Energieeffizienzklassen

Marte Schwarz schrieb:

Bei meinem flachbodigen[tm] Kocher strahlt/heizt eigentlich nichts nach unten.

Gibt es einen aktuellen Test nicht hinter einer Paywall?

Ich finde nur mehr oder weniger skurrile Angaben. Bei co2online.de etwa der Hinweis, dass verkalkte Wasserkocher 10-30% mehr Strom brauchen. Insbesondere bei Spiralen finde ich das "interessant".

Oder dass für den Blauen Engel der Kocher mindestens 85% Wirkungs- grad haben muss. Oder dass Metallkocher mehr Energie brauchen als Kunststoffkocher, wegen der Wärmekapazität. 1 mm Metall hat mehr Wärmekapazität als 5 mm Plaste? Die Wärmeleitung nach draussen würde mir da mehr Sorgen machen. Oder dass der Stromverbrauch unabhängig von der "Watt-Zahl" wäre. Wie war das mit den Verlusten?

Merkwürdig auch der Test bei Chip.de. Zum Teil grotesk präzise aber doch ungenaue Leistungsangaben wie "von bis zu 2.558 Watt". Die Wh für ein Liter sind meist angegeben, ausser beim Testsieger...

"Die Faustregel bei der Leistung lautet: Je mehr Watt, desto schneller kocht das Wasser."

Jou, wär ich jetzt nicht drauf gekommen.

Es geht eher um die Temperaturhaltung. Wahrscheinlich reicht daher kurz warten nach der Abschaltung aus. Es wird da sehr unterschiedliches Zeug geredet. Von kurz Aufkochen über 3 Minuten bis 5-7 Minuten oder noch länger. Der Dampf ist allerdings gründlich bei der Heizung des Deckels...

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Rolf Bombach
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Am 23.09.2022 um 21:35 schrieb Rolf Bombach:

Was man heutzutage auch beachten sollte:

Für Besitzer einer Solaranlage, die auf maximalen Eigenverbrauch ausgelegt ist, ist es effektiver, wenn der Wasserkocher nicht so viel Leistung hat, da man den Strom sonst bezahlen muss. Bei halber Leistung dauert es zwar doppelt so lange bis das Wasser kocht, der Strom ist dann aber eventuell kostenlos, wenn man die aktuell gelieferte Leistung der Solaranlage nicht überschreitet.

Gruß Andreas

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Andreas Fecht

Ich halte es lediglich für möglicherweise verwirrend und daher potentiell kontraproduktiv.

Hä? Wenn ich im Haushalt irgendwo Licht brauche und so eine LED ausreichen würde, dann benötigt die 3.1 W Lampe 3.1 W und die

4,9 W eben 4,9 W. Deswegen muss ich die erste ja nicht länger brennen lassen oder früher einschalten. Den Helligkeitsunterschied sehe ich selbst im A-B-Vergleich eigentlich nicht.

Die dabei fast 40% Stromersparnis kommt _nicht_ von der höheren Effizienz.

Anders kann es bei gewerblicher Beleuchtung aussehen, wo gewisse Normen eingehalten werden müssen. Abgesehen von dümmlichen Übungsaufgaben fernab der Realität stehen in der Praxis eben praktische Faktoren im Vordergrund. Eine Aufgabe wie: "Es werden zur Beleuchtung 11600 lumen benötigt, wie viele Lampen (siehe oben) werden gebraucht und welche Lösung ist wirtschaflicher?" nimmt ja keine Rücksicht darauf, dass 40 Lampen nicht Platz haben.

Für den Hausgebrauch sehe ich durchaus das Risiko eines Rebound-Effekts; hätte hier die Lampe mit höherer Wattage eine bessere Etikette neigt erwiesenermassen der Kunde oft dazu, diese zu nehmen. Braucht zwar "etwas" mehr Strom, ist aber effizienter.

Ist trotzdem so. Lies die Verbrauchsangaben.

"Für die Klasseneinteilung ist der Energieeffizienzindex bestim- mend. Dieser Index wird anhand einer komplexen Berech- nungsmethode berechnet. Der Index berücksichtigt unter anderen den Energieverbrauch, das Nutzvolumen aller Kühl- und Tiefkühlfächer, die Anzahl Türen und die «No-Frost»- Funktion."

