Verluste bei 1000km Stromleitung

Am 05.10.10 04.29, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Na, dann können wir ja beruhigt in dieselbe schauen. Ist aber sicher kein Grund, bei Verlusten nur HGÜ zu betrachten. Die Verluste im AC-Bestand sind ja trotzdem noch da ;-) und auch so manche Netzerweiterung wird mit AC realisiert werden.

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Volker Staben
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HGÜ etwa 3 % pro 1000 km.

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Emil Naepflein

Das ändert sich:

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Emil Naepflein

Es ist die Frage ob das wirklich sinnvoll ist.

Warum verbindet man nicht zumindest zum Teil die Standorte der heutigen Großkraftwerke, insbesondere AKWs, mit HGÜ-Leitungen der GW-Klasse?

Somit entsteht ein Overlay-Netz, das in der Zukunft ein Teil des europäischen Supergrids werden kann. Damit wird das normale Verteilnetz nicht für die Durchleitung missbraucht, für die es eigentlich nicht konzipiert wurde. Das Verteilnetz kann dann wie bisher seine Aufgabe erfüllen. Und wenn die AKWs tatsächlich mal abgeschaltet werden sollten, findet der Strom immer noch seinen Weg.

Heute wird aus Gründen der Gewinnmaximierung nur am Netz herum repariert, ohne es wirklich zukunftsfähig zu machen. Dies dürfte auch daran liegen dass es noch kein einheitliches Netzgebiet gibt und jeder Netzbetreiber nur seine eigenen Interessen verfolgt.

Wie die Leistungsflüsse heute (2009) in den Netzen sind das kann man hier sehen:

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Wie sie voraussichtlich 2012 sein werden das sieht man hier:
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Emil Naepflein

Emil Naepflein schrieb:

Man verbindet es nicht, weil Neuleitungsbau in der Beliebtheitsskala gleich hinter Castor-Transporten kommt.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

Am 05.10.2010 09:12, schrieb Siegfried Schmidt:

Ist so nur teilwahr. Nicht Neuleitungsbau wird abgelehnt sondern Freileitungsbau.

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horst-d.winzler

Hallo, Siegfried,

Du meintest am 05.10.10:

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Beschwerden über 80 Meter hohe Masten, Beschwerden über mögliche Gesundheitsschäden ("Strahlung !!!!!hundertzwölf") - irrational. Aber leider nicht wegzudiskutieren.

Viele Gruesse! Helmut

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Helmut Hullen

"Emil Naepflein" schrieb

HGÜ ist aber eher seeehr modern - wie ist es denn bei der alten Technik?

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Brad Alge

Am 05.10.2010 12:22, schrieb Brad Alge:

weiter oben hatte ich einen Link mit einem exemplarisch durchgerechneten Beispiel gepostet.

Falls Du nicht selber rechnen möchtest: die Verluste sind arbeitspunktabhängig, bei einem typ. Arbeitsverlustfaktor von 0,3 liegen die Gesamtverluste einer 380kV-Freileitung bei etwa

0,3% pro 100 km.

Volker.

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Volker Staben

Am 05.10.2010 12:22, schrieb Brad Alge:

HGÜ vs. AC hat nichts mit "modern" oder "alt" zu tun, sondern mit Anforderungen, Eigenschaften und Kosten...

Volker.

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Volker Staben

H. L. Mencken: For every problem, there is one solution which is simple, neat and wrong.

Ein Fingerschnipser und die Leitung steht?

Ich bin ziemlich sicher, dass genau darüber derzeit intensiv nachgedacht wird. Nur weil wir nicht mitarbeiten, sollten wir nicht annehmen, dass diese Arbeit nicht getan wird.

Aber so einfach scheint es wohl nicht zu sein: Platzbedarf einer HGÜ-Konverterstation für einige GW: 20 Fußballfelder, Investitionen für 600km Freileitung: ca. 1 Mrd. Euro. Auch die HGÜ-Backbones wird man mit N-1-Redundanz planen wollen und sie brauchen ein tragfähiges unterlagertes 380kV-Netz, incl. Anbindung an dieses. Wie sieht die Finanzierung aus? Welche regulatorischen Fragen sind - auch und gerade international - zu klären? Wie sieht die Eigentümerstruktur aus? Wie ist die Akzeptanz in der Bevölkerung? Wer protestieren will, findet schon etwas - und wenn es eine HGÜ-Erdleitung ist.

Die Politik macht es sich einfach. Brüderle sagt "Wir wollen den Umstieg, wir wollen ihn schnell, mit der neuesten Technologie und auf wirtschaftliche Weise." Das ist die Quadratur des Kreises im Nanosekundentakt. Wie, bitteschön, brechen wir das nun auf konkrete Planungen herunter? Da wird es auch manchem Politiker erst allmählich dämmern, was da noch zu tun ist. Zum Glück gibt es da immer noch die Fachleute, die alles ordentlich einstielen, s. SDLWindV.

