EM-Welle als Energieübertrager?

Hallo,

gestern vorm Einschlafen ist mir eine Frage in den Sinn gekommen, von der ich gerne mal eure Meinung hören würde.

Folgendes: Elektromagnetische Wellen (speziell Radiowellen) transportieren Energie, die sogar dafür ausreicht die Membran eines Lautsprechrers eines einfachen Radios zum Schwingen anzuregen. Würde denn die Energie, die eine elektomagnetische Welle überträgt, ausreichen, um damit eine Digitaluhr oder einen Taschenrechner zu betreiben?

Gruß Denis

Reply to
Denis Engelhardt
Loading thread data ...

Hallo, Michael,

Du (news) meintest am 12.09.03:

Manchmal reicht dafür sogar ein ansonsten strahlungsarmer Monitor ...

Viele Grüße! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Hallo, Denis,

Du (-) meintest am 12.09.03:

"Das kommt drauf an!"

Alexander v. Weiss hat schon vor mehr als 40 Jahren in seinem Lehrbuch über Grundlagen der Elektrotechnik eine solche Energieübertragung durchgerechnet. Leistungs-Übertragung, nicht Nachrichten.

Viele Grüße! Helmut

Reply to
Helmut Hullen

Hallo,

Worauf denn genau?

Da Radiowellen flächendeckend im Bundesgebiet vorhanden sind, könnte man die doch benutzen. Die genaue Frequenz ist doch egal. Der einzige Hinderungsgrund, der mir so spontan einfällt, wäre, dass man ziemlich lange Antennen (mind. 0,5m) verwenden müsste. Oder ginge das auch mit kürzeren?

Zu welchem Ergebnis ist er denn gekommen?

Gruß Denis

Reply to
Denis Engelhardt

"Denis Engelhardt" schrieb :

Ich glaube aber, das ist verboten. Zweckentfremdung. Oder würde es dir gefallen, wenn man von deinem Zähler aus Strom anzapft.

Was du privat bastelst, interessiert niemand, solange es nicht auffällt, aber wenn du GEräte bastelst und die verkaufen willst, dann wirst ein Problem haben.

Servus Franz

Reply to
Franz Hornung

In der Nähe starker Sender sicherlich. Allerdings ist es verboten, genauso wie es verboten ist, den Strom aus dem Telefonnetz für was anderes als den Betrieb eines Telefons zu benutzen.

Reply to
Erik Hermann

Helmut Hullen schrieb:

[Energieübertragung über elektromagnetische Wellen]

Aber das Interessanteste daran wäre sicherlich die Elektrosmog-Diskussion. Schließlich müssten die Feldstärken doch etwas höher ausfallen. Ich sehe schon die Schlagzeilen vor mir: "Krebs durch Uhr" "Tod durch Radio"

Schönen Gruss Knut

Reply to
Knut Kasper

Hängt davon ab ;-) Und zwar von der Leistungsaufnahme des zu speisenden Gerätes.

Bei Transpondersystemen wird soetwas ganz konkret gemacht,

*im Prinzip* wäre das auch mit "normalem" Funk möglich, es ist nur sehr unpraktisch, weil die üblicherweise verfügbare Leistung nicht wirklich brauchbar ist und praktisch (aber durch die Theorie gut begründet) noch weniger gut verwertet werden kann.

Grund ist eine allen Halbleiterdioden eigene Eigenschaft, dass die gewonnene Spannung bei gegebener Impedanz unterhalb eines gewissen Leistungsniveaus P nicht mehr proportional zu Quadratwurzel P ist, sondern linear mit P geht. Und in dem Fall macht die Quadratwurzel (wg. P = U^2 / R) den Wert für U größer, da U eben im Übergangsbereich (typisch bei -10 bis -20dBm) sehr klein ist. ( Been there, done that, ich hatte mich mal sehr lange mit normalen und Zero-Bias-Dioden und möglichst optimalen Detektoraufbauten für das 2,4GHz ISM Band für einen Transponder rumgeärgert. )

Man kann sich das als "Äquivalent" zum zweiten Hauptsatz der Thermodynamik vorstellen, bei einer Wärmekraftmaschine erreicht man auch keine 100% Wirkungsgrad, weil es soetwas wie eine Umgebungstemperatur gibt, auf die man maximal herunterkommt, die Ausdehnung von Gasen sich aber immer am absoluten Nullpunkt orientiert. Daher ja auch die großen Kühltürme bei Kraftwerken.

