Korrekte Verlegung von Stegleitung

Hallo,

vermutlich wieder eine Horrorstory aus meinem 60er Jahre Haus...

Wie durften zu damaligem Zeitpunkt Stegleitungen verlegt werden?

Ich habe eine Flach-Stegleitung (also die 3 Drähte nebeneinander in einer Isolierung) gefunden. Diese war auf einer tragenden Wand auf dem Mauerwerk mit Plastikhalter aufgenagelt dann das ganze nur verputzt und darauf die Tapete.

Und nein, das ist keine Leitung, die lediglich eine Lampe versorgt, sondern die Versorgungsleitung für mehrere kleine Räume.

War das damals etwa so VDE Konform?

Gruss Artur

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Artur Kawa
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Artur Kawa schrieb:

Das ist es immer noch.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Artur Kawa schrieb:

Wo ist denn da der Horror?

Das ist nach DIN VDE 0100-520 in trockenen Räumen in oder unter Putz auf nicht brennbarem Untergrund auch heute noch erlaubt.

Gruß Willi

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Willi Marquart

Nein!

Entegen landläufiger Meinung, nach der Stegleitung irgendwie verboten sei, ist das Verlegen von Stegleitung auf die beschriebene Art vollkommen zulässig und in Ordnung.

Stegleitung gehört auf Mauerwerk genagelt, so dass eine Beschädigung der Aderisolierung vermieden wird. Üblich sind Stahlnadeln mit einer Scheibe aus "Vulkanfiber". Was wurden denn für Plastikhalter benutzt?

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Carsten Kreft

Ich kenne da eher einfache Pappscheiben. Das ganze muss ja schliesslich nur so lange halten, bis der Putz ausgeh=E4rtet ist. Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Was Du Pappe nennst, ist aber in Wirklichkeit "Vulkanfiber" und wird aus Pappe/Papier hergestellt. Es ist etwas homogener und zäher als Presspappe.

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Carsten Kreft

Wurde bereits unten erkl=E4rt. Wie sie oft verlegt wurde: 30mm- Stahlnadeln irgendwo durch, manchmal auch direkt am Kupfer des Au=DFenleiters durch die Aderisolierung wenn der Verlegende in Eile war, besoffen oder schwer kurzsichtig. Nicht nur einmal gesehen.

Wie gesagt, besser als ich das kenne... ich hab als 6-j=E4hriger gelernt, Stegleitung mit ungesch=FCtzten 50er-Drahtstiften an die Mauer zu tackern ohne die Aderisolierung zu besch=E4digen. W=FCrde ich heute auch nicht mehr machen.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

So ab 1964 wurde für Stegleitungen Stahlnadeln mit Kunsstoffkopf eingesetzt. Dieser Kunsstoffkopf hatten eine Kragen, so das die Stegleitung auch im ungünstigsten Fall nicht beschädigt werden konnte. Mußte die Stegleitung in eine andere Etage gelegt werden, wurde sie bis etwa über 30cm Bodenebene durch ein Staparohr geführt.

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Horst-D.Winzler

In =D6sterreich nie - da wurden Stegleitungen meiner Erfahrung nach entweder wie Rohre mit Gipspflastern befestigt oder eben mit blanken Drahtstiften. Stegleitung war auch nie sehr beliebt, recht h=E4ufig war sie eigentlich nur bei Altbaurenovierungen in den 1950ern und fr=FChen

60ern.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Hmmm,

was ich auch schon gesehen habe, daß mit einer Flex mit Steinscheibe ein schmaler tiefer Schlitz in die Wand geschnitten wurde und die Impu-Leitung dann -flach- hineingeschoben wurde, Gips drüber und gut. Ist das einklich zulässig??

Jorgen

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Lund-Nielsen, Jorgen

Auf die Idee w=E4re ich nie gekommen, aber spontan fiele mir absolut nichts ein, was dagegenspr=E4che.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Ragnar Bartuska schrieb:

Baustatik.

Gruß Dieter

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Dieter Wiedmann

Ragnar Bartuska schrieb:

Die zulässige Schlitztiefe, insbesondere horizontal.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Das kratzt fr=FChestens jemand, wenn grobe Risse auftauchen

*duckundrenn*

Im Ernst, in letzter Zeit hier live miterlebt: Bau um 1910, W=E4nde aus 50mm Gipsdielen, 30 bis zum Teil 40mm tief geschlitzt (gestemmt, nicht gefr=E4st), oft durchgekommen, und zwar waagrecht in der oberen Installationszone auf 5m L=E4nge. Passiert? Nix. Bau um 1960, 70mm Hohlziegel, direkt am Boden geschlitzt 40-50mm tief f=FCr Heizungsrohre. Passiert? Nix.

Meine Erfahrung: was der Statiker sagt, interessiert Handwerker in =D6sterreich nur, wenn einer akut auf der Baustelle anwesend ist und ihnen auf die Finger klopft. Im Altbau wird hier IMMER waagrecht geschlitzt, egal was das f=FCr eine windige Wand ist. Hauseinst=FCrze deswegen sind mir nicht bekannt (bei denen wird allerdings selten die Ursache =F6ffentlich bekanntgegeben, allzu h=E4ufig sind sie aber sowieso nicht).

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

Das kratzt frühestens jemand, wenn grobe Risse auftauchen

*duckundrenn*

Im Ernst, in letzter Zeit hier live miterlebt: Bau um 1910, Wände aus 50mm Gipsdielen, 30 bis zum Teil 40mm tief geschlitzt (gestemmt, nicht gefräst), oft durchgekommen, und zwar waagrecht in der oberen Installationszone auf 5m Länge. Passiert? Nix. Bau um 1960, 70mm Hohlziegel, direkt am Boden geschlitzt 40-50mm tief für Heizungsrohre. Passiert? Nix.

Meine Erfahrung: was der Statiker sagt, interessiert Handwerker in Österreich nur, wenn einer akut auf der Baustelle anwesend ist und ihnen auf die Finger klopft. Im Altbau wird hier IMMER waagrecht geschlitzt, egal was das für eine windige Wand ist. Hauseinstürze deswegen sind mir nicht bekannt (bei denen wird allerdings selten die Ursache öffentlich bekanntgegeben, allzu häufig sind sie aber sowieso nicht).

sg Ragnar

Solange es keine tragenden Wände sind, interessiert das keinen Statiker. Ausserdem wird ja die Wand wieder durch das Kabel, Gips und Putz stabilisiert;-)

Servus K.F.

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K.F.Siebert

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gnar Bartuska schrieb:

. Ausserdem wird

Ich hab schon von einer Baustelle geh=F6rt, wo bei eben solchen Gipsdielenw=E4nden der Statiker (der dummerweise wegen anderer Dinge anwesend war) im Viereck gesprungen ist und alles wegen "Einsturzgefahr" stillgelegt hat, weil der Elektriker neue ROhre in die 100 jahre alten Schlitze f=FCr Bergmannrohre gelegt hat.

In besagtem Bau aus den 50ern (aus meinem vorigen Posting) wurden sowohl beim Bau als auch bei der Renovierung auch die tragenden 45er- Hohlblocksteinw=E4nde flei=DFig waagrecht geschlitzt - Leitungen =FCber Boden bzw. Decke zu legen und in den W=E4nden nur senkrechte Stiche zu machen kam erst um 1960 auf.

sg Ragnar

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Ragnar Bartuska

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