Photovoltaik und Elektriker

Hallo,

ich hatte in letzter Zeit einige Anbieter f=FCr Photovoltaikanlagen hier und frage mich langsam, weshalb Elektriker in diesem Markt nicht nennenswert vertreten sind und sich von fachlich unterbelichteten Verk=E4ufertypen die Wurst vom Brot ziehen lassen?

Ich habe jeweils nach der Ausbildung/Qualifikation des Anbieters gefragt. Der 1. war Verk=E4ufer f=FCr Permanentmagnete zur "Entkalkung" von Wasserleitung wie man sie halt von Verbrauchermessen so kennt und hat sich als zweites Standbein die PV geschaffen. Der 2. war jahrzehntelang Vertreter f=FCr Cornflakes und hat sich im fortgeschrittenen Alter mit PV selbst=E4ndig gemacht. Der 3. war 15 Jahre irgendwo im Vertrieb und macht perfektes Marketing (Webseiten, Prospekte und sein Geschw=E4tz) basierend zu Umweltschutzthemen - und f=E4hrt dann mit einer spritschluckenden Mercedes M Klasse (der mit den

2 Auspuffrohren) vor.

Eigentlich wollte ich mir nicht Arbeit machen und die Anlage selbst aufbauen, aber bald bin ich soweit, ....

Btw, ist der Elektrogro=DFhandel bez=FCglich Preisen f=FCr PV-Anlagen konkurrenzf=E4hig, oder ist es ratsamer sich gleich im PV Gro=DFhandel umzusehen?

Martin

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MartinKobil
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vielleicht weil die Elektriker es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren können. Das rechnet sich doch nur, wenn die Allgemeinheit draufzahlt.

:-)

Falls Du nicht irgendwo lebst, wo keine Stromleitung hinführt, dann tue der Allgemeinheit etwas gutes und lasse es. Das gesparte Geld zu moderaten festverzinslichen Konditionen angelegt bringt in 20 Jahren in etwa die gleiche Rendite, ohne dass alle draufzahlen müssen. (Und die Banken haben auch wieder was zum Löcher stopfen :-)

Es gibt wahrlich effizientere Lösungen, um etwas für die Umwelt und den Geldbeutel zu tun. Heizkosten sparen fällt mir da spontan ein. Vielleicht mal ein Wärmetauscher für die Belüftung der Wohnung. Oder Warmwasserkollektoren.

Marcel

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Marcel Müller

snipped-for-privacy@epost.de schrieb:

Für den normalen Dreidrahtelektriker ist PV zu kompliziert und die Leute mit Ahnung gehen die nächsten fünf Jahre sowieso in Rente bzw. schließen den Betrieb da sich kein Nachfolger findet.

Butzo

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Klaus Butzmann

Klaus Butzmann schrieb:

So mittelprächtige PV-Anlagen produzieren ja 400VDC, welche dann mit 20kHz kleingehackt ohne galvanische Trennung ins Netz gespeist werden. Da fände ich es schon angebracht, dass da Leute mit Ahnung ran gehen.

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Rolf_Bombach

Du bist mutig, das zu sagen. Ich bin da vorsichtiger und bezeichne die PV Hersteller gerne als "subventionsabgreifende Industrie". Aber ich denke da genauso drüber wie Du. Ein Euro, den ich in Wärmedämmung stecke, bringt wohl mehr Energieeinsparung als einer, den ich in PV stecke.

Die Förderung ist mir ein Rätsel.

Ich sehe das so: Wenn ich die Umwelt schonen will, dann ist es egal, ob ich Energie spare, in dem ich weniger verbrauche, oder ob ich sie erzeuge.

Das Erzeugen wird aber mit 50c/kWh belohnt, während das Sparen nur mit

20c/kWh belohnt wird. Das ist doch ökologischer Unfug und wenn ich hier im Umkreis einige Solarpäpste labern höre, wird mir schlecht(es gibt da einen Biolehrerer vom Arbeitskreis Energiewende, der wird nicht müde, den massiven Einsatz von PV zu propagieren. Sein Bruder ist praktischer Weise PV-Installatuer. Honi soit qui mal y pense.)

Da dies aber von Natur aus effiziente Techniken sind, werden sie weniger gefördert.

Die Politik will nunmal, das PV als ineffizienteste Methode der Energiegewinnung am meisten gefördert wird, so ist das halt.

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Carsten Kreft

Vielleicht dann, wenn man es richtig und gut macht. Die Anlagen, die ich gesehen habe, sind so simpel gestrickt, die kann ein Lehrling im 2. Jahr nachbauen. Halter aufs Dach, Zellen dran schrauben, dann mit den Steckern direkt in den Wechselrichter und von dem aus direkt in den Einspeisezähler.

Die Dacharbeiten sind da das Anspruchsvollste, soweit ich das überblicken kann.

Ich habe eine Anlage gesehen auf einem Hallendach, ca. 150m². Das Ganze auf einem Berg. Blitzschutz, Übersapannungsschutz, DC-Trenner?

Fehlanzeige. Die DC Leitungen waren wohl konfektionierte Leitungen (die im Kabelkanal verstaute Überlänge spricht dafür) und gehen direkt mit diesen Systemsteckern in die drei Wechselrichter. Wie kann ich da eigentlich den WR spannungsfrei machen (DC-seitig)? Einfach die Stecker ziehen, ggf. unter Last? DC? Reiße ich mir da keinen Lichtbogen? Ist das so regelkonform? Und keine Erdung auf dem Dach?