Und damit schließt sich der Kreis: Angenommen, es gäbe eine auch bei beliebig niedrigen Leistungen 100% effektive Diode, dann könnte man aus dem thermischen Hintergrundrauschen Energie gewinnen und genau damit hat die Thermodynamik ein naturgesetzmäßiges Problem (Perpetuum Mobile zweiten Grades).

Deshalb sind der Effektivität solcher Energieübertragungen natürliche Grenzen gesetzt.

*Das* ist auch das eigentliche Hindernis.

Denn obwohl mancher Deutsche grundsätzlich und immer "das ist verboten" schreit und sich auch dann mit seiner Dose (Auto ;-) dämlich ans Ende der Schlange stellt, wenn kilometerweit links alles frei ist und große Schilder auf das Reisverschlußverfahren hinweisen, sei gesagt, dass das Kaiserliche Fernmeldeanlagengesetz mit dem fraglichen Paragrafen längst abgeschafft wurde.

Und da durch eine derartige Energieentnahme, wenn sie nicht unmittelbar neben der Sendeantenne geschieht, wo man eh' nicht hinkommt, bei richtiger Bauart auch niemand geschädigt und auch kein Betrieb gestört wird, sehe ich auch kein Verbot. Es ist halt nur, mit Ausnahme von Transpondersystemen im Nahbereich, nicht besonders sinnvoll.

Gruß Oliver

Reply to
Oliver Bartels

in Beitrag snipped-for-privacy@helmut.hullen.de schrieb Helmut Hullen unter HHullen snipped-for-privacy@BTX.dtag.de am 12.09.2003 14:18 Uhr:

Ja hier in der Schweiz waren es auch die Landwirte in Schwarzenburg, die irgendwann merkten dass die FL-Röhren in ihren Ställen auch dann leuchteten, wenn sie gar nicht eingeschaltet waren. Die Tatsache, dass die PTT die Bauern dazu verdonnern wollten zu ihren Lasten Filter einzubauen soll einiges dazu beigetragen haben, dass der Sender 1998 abgeschaltet wurde.

Gruss Robert

Reply to
Robert Meyer-Piening

in Beitrag snipped-for-privacy@miraculix.it-hornung.com schrieb Franz Hornung unter snipped-for-privacy@gmx.de am 12.09.2003 14:19 Uhr:

Ich kann mich erinnern an Geschichten über Leute, die in den 50-ern gebüßt wurden weil sie ihre Gartenhäuschen so beleuchteten. An sich ist so was Schwachsinn, denn mit der gleichen Begründung müsste man ja z.B. Leute büssen, die in der Nähe einer Sendestation Fahnenstangen oder metallene Gartenzäune aufstellen.

Gruss Robert

Reply to
Robert Meyer-Piening

Tesla, mein Freund!

Wegen dem guten Mann haben wir hier in Europa ja ein so hervoragendes Verbund-Netz. (Im Vergleich zu US)

Ich habe es mir drüben angesehen. Und hier kenne ich mich aus.

Edison war aber doch auch nicht schlecht? Er war in guter Praktiker, z.B Edison-Gewinde. Wo würden wir unsere Glühlampen sonst einschrauben?

Rudi

Reply to
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

Hallo Dennis, hallo NG,

ich habe zwar keine Ahnung durch welchen esoterischen Effekt man Lautsprecher mit EM-Wellen zur Schwingung anregen kann, aber ich war auch nicht auf der IFA.

Wenn du dir mal ins Gedächtnis rufst, dass bei einem isotropen Strahler die Leistung mit dem Quadrat der Entfernung abnimmt und man aus gutem Grund die abgestrahlte Leistung für normale Anwendungen auf den mW-Bereich beschränkt, dann kommt man sehr schnell auf Reichweiten oder Leistungen, die für Energieübertragungen nicht mehr von Interesse ist. Was normalerweise am Empfänger ankommt sind pW oder nW. Wenn es doch mal in den mW Bereich kommt sind nicht ohne Grund sofort die Mediziner auf dem Plan.

MfG

Peter Tröster

Reply to
Peter Tröster

zB in Swanfassungen einrasten ;-)

Reply to
Horst-D. Winzler

Hallo Oliver,

Ich verstehe nicht, warum Du für eine Energieübertragung unbedingt einen Gleichrichter brauchst. Gibt es keine Wechselstromverbraucher mehr?

