Verluste bei 1000km Stromleitung

Hallo,

wie hoch sind die Verluste bei Stromtransport von ca. 1000km nach aktuellen und im Einsatz befindlichen Verfahren?

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Matthias Schmitt
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Also schrieb Matthias Schmitt:

Hm, das müsstest Du die EVUs wohl selber fragen... Ich habe nur so eine pauschale Zahl von ca. 10% Leitungsverlust vom Kraftwerk bis zum Kunden im Kopf...

Ansgar

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Ansgar Strickerschmidt

Ich würde schätzen: Leitungsverluste 1 %, Trafo-Verluste je Station auch etwa 1 %.

Die Verluste einer 750 kV-Leitung selbst sind jedenfalls erstaunlich gering, wenn man alleine den ohmschen Anteil betrachtet.

Schönen Gruß Martin

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Μartin Τrautmann

Am 04.10.10 15.02, schrieb ?artin ?rautmann:

Vielleicht. Wenn.

Und wenn man noch den induktiven und kapazitiven Anteil vernachlässigt, sind sie besonders gering?

Die längenbezogenen Verluste sind betriebspunktabhängig, s.

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Ein paar Anhaltspunkte findet man in

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übrigens innert Sekunden in einer beliebigen Suchmaschine.

Volker.

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Volker Staben

X-No-Archive: Yes

begin quoting, ?artin ?rautmann schrieb:

Die Verluste sind allerdings nur die eine Seite der Medaille - die Kosten ergeben sich hauptsächlich aus den Betriebs- und Kapitalkosten der Übertragungssysteme.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Staben schrieb:

Die verursachen jedenfalls keine Verluste. Aber wir könnten mal bei den Korona-Verlusten schauen?

Gibt es überhaupt Fälle, in denen solche Leitungen *nicht* annähernd im natürlichen Betrieb verwendet werden?

Übrigens ist es schon sinnvoll, *nur* auf die ohmschen Verluste zu sehen, weil dieses ganze AC-Geraffel so langsam ins Aussterben kommt: HGÜ nutzt Leitungen einfach besser aus. (Ok, da fallen dann noch die Umrichter-Verluste an, aber die kann man gegen die vermiedenen Trafo-Verluste teilweise gegenrechnen.)

Derartige Hinweise sind ziemlich hyperfluid und nervig.

Hint: Wer es weiß, braucht die Suchmaschine nicht, und wer nicht, kann die Ergebnisse nicht bewerten. Gruß in den Elfenbeinturm.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Es erscheint mir aber zu spekulativ, dass der Fragesteller das wissen wollte. Sonst hätte er wohl eher nach einer Rechtfertigung der Durchleitungsgebühren gefragt - und das vielleicht eher in einer betriebswirtschaftlichen Gruppe als in der Elektrotechnik.

Schönen Gruß Martin

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Μartin Τrautmann

"?artin ?rautmann" schrieb

Oder einfach übersehen hat, das die Erstellungskosten eine grössere Rolle spielen könnten als die Verluste.

Ich bin auch davon ausgegangen, das die Verluste weit grösser sind als die Kosten für den Bau un Unterhalt. Stimmt wohl so nicht ...

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Matthias Schmitt

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Oh, schick, dann rechne doch mal mit deinen Kenntnissen und einem Betriebspunkt deiner Wahl kurz mal die Verluste genauer aus, da dir meine Abschätzung ja wohl nicht genau genug erschien.

Schönen Gruß Martin

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Μartin Τrautmann

Am 04.10.10 15.51, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Die Kompensationsleistung wird *ohne* Wirkleistungseinsatz gestellt? Wär mir jetzt neu.

Gern.

Ich denke, die Leitung wird es sich bereits heute nicht unbedingt aussuchen können, in welchem Betriebspunkt sie betrieben wird. Und zukünftig wohl eher noch weniger.

Bislang setzt sich HGÜ eher bei langen Distanzen durch. Der größte Teil des kommenden Netzausbaus dürfte Strecken unter

1000km Länge betreffen. Klar: für Hochleistungs-point-to-point-Verbindungen wird man sicher HGÜ auch für kürzere Distanzen einsetzen. Und der break-even-Punkt zu AC wird sich wie in der Vergangenheit weiter in Richtung kürzerer Strecken verschieben. Aber der weitaus größte Anteil der gesamten Netzdistanzen dürfte auf Sicht AC ausmachen.

Aber er könnte die Suchergebnisse lesen und fragen "dort habe ich das und das gelesen - ich verstehe genau diesen oder jenen Punkt nicht: kann mir bitte mal jemand das erklären?". Das wäre ja ok. Aber sich weigern, zu suchen und zu lesen? Gruß aus dem Elfenbeinturm: Lesen hilft. Auch außerhalb des Elfenbeinturms.

V.

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Volker Staben

Naja, gehe einfach mal davon aus, dass über eine 380 kV-Leitung vielleicht 600 MW * 24 Stunden/Tag * 365 Tage/Jahr * 10 Jahre Lebensdauer gehen. Das sind etwa 50 TWh. Nehmen wir für die mal einen Wert von 0.10 EUR/kWh an, dann sind das 5 Milliarden Euro.

Was kostet der Kilometer Freileitung?

