Netzformen Österreich

Hallo ich habe gerade einen österreichischen Elektriker als Leiharbeiter (jau, sowas gibt´s auch, nicht nur die Deutschen gehen weg *g) Der Gute tat sich ein wenig schwer mit der klassischen Nullung und diversen Erweiterungen und RCD. Aussage war, in A ist überwiegend TT Netz, Sammel FI in der HV und ansonsten gibts generell keinen PEN. Hm, bin zwar gelegentlich zum Skifahrn dort, aber so richtig Ergeiz hab ich bisher noch nicht gehabt, die dortige E-Technik zu erkunden. Gruss Ralle

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Ralph Heiden
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Also alles was ich mir bewusst angesehen habe (gebaut in den 70ern und neuer) hatte TN-C-S Netze und PEN ist mir bisher nicht untergekommen, muss aber nix aussagen da es ja viele ältere Wohnungen gibt. TT soll noch länger in Stallungen mit Erdboden erlaubt gewesen sein, kann ich aber nicht nachprüfen.

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Alfred Weidlich

Von Bundesland zu Bundesland verschieden, teilweise auch je nach EVU.

Die meisten EVUs waren immer auf TT ausgerichtet, auch Standortisolierung wurde ausgesprochen gerne angewendet und _sehr_ locker aufgefa=DFt. Nullung gab es lediglich in Tirol, einigen lokal begrenzten Gebieten in der Steiermark und in der Stadt Salzburg, m=F6glicherweise auch in einigen Ecken von K=E4rnten und Vorarlberg. Wer also sein Leben in Ost=F6sterreich verbracht hat, hat vermutlich noch niemals ein TN-C gesehen. Klassische Nullung ist seit 1978 verboten, FI-Pflicht besteht in Nullungsgebieten AFAIK seit 1998. Im Verh=E4ltnis zum gesamten Bundesgebiet sind Nullungsgebiete aber extreme Randerscheinungen.

Schutzerdung =FCber die Wasserleitung war auch sehr sehr lange =FCblich, ab den 70erjahren wurde bei Neuinstallationen im TT ein FI gesetzt, vorher in machen Gegenden FU (Ober=F6sterreich, m=F6glicherweise Teile von Nieder=F6sterreich). In Wien herrschte vorher die Schutzerdung, bei Bauten von vor dem 2. Weltkrieg =FCber die Wasserleitung, in Neubauten =FCber Fundamenterder/Staberder.

Ab dem fl=E4chendeckenden Einsatz von FIs war es in Ost=F6sterreich absolut =FCblich, einen FI f=FCr alles zu setzen.

Heutige Situation: gem=E4=DF Nullungsverordnung 1998 sind bis (IIRC) 2010 alle Netze f=FCr Nullung auszur=FCsten, d.h. vom VNB die Einhaltung der Nullungsbedingungen zu garantieren. Neuanlagen in Versorgungsnetzen mit Nullung sind genullt auszuf=FChren, wobei die PEN-Aufteilung am ehest m=F6glichen Punkt zu erfolgen hat und zumindest bei einigen EVU die lokale PEN-St=FCtzung wie ein TT-Anlagenerder ausgelegt zu sein hat. Lokaler St=FCtzerder ist generell vorgeschrieben.

Ausnahme: Anlagen, bei denen das EVU Einschleppung fremder Spannungen bef=FCrchtet, z.b. nahe Bahnstrom-Anlagen mit 16,7Hz. Es gibt noch eine Handvoll Ausnahmen, aber die habe ich jetzt nicht auswendig im Kopf. Solche Anlagen d=FCrfen noch als TT ausgef=FChrt werden. Nach M=F6glichkeit werden aber auch solche Anlagen genullt.

sg Ragnar

PS: du bist eindeutig noch nicht ausreichend berufsgesch=E4digt *ggg* Ich kenne genug Leute (mich eingeschlossen) die am Urlaubsort am Liebsten als erstes den Verteiler zerpfl=FCcken w=FCrden *ggg* Im Ungarn-Urlaub und Slowakei-Urlaub habe ich mich z.B. diebisch gefreut, da=DF im Hotel Steckdosen aus der Dose gekommen sind und ich so die Verkabelung inspizieren konnte *g* Auch offene Verteiler sind geradezu eine Einladung... In Ungarn gab es Stegleitung mit PVC-Isolierung in 3x1,5mm2 Al, in Sk Einzeladern in Rohr, 2x4(!)mm2 Al.