Nein, eigentlich gehts um EM-Wellen. Daß man mit irgendeiner Schaltung ein Signal unterhalb einer Rauschschwelle nicht mehr nachweisen kann hat doch nichts damit zu tun, ob man die Energie einer eintreffenden Welle erfassen kann oder nicht (zur Not als Erwärmung der Antenne). Und auch nichts, ein nachgeschalteter Gleichrichter dafür empfindlich genug ist oder nicht.

Siegfried

Reply to
Siegfried Schmidt

Dann betreibe bitte mal Deinen Wechselstromverbraucher mit Rauschen. Viel Spass dabei. Du willst filtern: Leider rauscht der Filter wieder genausoviel, denn wir unterhalten uns um thermisches Hintergrundrauschen ...

Auch Wechselstrom einer Frequenz ist etwas wohl geordnetes ;-)

Nochmal: Wir reden hier um Rauschleistung mit einem Pegel, der dem thermischen Rauschen entspricht bzw. sich nicht wesentlich davon unterscheidet.

Die *irgendeine* Schaltung ist sehr verallgemeinert.

Vielleicht verstehst Du es mit der "Erwärmung der Antenne", auch wenn sich eine gute Antenne natürlich nicht nennenswert erwärmt, sondern am Antennenfuß brav die Leistung abliefert oder entgegennimmt. Aber lass die Antenne ruhig das Essen in der Mikrowelle sein, das da warm wird:

Mit dem Rauschen in der Größenordnung des thermischen Hintergrundrauschens wird sich Deine "Antenne" eben auch nur auf (wenig mehr als) Hintergrundtemperatur erwärmen. Das Essen bleibt daher leider kalt ;-)

Damit ist die Temperaturdifferenz (fast) Null, und ohne Temperatur*differenz* keine brauchbare Energie.

Again: Zweiter Hauptsatz ...

Du versuchst mit Deiner Hintergrundrauschenergieverwertung ein Perpetuum Mobile der zweiten Art zu bauen, da waren aber schon andere vor Dir da ;-)

Liest Du hier:

formatting link
Weiteres illustriertes zur Thermodynamik:
formatting link
Machbar wäre nur dann etwas, wenn ein künstliches Hintergrundrauschen *signifikant* über dem natürlichen Rauschen liegen würde, und zwar nicht nur die 10..30dB, mit denen die ISM Bänder in Großstädten versaut sind.

Ciao Oliver

Reply to
Oliver Bartels

Wie sah sie denn aus?

Der simpelste FM-Demodulator ist AFAIK der Flankendemodulator - nicht mehr als ein Schwingkreis, der nicht genau auf den Träger abgestimmt ist, sondern bewußt daneben. Dadurch wird die empfangene Frequenz auf die Flanke der Resonanzkurve abgebildet.

Der Klirrfaktor ist jenseits von Gut und Böse, weil die Flanke nicht linear ist, aber er tuts.

Für AM brauchst du mindestens noch eine Diode, also höherer Aufwand :)

vG

Reply to
Volker Gringmuth

Kenn ich. Wie sagt man heute : Bajonet-Fassung z,B. B15 d ...

Rudi

Reply to
Rudi Horlacher [Paul von Staufen]

Mindestaufbau laut Physikbuch: Spule, Kondenator, Diode.

Achso, ich wußte gar nicht, daß es so einfach geht.

Die war dabei, aber vielleicht hat sie nicht gestört?

Michael Kauffmann

Reply to
Michael Kauffmann

Helmut Hullen schrieb:

Hallo,

beim Arbeiten an Hochspannungsanlagen heißt es doch so schön:

  1. Abschalten
  2. gegen Wiedereinschalten sichern

Die Monteure hätten lieber ein schönes dickes Vorhängeschloss an die entsprechenden Hauptschalter hängen sollen.

Bye

Reply to
Uwe Hercksen

Uwe Hercksen schrieb:

  1. Auf Spannungsfreiheit prüfen

Und das haben sie gemacht. Man erwischt ja auch mal die flasche Sicherung.

Marc

Reply to
Marc Fehrenbacher

PolyTech Forum website is not affiliated with any of the manufacturers or service providers discussed here. All logos and trade names are the property of their respective owners.