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Carsten Kreft

Carsten Kreft schrieb:

Geht beim Grasdach ganz einfach.;-)

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Moin,

Carsten Kreft schrub:

Ja, aber nicht ganz Grundlos: Der Gesetzgeber will, dass PV dank der Förderung wirtschaftlich wird. Die Fördersummen werden aber stetig herabgesetzt. Würde man PV garnicht fördern, würde das niemand bauen, keiner herstellen und auch keiner dran forschen. Keine Firma kann es sich leisten hocheffiziente billige Solarzellen über einen Zeitraum von vielleicht 20 Jahren zu entwickeln, ohne zwischendurch einen Cent zu verdienen.

Die Hoffnung ist, dass Photovoltaik irgendwann so gut und billig wird, dass es sich ohne Subventionen rechnet. Sollte das auch in

30 Jahren noch nicht der Fall sein, dann wird die Sache sicher beerdigt werden.

Man sollte mal bedenken, dass Solarzellen in der Sahara mit langem Kabel nach Europa schon fast wirtschaftlich betreibbar wären. Vor 10 Jahren wäre das undenkbar gewesen. Dass das so ist liegt daran, dass jede Menge Firmen an der Verbilligung der Technik forschen. Das würde aber keine Firma tun, wenn sich mangels Subvention Solarzellen generell nicht verkaufen ließen.

Ich will bestimmt nicht generell für Subventionen sprechen, aber es muss schon erlaubt sein, eine eventuell zukunftsträchtige Technologie zu fördern, auch wenn sie nicht sofort Gewinne bringt und auch wenn das Risiko besteht, dass diese Technologie nie wirtschaftlich wird.

Oder kenne die Leute, die gegen die Subventionen sind etwa klare physikalische Gründe aus denen sich ableiten lässt, dass Photovoltaik _niemals_ wirtschaftlich konkurrenzfähig sein wird?

CU Rollo

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Roland Damm

Am Sun, 18 Jan 2009 17:53:45 +0100 schrieb Rolf_Bombach:

? Ein Wechselrichter ist doch primär ein Trafo (mit zusätzlicher el. Steuerung), ob er nun mit 50 hz oder 20 khz läuft, ist ja egal.

Bei einem Trafo sollte aber doch, quasi prinzipiell, eine galvanische Trennung vorliegen. Wieso siehst du das anders?

Prabodh der sich an die Trenntrafos 1:1 erinnert. Sehr beliebt, bzw. vorgeschrieben beim Anschluß von Jachten an Landstrom.

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Prabodh C. Brendler

Prabodh C. Brendler schrieb:

Da muss kein Trafo drin sein, aber mindestens eine Halbbrücke, ehr eine Vollbrücke. Ohne Trafo muss die Zwischenkreisspannung halt über der Spitzenspannung im Netz liegen.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Wenn Du die Energie mit Solaranlagen erzeugst. Für Wind- und Wasserkraft ist die Förderung mit etwa 5 ¢/kWh viel niedriger.

Philipp

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Philipp Klaus Krause

Carsten Kreft schrieb:

Wohl wahr.

Autsch. Das tut dem Wirkungsgrad nicht gut.

Unsere WR haben intern eine Schaltung (MosFETs, wenn ich richtig informiert bin). Außerhalb ist eine Art Griff, den man ziehen muss, um an die Anschlüsse zu kommen. Wenn der gezogen wird, wird intern getrennt.

Ich bin mir nicht sicher, aber sollten nicht alle WR vorschriftsmäßig irgendeine Art von DC-Trennung haben?

Yep. Deshalb denke ich, dass sowas in den WR eingebaut gehört.

CU, Christian

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Christian Treffler

snipped-for-privacy@epost.de schrieb:

[etc] Scheinen alles Leute zu sein, die gewissermaßen als "Makler" zwischen Kunden und Anlagenbauern fungieren und dabei Provision kassieren.

Wende Dich lieber direkt an einen Anlagenbauer. Das ist nicht billiger, dafür hast Du einen guten Monteur, der Qualitätsware verbaut. Und nicht einen, der Dir Schrott aufs Dach setzt, damit er genug einsparen kann, um Provision zu zahlen.

Gute Adressen findet man in einschlägigen Foren.

Nach dem ich bei unserer Anlage mitgeholfen habe, wäre ich jetzt auch dazu fähig. Vorher nicht.

Ganz wichtig ist die Garantie auf die Module (mindestens 10 Jahre) und Wechselrichter (Mindestens 5). Als gewerblicher Einkäufer im Großhandel fällt der direkte Ansprechpartner weg.

CU, Christian

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Christian Treffler

Dieter Wiedmann schrieb:

Typischerweise liegt die Spannung darunter. Gerade sehe ich in einem Hochglanzreklameblatt: Die Zellen liefern 125-430V. Daher kommt zuerst ein Boostwandler mit CoolMOS und SiC Diode. Danach Vollbrücke mit IGBT high side und MOS low side. Der Eurowirkungsgrad hat ja viel Anteil mit

30% Last, sodass der Teillastwirkungsgrad optimiert werden muss, das geht nicht mit 4xIGBT. Bei 3P Wandlern möchte man offenbar Dreieckschaltung vermeiden, da bei den hohen Spannungen die Halbleiter zu langsam werden. Kommt dennoch einiges neues auf den Markt:
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"Gemäss Simulation ist 98% Effizienz möglich", d.h. alles ist noch etwas Kaffeesatzleserei. Wandler bezieht sich auf 2kWp.

Trafo bringt nur Kosten und Verluste.... ;-)

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Rolf_Bombach

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