Normgerechte Bezeichnung von Formschrägen

Hallo, im Rahmen meines Studiums zeichne ich gerade ein wunderschönes Gussteil (ich hoffe der Prüfer findet es auch wunderschön). Was nun noch fehlt sind Formschrägen. Leider habe ich in [1] nichts dazu gefunden (ich bin mir sicher, dass es drin steht, ich habe es halt nicht gefunden).

Wie werden nun Formschrägen normgerecht bezeichnet? Gerne nehme ich auch einen Hinweis auf eine Stelle in [1] oder die entsprechenden DIN/ISO Norm entgegen.

Danke,

Florian

[1] Hoischen, Hesser: Technisches Zeichnen, 30. Auflage

"Florian Lindner" schrieb:

(Ohne Gewähr, da lange her. Ich kann nur sagen wie ich das machen würde, wird aber wahrscheinlich falsch sein. Bitte um Korrektur von den allgemeinen Maschinenbauer)

Gezeichnet/bemaßt/bezeichnet werden die glaube ich als stinknormale Schräge am Werkstück, also je nach Sinnhaftigkeit:

-Länge und Länge

-Länge und Winkel

-Länge und Steigung

Evtl. kann man sich überlegen, ob man mit den Winkeltoleranzen an den betreffenden Schrägen ein bisserl grosszügig umgeht, man muss den Gussprozess ja nicht unnötig verkomplizieren.

Florian Lindner schrieb:

Normalerweise im Text nebendran.

Z.B. alle unbemaßten Formschrägen 3°

Formschrägen bemaßt man normalerweise nicht da diese Sache des "Gießers" sind. Es sei denn Du mußt es aus irgendwelchen Gründen für bestimmte Dinge haben. (Wer soll das auch messen ?)

Sonst, s.O.

MfG Matthias

Es geht bei den Teil auch gar nicht um die Maße an sich, sondern nur um die normgerechte Bemaßung und Beschriftung. 3° ist auch realistischer/üblicher Wert?

Grüße,

Florian

Willst Du wirklich Zeichnungen für den Formenbauer machen, oder soll es eine Fertigteil-Zeichnung werden? Dann entfällt das nämlich mit den Auszugsschrägen.

Gruß, Nick

Unter "Gussstücke" solltest Du im Index fündig werden. Mein Hoischen (einige Auflagen älter ...) nennt da Formschrägen von 1:20 bis 1:50.

3° (entsprechend ~1:20) sind in meinen Fachkundebüchern* als Maximum aufgeführt, und zwar für Schrägen unter 10 mm Höhe. Höheren Schrägen gibt man geringere Neigungen, so dass die Maße an beiden Enden nicht zu unterschiedlich werden. Eine einigermaßen homogene Wandstärke ist ja nicht nur gießtechnisch wünschenswert, sondern spart auch Gewicht beim Rohteil bzw. Aufwand bei einer folgenden spanenden Bearbeitung. Die Werte sinken bis auf 0,5° für Höhen bis 180 mm; darüber wird die Schräge in mm angegeben, und zwar bis 21 mm bei bis zu 4000 mm Höhe.

Gruß,

Michael

• Rolf Roller (Hrsg.)

- Grund- und Fachkenntnisse gießereitechnischer Berufe Technologie des Formens und Gießens 1986

- Grund- und Fachkenntnisse Modellbau Technologie Modell- und Formenbau 3. Auflage 1992 (beide Verlag Handwerk und Technik)

Am Mon, 29 May 2006 19:56:39 +0200 schrieb Florian Lindner:

Das ist Unsinn Die erlaubten Formschrägen und Abweichungen sind in den DIN-Normen für Guss festgelegt. In der Zeichnung muss nur stehen: Nach DiN XXX für Guss. Bei Feinguss ist 3° Blödsinn.

Florian Lindner schrieb:

Wie Du siehst gibt es unterschiedliche Möglichkeiten.

Dem Formenbauer was vorzuschreiben, es gibt Leute die machen das, ist Unfug. Das mißt eh keiner nach. Es sei Zwangsmaße.

Schrägen gibt es von 0° aufwärts. Ja die anderen Herren,

0° geht gar nicht, nur ich hab recht usw. usw..

Ich kann nicht sagen wo die anderen fertigen lassen, Praxis ist abhängig von Material, Wandungsstärke und Geometrie sind alle Winkel möglich.

Wofür brauchst Du den den Winkel. Ein präzisieren der Frage würde enorm weiterhelfen !

Matthias

Am Tue, 30 May 2006 08:27:30 +0200 schrieb Matthias D.:

0° geht schon, wird aber nur ungerne gemacht. Aber im Präzisionsguss kommt das schon mal vor.

Er hat ja auch nicht von Sandguß gesprochen. Es könnte ja auch im Wachsausschmelzverfahren sein und da ist beinahe alles möglich. ;-)

Gruß, Nick

Ich brauche die Bezeichnung nur, damit der Prüfer sieht, dass ich an sowas wie Formschrägen gedacht habe und mir einen halbwegs realistischen Wert konnte. Ich habe mich jetzt für "Formschräge nach DIN 1511" entschieden.

Danke an alle!

Florian