Destillationsanlagen – Herstellung destilliertes Wasser

Hallo, für einen Freund in Kamerun soll ich mich im Internet über die Herstellung von destilliertem Wasser schlau machen. Er möchte destilliertes Wasser für medizinische Zwecke produzieren und dürfte auf eine Tagesproduktion von 5 ? 10.000 l täglich kommen. So richtig finde ich nichts darüber im Internet. Kann mir jemand weiterhelfen? Welche Verfahren gibt es? Welche Bezugsquellen gibt es für entsprechende Destillationsanlagen? Gibt es auch einen Gebrauchtmarkt dafür? Gibt es einen Verband in dem die Hersteller dieser Geräte organisiert sind? Bin für jeden Hinweis dankbar. Gru0, Dag

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daghaedd
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Klassische Destillation Umkehrosmose / Ultrafiltration Ionentauscher

Welche Reinheit, Leitfähigkeit wird benötigt?

Keine Ahnung

IMHO Nein

chemischer / medizinischer / biologischer Laborbedarf

Marco

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Marco F. Scala

Marco F. Scala schrieb:

Hallo,

wenn das destillierte Wasser auch f=FCr die Herstellung von=20 Infusionsl=F6sungen geeignet sein soll werden nicht alle diese Verfahren =

in Frage kommen, ich vermute da bleibt nur noch die klassische=20 Destillation =FCbrig.

Bye

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Uwe Hercksen

Ächem, wieso?

Marco

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Marco F. Scala

Marco F. Scala schrieb:

Hallo,

lies mal hier:

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hierin den Satz: Ausschlie=DFlich Destillation beachten sowie Abschnitt=20 I-4 auf Seite 6 bis I-6 auf Seite 7.

Alles klar?

Bye

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Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

Selbst das reicht nicht aus. Infusionslösungen müssen "pyrogenfrei" sein. Das ist auch durch Destillation nicht unbedingt gewährleistet. So manche Pyrogene (d.h. Stoffe, die sofern sie in einer Infusion in den Blutkreislauf gelangen, Fieber hervorrufen - im Normalfall Bakteriengifte) sind durchaus destillationsgängig und im dest. Wasser immer noch enthalten.

Gruß Josef

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Josef Frank

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hierin den Satz: Ausschließlich Destillation beachten sowie Abschnitt

Ächem, es geht um _Kamerun_. Ich will jetzt keine Diskussion lostreten und falsch verstanden werden, aber die deutschen Arzneivorschriften haben einen Eingebauten Sicherheitsfaktor von 3 bis 4, der sich als Kostenfaktor von 30 bis 40 in der Produtkion niederschlägt.

Von daher macht eine Ionentauscheranlage mit Aktivkohlefilter und UV-Entkeimung Kostenmäßig mehr sinn. Marco

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Marco F. Scala

Moin,

Marco F. Scala hat geschrieben:

Sicher, da sind die Leute weniger Schmutzempfindlich als hier:-) - könnte übrigens wirklich so sein.

Das sind vermutlich noch nicht einmal die Sicherheitsvorschriften. Ich habe mal gehört, daß selbst der letzte Mißt dadurch teuer wird, daß er für Krankenhäuser tauglich ist. Da kostet ein Blech-Rollwagen nicht mehr 20EUR wie bei IKEA sondern 200EUR, nur weil er eben in Krankenhausfarbe gestrichen ist.

Also Aktivkohle könnte, wenn es wirklich auch um die Kosten geht, gerade in Kamerun schwerer zu beschaffen sein, als hier.

Vieleicht sehe ich das zu naiv, aber eine Destillationsanlage kann man spöttisch gesagt auch mit Feuerholz betreiben. Ich weis nicht, wie man das preislich unterbieten soll. Und entkeimt ist das Wasser daraus allemal. Eventuell braucht es einen gewissen konstruktiven Aufwand, damit keine nichtverdampften Wasserdropfen in den Ausgang kommen, eventuell den Wasserdampf durch ein Labyrinth leiten um Tropfen abzuscheiden, aber so kompliziert kann ich mir das auch nicht vorstellen. Und das Ding hat quasi keine Verschleißteile - was in Afrika sicherlich ein beachtenswerter Pluspunkt ist.

Wenn ich mich mal ganz dumm stelle, würde ich sagen, sowas ist mit Bordmitteln in Eigenarbeit konstriierbar. Ein paar Kupferrohre vom Baumnarkt, zusammen mit allerlei U-Rohren kriegt man da einen schönen Wärmetauscher hin. Wasserdurchfluß ist von Wasserleitungsdruck getrieben, Kondensieren am Ende geht wieder mit einem ähnlichen Wärmetauscher - gut, ab diesem Punkt ist es wohl notwendig, Edelstahl oder Glas zu verwenden. Wenn man's geschickt macht, kann man das Kondensieren noch in einem Gegenstromwärmetauscher realisieren und damit das Frischwasser vorheizen, dann spart man Heizleistung. Alles in allem von einem versierten Klempner machbar. Billiger geht es wohl kaum.

