Elektrik Miniofen

Hallo,

mein Minibackofen hat kürzlich den Geist aufgegeben. Nach kurzer suche fand ich einen durchgebrannten Draht, den ich für eine Art in das Thermostat integrierte Thermosicherung halte. Kann hier jemand bestätigen, dass diese Annahme richtig ist? Ein Foto ist hier zu sehen:

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Falls ich richtig liege, kann ich die einfache durch sowas hier ersetzen?
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ja, was für Werte brauche ich da? Der Ofen hat eine Leistung von 1400 Watt und erreicht lauf aufgedruckter Skala 250 Grad.

Für Tipps und Hinweise wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße aus Toulouse, Tim

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Tim Garlipp
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Aufgrund des Aufbaus würde ich eher annehmen, dass der Drahtwiderstand dazu dient, die Hysterese des Thermostaten zu vergrößern. Nach Sicherung sieht das für mich nicht aus. Falls meine Vermutung richtig ist, kannst Du ein Stück Konstantan-Draht (natürlich mit passenden Werten) als Ersatz verwenden. Das größte Problem dabei dürfte das Crimpen der beiden Kabelschuhe darstellen. Weichlöten fällt an dieser Stelle jedenfalls aus.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

[..]

Aha, vielen Dank. Gleich zwei Begriffe zum googeln :) Klingt in der Tat sehr plausibel.

Da es nun keine Sicherung zu sein scheint, dachte ich, ich könnte es wagen einfach mal eine Wicklung abzuwickeln und das Ende einfach mit der Schraube zu klemmen... Nunja, was soll ich sagen. Sieht hübsch aus, so ein rotglühender Konstantan-Draht :)

Nach meiner Schulphysik auch logisch. Draht kürzer, Widerstand kleiner, "mehr Strom" -> heiß. Für den Dauerbetrieb wohl eher weniger geeignet.

Dachte ich mir irgendwie.

Was würde denn passieren, wenn ich diesen Draht ganz weglasse? Würde einfach nur der Thermostat etwas hektischer regeln als sonst oder ist das sicherheitsrelevant?

Viele Grüße, Tim

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Tim Garlipp

Auf dem Bild kann man nicht gut erkennen, ob da eine Federscheibe in der Schraubverbindung steckt. Aber selbst wenn da eine ist, wird, wenn der heiße Draht direkt untergeschraubt ist, der Anpressdruck nicht allzu lange bestehen bleiben. Das gibt dann Kontaktprobleme.

Da der Draht heiß wird, ist er auch auf einen Keramikträger gewickelt, der das aushält. Allerdings erscheint mir Rotglut doch etwas heftig.

Der Widerstand ist vermutlich in Reihe zum Heizelement des Ofens geschaltet. Daher wird nicht nennenswert mehr Strom fließen. Da aber der Widerstandswert um etwa ein Drittel abgenommen hat, werden nur noch ca. zwei Drittel der ursprünglichen Leistung am Widerstand verbraten. Wenn das Ding sich also im verkürzten Zustand auf Rotglut erhitzt, dürfte es bei normaler Länge noch erheblich heißer gewesen sein. Dann würde es auch nicht verwundern, dass ein Stück davon weggekokelt ist.

Möglicherweise ist der Strom, der da fließt, ein ganzes Stück größer, als er es eigentlich sein sollte, und der Widerstand hat aus Versehen Sicherung gespielt.

Falls Du Zugang zu einem Energiekostenmessgerät hast, solltest Du mal nachprüfen, ob der Ofen noch seine Nennleitung verheizt, oder mehr.

Das häufigere Schalten bei kleinerer Hysterese würde Kontakte des Thermostaten schneller verschleißen lassen.

Ich weiß nicht, ob der Konstrukteur es bewusst eingeplant hat, der Widerstand könnte aber durchaus als Zweitfunktion die Aufgabe einer Sicherung übernehmen. Insofern sollte man den Draht nicht weglassen.

Grüße,

Günther

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Günther Dietrich

Am Sat, 11 Nov 2006 22:32:01 +0100 schrieb Günther Dietrich :

Ich würde vermuten, daß die Crimpung nachgegeben hat, oder von Anfang an schlecht war, der hohe Übergangswiderstand hat den Draht lokal überhitzt.

Man sollte sehr leicht sehen können , ob der Draht wirklich in Serie zum Heizelement liegt - anderes kann ich mir ob des dicken Drahtes nicht vorstellen, viel Spannung kann an diesem nicht anliegen.

Ich würde versuchen, möglichst viel von dem vorhandenen Rest des Darhtes auf dem Thermostaten aktiv im Stromkreis zu belassen und den Ofen weiterzuverwenden, bis der Thermostat ev. aufgibt. Diese Mini-Öfen kosten üblicherweise

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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

An der Stelle sollte das normalerweise punktgeschweißt sein.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Am Sun, 12 Nov 2006 12:02:39 +0100 schrieb Dieter Wiedmann :

Vielleicht ist das ja der Fehler im original, am Bild sieht amn eindeutig, daß es Crimpösen sind. Ich glaube auch Heizdrähte in Toastern und ähnliches wird meist gecrimpt.

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Martin Lenz

Martin Lenz schrieb:

In Toastern sind das üblicherweise Flachheizdrähte, geringere Stromdichte an der Crimpfläche.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Nein, da ist keine Federscheibe. Mal sehen wie lange das hält.

Korrekt.

Leider derzeit nicht. Werde ich vielleicht später mal nachholen.

Nun gut, damit könnte ich leben.

Das ist allerdings ein sehr guter Punkt. Insbesondere, da keine weitere Sicherung im Spiel ist. Davon werde ich also absehen.

Ich habe den Draht jetzt etwas anders gewickelt, so dass ich möglichst viel davon noch verwenden konnte. Das Ende habe ich zunächst mal einfach mit der Klemmmethode festgeschraubt.

Den ersten Einsatz hat der Ofen heute abend so immerhin überlebt :)

Vielen Dank für Deine Hinweise und viele Grüße, Tim

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Tim Garlipp

Klingt ebensfalls nach einer plausiblen Ursache.

Das tut er, ja.

Ja, genau das versuche ich jetzt erstmal.

Das stimmt trotzdem.

Die ich für den originalen Draht wohl kaum (genau genug) rauskriegen werde. Ok, den Widerstand könnte ich mit dem 08/15 Multimeter vielleicht noch schätzen, aber die Temperaturbelastbarkeit?

Ich habe aus Faulheit und mangels neuem Crimpöse den Draht jetzt erstmal einfach mit der Schraube eingeklemmt. Mal gucken, wie lange das hält.

Vielen Dank und viele Grüße, Tim

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Tim Garlipp

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