Nicht zuletzt: wo genau brauchen wir diese Übertragunsstrecken? Wo werden welche Speicher stehen - für eine komplett C-freie Energieversorgung müssten wir je nach Reichweite

25TWh bis 100TWh speichern - ohne E-Mobility gerechnet natürlich. In DE gibt es AFAIR 33 Pumpspeicherkraftwerke mit ca. 40GWh Kapazität. Es fehlen also überschlägig zwischen 592 und 2467 Pumpspeicherkraftwerke oder deren Äquivalent. Wo? Wie? Zu welchen Kosten?

Angesichts solcher Dimensionen sollte es sich unsere Volkswirtschaft IMHO *ziemlich* gut überlegen, was sie da tut. Schließlich bezahlen wir alles, was geschieht, mit Arbeitspreisen und Steuern.

Nochmal gaaanz langsam und zum Mitbuchstabieren:

*alles*.

Volker.

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Volker Staben

...also kein Unterschied zur HG=DC. Bleibt noch die Frage, ob es Unterschiede zwischen AC-Freileitung und AC-Erdkabel gibt. Gibt es in D eigentlich l=E4ngere AC-Erdkabel ausserhalb von St=E4dten? Gruss Harald

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Harald Wilhelms

Harald Wilhelms schrieb:

Hallo,

natürlich gibt es dazwischen Unterschiede. Das Erdkabel für Wechselstrom hat einen wesentlich höheren Kapazitätsbelag als die Freileitung, daher gibt es bei den längeren Erdkabeln Probleme mit dem dadurch verursachten Blindstrom. Wird es zu lang, dann kann es nur noch Blindstrom aber keinen Wirkstrom mehr transportieren und ist somit nutzlos.

Bye

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Uwe Hercksen

MOin,

Am 05.10.2010 13:16, schrieb Harald Wilhelms:

Naja - es gibt auch bei den Verlusten schon noch gewisse Unterschiede...

Die habe ich nur gemeinerweise als kleines Ratespielchen in den Zahlen versteckt, die ich der Literatur entnommen habe. Hint: bei welchen typischen Arbeitsverlustfaktoren werden die verschiedenen Leitungen wohl eingesetzt? Wie sieht die typische Abhängigkeit der Verluste von der Leistung aus? Welchen Arbeitsverlustfaktor hat E. N. in seinen 3% pro 1000km zu Grunde gelegt?

Neben den geringeren Verlusten bei Arbeitsverlustfaktor eins ist vor allem das günstigere Blindleistungsübertragungsverhalten von HGÜ-Strecken ein schlagkräftiges Argument - insbesondere, wenn man den Angaben in der Literatur glaubt, dass nämlich die dominierende Anzahl von Blackouts heute Spannungsblackouts sind. Mit HGÜ kann dann die Spannungsregelung bedeutend mehr Spielraum erhalten.

Volker.

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Volker Staben

Die Stromkonzerne haben in den letzten Jahren jährlich mehr als 20 Mrd ¤ als Netzduchleitungskosten kassiert. Das Geld ist da, allerdings fehlt der Wille zu investieren solange kein wirklicher zwang da ist. Denn das geht auf den Gewinn.

Wir haben doch ein 380 kV Netz das von den Kraftwerken ausgeht. Deshalb ja der Vorschlag zumindest die größten Kraftwerkstandorte miteinander zu verbinden. Wenn man sich den Lastfluss so betrachtet dann ist der praktisch zu jeder Zeit von Norden nach Süden, selbst wenn kein Wind weht. Dies liegt auch daran, dass sehr viel nach Frankreich, Schweiz und Österreich exportiert wird.

Das Geld ist da. 1 Mrd sind Peanuts für die Netzbetreiber.

Ich denke man könnte eine HGÜ Erdleitung auch auf den bisher genutzten Trassen mit verlegen.

Die Netzbetreiber wissen genau wie der Lastfluss ist und können deshalb schon sehr gut einschätzen wo die Leitungen gebraucht werden.

Du denkst schon zu weit. Man fängt erstmal mit wenigen Leitungen an die den heutigen Lastfluss in Ordnung bringen. Der Aufbau eines solchen Netzes ist ein Prozess der über viele Jahre geht.

In DE gibt es AFAIR 33

Du rechnest mit viel zu viel Speicherkapazität. Niemand will D autark mit regenerativer Energie betreiben, sondern in einem europäischen Verbundnetz das das unterschiedliche Angebot je nach Tages- udn Jahreszeit weitgehend ausgleichen kann.

