ich habe hier 2 verschiedene Sicherungsautomaten von Siemens. Kann mir jemand helfen, was die Bezeichnungen aussagen:
5SN3 G16A
5SX1 L16A
beide Sicherungen sind 16A (Drehstrom - 3pol), das L, habe ich mir sagen lassen, ist eine alte Abkürzung für mittelträge, was sagt aber das G und wofür steht die erste Bezeichnungshälfte?
5SN3 ist ein Teil der siemensinternen Bestellnummer und kennzeichnet die Modellbezeichnung. Die SN Serie dürfte wirklich 15...20 Jahre alt sein, die SX Serie ist neuerer, da hier aber immer noch die alten Auslösecharakteristiken (G/L) zu Grunde gelegt wurden, dürfte das Teil auch schon etwa 15 Jahre alt sein. Offiziell darf man solche Automaten nicht mehr in Neuanlagen/ für Reparaturen verwenden. Wenn sie irgendwo eingebaut waren, würde ich sie ehe nicht wieder einsetzen, so teuer sind die Teile nun auch nicht.
"Juergen Bors" schrieb im Newsbeitrag news:40128f39$0$17553$ snipped-for-privacy@newsread4.arcor-online.net...
Hallo,
welche Auslösecharakteristik ist denn G und L? Ich frage daher, daß ich verschiedene Schaltkästen habe, um Strom zu verteilen und hoffe, über die "Richtige" Reihenfolge für den Normalfall es zu schaffen, daß nur die erste Sicherung rausfliegt, diese also die flinkere ist und man nicht immer eine Verteilerebene tiefer schauen muß, weil dafür dann auf Grund der Örtlichkeiten nur noch wenige Schlüsselbedingt Zugang haben.
Ich habe nicht vor, hier etwas umzubauen und da ich 5 Sicherungen dieser beiden Modelle eingebaut habe, summieren sich bei Erneuerung die Kosten schon, insbesondere, da wir mit der Jugendarbeit nicht ein produzierender Betrieb sind, der die Anlagen täglich braucht, sondern nur alle Monate mal. Ich denke / hoffe, daß ein Austausch nicht notwendig ist, bei min. 3 Sicherungen hintereinander sollte im Falle eines Defektes eine anspringen.
Oder siehst Du das bzgl. des Alters anders? Denn jede Hauselektrik lebt doch normalerweise bis zu 50 Jahre.
Tja, dafür sollte man sich die Auslösecharakteristik anschauen und eine entsprechende Selektivität nehmen. G und L Automaten sind aber in dem Sinne nicht unbedingt langsamer wie ein B, C oder D Automat, es wurden nur verschiedene Grenzwerte für die Überprüfung der Einhaltung der Vorschriften angesetzt, wenn ich dir die Werte poste, wirst du sehen, dass die nichts mit Selektivität zu tun haben. Die erreichst du mit größeren gL Schmelzsicherungen (gL 63A) in Verbindung mit kleineren B Automaten (B16).
OK: L bedeutet: Kleiner Prüfstrom 1,4 * I(Nenn); Keine Auslösung innerhalb einer Stunde Großer Prüfstrom 1,75 * I(Nenn); Auslösung innerhalb einer Sekunde Schnellauslösung 3,5...5 * I(Nenn); Auslösung in 0,2 Sekunden
G habe ich gerade nicht zur Hand, ist aber vergleichbar mit der gL Sicherung. (Schnellauslösung 5...10 * I(Nenn))
B bedeutet: Kleiner Prüfstrom 1,13 * I(Nenn); Keine Auslösung innerhalb einer Stunde Großer Prüfstrom 1,45 * I(Nenn); Auslösung innerhalb einer Stunde Schnellauslösung 3...5 * I(Nenn); Auslösung in 0,1 Sekunden
C bedeutet: Kleiner Prüfstrom 1,13 * I(Nenn); Keine Auslösung innerhalb einer Stunde Großer Prüfstrom 1,45 * I(Nenn); Auslösung innerhalb einer Stunde Schnellauslösung 5...10 * I(Nenn); Auslösung in 0,1 Sekunden
Zusätzlich (B und C): 2,55 * I(Nenn); Auslösung in 1...60 Sekunden (Jeweils für 16A Sicherungen)
EU Konformität? Es fragen doch schon heute Leute, was ein H, L, G oder K Automat ist. Was soll ein Franzose erst davon halten, wenn er in Deutschland arbeiten will?
Schade, aber ich konnte es auch nur aus den 3 oben erwähnten Typen, die noch als Reserve herumliegen, schließen, und Dein 5SX1 hätte gut ins Konzept gepaßt, wenn er aus 3 (gekoppelten) einpoligen Automaten bestanden hätte. Vielleicht hilft Dir eine e-Mail an Siemens Installationstechnik (ohne Garantie für die Richtigkeit/Zuständigkeit: snipped-for-privacy@esn.siemens.de mfG Peter
Für das alte 5S*N* System scheint die Interpretation richtig; 5S*X* ist noch immer aktuell; Unter den folgenden link findest du die Details und Nachfolger:
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