Labornetzgerät - Linear oder Schalt?

Hallo NG,

nun muß wirklich ein Labornetzgerät her, aber was? Es gibt inzwischen ja auch Schaltnetzgeräte. Kann man diese empfehlen? Hoher Wirkungsgrad ist ja schön, aber wie schaut es mit der Qualität der Ausgangsspannung aus? Sind da keine Störungen drin? Kann man auch mal einen Audioverstärker betreiben, ohne das es fiept?

Wichtig wäre vor allem auch die Lebenserwartung. Sind sie anfälliger als konventionelle Längsregler? Reparierbar?

Ich dachte so an 2x 0-30V 2-3A, Strombegrenzung einstellbar. Möglichst Analoganzeigen. Habt ihr konkrete Tipps?

TIA, Andreas

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Andreas Delp
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Ja, wenn er nur eine halbwegs gescheite supply voltage rejection hat geht das. Üblicherweise ist der Ripple der Schaltnetzteile eher kleiner als der von Siebelkos für 100Hz. Ich kenne auch praktisch kein Schaltnetzteil dessen Schaltfrequenz im Hörbereich liegt. Es sind also nur eventuelle Subharmonische relevant. Die muss man aber erstmal kriegen. Problematisch wird es, wenn man zwei unabhängige Schaltregler mit ähnlichen Frequenzen für die Versorgung hat. Dann kann es zu Intermodulationen kommen. Und die hört man. Das gibt ein komisches zischeln oder so. In diesem Kontext ist möglicherweise zu klären, ob eine eventuelle +/- Versorgung synchron getaktet ist.

Ich habe in meine Boxen auch ein SNT für die aktiven Endstufen eingebaut (Nicht zu verwechseln mit Class-D). Das ist kein Problem. Allen voran ist es nicht so schwer.

Es gibt alle Varianten in gut und schlecht. Ich denke die Korrelation mit der verwendeten Technologie ist dagegen eher klein.

Schwerer zu reparieren sind Schaltnetzteile allemal. Aber möglich ist es trotzdem. Solange der Trafo nicht verreckt ist, hat man gute Chancen es wieder hinzubekommen.

Marcel

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Marcel Müller

Damit kämpfen wir gerade auf einem neuen design, wo jemand der Meinung war, am Ausgang der einzelnen Schaltregler (so kleine 6A-switcher) auf der Platine brauchts keine Drossel. Nun wabern die Mischprodukte von viermal ungefähr 300KHz (also 290-310 KHz, so ca.) durch die ganze Schaltung *grrr*

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Wenn's PWM-Regler sind, kann man die eventuell syncen, indem man die Oszillatoren koppelt. Problematisch ist das nur, wenn die Sicherheitsabschaltung oder ein Soft-Start komische Sachen mit dem Oszillator macht.

Marcel

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Marcel Müller

Geht bei den Dingern nicht, wäre auch nicht ausreichend, da die 300KHz an sich auch schon in dem Bereich sind, der für uns sauber sein muß. Naja, ein redesign ist aus verschiednen Gründen eh notwendig, also kommen da eben auch Ls rein.

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Andreas Delp schrieb:

Es kommt auf den Einsatzzweck an.

Schaltnetzteile verursachen prinzipbedingt Störungen, die bis in den MHz geht.

Habe mich früher darüber geärgert, daß Laborgeräte mit Schaltnetzteilen geliefert werden, die Messungen an der Rauschgrenze unmöglich machten...

Viele Grüße Andreas

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Andreas Demant

Am 2007-05-18 schrieb Andreas Delp:

Das piepen hörst du normalerweise nicht (das kriegen eher Tiere mit, die noch > 65 kHz hören können), aber grundsätzlich reagieren Schaltreglernetzteile anders auf Lastwechsel und können einen auch ärgern wenn man versucht eine Kennlinie aufzunehmen (Hochpass im DC Kreis). Denn: Grundsätzlich schwingt die Ausgangsspannung immer um die Referenzspannung. Das wäre ja nicht weiter schlimm, nur sobald man die Last ändert, ändert sich das Pulsbreitenverhältnis und somit ändern sich auch die Frequenzspektren der Oberwellen. Mit "Mal eben rausfiltern" ist da nicht so wirklich viel zu erreichen, wenn man nicht einen richtig schnellen Längsregler hinter den Schaltregler platziert oder sonstigen teuren Aufwand treibt. Das ist bei einem Längsreglernetzteil mit einem gutem Netzfilter, bei dem man zu 99% mit 100 Hz Brumm am Ausgang rechnen kann sehr viel einfacher in den Griff zu bekommen.

Aber das wäre eben auch der Anspruch, den man an ein Laborgerät stellt, dementsprechend teuer sind auch echte Labornetzteile. Ich nehme eher an, du suchst etwas für deinen Hobbykeller.

Die hängt vor allem von den entnommenen Strömen (Hohe Ströme, Lastwechsel), der effektiven Kühlung, der Häufigkeit von Überspannungsbetrieb (Transistenten) und der Umgebungstemperatur und

-feuchte sowie von der Qualität der verwendeten Bauteile und nicht zuletzt vom verwendetem Aufbaudesign ab.

Einen Längsregler kriegst du auch überhitzt, nur sind die Ansprüche an die dort verwendeten Bauteile ein Bruchteil dessen, was man in einem Schaltnetzteil von den Bauteilen erwartet.

Daraus ergibt sich: Längsreglernetzteile haben einen schlechteren Wirkungsgrad, sind deutlich schwerer (Trafo, Kühlkörper) und meist größer. Allgemein werden jedoch Bauteile verwendet, die man ohne große Schwierigkeiten ersetzen kann.

Schaltnetzteile haben viele speziell für das Produkt gefertigte Bauteile (Trafo, Ladespule) und schwer erhältliche Bauteile (schnelle Dioden, Thyristoren, schnelle Hochstromkondensatoren mit niedrigen Leckströmen und Hochspannungskondensatoren.) Durch das Prinzip eines Schaltnetzteils sind grundsätzlich ein paar mehr Bauteile für ein solches notwendig, woraus sich auch grundsätzlich auch eine höhere Fehlermöglichkeit ergibt. Reparieren wird sich im Anbetracht der weiter unten aufgeführten technischen Daten nur bei echten Laborgeräten rechnen. Für einen Hobbyelektroniker wird man sicher auf einfachere Geräte zurückgreifen.

-> Einweg.

Aber wie schon gesagt: Gerade bei hochwertigen Audioverstärkern werden auch heute noch gerne tradionelle Ringkerntrafos mit Gleichrichtung und riesigen Elkos empfohlen, um eine wunderbare Pulsspitzenleistung im Bass zu haben. Das kriegt man mit Labornetzteilen (insbesondere Schaltnetzteilen) nicht hin, die regeln die Spannung viel schneller weg, wenn man den Ausgang eines Verstärkers bis an die Stromgrenzen belastet und so an die Grenzen des Netzteils kommt. Da kommt dann keine Leistung mehr am Lautsprecher an... (Sprich: Der Unterschied zwischen Sinusleistung und Musikleistung ist bei Betrieb mit Labornetzteilen kleiner, es sei denn man dimensioniert das Netzteil deutlich größer...)

Was du nun wirklich haben willst und brauchst, musst du also schon selbst wissen.

Nicht wirklich.

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Juergen Bors

Andreas Delp schrieb:

Nicht mit Analoganzeigen, aber vielleicht trotzdem interessant:

Tilmann

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Tilmann Reh

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