Spannungsbegrenzung - wie?

Hallo und guten Tag, ich betreibe eine 12 Volt-Kompressorkühlbox (ca. 5 A Leistungsaufnahme) außerhalb des Autos gelegentlich mit einem zum Netzteil umfunktionierten Ladegerät. Um die hohen Einschaltströme abzufangen, baute ich zwei 4,7 mF Kondensatoren ein. Zeitweise funktioniert das auch ganz prima. Immer öfter jedoch springt der Kompressor gar nicht an und die Errorleuchte an der Kühlbox blinkt. Ich vermute einfach mal, die Kühlbox toleriert die immerhin 18,2 Volt Ausgangsspannung (ohne Last) des Ladegerätes oft nicht - aber manchmal scheinbar doch.

Wie kann ich die Ausgangsspannung am Ladegerät für diesen Zweck auf - sagen wir mal - etwa 14 Volt begrenzen? Einfach einen Widerstand in Reihe schalten? Wenn ja, wie dimensionieren?

Gruß, Rainer

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Rainer Hesse
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Rainer Hesse schrieb:

Falls die Kompressorkühlbox von WAECO ist, dann hat sie einen Danfoß Kompressor drin (möglicherweise eh die einzige Firma die 12V Kältekompressoren erzeugt), der geht auch mit 24V (bis zu 30V). Die Elektronik unterscheidet aber 2 Spannungsbereiche, über einen Widerstand (intern) sind dann auch noch die Spannungschwellen programmierbar. Wenn es wirklich die 18V sind und du hier was ändern möchtest, dann könntest du den ändern. Das Datenblatt zum Kompressor (mit Elektronik) findest du bei Danfoß, bei Bedarf kann ich es dir auch mailen.

Du solltest aber mal die Spannung im Einschaltmoment überprüfen (ev. mit (Speicher)oszi). Ein Reihenwiderstand ist übrigens ganz schlecht, da hast du beim Einschalten den meisten Spannungsabfall und die Box geht sicher auf Unterspannung. Wenn die Spannung wirklich zu hoch ist (die Box glaubt dann, an einer schwachen 24V Batterie zu hängen), wäre eine Leistungs-Z-Diode parallel eine Möglichkeit, man kann die ev. auch mittels 2N3055 + Kühlkörper, Z-Diode und Spannungsteiler realisieren. Die Box braucht übrigens umso weniger Strom, je höher die Spannung ist.

Ich habe meine WAECO CCF018 (ca. 35W)auch schon an dem Netzteil einer thermoelektrischen ("Euroconverter" für CampingGaz oder WAECO-TE-Kühlbox, Schaltnetzteil, 65W) betrieben und es geht problemlos

- entgegen der Herstellerangabe (die natürlich ein teureres 100W Gerät auch für die kleine CCF018 verkaufen wollen). Am Zigarettenanzünder hatte ich Probleme, abgesehen davon, daß der bei meinem Auto mit der Zündung abgeschaltet wird, war der Spannungsabfall auf der Leitung so groß daß die Box bei stehendem Motor auf Unterspannung ging. Jetzt gibt es eine 12V Steckdose im Kofferraum und eine 5qmm Leitung zur Batterie.

Martin

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Martin Lenz

Ja, es ist eine CCF-18.

Mein Wald- und Wiesenmessgerät zeigt 11,0 Volt in diesem Moment an. Den Einschaltstrom hab ich, wie von Dieter Wiedmann geraten, auch mal versucht zu messen. Da mein Messgerät aber keinen Max-Speicher besitzt, konnte ich nur Zahlen zwischen 4,6 und 6,8 A erhaschen. Eine Stunde später schlugen die Einschaltversuche übrigens wiederholt fehl. Die Errorlampe blinkt und nach der Trennung vom Netz gibt's ein Klicken in der Kühlbox. Das ist schon merkwürdig: Mal geht's und mal nicht.

Ich denke schon, dass dort die Ursache liegt, es könnten natürlich auch die zu schwachen 2 Stück Kondensatoren mit je 4700 Mikrofarad sein. Bei Danfoss hab ich nichts für den verwendeten Kompressor BD35F gefunden. Wenn mir das Datenblatt für eine Anpassung weiterhilft, würde ich mich natürlich über eine Mail freuen.