Lediglich für den unwahrscheinlichen Fall, dass man sich entscheiden müsste zwischen zwei kleinen oder einem grossen Kühlschrank ist hier die Etikette sinnvoll und brauchbar. Ansonsten lässt sich problemlos ein grösserer Schrank mit doppelt so vielen kWh/a finden, der eine bessere Effizienz- stufe hat.

"Laut Stiftung Warentest hat sich bei den nun angewandten Testmethoden 'einiges verbessert, manches aber auch verschlechtert'."

Bei nichgewerblichen Kühlschränken wird beim Test die Tür nie geöffnet. Gerade bei sehr grossen Schränken (mit tendenziell guter Stufe) ist da aber der Kälteverlust am grössten.

Jein. a) JETZT ist's schon besser aber b) immer noch nicht gut.

"Bis 31. Dezember 2019 wurde zur Einteilung eine relative Energieeffizienz unter Verwendung des Fahrzeugleergewichts berücksichtigt."

a) Unter Druck der insbesondere deutschen Automobilmafia gab es also bis vor Kurzem deutlich Panzerrabatt. In CH lief das über eine Klausel beim Import: "Seltene" Marken und Typen wurden von der Berechnung des Flottenverbrauchs ausgenommen, womit die CO2-Strafzahlungen nach unten gedrückt werden konnten. IIRC sind Jaguar und Range Rover und dergleichen deswegen ganz aus der Liste gefallen.

b) "Die mit dem früher geltenden Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) ge- messenen Verbräuche und Emissionen werden im realen Fahrbetrieb oft deutlich überschrit- ten. Daher wird seit September 2017 schrittweise auf das neue Prüfverfahren WLTP umge- stellt. Die Umstellung auf WLTP bei der Energieetikette erfolgte per 1.1.2020. Die vorliegenden Berechnungen der Kategoriengrenzen per 1.1.2022 berücksichtigen nur Typengenehmigun- gen, welche über WLTP-Werte verfügen."

Ich wette, dass die neuen Werte, falls angewendet, immer noch deutlich praxisfern sein werden.

Bei der Etikette hat man da schon mal Platz gelassen. Allerdings nur bis 210 lm/W. Das dürfte an der Grenze des Machbaren für weisses Licht akzeptabler Farbtemperatur sein, theoretische Grenze liegt um 350 lm/W.

Ausserdem gibt es Bonuspunkte, wenn das Licht gebündelt ist und welche, wenn die Lampe direkt am Netz hängt. DLS/MLS zusammen immerhin 17.6%. Ohne diesen Bonusfaktor hätte die erstgenannte Lampe die "E" nicht geschafft.

Was wiederum die Frage aufwirft, ob auf der Packung die echten lm/W angegeben sind oder ob diese Bonusfaktoren schon drin sind.

Konnte man. Jetzt hat man eine neue Skala. Glühlampen sind G, wobei G auch 85 lm/W LED haben kann. Dann geht die Skala steil nach oben.

A propos neue Skala. Die hat nicht nur bewirkt, dass die nicht wirklich günstigen GU10 von Tedi von A+ auf F abgerutscht sind, sondern auch von 3€ auf 4€ <hier Kraftwort einsetzen>.

Also kann G durchaus schon gut sein, schlecht war ja nach deinen Angaben 10 lm/W. Wie du sagst, einen Faktor 10 hat man eh schon erreicht. Meine Kritik geht dahin, dass man das der Etikette eben nicht ansieht, ob dieser Sprung nun erreicht wurde oder nicht und dass weiterer Fortschritt eher irrelevant für den Stromverbrauch ist.

Ja, gerade kompakte Lampen mit GU10 scheinen da Probleme zu haben. Daran sind oft auch die Leuchten mit Schuld, da die dazu neigen, nochmals eine überflüssige Hülle drüber zu stülpen, aus Designgründen.

Es würde mich interessieren, wieviel heute in der Elektronik verheizt wird. Anders gesagt, was würde der nächst fettere MOSFET und die nächste Nummer an Drossel und Kondensator bringen.

Bei meiner Sammlung sehe ich Angaben im Bereich 15-20 kh. Hatte schon zwei Frühausfälle, sowie ältere Typen, die recht rasch die Farbe und irgendwie auch die Farbkraft verloren haben.

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Rolf Bombach

Im Prinzip hast Du recht. In der Praxis werden Heißgetränke hier frühmorgens oder abends zubereitet, im Sommer mittags eher nicht. An trüben dunklen Wintertagen kann das schon mal anders aussehen.