CU Rollo

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Roland Damm

Marco F. Scala schrieb:

Hallo,

ob so eine Anlage allerdings bei einem st=E4rker mit Bakterien belasteten= =20 Rohwasser, bei nicht rechtzeitiger Regeneration der Ionenaustauscher,=20 bei zu langer Benutzung der Aktivkohle und bei ungen=FCgender Wartung der= =20 UV R=F6hren auch bei geringeren Sicherheitsanforderungen noch gen=FCgend =

sicher ist? In Kamerun w=E4re ja eine etwas laxe Qualit=E4tssicherung vorstellbar.

Wenn dann ein Patient nur wenige Milliliter an Injektionen bekommt wird=20 er kleine Bakterienzahlen und Pyrogengehalte wohl noch =FCberstehen. Aber ein Patient der eine Woche lang t=E4glich 3 Liter an Infusionen=20 bekommt hat =FCber die tausendfache Wassermenge in die Adern bekommen. Damit dann aber auch die tausendfache Menge an Verunreinigungen.

Bye

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Uwe Hercksen

"Roland Damm" schrieb

Nicht schlecht begründet :-)) Aber ein Sonnenkollektor hätte auch was! Warum soll man ohne Not Holz verbrennen? Ist das in Kamerun ein knapper Rohstoff?

Mit freundlichen Grüßen: Peter Nießen

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Peter Niessen

Roland Damm posted:

Feuerholz ist in Afrika großteils ein rares Gut. Ich rege mal die Idee mit Elektrolyse von Schmutzwasser und anschließender Verbrennung der gesammelten Gase an.

Die Kollektoren sind teuer, gut. Aber ansonsten läßt sich eine solche Anlage aus ein paar alten Ölfässern und ein paar Rohrstücken zusammenschrauben. Sterile Bedingungen sind erst hinter den Brennerdüsen notwendig und die Abwärme läßt sich für sonstige Zwecke verwenden.

Gruss, Werner

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Werner Jakobi

Moin,

Peter Niessen hat geschrieben:

Na klar, gute Idee. Und bringt obendrein den Vorteil, durch die UV-Strahlung sterilisierend zu wirken.

Ich glaube nicht, daß in dem größen Bananenexportland der Welt Holz so knapp ist.

CU Rollo

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Roland Damm

Moin,

Werner Jakobi hat geschrieben:

Da wäre ich mir im Falle von Kamerun gar nicht so sicher.

Wenn du damit meinst, Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zu zerlegen, das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Mindestens braucht man dafür schon mal spezielles Elektrodenmaterial. Und dann ist noch längst nicht sicher gestellt, daß man da kein z.B. Chlorgas herasu bekommt. Aber nicht schlecht ist die Idee in Hinblick darauf, Wasser durch Wasserstoffverbrennung zu bekommen, da hat man quasi automatisch eine gewisse Sicherheit vor Keimen oder Bakteriengiften.

Ach so, wollte gerade fragen, wo denn der Strom herkommen soll. Na ja, ich würde sagen, das ist die Kostenmäßig aufwändigste Methode. So eine Elektrolyse braucht schätzungsweise recht viel Strom.

CU Rollo

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Roland Damm

Roland Damm posted:

Das sind ganz normale Kohleelektroden wie sie in jeder billigen Zink- Kohle-Batterie drin sind.

Du darfst natürlich nicht das Wasser aus einem Salzsee nehmen. Bei gewöhnlichem Wasser mit einem Mineralgehalt wie in Trinkwasser werden sich natürlich in geringem Umfang einige Halogene an der negativen Elektrode absondern, die spätestens im Kondensat der Verbrennungsgase als als Säuren nachweisbar sind. Das sind aber nicht mehr als ein paar ppm. Das sollte unschädlich sein.

Bei geeigneter Konstruktion der Brennkammer sollte es sogar möglich sein, den Sauerstoff mitsamt der Halogene gar nicht zu speichern, sondern nur das Wasserstoffgas, das in reiner Form anfällt, mit dem Sauerstoff der Luft zu verbrennen.

Das dürfte wohl das Problem sein. Ich hab gerade mal gerechnet und komme drauf, daß mir 1 l Wasser 1.25 Norm_m^3 Wasserstoffgas erzeugt und das hat einen Brennwert von ca. 4.5 kWh. Ich kann mir nicht vorstellen, daß unter den beschriebenen Anwendungsbedingungen eine sinnvolle Verwendung dieser Energie möglich ist.

Man könnte natürlich eine kleine Gasturbine mit dem Wasserstoff betreiben und den Strom wieder für die Elektrolyse verwenden. Damit bräuchte man nur noch Solarzellen um die Differenz im Wirkungsgrad der Anlage auszugleichen.

Vergiß die Idee. Die ließe sich schon realisieren. Aber nicht unter Drittweltbedingungen. Das ist zu kompliziert.

Gruss, Werner

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Werner Jakobi

schrieb im Newsbeitrag news: snipped-for-privacy@posting.google.com...

Sollen Medizinprodukte oder Arzneimittel hergestellt werden? Die Beantwortung dieser Frage entscheidet dann die im Thread weiter unten/oben angegeben Verfahren zur Wasserkonditionierung. Und dabei geht es nicht um die (zynische) Feststellung, dass in Kamerun andere Qualitätskriterien gelten könnten als in der Bundesrepublik.

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Axel zur Strassen

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