Kühlturmspeisewasser aus Süsswassersee

Ein geschlossener Kühlturm mit verzinkten Stahlrohren wird mit Frischwasser aus einem Süsswassersee gefüttert. Die "Abschlämmungsmenge" wird wieder dem See zugeführt. Das Wasser wird nicht behandelt. Es wird ausreichend Wasser zirkuliert, so dass es nur zu moderaten Aufkonzentrationen kommt. Vorteil: Es gibt kein "Abwasser". Vorteil: Der See heizt sich deutlich weniger auf als wenn direkt mit dem Seewasser gekühlt würde. Nachteil: Das System muss süsswasserbeständig sein.

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass man das bauen sollte/darf? Eventuelle Probleme sähe ich bei Korrosion und biologischem Wachstum im Kühlturm. Wer kann dazu mal seinen Senf beitragen?

Reply to
Heiner Veelken
Loading thread data ...

"Heiner Veelken" schrieb im Newsbeitrag news:1kgncpb.jipsk9pywfayN% snipped-for-privacy@gmx.net...

Hi, da gäbs noch mehr zu bedenken, etwa "Legionellen"...wird das Wasser heiß genug im Turm? Und dann der Energieeinsatz, die Grenzparameter, was tun bei Überlast, Stillstand im Winter etc... Für normale Benutzung ist Verzinkung genug, aber für einen ständig berieselten Wärmetauscher vielleicht was wenig. Da gilt es die Chemie genauer zu begucken, ev. besser gleich die "Verschleißflächen" in Edelstahl zu fertigen. Wimre treibst Du Dich in Nordrußland herum? Da sind das doch Oberflächenseen mit geringer Wasserhärte, gell? Huminsäuren, kaum Bodenkalkpuffer. Schön klares Wasser...was kein gutes Zeichen ist. Und wie wird der Turm errichtet, vermutlich zusammengesetzt? Dann gibts da Dichtungen, Schweißnähte, Schraubungen, Ventile...diverse Metalle und korrosive Berührungen. Und alles unter freiem Himmel. Warum nicht gleich ein System, das die gesamte Wärme in den See abführt? Also Seewasser als Kühlmittel direkt an die Maschine führt. Könnte Rußlands erste Guppyzucht werden :-) stellt halt Schilder auf "Eisangeln verboten, Winterbaden erlaubt"...

Reply to
gUnther nanonüm

Das wäre jetzt nicht in Russland, sondern in Deutschland. Das sollte ein stinknormaler Kühlturm von der Stange sein. Ich habe mich halt gefragt, warum ich mehr Korrosionsprobleme etc. haben sollte, als wenn ich Seewasser durch einen Rohrbündelwärmetauscher (vllt. Edelstahl, Duplex, was weiß ich) schicken würde. Weiterhin sähe ich den Nachteil des Seeaufheizens, von dem ich abgeschatzt habe, dass man den in jedem Falle mal rechnen muss (Ich weiß noch nicht einmal, wie groß der See denn wäre). Der Kühlturm sähe so aus: "Oben liegt ein Rohrbündelpaket, durch das meine Brühe strömt. Dieses Rohrbündelpaket wird mit Umlaufwasserbesprüht und im Gegenstrom wird mittels Ventilator Luft durchgezogen. Das nicht verdampfte Wasser wird unten im Becken gesammelt und von der Umlaufpumpe zur Verrieselung zurückgepumpt. Dann gibt es Zulauf und Ablauf vom bzw. zum See. Der Witz scheint mir zu sein, dass ich ausreichend viel Wasser zwischen See und Kühlturm zirkuliere, um Aufkonzentrationen zu verhindern.

Reply to
Heiner Veelken

"Heiner Veelken" schrieb im Newsbeitrag news:1kgnhgw.vcpb7t1lqf3uoN% snipped-for-privacy@gmx.net...

Hi, eine Industrieanlage wirst Du im See eh absperren müssen. Also legt man besser ein künstliches Gewässer an, das ev. einen Ausgleichsanschluß an den See hat. Der eigene Teich kann sich dann beliebig erwärmen, solange es nicht gerade Entensuppe gibt. Ein Turm ist dann unnötiger Aufwand. Es wird doch nicht die Abwärme eines Kraftwerks fällig, oder? Ist der Teich tief genug, bleibt der WT außer Licht und dann auch fast ohne Belag. Dann machts die Konvektion alleine. Spart Druck. Mit großem Rohrquerschnitt tuts dann eine langsamlaufende Kreiselpumpe. Kann man auch gut dosieren dann. Die Kosten für einen Beton-Teich sind überschaubar. Behörden werden eh jammern über Grundwasser und Verschmutzungen.

Reply to
gUnther nanonüm

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.