Praktikable und günstige LED-Raumbeleuchtung selbst bauen

Moin,

ich möchte unser Schlaf- und Badezimmer mit LED-Technik beleuchten. Eigentlich hatte ich mit entsprechenden Deckeneinbaustrahlern und 3x1 Watt warmweiß Leuchtmitteln geliebäugelt, aber irgendwie sind die doch recht teuer und machen wenig Lumen. Damit es nicht zu teuer wird, hatte ich pro Raum an ca. 4 Stück gedacht, und das wäre nicht hell genug, oder? Ich habe die Dinger allerdings noch nie in echt gesehen und keine richtige Vorstellung.

Die Decke ist aus Holz, 19mm stark, und darüber ist der Dachboden. Also überhaupt kein Problem, von oben alles zu verdrahten und ggf. massenweise Löcher zu bohren. Spät soll dann von oben evtl. noch ein Fußbodenaufbau von ca. 5 cm drauf.

Hat hier jemand vielleicht ein paar praktikable Tipps oder das vielleicht sogar selbst schon gemacht oder gesehen, sich eine LED-Raumbeleuchtung selbst zu bauen? Welche LEDs sollte man nehmen und wo kaufen und wie befestigt man sie?

Natürlich soll das Licht schon angenehm sein, also irgendwie auch warmweiß, würde ich sagen.

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Moritz Franckenstein
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Das haben schon viele gewollt und leider oft Lehrgeld bezahlt.

Du dachtest, mit 12W könne man einen Raum beleuchten? Noch dazu mit Downlights, eine der ineffizientesten Beleuchtungsarten (mal vorausgesetzt, da ist kein Boden mit 90% Reflexiosngrad drin)? Für gute LED rechne mal mit etwa 4mal mehr Lumen pro Watt im Vergleich zu

12V-Halogenlampen mit IRC Technik. Und 48W sollten da allemal für ein gutes, helles Orientierungslicht sorgen, aber da würde ich nicht von Raumbeleuchtung sprechen. Wenn man einen Raum mit einer mittig hängenden 60W Glühlampe hell genug bekommt, dann muss man unter normalen Bedingungen für Downlight-Beleuchtung mal locker das 3-4 fache rechnen.

Wenn da nicht noch das Problem wäre, das viele LED-Hersteller die Dinger zwecks Angabe irrsinnig hoher Candela oder Lux Zahlen als engstrahlende Spots konstruieren. Vier LED Lampen? Das bedeutet dann oft eben vier lustige helle Flecken auf dem Boden.

Ja:

Warten. Preise fallen, Lichtausbeute und Farbwiedergabe steigen. Ich habe LED Lampen von Megaman gesehen, die machen wirklich viel Licht. Allerdings nicht aus mehreren (oder wie bei Baumarkt-Qualität: unzähligen!) Einzel-LED zusammen gelötet, sondern mit einer einzigen Hochleistungs-LED (8W Aufnahme) drin UND (ganz wichtig!) einer vernünftigen Hitzeableitung. Da stimmt auch die Empfehlung, zum Beispiel eine 35W MR16 Lampe gegen eine

8W LED auszutauschen. Beim Preis wird einem aber schwummerig!

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Carsten Kreft

Am Tue, 21 Sep 2010 18:29:35 +0200 schrieb Moritz Franckenstein:

Ich habe mir eine Beleuchtung für's Bad mit LED Flexstreifen gebaut. Verwendet habe ich

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4 m an die Wände geklebt. Mein Bad hat allerdings nur ca. 4 m², für ein größeren Raum bräuchte man wohl mehr. Ich finde das Licht angenehm und auch ausreichend hell.

Im Flur habe ich in der Deckenleuchte eine "LED-Birne" ausprobiert.

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kann wirklich mit einer 60 W Glühlampe mithalten, der Preis ist allerdings eher ein Schocker.

