Re: Blitzschutz in Steckdosenleisten

Hat jemand Erfahrung/Ahungung, ob so was klappt, oder ist selbst das

> wenige Geld zuviel für sowas?

Bei Blitzeinschlag (in der Nähe) können die Teile prinzipbedingt nur dann etwas bewirken, wenn die Methode Grobschutz-Mittelschutz-Feinschutz eingehalten wird. Was anderes ist der reine Überspannungschutz, der vor Transienten schützt, welche z.B. bei Ein-/Ausschalten großer nicht ohm'scher Verbraucher entstehen. Da können diese Steckdosen m. Überspannungsschutz tatsächlich etwas bewirken.

Manuel

Reply to
Manuel Reindorf
Loading thread data ...

Hallo Manuel!

Am 07.07.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@web.de):

Du weißt aber, was Grob- Mittel- Feinschutz bedeutet?

Je näher der Blitzeinschlag, um so gröber muss der Schutz sein.

So bringt ein Feinschutz durchaus mehr als ein Grobschutz, weil die Chance, dass ein Blitz in etwas Entfernung einschlägt durchaus größer ist wie ein direkter Einschlag.

Bedenke bitte: In elektrischen Leitungen bewirkt ein Blitzeinschlag in erster Linie als eine kurzzeitige Überspannung, die naturgemäß in der Amplitude mit der Entfernung um die Einschlagstelle abnimmt.

Also ist der Mindestschutz ein Feinschutz, dieser ist aber auch der wichtigste.

Ein Mittelschutz ohne Feinschutz bringt also auch nichts, wenn die Energie nicht ausreicht, diesen auszulösen, aber schon reicht, die elektronischen Geräte zu schädigen....

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

Reply to
Juergen Bors

Hallo, Leonhard,

Du (leoklein) meintest am 07.07.03:

Die haben keinen Blitzschutz. Die behaupten bestenfalls, gegen "atmosphärische Überspannungen" zu schützen.

Etwas vereinfacht: Blitzschutz ist außerhalb des Hauses. Zu Blitzschutz gehören Blitzableiter und dicke Leiter an der Hauswand.

Viele Grüße! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Ja.

Richtig, aber: Alles was dann näher als Entfernung x ist läßt deinen Feinschutz gnadenlos abrauchen und die Geräte dahinter gleich mit. Toller Schutz.

Richtig, aber: Alles was dann näher als Entfernung x ist läßt deinen Feinschutz gnadenlos abrauchen und die Geräte dahinter gleich mit. Toller Schutz.

Hab ich auch nie behauptet. Ich schrieb von Grob-/Mittel-/Feinschutz in Kombination

Manuel

Reply to
Manuel Reindorf

Hallo All!

Am 08.07.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@web.de):

Nun. Zwar haben wir viele, viele tausend Blitzeinschläge pro Jahr in Deutschland, aber interessanter Weise halten sich die Schäden doch in so kalkulierbaren Grenzen, dass man sich allgemein dagegen relativ günstig versichern kann.

Ah ja. Und du hast sicher auch mal durchkalkuliert, was ein fachgerecht installierter Grobschutz kostet? Normalerweise rechnet sich ein derartiger Schutz nicht in Einfamilienhäusern, dazu sind die Gerätschaften, die man versucht zu schützen nicht wertvoll genug. Ein Grobschutz gehört zudem vor den Hausanschlußkasten (halt außerhalb des Hauses...), was entsprechende Genehmigungen des EVU bedarf.

Letztendlich: Bei einem Direkteinschlag nützt der Grobschutz auch nicht viel, da reicht schon der elektromagnetische Puls um deine Elektronik ins Jenseits zu befördern.

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

Reply to
Juergen Bors

Hi,

Zuerst: Danke an alle!

wenn ich's richtig kapiert habe, dann sind diese Steckdosen also Feinstschutzmassnahmen, die eher gegen Überspannung filtern, wenn Mutter das Bügeleisen aussteckt... naja ok..

Dann will ich mich mal drauf verlassen, dass kein Blitz einschlägt. Eigentlich sind hier sowieso alle Stromkabel unterirdisch verlegt (Stadt), weshalb sich der Blitz schwertun wird reinzuschlagen.

