Welche Kondensatoren für 600V-Zwischenkreis geeignet?

Hallo,

hat jemand Erfahrung mit Kondensatoren für einen 600V-Zwischenkreis? Bisher habe ich bei niedrigeren Zwischenkreis-Spannungen (z.B. 325V) Alu-Elektrolyt-Kondensatoren eingesetzt. Diese gibts aber nur bis 450, max. 500V. Kann mir jemand weiterhelfen?

Viele Grüße, Robert

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R. Basta
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Muttu 2 in Serie schalten und Widerstände und Dioden dazu parallel, damit sich die Spannung möglichst sauber aufteilt. Die Dioden sind für den Fall der "Knall"-Entladung nötig.

Aufpassen: Das Gehäuse vom "hohen" muß berührungssicher einge- wickelt werden wie eine Mumie.

Nochwas: die Kapazität halbiert sich zwar aber die gespeicherte Energie ist trotzdem enorm hoch, wenns einen Kurzen gibt.

Andere Lösungen (nicht-Elko) habe "ich" zumindest immer für weniger preisgünstig gefunden. Ich kenn' das aus der Amateurfunkerei für

1600V Anodenspannungsbedarf.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Franz Glaser (KN) schrieb:

Hallo Franz,

ich habe das auch schon mit 10-20 Kondensatoren gemacht für DC-Versorgungen im 100-kW-Bereich. Ging immer sehr gut. Allerdings habe ich nie Dioden eingesetzt. Welchen Vorteil bringen die? Widerstände habe ich IIRC auf RC=10s dimensioniert um die Cs gleich entladen zu können.

Grüsse

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Michael Redmann

Am 30 Jun 2004 07:21:34 -0700 schrieb R. Basta:

Nimm halt zwei von den 450V-Typen in Reihe.

Gruß, Peter

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Peter Zeitz

Hallo,

Gibts dazu irgenwelche application notes? Der angestrebte Leistungsbereich geht bis 10kW.

Grüsse, Robert

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R. Basta

R. Basta schrieb:

Nun, das Ganze ist schon 5-10 Jahre her, aber heute gelten wohl noch die Gleichen Überlegungen.

Wir hatten damals Gleichstromversorgungen entwickelt, die auf der Primärseite des Trafos mit Thyristoren gestellt wurden. Sekundär eine B6U-Brücke und einen LC-Siebkreis. Um einen bestimmten Siebfaktor zu erreichen, konnte man also an L und C drehen. Das Gesamt-C ist nun aufzuteilen in einzelne Kondensatoren, die in Serie und/oder parallel geschaltet werden. Für die Auswahl entscheidend ist der Stromripple, den der einzelne Kondensator sieht und natürlich dessen max. Betriebsspannung. Diese wird von den Widerständen (entspr. deren Toleranz) aufgeteilt. Überall 50% Reserve hilft sicher (und war bei Einzelanfertigungen auch nie ein Problem). Inwieweit das alles auf Deine Problemstellung übertragbar ist, weisst nur Du.

Falls Du konkretere Fragen hast, nur heraus damit!

Grüsse

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Michael Redmann

Wenn außen Kurzschluß passiert, dann werden beide (?) Elkos nur dann gleich schnell entladen, wenn sie auch wirklich gleich voll waren und gleich groß sind. Sonst kriegt einer einen negativen Klatsch und ist hin.

D.h. die Dioden tun normalerweise nie was, nur bei sehr schneller Entladung schützen sie die Elkos vor Fehlpolung. Die mögen das gar nicht.

Noch blöder ist die Parallelschaltung von seriengeschalteten Elko- batterien. Wenn da einer durchschnalzt, dann sind die drüberen hin, weil sie Überspannung kriegen, außer die Dinger sind wirklich brav gitterförmig verschaltet worden.

Es ist der worst case, den "man" als guter Entwickler im Auge haben muß. Den Normalbetrieb kann jeder. Wer weiß denn schon, daß >70% der elektrischen Geräte beim AUSschalten kaputtgehen? Merken tut es der Anwender erst, wenn er wieder einschaltet. Das kommt von undurchdachten und falsch dimensionierten Schaltungen.

Beispiel: Wie viele OpAmps haben einen C am +Eingang gegen Masse? Und niemand achtet drauf, daß beim Ausschalten auf dem C noch Spannung liegt, die Betriebsspannung aber rapid sinkt.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Franz Glaser (KN) schrieb:

Danke für Deine Erklärungen.

Dann haben wir wohl Glück gehabt, dass bei diesen Anlagen der Kurzschluss (fast) ausgeschlossen werden konnte. (Es waren Versorgungen für Gleichstrommotoren.)

Die Spannungen an den Elkos dürften sich im Verhältnis der Kapazitäten aufteilen, sodass 10% Unterschied schon einige zehn Volt ausmachen können. Die Schutzdioden sind also sehr sinnvoll (und bleiben bezahlbar).