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Axel Berger

Wenn du den Unterschied zwischen 290 und 400 lumen im direkten Vergleich nicht erkennst, dann spielt es für dich wohl wirklich keine Rolle. Andere Leute nehmen diesen Unterschied sehr deutlich wahr.

Die kommt daher, dass du mit einer Funzel mit 290 W zufrieden zu sein scheinst. Wenn das so ist, dann werde eben damit glücklich.

Solche Angaben sind mir fremd. Typisch ist eine Angabe von z.B. 500 Lumen je Quadratmeter. Eine LED-Röhre mit 20 W, 145 cm Länge hat 3000 lumen, reicht also für 6 Quadratmeter. Wenn man sich auch nur halbwegs geschickt anstellt, dann bringt man auf 2x3 m (Mindestgröße Cubicle) vier LED-Röhren unter die Decke, wo schon eine alleine reicht.

Gerne:

  • Liebherr SIBa 3950-20: 87 l, EEC A, 63 kWh/Jahr
  • Bosch Serie 6 KIR81AFE0: 319 l, EEC E, 115 kWh/Jahr

Was ist an E besser als an A?

Richtig ist, dass eine Umrechnung von Verbrauch je Liter Nutzvolumen den großen Kühlschrank bevorzugt - denn offensichtlich hat ein kleiner Kühlschrank auch viel weniger Nutzvolumen.

Einfaches Rechenbeispiel: 5 cm Wanddämmung auf 60x60x60 cm und 5 cm Sockel bringt 50x50x45 cm, also 112.5 l. 60x60x180 cm bringt 412,5 l

- auf dreifache Höhe also 3,7faches Volumen.

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Martin Τrautmann

Andreas Fecht snipped-for-privacy@aftec.de schrieb:

Fehlen da nicht die Kommastellen?

Erwärme ich 1 Liter von 10° Leitungswassertemperatur auf 100°, dann brauche ich dafür 90 kcal oder 377 kWs oder etwa 0,1 kWh, bei heutigen Strompreisen also etwa 4 ct.

Was leistet die PV (aktuell!)? Kann man das irgendwo ablesen?

Der Idealfall wäre ein Steuergerät, der den ohmschen Widerstand der Wasserkocherheizspirale so ansteuert, daß der Wasserkocher ausschließlich Eigenstrom verbraucht.

Was wohl so ein Steuergerät kostet? Wie lange dann wohl die Amortisationszeit wäre?

Vermutlich wäre es technisch einfacher (und finanziell lohnender), in den vermutlich ohnehin vorhandenen Brauch/Heizwasserspeicher eine Heizpatrone einzubauen, damit möglichst kein Eigenstrom eingespeist werden muß.

möglicherweise auch länger der größeren Abstrahlung wegen. Man müßte das mal genau ausrechnet.

Klar.

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Martin Gerdes

Marte Schwarz snipped-for-privacy@gmx.de schrieb:

Woher hast Du diese Erkenntnis? Feldstudien?

Spielt der Wirkungsgrad bei einem Haushalts-Wasserkocher wirklich die entscheidende Rolle?

Gebrauchstauglichkeit spielt eine Rolle, die Unterschiede beim Wirkungsgrad dürften bei einem Haushalts-Wasserkocher marginal sein.

Und dann kommt halt dazu, daß man den Haushalts-Wasserkocher nur gelegentlich benutzt, 3 mal am Tag ist vermutlich schon viel.

Macht das wirklich etwas aus?

Wenn ich mir den Wasserkocher-Test von "Chip" anschaue, überfällt mich als erstes der Gedanken: Ihr von Chip (Computerzeitschrift!) bekommt schon Computertests nicht vernünftig hin. Was soll ich dann nur von Euren Tests von Haushaltsgeräten halten?

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Martin Gerdes

Am 24.09.2022 um 09:29 schrieb Andreas Fecht:

Besonders ohne Batteriespeicher und passender Wechselrichterleistung.

Da bastelt bestimmt bald jemand einen Solarüberschußwasserkocher.

Auch nicht unwichtig: (E-)Kreissäge und (E-)Holzspalter im Sommer für das Winterbrennholz nutzen, wenn die Solaranlage viel Überschuss hat.

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Thomas Einzel

Am 24.09.2022 um 18:54 schrieb Martin Gerdes:

Ich lese den Stromzähler in Echtzeit digital aus:

https://shop.powerfox.energy/ Da kann ich jederzeit nachsehen was gerade übrig ist. Nach ein paar Monaten hat man das aber raus und braucht die Anzeige fast nicht mehr.

