In einer Garagenanlage werden seit Jahrzenten Stromverbräuche an einer
gemeinsamen Zuleitung ("angezapft" beim nächstliegenden Eigentümer) mit
separaten Stromzählern erfasst. Die Zähler dienen nur der interen
Verechnung, unterliegen also keiner Eichung etc.
Die Verbräuche sind eigentlich nicht besonders Nennenswert - es wurden
ursprünglich nur Staubsauger, Garagenbeleuchtung, eventuell mal ein
Ladegerät betrieben.
Zwischenzeitlich werden auch Garagentorantriebe betrieben - eine
Durschnittsleistung von 0,3W über mehrere Wochen gemessen scheint da
nicht ganz plausibel - allein für den Standby-Betrieb der
Antriebsteuerung hätte ich zumindest 2-3Watt erwartet.
Ich gehe daher davon aus dass der Stanby-Strom unter der
Wahrnehmungsschwelle des Zählers liegt.
Gibt es ähnliche Erfahrungen und Lösungsvorschläge?
Gibt es preiswerte geignete Zähler? Nach oben reichen 16A
(Einschaltspitzen von Kompressoren etc. sollten allerdings schadfrei
überstanden werden).
Gerald
Aufgrund der Rücklaufsperre erfassen diese Zähler kleinste
Ströme nicht, sodass man "unentdeckt" einige Watt Dauerleistung
entnehmen kann.
Beim angezapften Nachbarn wird diese mögliche Dauerleistung aber
erfasst, denn der hat ja noch andere Verbraucher. Damit ist die
Sperre seines Zählers überwunden und er kann (entsprechend seiner
Genauigkeit) auch deinen Verbrauch zählen.
Kiste Bier!
Geh mal von 5W Dauerleistung aus, die du "klauen" kannst.
Das macht im Jahr 44kWh Verbrauch im Wert von 10 Euro aus.
Lass dir also vom Nachbarn eine Kiste Bier pro Jahr schenken; als
Gegenleistung für das unbemerkte Vernichten von 5W in deiner Garage.
Gruß Christian
Gibt es eigentlich für die "Zwischenzähler" Angaben zu deren
Ansprechschwelle?
Die 44 kWh scheinen mir aber ziemlich hoch geschätzt zu sein.
Bei unserer Garagenanlage liegt der Verbrauch der einzelnen
Torantriebe incl. Licht, gelegentlich Staubsauger und Batterie-
Ladegerät bei 10 - 24 kWh.
Klaus Beutel.
Der Hersteller wird solche Angaben machen können.
Alternativ wird man selbst messen müssen.
^
Da fehlt entweder 1/a oder der Zusatz "pro Jahr".
Geschätzt habe ich den Wert nicht, sondern ausgerechnet.
44kWh/a ist die Arbeit, die du entnehmen kannst, ohne dass sie
vom Zähler registriert wird.
Allerdings nur dann, wenn du sie gleichmäßig über die Zeit verteilst.
Somit kommst du auf eine Leistung von 5W, die _dauerhaft_ umgesetzt
werden kann, ohne dass der Zähler dreht.
Die Leistung darf auch kleiner als 5W sein, nur ist dann die
"Ausbeute" nicht so groß:-)
Steigt die Leistung, die entnommen wird über die Messschwelle, so
fängt der Zähler an zu drehen und zählt dann aber die vollständige
Arbeit. Es ist nicht so, dass der Zähler nur den Leistungsanteil
über der Messschwelle zählt.
^
Auch da fehlt was.
Das ist die Arbeit, die durch eine Leistung verursacht wurde, die
größer als die Messschwelle ist.
Nehmen wir nur den Garagenantrieb.
Der Motor wird irgendeine Leistung um die 500W haben.
Damit liegt die Leistung deutlich über der Messschwelle und der
Zähler zählt, während das Tor in einem Zeitraum von 10s bewegt wird.
Wenn du das täglich viermal (zweimal auf, zweimal zu) machst, kommst
du auf eine Arbeit von 2kWh/a:
500W * 4* 10s * 365d = 7.300.000Wsd
-> 7.300.000Wsd * (1k/1000) * (h/3600s) * (365d/a) = 2kWh/a
Diese Arbeit wird vom Zähler erfasst, OBWOHL sie kleiner als 44kWh/a ist.
Das liegt daran, dass beim Betrieb des Tores die Leistung ständig
über der Messschwelle ist.
Nun tausche den 500W-Motor gegen einen 5W-Motor aus.
Durch die um den Faktor 1/100 gesunkene Leistung verlängert sich die
Bewegungszeit auf das 100fache.
Neue Rechnung:
5W * 4 * 10s*100 * 365d = 7.300.000Wsd
-> 7.300.000Wsd * (1k/1000) * (h/3600s) * (365d/a) = 2kWh/a
Diese Arbeit wird vom Zähler NICHT erfasst.
Das gilt aber nur solange, wie kein anderer Verbraucher mit seiner
Leistungsaufnahme den Zähler zum Zählen bringt.
