DIN/VDE-Vorschrift zu Adernendhülsen

Guten Tag,
kann mir jemand mal die genaue DIN/VDE Vorschrift nennen, nach der ich bei mehrdrähtigen Leitern Adernendhülsen, Kabelschuhe u.ä. verwenden muss und
nach der das Verlöten der Leiterenden beim Verwenden von Schraubklemmen nicht zulässig ist. Ich weiß zwar, dass dies so sein muss und sehe auch den Sinn ein, aber ich habe einfach nichts dazu in dem entsprechendem Vorschriftenwerk gefunden.
Mit freundlichen Grüßen
Karl-Heinz
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Hallo, Karl-Heinz,
Du (khsahlmann) meintest am 08.05.07:

Aus der Erinnerung: wörtlich ist das Verlöten ("verzinnen") nicht verboten. Aber die Formulierung ist so, dass die Nachteile verzinnter Leiterenden fast komplett aufgeführt sind.
Wenn mich nicht alles täuscht: Verzinnen auf etwa 2 mm Leiterende, um nur das Aufspleissen zu verhindern, scheint nicht verboten zu sein ...
Viele Gruesse! Helmut
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"Karl-Heinz" schrieb:

So eine Forderung gibt es nicht (mehr). Früher (1985-11) stand in der VDE 0100-520:
11.10 Anschluß von mehr-, fein- und feinstdrähtigen Leitern
11.10.1 Zum Schutz gegen Abspleißen und Abquetschen einzelner Drähte von mehr-, fein- und feinstdrähtigen Leitern müssen geeignete Klemmen verwendet oder die Leiterenden besonders hergerichtet werden.
11.10.2 Das Verlöten (Verzinnen) des gesamten Leiterendes von mehr-, fein- und feinstdrähtigen Leitern ist nicht zulässig, wenn Schraubklemmen verwendet werden.
11.10.3 Verlötete (verzinnte) Leiterenden von fein- und feinstdrähtigen Leitern sind bei Anschluß- und Verbindungsstellen, die betrieblichen Relativbewegungen zwischen verlötetem und nicht verlötetem Leiterteil ausgesetzt sind, nicht zulässig.
In der heute gültigen Version von 2004-06 steht da nur noch:
526.2 Bei der Auswahl von Verbindungsmitteln ist, soweit zutreffend, zu berücksichtigen: - Werkstoff des Leiters und seiner Isolierung; - Anzahl und Form der Drähte, die den Leiter bilden; - Querschnitt des Leiters; - Anzahl der Leiter, die miteinander zu verbinden sind.
ANMERKUNG Lötverbindungen sollten in Leistungsstromkreisen vermieden werden. Werden diese angewendet, müssen die Verbindungen so ausgeführt sein, dass das Fließen des Lötmittels, mechanische Belastungen und Temperaturerhöhung im Fehlerfall berücksichtigt sind (siehe die 522.6, 522.7 und 522.8).
Gruß Willi
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Willi Marquart schrieb:

Eine erstaunliche Empfehlung! Zum einen überflüssig, da es heute gute und einfache Alternativen gibt, die den Anreiz zum Löten nehmen, zum anderen technisch schwer nachvollziehbar, denn eine fachgerechte Lötverbindung ist an Niederohmigkeit und Zuverlässigkeit kaum zu übertreffen.
Nachdem mir in meiner Lehre ein alter Elektriker sagte, früher habe man in der Installationstechnik gelötet und nie einen Ausfall gehabt, habe ich auch einmal eine komplette Wohnungsinstallation gelötet. Allerdings kann ich löten.
--
Gruß Werner
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Das ist bei Empfehlungen oft so: Wenn sowas in Vorschriftenwerken gedruckt in Buchstaben gegossen ist, dann wirkt die Formulierung in vielen Fällen "gestelzt".
Für den Praktiker befremdlich, denn ein erfahrener Löter (in dem Beispiel: Du) weiß dass man zuerst die Drähte mechanisch sichert (z.B. verdrillt) und dann erst verlötet. Das ist ja in praktisch-anwendbarer Form eine der Kernaussagen des obigen Textes, übertragen ins Beispiel: Auch wenns heiß hergeht im Fehlerfall durch Überlast, bleiben die Drähte verbunden weil verdrillt.
Wenn man solche Lötverbindungen dann wieder lösen muß (z.B. weil ein Fehler , nicht durch Lötstellen verursacht, in der Anlage ein Auftrennen der Verbindung erfordert), dann ist das sicher deutlich aufwendiger als mit moderneren Verfahren (die eine der guten gemachten Lötverbindung vergleichbare Zuverlässigkeit und Kntaktsicherheit aufweisen).
hth, Andreas
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* Werner Holtfreter:

Unzulässig sind nicht Lötverbindungen, sondern das Verzinnen von Aderenden, speziell von per Schraubklemme zu verbindenden. Und das mit gutem Grund: Weichlote haben durch Oxidation und Elektroerosion recht unsichere Kontakteigenschaften, so daß solche Enden eine Tendenz haben, langfristig hochohmig zu werden - und im Fehlerfall kann das Lot ausfließen und der Anpreßdruck der Schraube sich noch weiter lösen, so daß sich die Verbindung noch weiter verschlechtert. Resultat sind die jedem Elektriker einschlägig bekannten eingeschmolzenen Dolüs und verschmorten Verteilerdosen...
Gruß Sevo
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Werner Holtfreter schrieb:

Möglicherweise ist Dir der Hintergrund dieser Empfehlung, nämlich der Einsatz von Lot in Verbindung mit mechanischer Beanspruchung entgangen?
Klartext: keine verzinneten feindrähtien Leiter in ungeeignete Klemmen, z.B. Schraubklemmen, die bei fliessen des Lotes schwach werden (gerne bei Netzsteckern mit Schraubklemmen beobachtet, nach einiger Zeit ist die Ader platt und die Schraube locker). Bei z.B. Zugfederklemmen ist das Problem nicht in der Form gegeben.
Ich vermute, dein Elektriker meinte eine reine Lötverbindung, die ist natürlich dauerhaft wenn sie fachgerecht ausgeführt ist.
Gruss Udo
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wrote:

Mein Vater war Elektromeister seit ca. 1930, aber auch dann war es nicht üblich, zu löten.

Ja, während Kupfer, auch Litze sich unter Druck elastisch verformt, verformt sich (Löt-)zinn plastisch. Deswegen kann ich auch die in einem anderen Thread vertretene Meinung, das eine verzinnte Litze besser als eine verdrillte ist, nicht ganz nachvollziehen.

Wewegen ja wohl die Telefonfritzen viele Jahre so gearbeitet haben. Inzwischen sind die m.W. aber wohl auch auf irgendwelche Zugfederklemmen übergegangen. (Habe ich neulich in einem der Schaltkästen, wie sie überall auf der Strasse rumstehen, gesehen.) Gruss Harald
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Harald Wilhelms schrieb:

Du meinst sicherlich: http://de.wikipedia.org/wiki/Schneidklemmen
Löt, Schraub und Abisolierfreie Verbindungen
Gibt es übrigens für alles, vom HVT über den KVZ (das hast du gesehen), über den EVZ/APL (das hängt an deinem Haus irgendwo rum), bis hin zur TAE.
--
Mit freundlichen Grüßen,
Martin Wodrich
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Udo Piechottka schrieb:

Nein, diese Frage war ja eindeutig und unstrittig geklärt:
| 11.10.2 Das Verlöten (Verzinnen) des gesamten Leiterendes von | mehr-, fein- und feinstdrähtigen Leitern ist nicht zulässig, wenn | Schraubklemmen verwendet werden.

Selbstverständlich. Und genau so habe ich das vor Jahrzehnten auch einmal gemacht. Und da der verzinnte Leiter in der Klemme bereits oben abgehandelt wurde, kann sich die folgende Empfehlung nur mehr auf die reine Lötverbindung beziehen:
| ANMERKUNG Lötverbindungen sollten in Leistungsstromkreisen | vermieden werden. Werden diese angewendet, müssen die Verbindungen | so ausgeführt sein, dass das Fließen des Lötmittels, mechanische | Belastungen und Temperaturerhöhung im Fehlerfall berücksichtigt | sind (siehe die 522.6, 522.7 und 522.8).
--
Gruß Werner
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wrote:

Hallo,
die Leitfähigkeit von Lötzinn wird oft deutlich überschätzt. Für die Legierung Lötzinn habe ich zwar keine Angaben gefunden, aber Blei ist mehr als elfmal schlechter als Kupfer und Zinn immerhin noch siebenmal. http://www.amateurfunkpruefung.de/lehrg/e04/e04.html Lötzinn wird vermutlich zwischen Blei und Zinn liegen, deutlich besser als reines Zinn wird es wohl nicht sein.
Solange man die Lötverbindung zwischen den Kupferleitern nicht sehr grossflächig und gleichzeitig auch dünn ausführt wird es mit der Niederohmigkeit nicht so weit her sein.
Bye
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On Wed, 09 May 2007 11:46:51 +0200, Werner Holtfreter
[...]

Es gibt/gab 230V Schalter - und Steckdosenprogramme mit Lötanschluß? Du hast feindrähtige Leiter in der gesamten Wohnungsinst. benutzt?!
Interessant...Sachen gibts.
Ich jedenfalls brauche nicht lange nachzudenken wo verlöten der Aderenden von flexiblen Leitern zum Anschluß an Schraubklemmen (und darum ging es ursprünglich) eine schlechte Kontaktstelle verursacht hat.
michael
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Michael Fischer schrieb:

Nein, ich habe nur in Abzweigdosen gelötet. Schon lange her, aber Reklamationen gab es nicht.

Nein, eindrähtige Leiter.
--
Gruß Werner
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