Frage: Fertigung - Kolbenringe

Hallo Zusammen,

die Suchfunktion von google hilft leider nicht wirklich weiter, drum meine Frage an den Sachverstand dieser Gruppe:

Wie werden Kolbenringe für Verbrennungsmotoren gefertig?

Besonders würde mich interessieren ob wesentliche Fertigungsschritte im gehärteten Zustand des Halbzeugs vorgenommen werden, und welche Maschinen bzw. Werkzeuge zum Einsatz kommen. (Stichworte reichen)

Vielen Dank für die Mühe. Mit freundlichen Grüßen Lutz Müller

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Lutz M?ller
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Sie werden IIRC üblicherweise aus Gußeisen hergestellt.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Moin,

Michael Dahms hat geschrieben:

Kolbenringe? Die müssen doch federnd elastisch sein, da ist doch Gußeisen gerade das verkehrte.

Aber falls doch aus Stahl: man versucht gerne eine Nachbearbeitung nach dem Härten zu vermeiden. Entsprechende Stahlsorten kann man auch so schonend härten, daß sie sie dabei nicht verziehen und so, sprich das Härten ist dann der letzte Arbeitsschritt.

CU Rollo

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Roland Damm

Jeder Werkstoff ist elastisch. Große Plastizität wird vom Kolbenring nicht verlangt. Die Notlaufeigenschaften des GJS sind sehr hilfreich. ISO 6621,Teil 3 sollte helfen.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Im Prinzip schon, aber ... Ich habe schon bei einem älteren Kawasaki-Zweitakter gesehen, dass Kolbenring 1 (von oben) aus Stahl und Ring 2 aus Guss war. Den Grund dafür weiß ich allerdings nicht.

Roman

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Roman Toenshoff

Hilalie,

ertmal vielen Dank für die Antwort(en).

wenn dem so ist, wäre es ein konservatives Verfahren was auch meinem "alten" Kenntnisstand von anno Pief (1978 Werkstoffprüferlehre abgeschlossen) entsprechen würde. Nun hat sich zum einem bestimmt seither viel getan in der Fertigung, und zum anderen habe ich die Frage evtl. etwas ungeschickt gestellt eiderweil meiner einer sich konkret Fragt ob:

Man Stahlguss mit ca. 50 bis 55 HRC heutzutage "wirtschaftlich" spannabhebend bearbeiten (drehen) kann? Und wenn ja mit welchen Werkzeugen und Maschinen?

Unter dem Suchbegriff "Hartbearbeitung" zeigt google jede Menge Werkzeuge an die das können (sollen), in den Publikationen zum Thema geht es mehr in die Richtung "Hartdrehen statt schleifen", also "nur" die Endbearbeitung.

Als NichtFertigungsMensch kann fasse ich mal meinen Wissenbedarf plöd zusammen:

- Kann man Ringe (ähnlich Kolbenringe aber ohne Schlitz) aus einem Stahlgusswerkstoff mit ca. 50-55HRC aus dem vollen "schnitzen"?

- Welche Firmen stellen Maschinen bzw. Werkzeuge her die das können?

Danke für die Geduld. Mit freundlichen Grüßen Lutz

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Lutz M?ller

Aus Stahlguß schnitzt man nicht. Den gießt man. Aus Schmiedestahl schnitzt man.

Mahle macht Kolbenringe. Frag' da mal nach.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Lutz M?ller verfasste am 31.03.05 08:55:

Grundsätzlich ja, wenn Maschine, Werkzeug UND Spanntechnik stimmen.

Kompetente Drehmaschinenhersteller. Kommt auch auf die Größe der Ringe an. Heiße Kandidaten in D: Boehringer, Traub, Monforts, Heid-Magdeburg, Niles-Simmons, Scherer Feinbau, Emag (die Liste ist unvollständig).

Joachim

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Joachim Schmid

Michael Dahms verfasste am 31.03.05 10:37:

Auch Stahlguss kann spanend nachbearbeitet werden, und wird dies in der Regel auch.

Joachim

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Joachim Schmid

Natürlich. Aber man spant nicht aus dem Vollen.

Michael Dahms

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Michael Dahms

Am 30 Mar 2005 22:55:06 -0800 schrieb Lutz M?ller:

Ja man kann. Und sogar noch härter. Die notwendigen Werkzeuge HM, CBN, Diamant,etc sind gar nicht mal das Problem. Entscheident ist die WZM auf einer normalen Maschine geht das nicht sinnvoll. Die Maschinen müssen so stabil wie nur möglich gebaut sein, mit sehr hoher Achsgeschindigkeit und Dynamik. Auch die Spindel,beim Fräsen, (beim Drehen geht das nicht und braucht auch nicht) muss sehr hohe Tourenzahlen 10000 bis 40000 und mehr können. Entscheident ist auch der Rundlauf der Spindel und der Werkzeuge (darf max im 1/1000 Bereich liegen). Die Schnittgeschwindigkeiten liegen zwischen 100 bis >1000 m/min! Ausserdem braucht es eine ausgeklügelte Zerspanungsstrategie.

Nein nein. Das geht auch aus dem "Vollen". Suche mal unter HSC (High Speed Cutting).

Gildemeister, Mikron, Hermle usw. Alle guten Marken müssen das können. Das ist der Trend überhaupt in der Zerspanungstechnik.

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen

Peter Niessen verfasste am 03.04.2005 12:37:

Ähm - nicht alle großen Marken sind auf dem Gebiet der Hartbearbeitung kompetent. Dafür braucht es besonders robuste und steife Maschinen, die auch entsprechend teuer sind. In der Regel werden Maschinen auf Geschwindigkeit und Genauigkeit optimiert, und natürlich auf Herstellkosten.

Dazu kommt, dass Hartbearbeitung erhebliche Kompetenz beim Tooling und bei der Spanntechnik erfordert. Vor allem bei Letzterem wird sehr oft gesündigt. Selbst mit teuren Maschinen nahmhafter Hersteller ist man bei Hartbearbeitung schon auf die Nase gefallen.

Joachim

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Joachim Schmid

Am Sun, 03 Apr 2005 12:59:32 +0200 schrieb Joachim Schmid:

Irgendwie hatte ich das auch so gemeint. Ohne Anfertigung eines Probestücks würde ich auch keine noch so tolle WZM kaufen. Zu erwähnen wäre aber auch noch das heute auch "exotische" Verfahren wie zb. Ultraschall in Unversal-WZM's integriert werden und man nicht mehr genau weiss: Ist das nun eine Dreh-Fräs oder sonstwas Maschine?

Mit freundlichen Grüßen Peter Nießen

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Peter Niessen

Peter Niessen verfasste am 06.04.05 00:16:

Das sowieso. Aber gerade bei der Hartbearbeitung zeigt sich die Eignung einer Maschine erst nach einiger Zeit im Dauerbetrieb.

Dafür gibt es doch den schönen, nichtssagenden Namen "Bearbeitungszentrum". ;-)

Joachim

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Joachim Schmid

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