Phasentausch bei Freileitungen

wenn Du mir verrätst, wie man die Kapazität zwischen zwei Außenleitern verdoppelt, ohne alle möglichen anderen Parameter gleich mit zu ändern, versuche ich die Frage zu beantworten.

Wenn ich eine geometrische Symmetrie in die Anordnung Einbringe, unterbinde ich die Multipolordnungen mit der gleichen Symmetrie. Wenn ich auf diese Weise die untersten ein oder zwei Strahlungsordnungen entsorgt habe, reduziert sich die Energie im Feld deutlich und damit auch der Induktivitätsbelag der Leitung. Z.B. bei der Anordnung

A B B A

respektive

R S T T S R

für Drehstrom. Beide haben kein Dipolmoment.

Man könnte natürlich aus der Anordnung

R S T

die Anordnung

S R T

machen. Dabei verdoppelt sich tatsächlich die Kapazität zwischen R und T. Aber es erhöht sich natürlich auch die Symmetrie, da jetzt alle Phasen gleichberechtigt sind und die Anordnung kein Dipolmoment mehr hat, solange die Ströme gleich sind. War das gemeint?

Marcel

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Marcel Müller
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X-No-Archive: Yes

begin quoting, Marcel Müller schrieb:

Kapazität dazwischenklemmen.

Irrelevant.

Nein. Schau Dir mal das Kapitel "Symmetrische Komponenten" an.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf . K u s m i e r z

Moin,

Christoph Müller schrub:

ISt einfach umständlich, die Kabel zu verdrehen. Hast du mal ein Twisted-Pair-Kabel in Eigenbau aus einzeladern herzustellen versucht? Ganz schön umständlich:-)

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm schrieb:

Das ist deswegen nicht umständlich, weil die Länge einer Seiltrommel typischerweise der Schlaglänge ist.

Siegfried

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Siegfried Schmidt

... die Antenne wird aber nicht schlechter durch das Tauschen der Phasen, es gibt viele Antennenformen bei denen die Leiter gekreuzt und in der Lage getauscht werden.

mfG Leo

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Leo Baumann

... genau dieses und nichts anderes ... mfG Leo

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Leo Baumann

Zwei Litzen parallel, ein Ende des Paares in den Schraubstock, das andere Ende in den Akkuschrauber, frrrrrrrrrr...schon ist ein Paar fertig.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Roland Damm schrieb:

Über Twisted-Pair kriegt man aber meines Wissens Wechselstrom besser drüber als über ein normales Kabel. Verdreht man die Leitungen, dürfte das auf einen ähnlichen Effekt wie Twisted-Pair rauslaufen. Nur mit dem Unterschied, dass man eben mit sehr viel niedrigeren Frequenzen als in Ethernetkabeln zu tun hat. Entsprechend größer kann dann auch der Schlagabstand sein.
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Christoph Müller

Mal sehr vereinfacht dargestellt :Verdrillung von HochspannungsFreileitungen : Ist nur bei gr=F6=DFeren L=E4ngen =FCblich, Hauptzweck Symmetrierung der Kapazit=E4ten gegen Erde. Die 110 kV Netze werden meist noch ohne starre Erdung betrieben, sind also im Sternpunkt eines oder mehrerer Trafos =FCber verstellbare Induktivit=E4tern geerdet, Stichwort : Petersenspule/ Erdschlu=DFkompensation. Die kapazitiven Str=F6me Leiter/Erde der drei Leiter heben sich bei C-Symmetrie im st=F6rungsfreien Betrieb nahezu auf, der Sternpunkt f=FChrt also nur wenig Spannung gegen Erde. Beim Erdschlu=DF eines Au=DFenleiters steigt die Spannung (gegen Erde) der beiden anderen auf die verkettete, die des Sternpunkts also auf die Sternspannung (verkettete durch Wurzel aus drei) Diese Spannungen treibt einen entsprechende (kapazitiven) Str=F6me durch den Fehlerpunkt, Phasenlage der fiktiven Spannung hierf=FCr Resultierende der beiden gesunden Phassen, 60Grad gegen jede. Die gleiche Spannung steht an der Spule an und treibt den entsprechenden aber induktiven Strom durch dieselbe - beide Str=F6me heben sich bei richtiger Einstellung der Spulen auf, durch die Fehlerstelle flie=DFt nur noch ein Reststrom, vorwiegend Wirkstrom aus den Verlusten der Spulen und Umspanner. Ein Lichtbogen-Fehler w=FCrde wahrscheinlich verl=F6schen (und tut das meist auch) - nach einer Gewitter=FCberspannung ist das Netz h=E4ufig wieder "sauber". Wenn nicht, kann man das Netz sogar eine gewisse Zeit mit Erdschlu=DF betreiben, =FCberbeansprucht dabei aber Isolationen, speziell von Kabeln, also sucht man im Betrieb die Fehlerstelle. Bei unsymmetrischen Kapazit=E4ten stimmt das nicht mehr, es fl=F6sse st=E4ndig ein Ausgleichsstrom durch die Spule. Ab einer gewissen Gr=F6=DFe dieses Stromes wird Erdschlu=DF gemeldet - und gesucht. Drum sorgt man daf=FCr, da=DF die Erdkapazit=E4ten gleich sind. Bei kurzen Leitungen heben sich die Unterschiede meist allein durch den unterschiedlichen Aufbau der verschiedenen im Netz zusammengschalteten Leitungen hinreichend auf. Erdkabel haben =FCbrigens so hohe Kapazit=E4ten , da=DF man Netze mit h=F6herem Kabelanteil nicht so betreiben kann, auch gibt es beim Kabel ja keine von allein verl=F6schenden Lichtb=F6gen... (F=FCr die Theoretiker unter den Mitlesern: Stimmt immer nur f=FCr Grundwelle 50 Hz, Oberwellen sind Netzverschmutzung und b=E4b=E4...Phsenanschnitt usw. ist pfui..., drum...) htm

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schneider.unsen

Danke für die detaillierten Erklärungen.

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Christoph Müller

Moin,

Ralph A. Schmid, dk5ras schrub:

Und nach dem Ausspannen wickelt sich das von selbst wieder ab oder verknotet sich zu einem Knäul.

CU Rollo

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Roland Damm

Schön. Davon machst Du jetzt vier 500-m-Stränge mit unterschiedlichen Schlaglängen, umwickelst die vier Paare mit Metallfolie, zwirbelst sie nochmal zum Sternvierer und steckst sie in einen Mantel. Ich fürchte aber, der kommerzielle Ankauf von CAT-7 ist deutlich günstiger.

vG

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Volker Gringmuth

Roland Damm schrieb:

Dann hast du was falsch gemacht. Auf diese Weise habe ich schon meterlange Verseilungen (> 10m) mit mehreren Litzen realisiert.

Tip: Vor dem Lösen der Spannung nach dem Wirbeln einmal mit dem Heissluftfön entlang des neuen Kabels entlang blasen. Mit Gefühl!

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Paulchen Panther

Nein, das geht wunderprächtig, wird hier bei uns in der Firma für paar Spezialsachen seit zwanzig Jahren so gemacht.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

Darum geht es doch gar nicht; es sollte nur aufzeigen, daß saubere Verdrillung auch home-made machbar ist.

-ras

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Ralph A. Schmid, dk5ras

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