Mit einem Stromzähler die Leistungsaufnahme eines Verbrauchers
bestimmen zu wollen, ist kein einfacher Weg.
Insbesondere bei kleinen Leistungen kommt die Messschwelle als
Hindernis zu der notwendigerweise großen Messdauer.
Der immense Vorteil von (Ferraris-) Stromzählern ist die 100%ige
Übereinstimmung mit der Rechnung vom Anbieter (sofern der gemeldete
oder vom Ableser abgelesene Wert nicht angezweifelt wird).
Gruß Christian
Entschuldigung. Leider habe ich das fehlende '../Jahr' zu spät
bemerkt. :-(
>[...]
Stimmt. Siehe oben. :-(
Ich wollte eigentlich nur einen Beitrag zu den vom OP erfragten
'Erfahrungen' mit solchen Verbrauchern liefern.
Der angegebene Stromverbrauch/Jahr wir dabei bei jeder Garage mit einem
eigenen Zwischenzähler gemessen. Alle Zwischenzähler sind hinter einem
gemeinsamen Hauptzähler angeschlossen, nach dessen Verbrauchsanzeige
anteilig abgerechnet wird.
Der angezeigte Stromverbrauch des Hauptzählers ist dabei ca. 3% höher
als der Summenverbrauch der Zwischenzähler. Bei den Einzelabrechnungen
wird dies entsprechend prozentual berücksichtigt und so der Rechnungs-
betrag für den angezeigten Verbrauch am Hauptzähler 'gerecht' verteilt.
(Damit ja keiner auch nur einen einzigen Cent zuviel bezahlt) :-)
Ich wollte dir kein schlechtes Gewissen machen:-)
Ich hatte lediglich deswegen zweimal den Hinweis angebracht, weil
nur mit "/a" damit die paradoxe Situation erklärbar wird.
Na das ist ja gut durchdacht.
Das ist ja besser als wenn der "Hauptzähler" der reguläre Stromzähler
vom Haus des ersten Garagenbesitzers wäre.
In diesem Fall profitiert ihr alle von der Anlaufschwelle der Zähler,
denn der Hauptzähler ist ja nicht durch den Stromverbrauch des
Hauses "vorbelastet".
Nicht schlecht. Da hätte ich eine größere Abweichung erwartet.
Wenn man es ganz korrekt (so korrekt man es eben mit den gegebenen
Messmitteln machen kann) machen will, kann man
- die Rechnung des Versorgers um die Grundgebühr reduzieren und
je 1/3 davon auf die Teilnehmer umlegen
- jedem Teilnehmer seinen Energie-Anteil so berechnen:
Betrag = [Rest Versorger] * ([Stand Zähler] / [Summe ZwischenZähler])
Dabei ist dann die Abweichung vom Hauptzähler zur Summe der
Zwischenzähler egal.
Bei eurem Verbrauch dürfte die Rechnung des Versorgers unter
100 Euro liegen. Zieht man davon den Löwenanteil der Grundgebühr ab,
dürfte das, was aufgrund von Zählerungenauigkeit als Fehler übrigbleibt,
nach dem Dritteln einen so lächerlich kleinen Wert ausmacht, dass man
den mit einem Stück Holzkohle beim gemeinschatlichen Grillen
ausgleichen kann:-)
Gruß Christian
So machen wir das auch. Aber wir verrechnen die Gesamtsumme des
Rechnungsbetrages für den Verbrauch am Hauptzähler und unterteilen
nicht nach Grund- und Verbrauchsbetrag.
Hoffentlich liest hier keiner der Betroffenen mit und verlangt dann
diese Aufteilung. Ich habe nämlich auf dem Abrechnungsblatt (Strom-
Verbrauch und Reparaturen für 8 Garagen und Außenlicht), keinen Platz
mehr für zusätzliche Spalten und Zeilen :-)
Die Bezahlung in Naturalien wäre durchaus auch eine Möglichkeit
zur Abrechnung. Aber die 'Spendenwilligkeit' hat in einer Gruppe
von Nachbarn erfahrungsgemäß eine sehr große Bandbreite.
Am Überzeugendsten ist immer ein schönes Zahlenwerk, in dem
Längs- und Quersummen für Verbrauch und Kosten kommagenau
übereinstimmen.
Da kommen nie Einwände oder Kritiken :-)
Gruß,
Klaus Beutel
Datenblatt eines ISKRA 10A Wechselstromzählers:
Eigenverbrauch (der wird NICHT vom Zähler gemessen): 1W, 3,9VA.
Anlaufstrom: <0,45% von Inenn - also hier 45mA ( das wären 10W)
Jawoll, das ist so.
Was Elektronisches könnte da eventuell helfen, aber die Investition wird
sich nicht rechnen.
Wenn viele Zähler da sind, könnte ein zentraler Vor-Zwischenzähler helfen,
dass man die Eigenverbräuche bezahlt bekommt und dass die Summe der Stand-by
Verluste den einen Vorzähler doch noch ans laufen bringen.
--- Posted via
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