Hallo Gemeinde,
nachdem der 2008er SpeedCup nur einen Teilnehmer hatte und der die Speedschildi unverrichteter Dinge wieder mit nach Hause nehmen musste, soll dieser Beitrag hier einen Anreiz geben, sich eine solche Kiste erfolgreich selbst zu bauen. Schwer oder kompliziert ist das jedenfalls nicht.
Drei gebräuchliche Modelltypen eignen sich besonders dafür:
- Das Normalmodell. Nachteil: Am aufwendigsten zu bauen. Vorteil: Beste aerodynamische Güte bei rel. einfacher Berechenbarkeit
- Der Nurflügler. Nachteil: Schlechtere aerodynamische Güte als ein Normalmodell. Rechenaufwand groß, sehr steifer Flügel notwendig. Durch sich notwendigerweise zuspitzenden Flügel höchste Flächen- belastung ggü. den anderen beiden Modelltypen. Vorteil: Unkompliziert zu bauen
- Das Delta. Nachteil: Schlechteste aerodynamische Güte gegenüber Normalmodell und Nurflügel. Vorteil: Sehr gutmütig zu fliegen, einfachster Bauaufwand, leicht zu berechnen, grösster Flächen- inhalt aller drei Modellarten und damit niedrige Flächenbelastung
Wir alle wissen, dass der Lufwiderstand nicht linear ansteigt. Je größer das Modell, umso teurer werden die Antriebskomponenten, um den Luftwiderstand zu überwinden. Um großen Geldeinsatz zu vermeiden, sollten das Normalmodell und der Nurflügler nicht mehr als 100cm und das Delta nicht mehr als 75cm spannen.
Der Innenläufer Mega 16/25/2 wird an Propellern der Größe 4,7x4,7 bis 5x5 und an bis zu 6s-Lipozellen in der Speedszene häufig eingesetzt. In der weiteren Betrachtung gehe ich von diesem Motorentyp aus.
Allerdings ist alles, was über 3-4s hinausgeht, grenzwertig und nur für sehr kurzzeitigen Einsatz für diesen Motor gedacht, denn seine Dauerleistung beträgt 350 Watt. Schon bei 4s und einer 4,7x4,7 wird dieses Maximum überschritten. Bei Verwendung von 5s und einer 4,7,x4,7 können sehr leicht Leistungen im Bereich von über 1000 Watt anstehen. Dennoch kann man, sinnvollen Einsatz der eigenen Finger und der Knüppel voraus gesetzt, das auch tatsächlich für kurze Zeit abfordern.
Die EWD, der Anstellwinkel und der Nullauftriebswinkel:
Wir wollen sehr schnell fliegen, also wenigstens mal über 200km/h. In diesem Geschwindigkeitsbereich ist nur sehr, sehr, sehr wenig Anstellwinkel bzw. EWD notwendig. Wenn man sichs ausrechnet, sind nur vereinzelte Zehntelgrad notwendig. Wers per Programm nachvollziehen will:
Eckdaten für einen Speeder Typ Normalmodell:
Rechteckflügel Spannweite 100cm, Flächentiefe 20cm (auf jeden Fall die Fläche so auslegen, dass da eine Streckung von 5 herauskommt, weil sich hier eine elliptische Auftriebsverteilung von selbst ergibt), Rumpflänge 70 - 80cm. Entweder sym. Profil oder ein Pylonprofil, z. Bsp. aus der MH-Reihe. Bei Verwendung eines sym. Profils wie z. Bsp. dem häufig bei den Verbrennerspeedfliegern eingesetzten NACA0008 werden alle Winkel am Modell auf 0 eingestellt, was einem das Ausrechnen der EWD komplett erspart. Je dünner das Profil, je schneller wird das Modell werden, allerdings setzt die Festigkeit des Flügels eine Grenze nach unten hin. Mit einem NACA0008 oder äquivalent dickem MH-Profil hat man einen sehr guten Kompromiss zwischen Festigkeit und Luftwiderstand.
Die Leitwerksgrößen eines Trainermodells in Bezug auf den Flächeninhalt sind 20% fürs Höhenruder, 10% fürs Seitenruder. Wer seinen Speeder narrensicher fliegen will, sollte sich an diese Werte halten. Wer alles herausholen will, kann beim Höhenruder bis auf 10% und beim Seitenruder bis auf 6% runter - natürlich auf Kosten der Flugstabilität im Lang- samflug. Fürs Schnelllfiegen reichen diese Leitwerksinhalte aber allemal.
Kreuzleitwerk oder V-Leitwerk? Beides hat seine Berechtigung. Ich selbst tendiere zum konventionellen Leitwerk, weil man so die einzelnen Leitwerksteile kleiner und daher steifer aka flatter-ungefährderter bauen kann. Das Seitenleitwerk wird nicht angelenkt.
Der Rumpf.... nur so voluminös als dass man die vorgesehen Akkus einbringen kann, aber auch noch so gross als dass man eine evtl. später notwendige Kühlung für Motor, Regler und Akkus noch reali- sieren kann.
Finger wund, to be continued....
cu/2,
Rüdiger