Man bekommt aber auch einen Gegenwert. Infrastrukturmaßnahmen erscheinen am Anfang immer als zu teuer. Der Langfristige Nutzen überwiegt aber dann in den meisten Fällen doch.

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Emil Naepflein

Am 05.10.2010 13:42, schrieb Uwe Hercksen:

Kabel sind kapazitiv, Freileitungen induktiv. Also kommt es auf die richtige Mischung an. ;-)

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horst-d.winzler

Am 05.10.2010 14:35, schrieb Emil Naepflein:

Na, darüber denken wir vielleicht nochmal nach. Und vielleicht nicht ganz so holzschnittartig.

Nun lass doch die, die die Aufgabe haben, zu planen, mal planen. Die jetzigen Kraftwerksstandorte zu verbinden, löst das Problem jedenfalls nicht.

Für eine einzige HGÜ-Trasse. Wie viele werden wir brauchen? Hinzu kommt der Ausbau gemäß dena-Netzstudie 1, der in der Pipeline ist. Allein Amprion plant 800km Leitung zu Kosten, die ca. 3 Mrd. Euro ausmachen. das sind keine Peanuts.

Ein Unternehmen, das verantwortungsvoll mit den Geldern seiner Kunden umgeht, knallt das nicht im Hauruckverfahren raus.

Na, das ist ja mal ein Kompliment ;-)

Genau. Und den Beginn dieses Prozesses sehen wir jetzt. So what?

Ich kenne Szenarien von AFAIR nicht ganz namenlosen Autoren, die von einer Speicherreichweite von 80 Tagen(!) ausgehen. Das ist natürlich fahrlässiger Unsinn - aber es zeigt das Spektrum der Interessen auf. Auch solche Dinge werden bejubelt und beklatscht, wenn man sie toll findet. Oder die Person toll findet. Oder die Farbe der Partei.

Das verklicker mal den Stuttgartern...

Das Problem ist, dass die meisten Menschen (besonders aus der nichtfachlichen Öffentlichkeit) genau die Infastrukturmaßnahmen, die sie befürworten, als kostenmäßig vertretbar empfinden, diejenigen Infastrukturmaßnahmen, die sie ablehnen, jedoch als zu teuer empfinden. Da muss es einen gesellschaftlichen Konsens auf möglichst objektiver Ebene geben. Dieses Fingerhakeln kann man doch im Moment ganz gut beobachten.

Nett wäre auch, wenn sich der Gegenwert innerhalb überschaubarer Zeiträume mit überschaubarer Irrtumswahrscheinlichkeit einstellen täte.

Volker.

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Volker Staben

Am 05.10.2010 04:29, schrieb Ralf . K u s m i e r z:

Ist DC mit 450kV zwischen Lübeck und Kruseberg (SE). Meinst Du Baltic 1? Wird in der Ostsee gebaut und geht bei Rostock an Land.

Naja, an jedem Dorf ist doch etwas optimistisch ;-). Da kommen teilweise schon recht ordentliche Längen zusammen. Aber 1000km? Nein. Bei 270km kommt man an die Grenze der mit normalen technischen Mitteln möglichen Beherrschbarkeit. Alles andere erfordert Sonderlösungen, z.B. Aus-Kommando-Übertragung an _beide_ LS, oder aufwendige Kompensierung mit bestimmten Schaltzuständen und

-reihenfolgen beim Aus- oder Einschalten sowie Änderung des Schutz- konzeptes.

Der Kompensationsaufwand, der bei AC-Seekabeln betrieben wird, ist immens.

Viele Grüße Jörg

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Joerg Bradel

=?UTF-8?Q?=CE=9Cartin?= =?UTF-8?Q?_=CE=A4rautmann?= wrote in news: snipped-for-privacy@ID-685.user.individual.de:

Bitte was?

Ein Trafo hat wesentlich grössere Verluste.

Staunen kann man über vieles.

>
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....

Ok, werde konkret. Wie hoch sind sie?

Ich habe hier nur sehr einfaches Werbematerial für Blockheizkraftwerke, die von 100 % Primärenergie ausgehen, 58 % Umwandlungsverluste im Kraftwerk, 2 % Übertragungsverluste, 40 % kommen zur Nutzung im Haushalt an.

Selbst wenn man die Relationen hochzoomt und im Kraftwerk von 100 % und Übertragungsverluste dann von knapp 4 % ausgeht so können Trafo-Verluste nicht so enorm sein.

Sie haben ja sogar schon Ihren Namen verloren. Wie soll man da glauben, dass Sie nicht auch jegliches Faktenwissen vermissen lassen? Wenn es nur zu billiger Polemik reicht, dann machen Sie sich gänzlich unglaubwürdig.

Verwunderten Gruß, Martin

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Μartin Τrautmann

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