegrenzung aus, weil im Überspannungsbereich betriebene Glühlampen auf weitere Spannungsanstiege dann ziemlich übelnehmerisch reagieren. Die 40 % Überspannung würden die Lebensdauer auf ca. 2,5 h reduzieren - vielleicht nicht so ganz das Gewollte bzw. nur in Spezialfällen sinnvoll.)

Was man auch noch berücksichtigen muß, ist die Auslegung: Früher lag die Netzspannung in der Gegend von 220 V und wurde dann bei erweiterten Toleranzen auf 230 V angehoben. Die Glühlampen-Nennspannung beträgt aber 235 V. Wer nun dichter am Trafo wohnte, hatte Glück: Er kam mit kleineren nominellen Lampenleistungen aus und sparte dadurch effektiv: Zwar gingen die Lampen häufiger kaputt, aber das wurde durch die ersparten Stromkosten überkompensiert. Und die am fernen Ende der Leitung kannten leider meinen Brückengleichrichtertrick nicht.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Glühlampen mit Vakuum sind seit über 50 Jahren hier ausgestorben, weil sie nämlich mit einem hinrweichend inerten Gas (N? Ne? Ar?) gefüllt werden.

Allerdings kann bei undichtem Glaskörper ein sehr aktives Gas eindringen (O2). Dann wird das Metall im Faden oxidiert => Hot Spot => Durchbrennen des Fadens.

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Wolfgang Schelongowski

Je nach Fadenstärke immer noch Vakuum. Etwa Kleinglühlampen in Kontrolllampen oder diese Backofenlampen. Es ist immer ein Kompromiss zwischen Wirkungsgrad und Lebensdauer. Beides hängt stark von der Fadentemperatur ab, kann aber durch Gasfüllung beeinflusst werden, sowie durch die Art der Wendelung. Auf jeden Fall Mist sind geringe Ströme und die damit verbundenen filigranen Drähtchen.

Die alten nicht-halogen Biluxlampen sind/waren mit Argon über Atmosphärendruck gefüllt, die H4 mit Krypton und die H7 mit Xenon und vielleicht noch was drin.

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Bei Lampen über 110 V oder so geht reine Edelgasfüllung nicht mehr, da dann Glimmentladungen zünden. Dort ist dann zusätzlich noch etwas Stickstoff drin. Insofern interessant, als dass man dann die Stickstofftemperatur im Wendel, falls man in der Mitte durch- schauen kann, mittels CARS messen kann. (Marowsky, Appl. Phys B, ca 1990). Die Gasfüllung in grösseren 230 Halogenlampen in Stabform, welche auch senkrecht vernünftig lange brennen sollen, ist wegen Thermo- diffusionsproblemen eine Kunst für sich. Oft eher Kr-Br und nicht Xe-I.

Das meinte ich. Es sind vorallem Wasserspuren, die sich katastrophal auswirken. Vakuumfehler in dem Sinne, dass die Lampen vor der Schutzgasfüllung eben nicht richtig evakuiert und ausgeglüht wurden.

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Rolf Bombach

Am 30.03.2013 00:35, schrieb Rolf Bombach:

In der Zeit der billigen Importradioröhren konnten Gasreste noch gesehen werden. Von Kornblumenblau bis Schirmgitterglühen bei Leistungsröhren war alles drin. ;-)

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Horst-D.Winzler

Am 23.03.2013 17:59, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

.

Nun ja, ich habe auch das "DAS GLÜHLAMPEMBUCH", an dem der Herr Höge von der taz Mitautor war.

Die Argumentation, dass längerlebige Glühlampen einen geringeren Wirkungsgrad haben ist eventuell ja nicht ganz falsch.

Es gibt ja langlebige Glühlampen mit 14.000 Stunden Brenndauer, für allerdings den 3-fachen Preis einer Normalglühbirne:

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Der Lichtstrom wird hier mit 780 lm für diese 100W Glühlampe angegeben.

Nach dem bereits angegeben Wikipedia-Artikel:

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betrug betrug die Lichtausbeute einer 100W Normalglühlampen allerdings

1380 lm.

Insofern könnte an der Argumentation der Industrie ja tatsächlich etwas dran sein und man hätte sich zur Vermeidung eines Wettbewerbs über die Lebensdauer auf einen "Standard" geeinigt.

Nicht dass ich der Industrie an der Stelle nicht auch alles Schlechte zutrauen würde, aber es klingt halt auch ein wenig logisch.

Bernd

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Lehmann

Am 23.03.2013 17:59, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Nun ja, ich habe auch das "DAS GLÜHLAMPEMBUCH", an dem der Herr Höge von der taz Mitautor war.

Die Argumentation, dass längerlebige Glühlampen einen geringeren Wirkungsgrad haben ist eventuell ja nicht ganz falsch.

Es gibt ja langlebige Glühlampen mit 14.000 Stunden Brenndauer, für allerdings den 3-fachen Preis einer Normalglühbirne:

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Der Lichtstrom wird hier mit 780 lm für diese 100W Glühlampe angegeben.

Nach dem bereits angegeben Wikipedia-Artikel:

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betrug betrug die Lichtausbeute einer 100W Normalglühlampen allerdings

1380 lm.

Insofern könnte an der Argumentation der Industrie ja tatsächlich etwas dran sein und man hätte sich zur Vermeidung eines Wettbewerbs über die Lebensdauer auf einen "Standard" geeinigt.

Nicht dass ich der Industrie an der Stelle nicht auch alles Schlechte zutrauen würde, aber es klingt halt auch ein wenig logisch.

Bernd

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Lehmann

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