Irgendwo stand was von einer Nutzungsdauer von 80 Jahren, wobei die Seile wohl alle 40 Jahre auszutauschen wären.

Für eine 3000 MW-Leitung fand ich einen Preis von 800 000 EUR/km. Bei vielleicht 500 000 EUR/km im obigen Beispiel wären das 500 Millionen EUR an einmaligen Investitionen - also schon 10 % des Energiewertes. Rechnet man das aber großzügig um auf 80 statt 10 Jahre, dann liegt das auch in etwa in der 1%-Größenordnung.

Für sonstige Betriebskosten fand ich 3000 EUR je Kilometer und Jahr - also vielleicht auch nochmal ein Prozent.

Schönen Gruß Martin

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Μartin Τrautmann

Volker Staben schrieb:

Hallo,

für Erd- oder Seekabel ist HGÜ auch bei wesentlich kürzeren Distanzen als 1000 km wirtschaftlich, bei Freileitungen sieht es anders aus.

Bye

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Uwe Hercksen

Moin Uwe,

Am 04.10.10 17.26, schrieb Uwe Hercksen:

Yepp. Sagte ich oben.

Volker.

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Volker Staben

Am 04.10.2010 15:51, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Ja, abhängig von ihrer Position im Netz in beide Richtungen. Im schwach belasteten Teil werden mit schöner Regelmässigkeit, besonders in Schwachlastzeiten Leitungen mit gerade mal 20-100MW Wirkleistung weit unternatürlich betrieben und stehen nur noch als Blind- leistungsschleudern herum. Kann das kompensiert werden, bleiben die Leitungen in Betrieb, wenn nicht, werden ausgewählte Strippen ausgeschaltet. Anders dagegen im stark belasteten Teil. Da wünscht man sich manchmal so 'ne kleine Kondensatorbank, da manche Leitungen mit ca. 1000MW weit übernatürlich betrieben werden und es schwierig wird, noch ein paar Blinde für den Knoten aufzutreiben.

Je nachdem, welcher Teil des Gesamtsystems nun stark oder schwach belastet ist und wo welche Kompensationsmöglichkeiten stehen, hat man bei der Spannungshaltung gute oder schlechte Karten ;-)

Es sind verschiedene Varianten im Gespräch, aber noch nicht einmal die Netzplaner wissen genau, was sich durchsetzen wird (baut man ein komplett neues DC-System, so wie IMHO Desertec das angedacht hat, oder nutzt man das bereits bestehende 750kV-AC-System, oder...).

Viele Grüße Jörg

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Joerg Bradel

Hallo Joerg,

Am 04.10.10 20.14, schrieb Joerg Bradel:

..aber wohl nur für neue Erweiterungen und Backbones, Offshore, Norwegen-Deutschland oder so? Desertec wäre ja wohl ohnehin ein ziemlich klarer Fall für HGÜ. Aber ab/unterhalb der 380kV-Ebene wird man das Netz wohl kaum plattmachen.

Möglicherweise wird diese Entscheidung auch lokal ganz unterschiedlich ausfallen.

Volker.

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Volker Staben

Am 04.10.2010 21:03, schrieb Volker Staben:

Hallo Volker,

Offshore läuft im Moment noch über 150kV AC. Es gibt aber Unter- suchungen, diese Anlagen auf See über AC zu verbinden (Cluster) und die (mehrseitigen) Netzanschlüsse via DC zu realisieren. Das hätte den Vorteil, die Lastflussrichtung via HGÜ zu steuern, ohne an Land teure Querregler einbauen zu müssen.

Ich hatte Ralf so verstanden, dass es um die Zukunft geht und er vielleicht auch auf dieses so genannte "Overlay-Netz" anspielt (wer auch immer sich diesen abstrusen Namen ausgedacht hat). Hier sind die Messen noch nicht gesungen.

Mit Sicherheit nicht. Schaut man sich die Infrastruktur innerhalb der entso-e an, kann sich der Techniker entspannt zurück lehnen, weil der Kaufmichel pfeift: "Wer soll das bezahlen..."

Viele Grüße Jörg

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Joerg Bradel

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Volker Staben schrieb:

1000 km sind aber für 380 kV schon verdammt weit, und 750 kV steht hier kaum rum. Für 1000 km würde ich ernsthaft an HGÜ denken.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Joerg Bradel schrieb:

Baltic Cable? Und das sind nur 250 km.

Daran dachte ich auch.

Ich nicht.

Das 380-kV-Netz ist doch ziemlich kleinteilig, an jedem Dorf ein Knoten. Gibt es da überhaupt durchgehende 1000-km-Strecken?

Seekabel gehen wegender wahnsinnig hohen Kapazitätsbeläge doch sowieso nur mit HGÜ pder relativ niedrigen Spannungen vernünftig, sonst kriegt man doch den Strom für den natürlichen Betrieb gar nicht zusammen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Am 04.10.2010 16:13, schrieb Volker Staben:

Was sollte bei HGÜ gegen Punkt zu mehr Punkt Auslegung sprechen?

Reply to
horst-d.winzler

Am 04.10.2010 21:03, schrieb Volker Staben:

Eben, 380_kV Leitungen sind inzwischen auch eine Frage der Akzeptanz der betroffenen Befölkerung.

Reply to
horst-d.winzler

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