Selbst im eigenen Land ist ein Blick in Verteiler anderer Gegenden immer interessant... da gibt es regional ziemliche Unterschiede. Wien, Nieder=F6sterreich und Ober=F6sterreich (teilweise) verwenden viel 1+N-LS und Schmelzsicherungen im N von Wechselstromkreisen. In Salzburg konnte ich hingegen lauter 1-polige LSS finden, genauso in O=D6 an der deutschen Grenze. Verteiler, in denen die Sicherungen/LSS auf eine Asbestzementplatte geschraubt sind findet man in O=D6 sehr oft, in Wien nie. Und so weiter.

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Ragnar Bartuska

Ost=F6sterreich =FCberwiegend TT Westen mehrere Gebiete mit TN

Neuanlagen alle mit TN aber nicht in Wien Wien Energie wehrt sich mit H=E4nden und F=FC=DFen den PEN als PEN zu bezeichnen und freizugeben weil Schadenersatzanspr=FCche geltend gemacht werden k=F6nnten. Bei einem Doppelerdschlu=DF in der Mittelspannung sieht es in vermischten Netzen wo H=E4user mal TT und mal TN installiert sind ganz schlecht aus

TN ist dort verboten wo Mittelspannung oder Hochspannung =FCber das Grundst=FCck f=FChrt

30mA RCD ist seit 1998 empfohlen f=FCr alle Stecksosenkreise In
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Werner Haselsteiner

Also das w=FCrde ich nicht so sehen... ich bin E-Planer und meistens auf Wienstrom-Territorium t=E4tig, und zumindest Gro=DFanlagen werden von uns alle als TN geplant, 3+PEN vom Trafo zur NSHV und weiter mit 3+N+PE. F=FCr kleinere Anlagen gibt es ja bei der Wienstrom so einen wundersch=F6nen "Nullungs-Locator" mit dem man per Adresse festellen kann, ob der Hausanschlu=DF f=FCr Nullung freigegeben ist.

Bei uns daheim hat der Elektriker 1998 beim Erneuern des Hausanschlusses (Vorgarten wurde abgegraben und da lag das alte Erdkabel im Weg) nicht lange gefackelt und einfach die Nullungsbr=FCcke im HAK gesetzt (pr=E4zise N und PE der Steigleitung auf die gleiche Klemme gelegt) , die Wienstrom meint f=FCr unsere Adresse bis vor ca. einem Jahr noch sinngem=E4=DF "Keine Ahnung" stand. Heute liefert mir das Tool "Nullung J, Impedanz 0.6" Die PEN-St=FCtzung erledigt =FCbrigens der letzte verbliebene Rest der bleiernen Wasserleitung... falls die PAS nicht mittlerweile endg=FCltig zerbr=F6selt ist (beim Entfernen der Potentialausgleichsleitung von der zweiten metallischen Wasserleitung die durch Plastik ersetzt wurde ist die halbe PAS abgebrochen)... =2E kein Kommentar. Die Installation stammt so vom Elektriker.

Die genauen Daten wu=DFte ich nicht, war f=FCr mich damals auch nicht von Belang da im TT-Gebiet sowieso vorgeschrieben...

Ja, allerdings nur die tats=E4chlichen Normen und Gesetze, die f=FCr Praktiker notwendigen Schriften (TAEV und Netzbetreiber- Ausf=FChrungsbestimmungen) gibts nur gegen echtes Geld... bzw. die Wienstrom-Ausf=FChrungsbestimmungen sind kaum zu finden (ich kenne jemanden, der wochenlang von Pontius zu Pilatus telefoniert hat und im Endeffekt die Ausf=FChrungsbestimmungen von einem freundlichen Wienstrom- Menschen kopiert gekriegt hat).

Die Adresse hei=DFt =FCbrigens

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sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

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