Elektronik lötet man nur mit Kolophonium. Anorganische Flußmittel verwendet man nur, wenn es nicht anders geht(Eisen, korrodierte Werkstoffe, Stahl, Edelstahl...) und entfernt die Reste sehr sorgfältig, weil dort sonst die Korrosion ansetzt.
Verwende ich selbst für meine kleinen gefrästen Platinen. Ich pinsle die Platine vollständig damit ein. Das erleichtert das Löten sehr. Als Nebeneffekt klebt das Kolophonium/Spriritus-Gemisch etwas und hält die SMD-Bauteile etwas fest.
Beim Klempner zum Dachrinnen-Löten. In der Elektronikwerkstatt: ziemlich verboten und fast schon ein Garant für spätere Brüche und kalte Lötstellen.
Kolophonium + ggf. Lösemittel (nicht unbedingt Spiritus, auch nicht Iso-P, ist irgendwas anderes mit leckerem Schnüffelfaktor ;) ) ist das Normale für Elektronik. In handelsüblichem Lot ist eine Kolophoniumseele eingearbeitet.
Die Wirkung ist die gleiche: nach gewisser Zeit gibt die leitende Verbindung nach... deswegen der , sagen wir, etwas plakative Ausdruck.
Nunja, also wir haben hier hauptsächlich EF330. Da ist mit Sicherheit ein Mix aus diversen Alkoholen, organischer Säure und anderen organischen Substanzen drin. Die genaue Rezeptur ist ungefähr so geheim wie die von Coca-Cola. :)
"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@invalid.invalid...
Hi, eben nicht! Die Lötverbindung und andere "edlere Teile" korrodieren oder gammeln aus der Schaltung raus. Die Lötstelle überzieht sich mit Grünspan oder Silberschimmel. Beschriftungen lösen sich auf.
vermutlich nur, weil es sonst klar als karzinogen und allergen beschriftet werden müßte.
Am 02.04.2013 15:44, schrieb Ansgar Strickerschmidt:
Dann verraten wir ihm noch, daß eine kalte Lötstelle eine Lötstelle ist, die zu kalt gelötet wurde und die zu benetzenden Materialien nicht die nötige Temperatur erreichten oder sie bei der Erstarrung bewegt wurde.
Alkohol tut es einwandfrei. Kolophonium in Alk einlegen, 1:10 vielleicht, Deckel drauf, ein paar Tage an einen warmen Ort, baßt scho.
nach... deswegen der , sagen wir, etwas plakative Ausdruck.
aus diversen Alkoholen, organischer Säure und anderen organischen Substanzen drin.
Ich denke schon, dass man in begründeten Notfällen und Kenntnis der Spätfolgen auch was aggressiveres als Kolophonium nehmen kann, etwa das genannte EF330 Stannolflux (aus dem praktischen Pfandkanister ;-]). Wenn das nicht geht, schalt ich eine Stufe höher auf Spirflux (dann natürlich non-no-clean), welches, honni soit qui mal y pense, genaugenommen Spirflux330 heisst. Falls auch das nicht reicht, Sonderlegierungen von Thermoelementen etwa sind zum Löten der letzte Mist, versuche ich Castotin, I oder II, habs vergessen, müsste nachsehen. Das Zeug ist dann aber in jeder Hinsicht echt ätzend. Thermoelemente lötet man am besten durch Delegieren ;-].
Wenn das möglich ist. Hartlöten hat auch schon funktioniert, musste aber innovativ vorgehen, da der Anschluss direkt an einer Keramik-Vakuumdurchführung war. Ich konnte den Anschluss aber direkt an der Durchführung mit einer Zange packen und durch direkten Stromdurchgang die letzten Millimeter des Drahtes auf Rotglut erhitzen (gehalten durch zweite, ebenfalls am Trafo angeschlossene Zange). Punktschweissen ist auch eine gute Idee, Zustimmung. Elektronenstrahlschweissen machen wir auch im Haus, hab ich aber noch nicht probiert. Die sind eh immer überlastet durch die Murmelbahnphysiker. Das mit dem Delegieren hat leider unerwartet letztes Jahr ein tragisches Ende gefunden. Mit "mir ist ein bisschen übel" ging der Techniker nach Hause, das nächste, was ich gehört habe, war Intensivstation, dann, er wäre gestorben. Eine offizielle Mitarbeiterinformation durch den Vorgesetzten oder gar die Institutsadministration erfolgte nicht. Schon gar nicht gab es einen Ersatz und noch weniger einen, der Löten kann...
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