Sicherungsautomaten

Hallo

Heute bei der Arbeit ist mir aufgefallen dass es Sicherungsautomaten gibt bei denen nicht nur L sondern auch N durchgeführt wird. Aber keine FI. Was für Vorteile haben solche Sicherungsautomaten, denn ich denke mir wenn wo ein Fehler auftritt fliesst der Strom sowieso über L. Wieso klemmt man da noch N dran??

Vielen Dank im voraus Philipp Haas

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philipp haas
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Wird N auch gesichert oder ist das nur ein N-Trenner für Isolationsprüfung?

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Rolf Bombach

aus .at.

Es gibt Länder, in denen man nicht immer einen N mit Erdpotential hat. In Österreich bekam man lange die 220V als Dreiecksspannung, da ist es nicht erstaunlich, dass es da zweipolige Abschaltung gibt.

Michael Kauffmann

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Michael Kauffmann

Es ist ein N-Trenner (mind. bei Moeller). Soweit es mir bekannt ist, gibt es Länder mit vorgeschriebener zwangs-N-trennung.

mfg Eduard Schütz

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Eduard Schütz

Frankreich ist z.B. so ein Land. Dort wird der N als stromfuehrender Leiter beschrieben, und muss deswegen immer mit abgeschaltet werden.

Gruß Jochen

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Jochen May

Bzw. selbst wenn ein N vorhanden ist, werden üblicherweise N-Trenner verbaut, vor allem damit man bei N-PE-Schlüssen den betreffenden Stromkreis rasch isolieren kann. Echte zweipolige Automaten kenne ich kaum. Dafür oft zwei Diazedsicherungen pro Stromkreis.

lg Ragnar

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Ragnar

Ragnar schrieb:

Wie bitte? Eine Diazed im L- und eine im N-Leiter ? Oder wie muß ich mir zwei Sicherungen pro Stromkreis vorstellen? Gruß Andy

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Andreas Weber

Haargenau so. Ist bei einphasigen Stromkreisen legal, TN-C gab es nie als Netzform, immer nur TT und sehr viel später TN-C-S, wo eine Sicherung im N auch nicht viel Schaden anrichten kann.

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Die senkrechten Spalten sind vlnr: L1-N-L2-N-L3-N. Die beiden dreiphasigen Stromkreise unten haben auf dem N eine Brückenklemme, die einphasigen Stromkreise oben (jeweils drei pro "Zeile", auf die Außenleiter verteilt) haben je eine Diazed für L und eine für N.

Auf dem zweiten Foto ist nochmal ein etwas anderes Arrangement, oben scheinen die Hauptsicherungen zu sein, unten drei Endstromkreise, sehr schön optisch getrennt.

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Beide Aufnahmen zeigen etwas verbastelte aber für den Wiener Raum sehr typische Sicherungstafeln.

Der typische Diazed-Kleinverteiler für Wohnungen bis über 100m2 sieht übrigens so aus: 4x Diazed, oben die Ls, unten die Ns. Wohnungszuleitung 1x20 oder wenn es hoch kommt 1x25A. Schutzerdung über die Wasserleitung. Mittlerweile verboten, aber welche alte Dame um die 90 weiß das und läßt gar ihre ganze Wohnung aufklopfen und geerdete Steckdosen nachrüsten? Da werden ja die ganzen schönen Tapeten hin, und der ganze Dreck... und außerdem, es hat ja schon seit

70 Jahren immer so funktioniert! Wo kamat ma denn da hin??? Da könnt ja jeder kommen! Sehr selten aber doch sehe ich auch im ländlichen Raum noch zwei verdrillte Stoffdrähte auf Glas- oder Porzellanisolatoren.

lg Ragnar

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Ragnar

Ragnar schrieb:

Hm, schön, wieder etwas dazugelernt (Dass es sowas in AT gibt) zu haben. Also in einem IT-Netz könnte ich das verstehen. Ich sehe das Problem beim Absichern von L und N so: Jemand klemmt eine Leitung irgendwo ein (Fernseher-Metallschrank) es funkt kräftig (L-N Schluss) und ruhe ist. Da denkt "man" doch "okay,die Sicherung ist draußen" und faßt die Leitung/Schrank an" Aber da nur der N fehlt.... Ist L und N Sicherung gleichen Typs?

IMO sollte die "Gefahr" weg sein, nachdem eine Sicherung ausgelöst hat. Ich kann auch nicht so recht nachvollziehen, was die damals in Wien dabei gedacht haben... Gruß Andy

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Andreas Weber

philipp haas schrieb:

Wenn du zum Beispiel einen 400V-Steuertrafo primär absichern willst, brauchst du einen 2poligen Automaten.