Wir machen das hier per Hand. Morgens die Kaffeemaschine und den Toaster nicht gleichzeitig einschalten sondern nacheinander, dann kriegt man den Toast und den Kaffee kostenlos erwärmt. Man gewöhnt sich recht schnell daran so zu denken. Das klappt im Sommer so ab ca. 8Uhr morgens.

Es hängen hier 2 Haushalte dran. Auch hier wird sich abgesprochen, dass nicht beide gleichzeitig den Herd einschalten. Wir kriegen hier einen Nutzungsgrad der Solarenergie übers Jahr von ~66% hin ohne Akku.

Gruß Andreas

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Andreas Fecht

Martin Gerdes schrieb:

Abstand. :-)

Ansonsten: ACK.

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Rolf Bombach

Andreas Fecht snipped-for-privacy@aftec.de schrieb:

"Powerfox" verkauft einem ein Gerät, das man auf einen digitalen Zähler klebt und das digitale Daten aus dem Zähler einer Äpp des Herstellers verfügbar macht. Natürlich höchst datenschutzkompatibel.

Wie man mit diesem Gerät den _Wasserverbrauch_ eines Haushalts messen kann, habe ich nicht verstanden. Das nebenbei.

Welches für Dich relevante Datum stellt Dir Dein Zähler/die Schnittstelle/die Äpp zur Verfügung?

Stromfluß mit Vorzeichen?

Das interessiert mich! Wie machst Du das?

Gäbe es ein Gerät, wie ich es mir oben ausgedacht habe (das Überschußstrom in den Brauchwasserbehälter umleitet), kämet Ihr mit dem Nutzungsgrad noch höher.

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Martin Gerdes

Martin Trautmann snipped-for-privacy@gmx.net schrieb:

Muß man das verstehen?

Der dreieinhalb mal so große Bosch braucht etwa doppelt so viel Strom wie der kleine Liebherr, hat aber eine erheblich schlechtere Energieeffizienzklasse.

Das verblüfft mich.

Ein kleiner Kühlschrank braucht relativ mehr Dämmaterial, klar.

Das kann man sich einfach vergegenwärtigen, indem man sich zwei kleine Kühlschränke übereinander gestellt vorstellt. Eigentlich ist dann die Bodenplatte des oberen und die Deckplatte des unteren überflüssig.

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Martin Gerdes

Am 26.09.2022 um 00:58 schrieb Martin Gerdes:

Ja, genau, man kann direkt die aktuelle Richtung und Menge anschauen. Ist nur ein paar Sekunden verzögert.

Das hat man irgendwann im Gefühl, wenn man das aktuelle Wetter im Blick hat und die Geräte im Haushalt kennt.

Ich wünsche mir immer noch einen modernen E-Herd, der die 4 Platten per PWM nie gleichzeitig einschaltet, wenn man sie nicht alle auf Volldampf stellt.

Für die Kühl/Gefrierschränke reichts eigentlich immer, solange es hell ist.

Sowas gibt es, lohnt sich bei uns aber nicht, das wir noch eine Solarthermieanlage haben fürs Warmwasser.

Gruß Andreas

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Andreas Fecht

Hallo Rolf,

Doch sicher, aber Du hast wenig davon ;-)

Suche ich jetzt nicht für Dich.

Schreiberlinge waren noch selten Ingenieure ;-)

Ich auch ;-)

Was durchaus sinnvoll ist und offensichtlich nicht alle schafften.

Das ist regelmäßig so.

Eher weniger. eher wegen der besseren Abstrahlung an die Umgebung

Bei mir sind das keine2 mm Plaste und eher 0,5 mm Metall.

Genau. Mehr Leistung macht einen besseren Wirkungsgrad, weil weniger Zeit zum Abstrahlen bleibt. Dumm nur, dass dann die Siedeerkennung auch schneller sein muss. Jede Sekunde, die Du zu lange heizt, senkt den Wirkungsgrad und produziert nur lästigen Dampf.

Siehst Du, deswegen schreiben treue Journalisten so was auf ;-)

Marte

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Marte Schwarz

Hallo Martin,

Nicht zitatfest und greifbar. Wir hatten mit Studenten vor Jahren ein Projekt, in dem die Anforderungen an Wasserkocher zu ergründen waren, als Einstieg für Requirement-Engineering.

Was entscheidet schon?

Unserer ist deutlich häufiger im Einsatz.

In den letzten %-Stellen schon.

Marte

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Marte Schwarz

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