kann ein Schnellstarter Leuchtstofflampen kaputt machen

Hallo,

ich habe den Schnellstarter mit Artikelnummer 530036 von Pollin

in meiner Garage eingebaut.

Die letzten beiden Leuchtstoffröhren lebten aber nur 1/2 Jahr bzw.

1 Woche.

Es ist halt schön, dass die Röhre direkt nach betätigen des Schalters an ist und man nicht wie bei einem normalen Starter 3-8 Sekunden warten muss.

Aber schaden diese Starter den Röhren oder war es Zufall ?

Oder braucht man spezielle Röhren ?

Gruß + Dank

Julia

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Bewirkt ein flackerfreies, schnelles und schonendes Starten von Leuchtstoffröhren mit einer Leistung von 4...125 Watt. Kann die Lebensdauer der Leuchtstoffröhren um bis zu 100% verlängern. Einfach gegen herkömmliche Starter austauschbar.

Best.Nr. 530 036 2,35 EUR

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Julia Müller
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Theoretisch schon, da man die Garagenbeleuchtung nur selten einschaltet spielt es keine Rolle, und schonender als die Glimmstarter dürfte er sein.

Ernst

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Ernst Keller

Den Starter kenn ich nicht, da kann ich nichts zu sagen

Es gibt Roehren mit Zuendstreifen z.B. Philips TLM RS Pro, die brauchen ueberhaupt keinen Starter und zuenden sofort auch bei niedrigen Temperaturen. Erfordert je nach Beschaltung der vorhandenen Armatur Aenderungen in derselben. Und ist sicherlich teurer als ein Schnellstarter fuer 2.35 EUR.

Klaus

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Klaus Bahner

Am 2006-01-21 schrieb Julia Müller:

Um eine Leuchtstoffröhre schnell zu starten braucht man eine erhöhte Heizleistung an den Heizwendeln und den richtigen Startzeitpunkt.

Auf die Heizleistung hat ein Starter alleine aber keinen Einfluss, weshalb die Röhren eher zu kalt gestartet werden, was nicht besonders schonend für eine Lampe ist.

Also: Schnellstarten und Lampenschonung schließen sich in diesem Fall aus. Eines von beidem geht nur. Beschwere dich doch mal bei Pollin...

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Juergen Bors

Jürgen Bors schrieb:

Wieso soll ein Starter keinen Einfluß auf die Vorheizleistung haben? Siehe dazu meinen Beitrag im vergangenen Jahr in d.s.e.:

Aus dem o.g. Grund schließt sich das nicht aus. Man könnte ggf. aus der erhöhten Vorheizleistung auf eine verstärkte Abnutzung der Elektroden schließen.

Eine Alternative, die ich allerdings selbst nicht ausprobiert habe, ist der TURBiO-Starter:

Conrad z.B. führt ihn im Online-Shop.

Christian.

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Christian Koch

Hallo Klaus,

Klaus Bahner schrieb: [...]

gerade bei Philips vorbeigeschaut. Interessante Lampen. Allerdings finde ich kein passendes Vorschaltger=E4t.

[...]

ciao

Marcus

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Marcus Woletz

Dass eine Leuchtstofflampe es nicht besonders mag, wenn sie mit zu kalten Glühwendeln gestartet wird, habe ich auch schon mehr- fach gelesen. Allerdings habe ich bislang noch keine Erklärung dafür gefunden, warum ihr das nicht bekommt.

Daher meine Frage: Weshalb führt das zum vorzeitigen Verschleiß?

Danke und Grüße, Steffen

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Steffen Moser

Steffen Moser schrieb:

In einer Leuchtstoffröhre findet bekanntlich eine Gasentladung statt. Für diese Gasentladung sind Elektronen notwendig, die von einer Elektrode, der Kathode [1], emittiert werden. Beim üblichen Wechselspannungsbetrieb tauschen die Elektroden (ugs. Glühwendeln) ihre Funktion als Kathode und Anode periodisch mit der Netzfrequenz. Auf beiden Elektroden sind Emittermaterialien, wie z.B. BaCO_3, SrCO_3, CaCO_3 und ZrO_2 [1], aufgebracht, um die Austrittsarbeit der Elektronen zu minimieren. Dadurch ergibt sich ein höherer Wirkungsgrad der Leuchtstoffröhre.