Grüße leo

Reply to
Leonhard Klein

Hallo All!

Am 08.07.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@gmx.net):

Nein. Das Bügeleisen ist zudem rein ohmisch, da passiert das wenigste...

Nein, wenn relativ weit entfernt (Zwei Trafohäuschen weiter) in ein Haus ohne Grobschutz ein Blitz einschlägt, entsteht ein Elektromagnetischer Puls, der eine kurzzeitige Netzspannungserhöhung (=Überspannung) bewirkt. Da zwischen dieser Einschlagstelle und deinem Verbraucher nun eine gewisse Strecke Leitung liegt, wirkt deren Induktivität (in Zusammenarbeit mit den Wirkwiderständen) dämpfend auf diesen Spannungspuls, die Amplitude nimmt also mit steigender Entfernung von der Einschlagstelle ab. So entsteht eine leichte Überspannung im Netz, die die Überspannungspatronen ansprechen lassen und meist kurzschließen und zu einem Sicherungsfall führen sollen. Bei entsprechend gedämpften Spannungsspitzen funktioniert das auch, bei sehr schnell ansteigenden Spannungen, wie sie in Einschlagsnähe vorkommen, hat schon so viel Energie das elektronische Gerät erreicht, bevor der Schutz überhaupt ausgelöst hat, dass dieses zerstört wird.

Du siehst: Ein Überspannungsschutz ist immernoch besser als gar nichts, zumal leichte Überspannungen öfters vorkommen wie nahe Blitzeinschläge....

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

Reply to
Juergen Bors

Das hab ich in der Ursprungsfrage auch schon nicht verstanden: Reichen 9ns Schaltzeit nicht aus, um auch bei einem sehr plötzlichen Energiestoss(?) das Gerät dahinter (also z.B. einen Computer) zu schützen? Nach meiner Überlegung müsste eine Welle von 9ns von einem Hochfrequenzfilter doch gut abgefangen werden?

ok, klingt logisch

Grüße leo

Reply to
Leonhard Klein

Das hab ich in der Ursprungsfrage auch schon nicht verstanden: Reichen 9ns Schaltzeit nicht aus, um auch bei einem sehr plötzlichen Energiestoss(?) das Gerät dahinter (also z.B. einen Computer) zu schützen? Nach meiner Überlegung müsste eine Welle von 9ns von einem Hochfrequenzfilter doch gut abgefangen werden?

ok, klingt logisch

Grüße leo

Reply to
Leonhard Klein

Hallo Leo!

Am 09.07.2003 schriebst du ( snipped-for-privacy@gmx.net):

Nicht wirklich. Bei großen Spannungen nützt die Schmelzsicherung auch nicht mehr um den Stromkreis sicher zu trennen (Funke springt über die Trennstelle über) und die Überspannungspatronen brennen einfach gänzlich weg, so haben sie dann auch keine wirkliche Wirkung mehr.

Tja, so in dem Sinne arbeitet man ja auch zusätzlich im Feinschutz. Bedenke aber bitte: Du willst Spannungen im kV Bereich auf unter 230 V ziehen, und das mit Strömen im kA Bereich, da gibt jeder billige Kondensator schon beim Ansatz auf. Es geht also nur in gewissen Grenzen.

Mit freundlichen Gruessen

Juergen Bors

Reply to
Juergen Bors

- Es handelt sich ja nicht um einen 9ns Spike-Impuls, sondern eher um eine Treppenstufe. Die Frequenzanteile sind also GHz bis DC, leicht übertrieben ausgedrückt.

- Die Filter sind LC, d.h. sie vernichten keine Energie. Sie verflachen den Puls letztendlich nur, geben dadurch aber Überspannungssicherungen mehr Zeit.

- Ein VDR ist normalerweise innen am Filter eh angebracht, bei Schaltnetzgeräten so gut wie immer vorhanden.

Ich spekulier mal, dass viele Schäden durch Gleichtaktsignale hervorgerufen werden, also Spannung gegen Erde wird zu gross bis es irgendwo funkt.

Reply to
Rolf Bombach

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.