Im aktuellen Strommasten-Thread wurde erwaehnt, dass bei Freileitungen mit 3-Phasensystem in regelmaessigen Abstaenden ein Phasentausch durchgefuehrt wird. Ich frage ich mich nun warum? Kann mir hier jemand auf die Spruenge helfen?
Um ann=E4hernd gleichm=E4=DFige Belastung/Kompensation (zB Blindstr=F6me)= der Phasen zu erreichen. Wichtig auch wenn noch andere System am Mast h=E4nge= n wg.
"Ansgar Strickerschmidt" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@stri1.site...
3-Phasensystem in regelmaessigen Abstaenden ein
jemand auf die Spruenge helfen?
Vor Jahren hatte ich das schon mal angeschnitten, weil ich eine weitere und ganz erstaunliche Erklärung dafür gelesen hatte: Eine 50Hz-Leitung ist bei entsprechender Länge auch eine Antenne. Und mit diesem Phasentausch will man die Antenne "schlecht" machen, damit die nicht so viel Energie in den Weltraum wegstrahlt.
Wie die anderen schon schrieben, wegen der gleichmäßigen Kapazität gegen Erde. Macht man es nicht, ist das Drehfeld am Ende der Leitung wegen der unterschiedlichen Phasenverschiebung der Einzelphasen nicht mehr rund, sondern leicht elliptisch.
Ich kann mich allerdings dunkel erinnern, dass der Effekt recht klein war.
"Alfred Gemsa" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Ergänzen möchte ich: Und wenn ich mir dann vergegenwärtige, dass die Energie tatsächlich gar nicht DURCH die Leitungen geht, sondern drumherum, so erscheint mir das nicht mehr total abwegig!
"Alfred Gemsa" schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@mid.individual.net...
Nenne es, wie Du willst. Es ist die Energie, die AUSSERHALB der eigentlichen Leitungsdrähte fließt. Und wenn die Leitung lang genug ist, in der Größenordnung der Wellenlänge, dann ist mir plausibel, dass die Energie teilweise die Leitung verlässt - eben so, wie die Energie von einer Antenne wegströmt.
Na ja, die Abstrahlung von Wellen würde man so vielleicht wirklich reduzieren können, vorausgesetzt man macht die Verdrehung nicht in regelmäßigen Abständen.
Allerdings ist die Frage, wie viel das praktisch ausmacht. Sicher nicht so viel, als das deswegen jemand die Mühe in Kauf nehmen würde, die Leitungen zu verdrehen.
Macht man aber. Und zwar genau zwei Stück auf der Leitung, jeweils nach einem Drittel. Und zwar schlicht und einfach, damit die Mit- und die Gegenimpedanzen der Leitung ziemlich gleich sind.
Die Verdrillung ist wirklich nur zur elektrischen Symmetrierung da. Aber das muß. (Induktionsspannungen in der Nähe von Hochspannungsleitungen werden übrigens gerne unterschätzt, deshalb
*immer* EuK *an der Arbeitsstelle*; Erden an den Enden reicht nicht. Da ist schon manch einer beim Basteln an der (abgeschalteten) MS-Freileitung vom Mast geflogen, weil auf der Hochspannungsleitung
100 m weiter und parallel eine Schalthandlung stattgefunden hat. Ähnlich "beliebt" sind Kabel wegen der kapazitiven Nachwirkung: Abends Kabel im abgeschalteten und geerdeten Zustand abgeklemmt, dann am nächsten Morgen an eine (isolierte) Seele angepackt, und die hatte inzwischen wieder ein paar kV angenommen.)
Was kostet es denn, die Leitungen zu verdrehen? Nach meiner Vermutung geht der Aufwand dafür im allgemeinen Kostenrauschen sowieso unter. Warum also sowas NICHT machen? Bei so minimalem Aufwand muss der Nutzen ja nicht umwerfend groß sein.
das kann man nicht getrennt betrachten. Eine Erhöhung der Symmetrie geht immer mit einer reduzierten elektromagnetischen Ankopplung an die Umgebung einher. Das ist das gleiche.
Die Motivation, das zu tun ist natürlich eine andere Sache. Die kommt natürlich nicht von der Abstrahlung. Das wäre auch grober Unfug, da weder die Einspeisung noch die Entnahme der Leistung mit passender Impedanz erfolgt. Das würde notwendigerweise eine direkt vom Leistungsfluss abhängige Betriebsspannung erfordern. Wenn die Strippen gar zu lang werden, muss halt HGÜ ran.
Ach, wirklich? Inwiefern hätte z. B. die Verdopplung der Kapazität zwischen zwei Außenleitern einen Einfluß auf die Ankopplung der Umgebung, und wie wirkt sie sich auf die Symmetrie aus?
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