Bei den üblichen Leuchtstoffröhren werden die für die Gasentladung erforderlichen Elektronen durch thermische Emission aus der Kathode generiert. Dazu werden die Elektroden beim Start mit einen Strom durch die Wendeln erhitzt. Ab einer bestimmten Temperatur und abhängig vom Emittermaterial werden Elektronen emittiert [2]. Dann wird durch eine Zündspannung die Gasentladung gestartet. Die Glühwendeln werden nun nicht mehr von einem externen Stromfluß erhitzt. Ionen, die durch den Spannungsabfall an der Kathode (sog. Kathodenfall) beschleunigt werden, treffen auf einer kleinen Stelle auf die Kathode und erhitzen diese Fläche. An dieser heißen Stelle können dann weiterhin Elektronen durch Thermoemission unter geringem Energieaufwand austreten.

Betreibt man die Röhre mit kalten Elektroden, hat dies einen hohen Kathodenfall zur Folge. Die für die Gasentladung erforderlichen Elektronen werden durch Sekundäremission generiert. Dabei prallen stark beschleunigte, energiereiche Ionen auf das Emittermaterial und schlagen dort Elektronen heraus. Dabei wird das Emittermaterial aber von der Elektrode abgesprengt (sog. Sputtern [3]). Ist das Emittermaterial dann vollständig von einer Elektrode abgetragen, kann die betreffende Elektrode kaum noch Elektronen emittieren. Entweder tritt dann der Gleichrichtereffekt auf. Oder die Gasentladung bricht zusammen, und der Starter versucht, die Röhre vergeblich zu zünden.

Bei der Kaltzündung einer Röhre wird diese für ein, zwei Sekunden mit kalten Elektroden betrieben, bis die Ionen die Elektroden an einer Stelle auf Emissionstemperatur gebracht haben. Dann arbeitet die Röhre im Heißkathodenbetrieb. Wird die Röhre häufig mit kalten Elektroden gezündet, so wird vermehrt Emittermaterial abgetragen, was die Lebensdauer der Röhre vermindert.

Billige mobile Leuchtstofflampen mit eingebautem Akku betreiben die Röhren oft mit zu geringer Leistung (20 bis 50 % der Nennleistung), um die akkubegrenzte Laufzeit zu verlängern. Leider werden dabei die Elektroden nicht ausreichend erhitzt, so daß das Emittermaterial vergleichsweise schnell abgetragen wird, die Enden sich schwärzen und auch die Röhren dann ausfallen. Oft wird auch ein einfacher Sperrwandler eingesetzt. Die Röhre wird dabei mit einer gepulsten Gleichspannung betrieben. Die Pulse sind energiereich, aber kurz, was ebenfalls das Emittermaterial in Mitleidenschaft zieht. Durch die Gleichspannung sammelt sich das Quecksilber im Bereich der Kathode (sog. Kataphorese), wodurch die Röhre weniger Licht erzeugt.

Um Leuchtstoffröhren zu dimmen, verringert man die Leistung der Gasentladung. Damit die Elektroden weiterhin auf Emissionstemperatur bleiben, muß man ausreichend Querstrom zum Heizen durch die Wendeln schicken. So machen es z.B. elektronische Vorschaltgeräte mit Dimmfunktion. Das zusätzliche Heizen der Elektroden beim Dimmen verringert den Wirkungsgrad, wie auch das Dimmen von Glühlampen [4].

Ich hoffe, meine Ausführungen sind verständlich und nachvollziehbar.

Christian.

[1] [2] Dies kann man auch selbst mal ausprobieren, in dem man an eine Wendel an ein regelbares Netzteil anschließt und die Spannung langsam hochdreht (max. 10 V sollten ausreichen). Zuerst glüht die Wendel leicht, bis plötzlich weißes Licht an diesem beheizten Ende erstrahlt. [3] [4]
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Christian Koch

Hallo,

an was kann ich die verstärkte Abnutzung der Elektroden erkennen ?

Bzw. was sind die Elektroden ?

