Hallo,
in neu zu beziehenden Praxisräumen installierte ich eine Telefonanlage auf dem Fußboden liegend, der war eiskalt und ich sah mir deshalb den Heizkreisverteiler an.
Die Stellventile werden aus einer Abwzeigdose versorgt, in die aber neben den Ventillleitungen nur eine NYM3x1,5 und zwei JY(St)Y 2x2x0,6 hereingehen. Auf den Ventilen steht 230V / 4W drauf.
Nanu, da wird doch nicht einer....
Doch, er hat. Die beiden Telefonleitungen sind mittels Lüsterklemmen an die 230V führende NYM geklemmt und steuern dann die Ventile an. Zudem hat er auf den Neutralleiter zu den Thermostaten verzichtet, welchen diese zwecks "thermischer Rückführung" eigentlich gerne hätten (ist bei ner trägen FBH doch auch besser so, oder sehe ich das falsch?). Und die von mir vorgeschlagene Zeitschaltuhr zwecks zentraler, einheitlicher Absenkung geht so natürlich auch nicht (die Thermostate haben dazu eine weitere Klemmen, man kann so einfach durch Anlegen von 230V zentral alle Räume um 4K vermindern).
Also mal im Sicherungskasten nachgeschaut, er könnte ja seinen Pfusch abgemildert haben, indem er einen kleinen Steuersicherungsautomaten genommen hat - NEIN, 16A Typ "B", brav beschriftet mit "Heizkreisverteiler", direkt deneben der Aufkleber "geprüft nach VDE - e-Check" und die Werbung "XY Elektrotechnik, Fachbetrieb für Gebaäudetechnik". In der Hoffnung, noch irgendwas stromlimitierendes zu finden, habe ich die UV geöffnet und dabei noch die 5x1,5mm gefunden, die als Herdzuleitung deklariert ist und durch wärmegedämmte Wänder (Trockenbau) geführt wird, trotzdem mit 16A abgesichert ist. Und die 16mm² Ader der Zuleitung, die mit der flexiblen 10mm² Brücke gemeinsam unter einer Klemme des RCD verklemmt ist. Und die Sicherungsautomaten mit einem Gesamtnennstrom von 64A pro Außenleiter, die von jedem Kontakt des 40A RCD (ohne Vorsicherung an der 63A Zuleitung) gespeist werden. Und die lose liegende 3x1,5mm, die wohl irgendwo über war. Dass praktisch alle Einzelsteckdosen schief eingebaut sind, ist dann nur noch ein Schönheitsfehler, ebenso, dass er dem Arzt Leuchten empfohlen (und leider auch schon installiert) hat, die ein hässliches Blechgehäuse mit billigem Riffelraster und VVG haben und (für meine Ohren) nervig brummen - bzw. bei Rundsteuersignalen auch mit 310Hz "morsen".
Ach so, die Leitung für die Außenleuchte ist schon unter Spannung, aber nur abgeschnitten und baumelt an der Außenwand rum.
Bei der Schalterstellung war sich der Kollege auch unsicher, es findet sich eine ungefähre 50:50 Mischung von "aus = Wippe oben" und "aus = Wippe unten" bei den Ausschaltungen.
Einige unschöne Dinge, einige Dinge, die unzulässig sind, aber vor allem die
230V / 16A abgesicherte Telefonleitung schreit nach MECKER.Wie seid ihr schon mal bei sowas vorgegangen?
Einerseits kann das so nicht bleiben, andererseits will ich nicht als Querulant gelten, der den Einzug noch weiter verzögert. Eine Lösung wäre IMHO nur der EInsatz von Kleinspannung für die Thermostate und dann Relais. Der Einsatz von "dummen" Thermostaten (Bi-Metall) für FBH ist meiner Meinung nach unsinnig, ich hätte da lieber (auch sehr preiswert erhältliche) PWM-Regler genommen, die aber leider nicht zum Schalterprogramm passen. Wobei - Raumthermostat dirket über dem Lichtschalter an der Tür - ist doch sowieso kein optimaler Einbauort. (Da sind auch Privatwohnungen im Haus. Da könnte auch mal ein Dimmer rein.)