Ja, das ist wichtig. Auch wenn es zunächst komisch ausieht, da die Querverbindungen ja (normalerweise) gleiches Potential haben.

Also immer schön eine Diode nach Plus spendieren.

Ein schönes Wochenende wünscht

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Michael Redmann

"R. Basta" wrote

Halli-Hallo Robert, in Millionenfach gebauten Umrichtern werden auch Verschaltungen aus zwei Elkos in Reihe gebaut. Die Elkos haben ca. 330My und 400V und jeder "Zweig" wird durch 4 Stück 1/4W Widerstände mit je ca.82Kohm verschaltet. Also 164Kohm/Elko. Für Deine 10KW dürften 3 Zweige=6Elkos reichen. Gruß Schorsch

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Georg Kaiser

Nööö, Widerstand vor den Eingang. Dann hilfts auch, wenn der C auf - geladen ist oder sonstwie. Einfach nur den Strom etwas begrenzen, Dioden hat der OpAmp eh drin aber die sind schwach auf der Brust.

MfG

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Franz Glaser (KN)

Franz Glaser (KN) schrieb:

So geht's natürlich auch. Hatte bei meinem Beispiel mehr an geladene Kondensatoren in der Schaltung als an generellen OpAmp-Schutz gedacht. Die Diode nehme ich gerne, um z. B. gepufferte Referenzspannungselkos zu entladen. Damit der Soft-Start wirklich bei Null beginnt.

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Michael Redmann

Naja,

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würde natürlich nicht-elektrolytische empfehlen. Da gibt es durchaus Sachen wie 650V/2500uF. Ist aber grösser und teurer als Elko, eventuell aber doch interessant.

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Rolf Bombach

Diese teuren Kondensatoren sind doch vorwiegend für hohe "ripple"-Ströme vorgesehen. Sie sind auch sehr gut geeignet, um hochfrequentes Zeuch zu unterdrücken (wo Alu-Elkos über

10kHz eh schon kläglich zu versagen anfangen).

2500uF ist leider nicht viel, allerdinx, der Knall, der in den Dschulewattsekunden drinsteckt, der hatz in sich :-))

MfG

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Franz Glaser (KN)

Vielen Dank an alle. Eure Erklärungen haben mir sehr viel weitergeholfen. Wenn ich die einzelnen Punkte also nochmals zusammenfassen darf, werden zwei Kondensatoren mit ca. 330µF/400V in Reihe geschalten. Pro Kondensator parallel jeweils eine Diode (z.B.

1N4007) zum Schutz vor negativer Spannung und ein/zwei Widerstände mit ca. 160-200k Gesamtwiderstand als Spannungsteiler. Diese Einheit (2 Cs
  • 2 Ds + 2/4 Rs) dann mehrmals parallel schalten, um den Stromripple für einen einzelnen Kondensator kleiner zu machen. Korrekt?

Grüße, Robert

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R. Basta

"R. Basta" wrote Korrekt?

Halli-Hallo Robert, Ja. Gruß Schorsch

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Georg Kaiser

Die sind schon explizit als Elko-Ersatz gedacht, also so viel teurer können die sich nicht leisten.

Hmm, keine Ahnung, was da so verbaut wird, kann aber knapp sein. Bezüglich spektakulärer Wuppdizität könnte der angebotene 300uF/3600V aber 4x lustiger sein.

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Rolf Bombach

Das wirklich gefährliche dabei ist, wenn die Opamps symmetrisch versorgt werden und eine negative Spannung am Eingang eines FET-Verstärkers, LF356 oder so, liegt. Ähnliches passiert beim Einschalten, wenn die positive Spannung schneller da ist als die negative. Selbst 4000 Euro Messgeräte sparen da eine Schottkydiode...

Reply to
Rolf Bombach

Die "sparen" nicht, die wissens bloß nicht, sie denken nicht dran, sie haben keine Erfahrung.

Früher habe ich mir bei sowas ins Fäustchen gelacht, jetzt ärgert es mich, weil ich die Schaltungen nicht mehr selber in meiner Werkstatt bauen lasse sondern fertig zukaufen muß, was es so gibt.

Das ist so gekommen, weil meine Konkurrenten

  1. billiger waren
  2. öfter verkaufen konnten.
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    die LINKS stimmen nicht mehr und die Bilder sind veraltet, total veraltet :->

MfG

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Franz Glaser (KN)

Das wird die Erklärung für so manche Ungereimtheit sein.

Klar, inzwischen bestimmt dein Leib- und Magenarzt das was du zu essen hast. Is nix mehr mit Genußsucht. Der Namen des Küchenchefs ist nun "Schmalhans" ;-)

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horst-dieter

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