Danke + Gruß Julia

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Julia Müller

Am 2006-01-21 schrieb Christian Koch:

Um so schlimmer. Wir sprachen neulich davon, dass eine normale Leuchtstofflampe bei etwa 12 V mit etwa 1 A geheizt wird. Das ergibt einen ohmischen Widerstand von 12 Ohm für beide Wendeln. Normalerweise verschwinden die restlichen 218 V in der Drossel. Weiter ist hier in der Group zu lesen, dass eine Drossel 9 Ohm Wirkwiderstand hat, wodurch sich eine neue Spannungsaufteilung von etwa 65 Volt für die beiden Wendeln einen durchschnittlichen Strom von 2,5 A ergibt, was aus den 12 Watt vorher hinterher 75 Watt macht. OK, daher rührt dann auch der schnellere Startvorgang her, aber was passiert, wenn man die Lampe neu startet, bevor die Wendeln komplett abgekühlt sind?

Ein höherer Verschleiß ist also zu erwarten.

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Juergen Bors

Julia Müller schrieb:

Die Elektroden sind die beiden Glühwendeln an den Enden im Innern der Leuchtstoffröhre:

Geschwärzte Kolbenenden weisen auf eine Abnutzung der Elektroden hin.

Christian.

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Christian Koch

Wenn du die Leuchte ausschaltest sind die Wendeln in der nächsten Sekund oder so kalt.

Kaum, wenn die Zündung bei der üblichen Wendeltemperatur stattfindet und nicht später.

Ernst

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Ernst Keller

Falls die Elektroden nicht überhitzt werden sollte keine verstärkte abnutzung stattfinden.

Ernst

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Ernst Keller

Ernst Keller schrieb:

Das ist wohl die Kunst daran, für die üblichen Röhren den optimalen Zündzeitpunkt für einen Schnellstarter zu finden. Und dafür braucht es wahrscheinlich mehr Erfahrung denn Theorie.

Zündet der Schnellstarter bevor die Emissionstemperatur der Elektroden erreicht wird, schadet es den Elektroden. Überheizt der Schnellstarter die Elektroden, können diese ebenfalls Schaden nehmen.

Christian.

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Christian Koch

Die funktionieren mit einer Standarddrossel (also konventionelles Vorschaltgeraet) ohne Starter. Braucht also nichts besonderes.

Klaus

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Klaus Bahner

Standard ist nicht ganz richtig, VG mit Drossel ohne Starter schon, hat soweit ich mich erinnere Heizwicklungen und Kondensator zur Spannungserhöhung durch Resonanz.

Ernst

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Ernst Keller

Am 2006-01-23 schrieb Ernst Keller:

Steht wo?

Was ist die übliche Wendeltemperatur?

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Juergen Bors

Sagt die Logik.

Wenn die Elektronen emmitiert werden.

Ernst

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Ernst Keller

Am 2006-01-29 schrieb Ernst Keller:

Osram meint da etwas anderes. (Meine Erfahrung auch). Wenn eine Röhre in Betrieb ist, ist sie innen allgemein um die 70 Grad warm, außen ist sie dann knapp 40 Grad. Glas ist nun nicht unbedingt ein guter Wärmeleiter, weshalb es schon einige Zeit braucht bis die Röhre kalt wird, ansonsten wird der Glühfaden eben diese 50 Grad beim nächsten Start wärmer. Genau deshalb meint Osram, dass einfache Schnellstarter nur eingesetzt werden sollten, wenn die Lampe bis zum nächsten Einschalten zwei Minuten abkühlt. Solche Schnellstartlampen gibt es ja auch bei den Energiesparlampen. Auch dort steht es auch in den technischen Daten.

Stimmt so nicht. Energiesparlampen haben keine Wendel und starten auch. Normale Leuchtstofflampenwendeln erhitzt man beim Start IMO auf 400 Grad.

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Juergen Bors

Juergen Bors schrieb:

In vielen Energiesparlampen wird zum Vorheizen ein Kaltleiter in Reihe mit den Wendeln geschaltet. Im Betrieb ist dieser Kaltleiter aufgeheizt. Vor dem Wiedereinschalten sollte man deshalb mindestens zwei Minuten abwarten, damit sich der Kaltleiter abkühlen kann und die Wendeln beim nächsten Start ausreichend vorgeheizt werden.

Einige Energiesparlampen basieren auf einer einfachen Mikroprozessor-Steuerung, die die Elektroden in jeder Situation definiert vorheizt und deshalb keine Pausenzeit erfordert.

Von exotischen elektrodenlosen Energiesparlampen wie z.B. GE Genura mal abgesehen, habe alle Energiesparlampen beschichtete Wendeln, über die die für die Gasentladung notwendigen Elektronen emittiert werden.

Christian.

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Christian Koch

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