Grüsse

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Michael Redmann

Am 26 Sep 2004 03:59:41 -0700 hat Ragnar geschrieben:

Und dann kommt die nette Blonde aus dem Stock drüber und fragt ob man auch seit einer Woche (!) keinen Strom hat (da stand doch was von E-Arbeiten am schwarzen Brett - angekündigt aber noch nicht terminisiert oder begonnen). Da war von den 2 Vorzähler-Diazed nur eine 25er und eine 16er - die war halt am Ende. Zum Glück ist bei uns der Kasten noch nicht auf spezielle Schlösser umgebaut und ein normaler Sicherungskastenschlüssel passte - ich fürchte aber bei den angekündigten Steigleitungsarbeiten wird sich der Elektriker sein Geschäft schon sichern und (im Namen des Berührungsschutzes und der Sicherheit und vielleicht irgendwelcher neuen Vorschriften) auch das ändern. Der ist zwar "Vertrauter" der Hausverwaltung, aber bei einigen Diskussionen schon als besonders geschäftstüchtig (im Gegensatz zum Bestandsschutz) aufgefallen.

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Martin Lenz

Oh cool! Hab bis jetzt nur 25-25-20 bei Drehstromanschlüssen und 25-20 bei Wechselstrom gesichtet. Eine Woche... *kopfkratz* Was heißt noch nicht auf spezielle Schlösser??? Soll da was derartiges auf uns zukommen? Der Berührungsschutz wird von allen mir bekannten Elektrikern durch eine handgestrickte Acrylglasplatte vor den Diazeds im alten Kasten realisiert. Manchmal sogar durchsichtig. Einzig beruhigende Überlegung: Bei uns im MFH sind die Steigleitungen End-70er-Produkte und werden daher in näherer Zukunft wohl kaum getauscht werden. Außerdem dürfte mein Onkel grundsätzlich auf der absoluten Minimalversion der Arbeiten bestehen...

lg Ragnar

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Ragnar

Am 28 Sep 2004 13:33:07 -0700 hat Ragnar geschrieben:

Mußte heute aus anderen Gründen mit der Hausverwaltung telefonieren, der Typ ist inzwischen dort auch "in Ungnade gefallen".

Naja, bei VZ-Sicherungen habe ich da schon manchmal irgendwelche Zyliderschlößer der Wienstrom gesehen, die nur ausgesuchte Elektriker aufsperren können. Ev. auch nur die Hausanschlußkästen und nicht die VZ-Si Kästen.

Naja ende 70 sind keine Baumwollisolierten mehr verbaut worden - aber die Arbeiten sind aus Geldmangel im Reparaturfonds eh verschoben worden.

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Martin Lenz

Auch bei uns ist der N in der Regel stromführend!

Nils

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Nils Hagge

Ach wie schön. Ich liebe Hausverwaltungen (habe sie in der Familie sowohl von der mieter- als auch von der Hausbesitzerseite kennengelernt)!

Bei den Hausanschlußkästen ja, da gibts die schon lang. Aber sollten die auf die Idee kommen, sowas bei den (meistens eher nicht so großzügig dimensionierten) VZ-Si zu machen, schieß ich sie auf den Mond. Es kommt nicht oft aber doch vor, daß ein Kurzer in der Wohnung die Vz-Si schmeißt, und da jedes Mal den Elektriker holen müssen??? Sicherung ersetzen: 1 Minute sofern Ersatz da ist (bei uns immer je 1 Schachtel 20er und 25er in jedem Stockwerk sicherheitshalber), Elektriker holen: bis zu mehrere Tage wenns Freitag um 18:02 passiert. Abgesehen davon: meistens übersteigt die Summe der Nennströme der LS in der Wohnung den Nennstrom der Vz-Si gewaltig (bei uns z.B. 4xL16A =

64A, Vz-Si 2x 25A), da kann man schon ganz nett überlasten (auch wenns in der Praxis sehr selten vorkommt.

Gsd nicht. Blau, 3x schwarz und gelbgrün, geschätzt 16mm2, evtl 25, wirkt recht solide. Alles in FX-Schlauch sogar. Die Zählerzuleitungen hingegen... 2x violett(!) in Bergmannrohr, PE ge-gn dazugefädelt, dann eine offen zugängliche Abzweigdose in der gezwirbelt ein Übergang auf schwarze Baumwolldrähte erfolgt. PE endet hier, nicht einmal mit Isolierband umwickelt. Ist doch meistens so... ein Zinshaus tragt sich ohne Wuchermieten selten selber, also wird meistens an den Reparaturen als erstes gespart.

lg Ragnar

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Ragnar

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