Ein extra Schaltnetzteil wollte ich mir eben ersparen. Einerseits aus Kostengründen, andererseits steht das Teil - genauso wie das Ladegerät - überwiegend ungenutzt herum. Da wollte ich natürlich die Nützlichkeit des vorhandenen (Lade)Gerätes etwas erweitern :-)

Gruß, Rainer

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Rainer Hesse

Rainer Hesse schrieb:

Vielleicht ist die Spannung so grenzwertig, daß die Erwärmung des Ladegerätes auf interne Widerstände Einfluß hat, oder die Tatsache, daß die Box jetzt kalt ist (erhöhter Druckunterschied) erhöht die Stromaufnahme. Die 11V deuten eher auf Unterspannungsabschaltung, nicht Überspannung. Welche Stellung hat den der Schalter? Low oder High, das kennzeichnet die Abschaltschwelle (Low=Tiefentladeschutz, High ist Restenergie zum Starten des KfZ übriglassen.

Nein, ich denke nicht mehr, daß die 18V das Problem sind - du schreibst ja von 11V beim Einschalten, daß kann in "High" schon zu wenig sein, miß auch die Leitungsabfälle! Du kannst ja einen 1F Pufferkondensator für Autohifi verwenden, ich glaube, 10mF sind viel zu wenig Energie, um den Kompressor zu starten, das sind ja nur 10mAs/V.

Martin

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Martin Lenz

Dieter Wiedmann schrieb:

Grundlast braucht man je nach Netzteil - ausprobieren, wenn zu wenig startet es halt nicht. Hochtrimmen sollte nicht nötig sein, 12,0V reichen problemlos. Der BD35 Kompressor wird auch in PCs verwendet - für Overclocker (Vapochill, etc.) - ev. mit anderer Batterieschutzeinstellung. Am Zigarettenanzünder wollte die CCF18 meist auch in Stellung "Low" nicht - ich Schätze, Honda hat hier 0,5qmm Leitungen verwendet. :-(

Martin

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Martin Lenz

X-No-Archive: Yes

begin quoting, Rainer Hesse schrieb:

Nimm statt der 10mF doch einfach einen 12-V-Bleiakku, der hält die Spannung auf max. 13,8V und liefert ausßerdem die Einschaltstromspitzen. 10Ah bzw. eine "alte" Autobatterie sollten ausreichen.

Gruß aus Bremen Ralf

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Ralf Kusmierz

Ralf Kusmierz schrieb:

Ich dachte auch schon an sowas, aber ich bin nicht sicher, ob sein Ladegerät auf

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Martin Lenz

Ja, klar - wurde alles schon vorgeschlagen, als ich vor ein paar Monaten auf die Idee kam, das Ladegerät funktionell zu erweitern, steht jedoch leider meiner Absicht entgegen, die Spannungsversorgung einfach handlebar, kompakt und natürlich kostensparend zu halten.

Dank der breitgestellten Links zu den Danfoss-Dokumenten denke ich, dass wir das Problem recht konkret eingekreist haben. Aus dem Datenblatt des "Verdichters für R 134 a" unter "Spannungsbereich" heißt es: "Ist die Spannung größer als 17V, geht die Elektronikeinheit davon aus, in einem 24V-System zu arbeiten. Infolgedessen arbeitet der Verdichter nicht bei Versorgungsspannungen, die zwischen 17V und der gewünschten Batterieschutz-Abschaltspannung für 24V-Systeme liegen. Ein durchgehender Spannungsbereich von 9,6V - 31,5V lässt sich mit Hilfe eines zwischen Klemmen C und P geschalteten Widerstandes von 220 kOhm einstellen." Na prima, das dürfte die ideale Lösung sein, zumal ich nicht in

24V-Bordnetzen arbeite, folglich auf diesen Unterspannungsschutz verzichten kann.

Ich danke allen für ihre Mithilfe und ihre Vorschläge.

Gruß, Rainer Hesse

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Rainer Hesse

Rainer Hesse schrieb:

Du hast das datenblatt jetzt offensichtlich selbst gefunden (ich bin noch nicht dazugekommen, mich zuhause, wo ich es auf dem Rechner habe mal zu diesem zu setzen, da es hier jetzt meist Temperaturen bis zu

31°hat). Das mit den 17V war auch meine erste Annahme, da du jedoch geschrieben hast, das die Spannung im Einschaltmoment 11V beträgt, versucht die Elektronik offenbar, den Motor zu starten und geht dabei auf Unterspannung im 12V Bereich. Oder sie versucht es manchmal nicht... Du kannst also versuchen den 220k Widerstand einzubauen (ich weis aber nicht ob und wie die Box aufgeht), oder eine fette 15V Zenerdiode dazuschalten. Für die Dimensionierung musst du halt messen, bei welchem Strom die Spannung des Ladegerätes auf 15V abfällt.

Martin

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Martin Lenz

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