Noch ein paar allgemeine Tipps:

-für die Raumbeleuchtung eignen sich am besten LEDs mit einem großen Abstrahlwinkel (ca. 120°)

-Hochleistungs-LEDs werden heiß und müssen unbedingt gekühlt werden, deshalb bevorzuge ich Lösungen mit vielen kleinen LEDs. Die Lebensdauer von den Hochleistungs-LEDs ist auch nicht so hoch, wie bei den kleinen und hängt wesentlich von der Kühlung ab.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

Moritz Franckenstein schrieb am 21.09.2010 18:29:

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Die Beleuchtung existiert nun schon seit fast 5 Jahren. Ist komplett mit 307 SMD-LEDs mit 120Grad Abstrahlwinkel realisiert, reicht zum Duschen, Zähne putzen und Zeitung lesen auf dem Klo :-)

Die elektrische Leistung an den LEDs beträgt ca. 21 Watt, heute würde ich urteilen, es könnte etwas heller sein, man wird auch nicht jünger und das Augenlicht...

Ich habe mal eine Dokumentation über den Bau angefangen, ist leider noch nicht abgeschlossen. Wenn Interesse besteht kann ich sie Dir schicken, PN an mich, Mailadresse ist gültig.

Ich habe übrigens kein einziges Loch in die Decke gebohrt :-)

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Reinhard Richter

Stimmt aber nur in soweit, dass bei den "kleinen" die Wärme besser verteilt werden kann. Der Wirkungsgrad der kleinen LED ist nämlich nicht besser als der der großen. Beim Kauf fertiger Leuchtmittel würde ich da eher auf Hochleistungs-LED achten, denn das, was man so aus vielen einzelnen LED kaufen kann, hat meistens nicht die Leistung, die man erwartet.

Gruß

Manuel

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Manuel Reimer

Lennart Blume wrote, on 22.09.2010 00:45:

Vielen Dank für die Links, sehr interessant.

Wo hast du die Streifen denn an die Wand geklebt? Einmal umlaufend? Oder mehrere Reihen? Ganz oben in der Ecke?

Inzwischen habe ich ein LED-Forum gefunden und dort auch schon einige Bilder gepostet bzw. interessante Antworten bekommen:

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Moritz Franckenstein

Reinhard Richter wrote, on 22.09.2010 09:35:

Wahnsinn! Wie lange hast du daran gearbeitet?

Gerne, immer her damit, meine Mailadresse ist auch gültig :)

Genau so kann ich es allerdings wegen der Holzbalkendecke nicht machen...

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Moritz Franckenstein

Moritz Franckenstein schrieb am 22.09.2010 11:30:

Von der Planung bis zur Fertigstellung ca. 2 Monate, natürlich nicht durchgehend :-)

OK, schicke ich Dir nachher.

Ja, wenn die Decke so bleiben soll/muß, geht das nicht. Ansonsten Paneele drunter ziehen, siehe Doku (demnächst).

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Reinhard Richter

Am Wed, 22 Sep 2010 11:27:54 +0200 schrieb Moritz Franckenstein:

Einmal umlaufend an der oberen Fliesenkante, was bei mir einer Höhe von 1,80 m entspricht, Deckenhöhe übrigens ca. 3 m. Natürlich mit Unterbrechungen passend zur Einrichtung. Die Flexstreifen haben Schnittmarkierungen, man sie also passend zuschneiden.

Ja, interessante Anregungen. Vielleicht baue ich auch irgendwann meine Küche um.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

Am Wed, 22 Sep 2010 10:30:19 +0200 schrieb Manuel Reimer:

Richtig, da reicht die natürliche Konvektion aus, um die Wärme abzuführen. Außerdem kann man das Licht besser auf der Fläche verteilen.

Bei Spots stimme ich Dir zu. Wenn man einen ganzen Raum ausleuchten will, kann man mit vielen kleinen LEDs das Licht besser verteilen.

Bei dem billigen Chinakram ist das meist der Fall.

Gruß Lennart

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Lennart Blume

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